Überwindung von Natodraht

  • (fiktive) Situation: Man steht vor einem Zaun aus Natodraht und muss diesen überwinden (umgehen nicht möglich).


    In einem anderen Thread sind wir eben zu diesem Thema abgeschweift, da kam dann Folgendes:


    Zitat von witchcraft;265526

    Das ist leider ziemlich unberechenbar und das Teil schlägt irgendwo mit erheblicher Wucht zu, oft auch gegen ein Hinderniss und kommt dann ggf. zurückgeprallt,wenn es nicht zum Glück irgendwo hängen bleibt.
    Ist eben wie eine gespante Feder, und ja absichtlich so konstruiert,dass man es nicht ohne erhebliche Gefahr kappen kann.Ich habe Respekt vor dem Zeug, seit dem ich gesehen habe wie ein Baum aussah der voll getroffen wurde. Das war damals reine Glückssache dabei nichts abbekommen zu haben.


    Die Frage ist nun: Wie macht man das?


    Bei der Antwort bitte bedenken:
    - es sollte keine Verletzungen geben
    - es sollte schnell gehen
    - es sollte mit Hilfsmitteln gehen, die in einem Fluchtrucksack dabei sein können
    - es sollte keinen besonders großen Lärm machen
    - ...

  • Hi,
    Leitern.
    Selbst gebaute Leitern.
    drüber legen und von Sprosse zu Sprosse steigen.
    Wenn drei Rollen Drst gestapelt sind, nimmt man 2 Leitern, eine zum hoch,- und die andere daneben, zum herunter steigen.
    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Das Standardverfahren ist, dicke Wolldecken oder Säcke drüber zu schmeißen.


    Beim Durchschneiden kommt es meines Wissens drauf an, ob er eine Federdraht-Seele hat oder nicht. Ohne Seele geht es mit einer Blechschere und der Natodraht schlägt dann auch nicht so stark aus, bleibt aber gefährlich. Mit Seele sollte man eine Drahtzange haben, eventuell zusätzlich zur Blechschere, und vor allem höllisch aufpassen.


    Grundsätzlich würde ich großflächig was draufschmeißen und drüber steigen, wenn es irgendwie geht, und das Zeug eher nicht durchschneiden. Militärisch wird meines Wissens üblicherweise gesprengt oder explosiv zerschossen.

  • Genau ...drüber (Leiter bzw. Baumstamm mit Seitenästen oder Schutz)...oder falls er nicht toll verlegt ist, drunter herbuddeln..oft reicht er nicht weit in den Boden, weil der Aufwand zu groß wäre.

  • Zitat von mopedstruppi;265533

    Leitern.
    Selbst gebaute Leitern.


    Es soll schnell gehen mit Zeugs im Fluchtrucksack. Ich glaube dir nicht, dass du 10 m Kantholz mitführst...


    Meine Lösung wäre ein festes Tuch drüber und den Rucksack draufstellen um den Draht runterzudrücken.
    Sofern der Zaun nicht sehr breit/tief ist, könnte das klappen. Da ich aber keine Decke mitführe, sondern höchstens meinen Schlafsack oder Tarps zur Verfügung habe, könnte ich diesen Vorschlag nicht umsetzen.


    Gruess, Anti

  • Bäume oder große Äste sind auch eine gute Idee, so man sie den fällen kann. Ich kenne das eher vom Aufgabensetting her, dass man keine gesiebte Luft mehr atmen will und deshalb S-Draht innerhalb urbaner Umgebung zu überwinden versucht. Deshalb die Decken.

  • Beim Bund haben wir mit Wolldecken gearbeitet (mehrere sind bei einer 3-fach-Sperre nötig), das klappt aber ganz gut. Alternativ kann man die mit einem Stück Holz hochhebeln. Zwei Schaltafeln reichen auch, beide drunterschieben und dann nach links und rechts hochkippen, es bildet sich ein 'Tunnel'. Natürlich muss man die Dinger irgendwo her bekommen... Ein Bangalore-Torpedo zwecks Sprengung wird keiner von uns haben, denke ich. :winking_face:


    Zerschneiden ist eine ganz, ganz schlechte Idee, selbst bei verdrehten Einzelsträngen. Das Zeug hat eine Dynamik, da wird einem anders. Ich selbst habe mal in Bandstacheldraht gestanden, der Stiefel war hin. Glücklicherweise haben die Sehnen nix abbekommen.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Der Thread ist sehr informativ. Vielen Dank euch allen! Kann man eigentlich so NATO-Draht im Handel erwerben, falls man mal was absperren möchte?
    Gruß
    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Soweit ich weiß, ist der Draht legal erwerbbar. Es gibt meines Wissens allerdings Urteile, in denen Leute belangt wurden, die das Zeug zur Absicherung von Privatgrundstücken verwendet haben, nachdem sich jemand daran verletzt hatte.

  • Ich habe immer 2 Rollen Wäscheleine mit Stahleinlage im Rucksack.


    Damit würde ich 2-4 Windungen des Verhau`s locker verbinden,das verhindert das zurückschnellen bzw. peitschenartige umschlagen der Schnittstellen.Lieber mehr Schnitte machen als zu wenig,sich Trichterförmig vorarbeiten.Dauert auch gut eine Stunde.


    "Schnell" ist bei Nato-Draht die falsche Vorgehensweise,das führt zu keinem guten Ergebnis !


    Beim Schneidvorgang selber dann halt zwiebelschalenmässig auch noch das letzte Stück Kleidung aus dem Rucksack anziehen.Dabei das was man zuerst "opfern" könnte nach aussen.So hat man das Wichtige unten drunter falls es doch zum Kontakt kommt.


    Alternativ - aber zeitaufwändiger- etwas zum aushebeln bauen.Zeitaufwand aber etwa 2 h,nicht geräuschlos.. ( 2 Astgabeln eingraben und mittels 2 jungen Baumtämmen ect in ca. 8-10 cm Durchmesser das Zeug anheben ) Vorher checken ob das Sinn macht,der Nato-Draht nicht mit Erdankern im Boden befestigt ist...


    Dazu würde wieder die Wäscheleine ins Spiel kommen,dranknoten und vorsichtig ziehen um zu sehen ob sich das Ganze bewegen lässt.


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    Zitat von Asdrubal;265547

    Soweit ich weiß, ist der Draht legal erwerbbar. Es gibt meines Wissens allerdings Urteile, in denen Leute belangt wurden, die das Zeug zur Absicherung von Privatgrundstücken verwendet haben, nachdem sich jemand daran verletzt hatte.


    Da gibts doch was bei Amazon,kein Problem :devil:


    http://www.amazon.de/s/ref=nb_…raht&tag=httpswwwaustr-21



    Die Haftungssache sieht dann aber bös aus,wenn da Jemand reinfällt - das wird teuer.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hi

    Zitat von Asdrubal;265534

    Das Standardverfahren ist, dicke Wolldecken oder Säcke drüber zu schmeißen.
    .


    Es tut mir leid, aber :
    Ich erhebe Einspruch.


    Das mit den Wolldecken....klappt bei einfachen Stacheldrahtverhauen und Band -Natodraht,
    Aber die Spitzen von einem richtigen "Conzertina" Nstodraht gehen auch durch 2, übereinander gelegte, Seewasser feste,
    Luftmadratzen ( die mit dem DICKEN Gewebe, 1980 ausgibich getestet.)
    Nu zu der Blechschere, den Draht den ich kenne, bekomme ICH nur mit ner Spezialzange gekappt
    ( und ich schmiede.
    Aus sowas wie meinen Unterarmen, hätten se , in der schlechten Zeit, zwei Paar Oberschenkel gemacht.)
    Vielleicht meinst Du ja den Banddraht, da geht sowas, aber beim Standartdraht ?
    Nöööö
    M
    Anti
    Hab ich was von Kantholz gesagt?
    Bäumchen.
    Fichte/Tanne/Weinachtsbaum/
    Ästchen ab und als Sprossen verwendet.
    Mit dem Schlingendraht ( den ich ja NICHT zum Fallenstellen dabei habe befestigen.
    Fettich.
    ( Hat schon in Nam geholfen, allerdings nicht mir Nadelholz.)


    So und dann, wer meint eigentlich das es auf der Flucht immer im Laufschritt zugeht?
    Man muß Pausen machen, Hilfsmittel bauen ( ja vielleicht auch Leitern), sich auf die Gegebenheiten ein und vieleicht auch mal umstellen. ( Ich kann ja nicht zum Komandant der Strassensperre gehen und sagen:" also sooo geht das ja nicht. Erstens war hier gestern noch alles frei, und außerdem muß ich da durch.")
    Also, Leitern bauen ist das leichtere,
    Seilbrücke wäre die nächste Option,
    Aber da viele kein Seil dabeihaben und sich nicht die Mühe machen sich eins zu suchen oder sich was einfallen zu lassen....
    Ach ja , und zur Not kann man sich noch drunter durch graben.
    Nicht alle Zäune werden einbetoniert sein.
    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Klar, frei erwerbbar überall im Netz, eBay oder im NATO-Shop um die Ecke.
    Preise vergleichen ! Da wird auch viel Schindluder getrieben.
    Dazu mindestens das Verlegegerät nicht vergessen, Verlegehandschuhe sind auch nicht schlecht.
    Dann unzählige Dachlattenabschnitte, ca. 40 cm, anspitzen und mit einem Arsch voll Krampen (keine Arschkrampen) bereitlegen.


    Im WC gibt es nichts unterhaltsameres, als eine ordentliche Flächenverdrahtung.
    Die lässt sich auch von Opa mit der Einzelladerflinte überwachen, wer da drinnsteht, hat Spass ohne Ende.


    In Friedenszeiten natürlich der Tod von Hund, Katze und Nachbarschaftsfrieden, also nur schön vorbereiten und mal einen Testaufbau.


    Gruß,
    Maro

  • Zitat von mopedstruppi;265551


    Vielleicht meinst Du ja den Banddraht, da geht sowas, aber beim Standartdraht ?


    Sage ich ja, kommt drauf an, ob einfacher Bandstacheldraht oder mit Federdraht-Seele. Es gibt beide Versionen.


    Das mit den Wolldecken habe ich nicht selbst getestet, kenne es aber von Fällen, in denen Leute aus "Gefängnissen" im weiteren Sinn ausgebrochen sind, und da hat es funktioniert - zumindest laut der Berichte, die ich gehört habe.


    Wenn du praktische Erfahrungen hast, sind die sicher aussagekräftiger.

  • Also eigene Erfahrung habe ich nicht.


    Aber als ich bei der BW war ist mal nachts ein Kamerad da reingelatscht.


    Dem hat es die Stiefel mehrfach durchschnitten und die Füße waren ordentlich verletzt.


    Somit kann ich mir nicht vorstellen, dass da eine Wolldecke was nützt.


    meint
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Zitat von Boxer;265569


    Somit kann ich mir nicht vorstellen, dass da eine Wolldecke was nützt.


    Eine nicht. Du musst schon einen dicken Stapel verwenden.

  • Ich habe mal eine kurze Zeit bei der 313 hospitiert, die hatten eine Methode:


    Unimog, zwei Mann mit Uzi auf die Motorhaube und mit gut 25 Sachen auf den Verhau zufahren. Im letzten Moment scharf bremsen.


    Den Rest erledigt die Beschleunigung :winking_face: Es hat erstaunlich gut funktioniert, waren alles schneide UAs so wie ich auch.


    Ansonsten sehe ich wenig bis keine Chance über den Runddraht mit Seele zu kommen. Allenfalls ein dickere Baum, den ich darüber fälle, würde nutzen.


    Draht durchschneiden, sprengen oder untergraben sollte wohl mangels Möglichkeit und Ausrüstung wegfallen. Mit zwei Leitern, die lang genug sind, geht es problemlos - darfst nur nicht wegrutschen, der Winkel zum anlegen ist sehr ungünstig.


    Stabhochsprung fällt wahrscheinlich auch aus. Ganz ehrlich? Wenn er im Boden verankert ist, suche ich mir einen anderen Weg - viel zu riskant.


    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Sind ja erfreuliche Info , die man hier so lesen kann. Bestärkt mich, ergänzend zum Bandstahl noch ein paar Rollen
    Klingendraht für den Hausschutz anzuschaffen. Ich denk da mal ums Ausrollen unter den Fenstern und auf der Innenseite
    der Balkonoberkante - natürlich nur im V-Fall-


    Bei einem größeren Händler gibts Rabatt ab 10 Rollen. Ist vielleicht im V-Fall auch ein Tauschgut.
    Speziellhandschuhe und Clipzange könnte man ja ausleihen . wenn man mit seiner Befestigung fertig ist.
    Hab jetzt die Bezeichnung nicht im Kopf, aber interessant erscheint der Draht bei dem die ausgezogenen
    Spiralrollen noch irgendwie in sich verspannt sind .
    Boden und Wandacker kann man vorbereiten . Zum Bestigen gibst spezielle Clips.



    Frieder


  • Dir ist schon klar das ein Haus, das so gesichert ist wie ein Magnet wirken wird, weil das heisst hier gibt es etwas zu holen. Wenn du dazu einen Infanterie Zug hast mag das sicher sinnvoll sein.

  • Wir sind mal des Nächtens in Bergen mit einem TPZ in eine vergessene S-Draht-Bahn gerauscht. Keine Chance auf Weiterkommen. Das Zeug verwickelt sich dermaßen in den Achsen, dass es alles und jeden bremst.
    Nur falls wer meint, er könnte mit seinem PKW durch eine S-Drahtsperre fahren.


    Im Gefechtsdienst gabs mal die Ausbildung, dass ein Soldat mit der in der Mitte längs gefalteten Zeltbahn sich auf die S-Drahtrolle fallen lässt und die anderen Soldaten quasi über ihn drüberlaufen. Kennt das hier noch einer? In der 3/11 und sonstigen Verdächtigen hab ich nichts gefunden auf die Schnelle. Hab das aber auch selbst nie ausprobiert, nicht das einer jammert :winking_face:

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
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