Bundesregierung erwägt offenbar Bargeld-Obergrenze von 5000 Euro

  • Zitat

    Terroristen und Kriminelle werden immer einen Weg finden, da drum herum zu kommen - dafuer sind es ja Kriminelle. Leiden wird darunter wieder nur der Normalbuerger.


    Moin Moin,


    basement: schön zusammen gefasst!!!


    Die Antwort darauf kann sich ein jeder selbst geben: Ich möchte ausdrücklich nicht zu kriminellen Handlungen aufrufen, aber wenn ich durch den Staat gezwungen werde bargeldlos zu agieren, werden sich Mittel und Wege finden, dies zu umgehen. (Schattenwirtschaft etc.)


    Egal wie stark die Repressalien eines Staates oder Regimes waren, es gab stets findige Köpfe, die diese mit ein wenig (krimineller) Energie umgehen konnten.


    Nur so ein Denkansatz


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Hallo,

    Zitat von Bärti;261673

    Die Gebühren für die Kartenzahlung sind für die Bankinstitute ein warmer Regen. Und zahlen tut es indirekt jeder Kunde. Kauft man im Supermarkt ein ist die rechnerische Durchschnittsgebühr die dem Händler in Rechnung gestellt wird schon im Verkaufspreis eingerechnet, der will ja nicht Nasse machen.


    bringt der Händler seine Tageseinnahmen in bar zur Bank, muss er für das Einzahlen von Münzgeld auch eine Gebühr bezahlen, z.B. pro Einzahlung 5 Euro, summiert sich bei täglicher Einzahlung auf 80-150 Euro pro Monat. (Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 19.1.2015: Wer Münzen einzahlt, muss dafür zahlen)


    Auch diese Gebühren wird ein Händler in seiner Preiskalkulation berücksichtigen. Hier macht es keinen Unterschied, ob man bar oder bargeldlos zahlt... Und für einen kleinen Dienstleister, wie einen Friseur o.ä. dürften 80 Euro Zusatzkosten fürs Münzgeld im Monat durchaus ein nennenswerter Betrag sein.


    Grüsse


    Tom

  • Ich wollte mich eigentlich zurückhalten. Aber eben...
    In den News heute Morgen hat sich die Bundesbank und die Wirtschaft gegen eine solche Obergrenze geäussert.


    Die Suppe wird wohl nicht so heiss gelöffelt wie sie gekocht wird.


    Ich bleibe trotzdem misstrauisch.

  • Zitat von tomduly;261696

    Auch diese Gebühren wird ein Händler in seiner Preiskalkulation berücksichtigen. Hier macht es keinen Unterschied, ob man bar oder bargeldlos zahlt... Und für einen kleinen Dienstleister, wie einen Friseur o.ä. dürften 80 Euro Zusatzkosten fürs Münzgeld im Monat durchaus ein nennenswerter Betrag sein.


    Das ist doch ein rein fiktives Beispiel. Der Friseur hat doch keine großen Bestände an Münzgeld, das er zur Bank bringen muss, oder zahlen plötzlich alle Leute den Haarschnitt nur noch in Münzen? Also ich zahle bei Friseur mit Scheinen, ggf. fließen mal ein paar Münzen als Wechselgeld hin und her. Ich würde eher davon ausgehen, dass sich der "kleine Friseur" gelegentlich mal Münzen von der Bank holen muss um ausreichend Wechselgeld zu haben.


    Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat ein Argument für Bargeld vorgebracht:


    Banknoten seien das einzige gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland. (?)


    http://www.welt.de/finanzen/ar…r-Bargeld-Begrenzung.html

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Und was passiert mit dem Trinkgeld der angestellten Frisösen , wenn der Kunde von 18 auf 20 € aufrundet und dann mit der Karte zahlt. Dann gibts erstmal
    einen Umsatz beim Geschäftsinhaber, der dann das Trinkgeld wieder ausbuchen und auszahlen muß. Da erscheint mir die Barabrechnung einfacher .


    Frieder

  • Danke Tom,


    das wusste ich nicht.


    Dann müssten ja alle barbezahlten Gewerbe ein wenig die Preise senken,
    wenn das Bargeld irgendwann komplett abgeschafft ist....da bin ich mal gespannt :face_with_rolling_eyes:


    Gruß
    maniacmantis

  • Zitat von frieder59;261716

    Und was passiert mit dem Trinkgeld der angestellten Frisösen , wenn der Kunde von 18 auf 20 € aufrundet und dann mit der Karte zahlt. Dann gibts erstmal
    einen Umsatz beim Geschäftsinhaber, der dann das Trinkgeld wieder ausbuchen und auszahlen muß. Da erscheint mir die Barabrechnung einfacher .


    Frieder


    In Norwegen z.B. gibt es EC-Geräte, bei denen du dein Trinkgeld direkt miteingibst. Haben wir letztes Jahr um Urlaub kennen gelernt. Das geht also. Auch bei Kreditkartenabrechnungen.
    Dir wird der zu zahlende Betrag angezeigt und darunter ist ein leeres Feld, in das du eine weitere Summe eintragen kannst.


    EDIT:
    Nur damit das nicht falsch verstanden wird: Das war nur eine Info. Ich bin strikt gegen die Abschaffung des Bargeldes, Maximal-Bar-Beträge und staatliche Bevormundung sowie Überwachung.

  • Niemand sagt das Bargeldlos nicht geht, in Nord Korea leben die Menschen auch. Alles geht, nur das ist definitiv kein Grund.

  • Zitat von Hjördis;261723

    In Norwegen z.B. gibt es EC-Geräte, bei denen du dein Trinkgeld direkt miteingibst. Haben wir letztes Jahr um Urlaub kennen gelernt. Das geht also. Auch bei Kreditkartenabrechnungen.
    Dir wird der zu zahlende Betrag angezeigt und darunter ist ein leeres Feld, in das du eine weitere Summe eintragen kannst.


    In Österreich geht das genauso und wahrscheinlich in D und CH auch.
    Das habe ich 25 Jahre (bei KK) auf der Tankstelle genau so gemacht.


    Überhaupt kommt mir das ganze Geraunze bei uns über die (angeblich) neue Registrierkassenpflicht und die Abschaffung des Bargelds
    so vor, als ob da einige Steuersünder versuchen ihre Pfründe zu verteidigen.


    LG Wolfgang

  • Mir ist es schleierhaft warum mancher unsrer Zeitgenossen so Sehnsüchtig nach der totalen Kontrolle des Staates über ihr Leben sind. Liegt es daran das sie nicht in der Lage sind für sich selbst auf zu kommen im weiterem Sinne ? Wahrscheinlich...


    Bei dieser Debatte geht es nun wirklich nicht darum womit man bezahlt und ob etwas technisch realisierbar ist, sondern um Fundamentale Werte wie Freiheit und Selbstverantwortung, zwei Begriffe die manche offensichtlich überfordern.


    Dieser hervorragender Artikel bringt es auf den Punkt.


    http://www.faz.net/aktuell/wir…st-freiheit-14052753.html


    Zitat


    Der Kampf gegen das Bargeld setzt am falschen Ende an: Das Problem sind nicht die Kriminellen, sondern die Feinde von Freiheit und Vermögen - und die sitzen in den Finanzministerien und Staatsbanken.

  • Leute, regt euch doch nicht auf.


    Wenn Politiker Bargeld abschaffen wollen, *muss* schon längst ein für jeden Deppen begreifbares anonymes Alternativzahlungsmittel da sein, oder wie sollten sonst schwarze Koffer den Besitzer wechseln?
    Was jemand mit dem geistigen Horizont eines Schäuble schafft, muss doch wohl für einen normal intelligenten Menschen auch irgendwie machbar sein, oder?


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Hallo,


    ich hab zu dem Thema eigentlich nur zwei Sachen zu sagen.
    1. - Ich würde nicht in jeder Situation mit Geldkarte zahlen wollen. Wenn ich im Dunkeln am Bahnhof bin, bin ich froh, wenn ich mir am Automaten die Cola mit Bargeld holen kann und nicht mit Karte und PIN vor x Leuten hantieren muss. (Ich glaube übrigens auch, dass 5000 nur der erste Schritt wären)
    2. - es ist ein Witz, die Terrorgefahr vorzuschieben. Jedes Mal, wenn irgendwas passiert, rufen die Geheimdienste nach mehr Macht und mehr Befugnissen - und dann kommen die ersten Stimmen, die feststellen dass man auch auf bereits legalem Wege hätte rausfinden können.
    Die Überwachung trifft im Grunde fast immer nur die normalen Bürger.

  • Also hier in Frankreich sind wir da leider schon viel weiter reingerutscht und sind wir mittlerweile, genauso wie in Italien, beim Limit von 1000€ Bargeldzahlungen angelandet.
    Letztes jahr wahren es noch 3000€, dies wurde vom Finanzminister Michel Sapin herabgesetzt und keiner hat sich dagegen verwehrt, es gab keine Strassenproteste, der französische Jean und Michel schlafen ruhig weiter. Alles wird hier per Scheck und per Kreditkarte bezahlt. Die Laden kucken oft blöd wenn ich etwas in mehrere hunderte Euro Bar zahle und es wird krumm geschaut, Barzahlungen über zweistellige Summen werden nicht mehr gerne gesehen. Die Mentalität ändert sich! Dies finde ich ganz beunruhigend da die Bevölkerung es einfach akzeptiert und das Prinzip adoptiert hat.
    Vor einige Monate habe ich ein Motorrad gekauft, war vorher schon zum Verkäufer, alles abgeklärt und bin dann 3 Tage später dahin mit 6000€ Bargeld das ich mir vorher bei der Bank abgeholt habe. Der Verkäufer hatte Angst und verweigerte die Scheine. Wir sind dann zusammen zur seiner Bank gefahren und haben dort die Scheine prüfen lassen. Die Bank wollte genau wissen woher ich das Geld hatte! Viele Fragen wurden gestellt und ich musste meinen Ausweiss zeigen. Es hat dann doch geklappt aber man fühlt sich nicht mehr wohl dabei hier in Frankreich. Die Banken hier geben kein Bargeld am Schalter über 500€ mehr raus, dies muss man bis 7(!) Tage vorher anmelden und reservieren. Dies habe ich letztens erlebt und unsere Bekannten hier im Freundenkreis bei andere Banken geht es genauso. Es wird immer schwieriger an Cash zu kommen. Egal wieviel einer aufm Konto stehen hat. In den Dörfern gibt es fast nur noch Bargeldlose Banken, am Automat sind die Abhebemengen beschränkt auf 400 oder 500€ und am Schalter gibt es 0 Bargeld mehr.
    Wo dies hinführt wissen wir alle. Leider. Und keiner rührt sich. :traurig:


    Grüsse aus Fronkreisch.

    Carpe Diem --- On a long enough timeline the survival rate for everyone drops to zero

  • Hallo,
    weil hier viele behaupten, daß in Italien ein Limit von 1000€ gilt, muß ich leider doch noch was schreiben :)


    Das stimmt nicht, bzw ist veraltet. Das Limit wurde angehoben und liegt bei 2999,99€. Komischerweise ist das genau das Gegenteil von dem, was hier viele behaupten, nämlich daß das Limit immer weiter gesenkt werden wird. Komisch, oder? Aber ich denke das liegt daran, daß die Politiker draufgekommen sind, das Schmiergeld viel schwerer gezahlt werden kann, wenn das Limit bei 1000€ liegt.... (Verschwörungstheorie)


    Achja, wer schauen will wie hoch das Limit wo ist, der wird auf dieser Seite fündig:
    http://www.eu-verbraucher.de/d…en-fuer-bargeldzahlungen/


    Gerald

  • Moin @ll,


    das Thema scheint in der öffentlichen Diskussion angekommen zu sein. Interessanter weise regen sich erste Widerstände aus der Wirtschaft. Auch habe ich eben "mit einem halben Ohr" im Radion mitbekommen, dass es bereits eine Erste Meinung bezüglich verfassungsrechtlicher Bedenken gibt ...


    Da werden wohl gerade die Positionen definiert - es wird spannend!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo


    Interessanter Artikel in der FAZ. Warum ich mich als Schweizer plötzlich für das Thema interessiere ist der Fakt, dass der Bundesrat auch in der Schweiz eine Bargeldbeschränkung einführen will. Ich finde diese Entwicklung schlicht gefährlich und verantwortungslos. Bin gespannt, wann der erste Artikel in der Schweizer Presse zum Thema erscheint. Bis jetzt habe ich noch keinen gefunden. Bleibe dran.


    Gruss Xeore