Welches Überlebensmesser würdet ihr empfehlen?

  • Hallo Sperber,


    wie wäre es mit echtem japanischem Damascus Stahl ( auch als Damast bekannt)?
    (z.B. von Schmiedeglut.de - siehe Sonderanfertigung von small Bowie)


    lg A06815

    LIFE BEGINS AT THE END OF YOUR COMFORT ZONE (von Tom Tailor 1962)

  • Hallo A06815, hallo Allerseits


    Gute Frage... genau das ist der Punkt. Was sind die Kriterien für ein gutes Messer?! Damast Stahl ist sicherlich bekannt.
    Meiner Meinung sind Kriterien: Der Hygiene Faktor, Belastbarkeit und guter Stahl.


    Was ist ein guter Stahl? Keine Ahnung, ein teurer Stahl? Ist zumindest ein Indiz. Die Geschichte mit der Hygiene ist einleuchtend, gibt auch den Formfaktor (primär Griff) vor. Belastbarkeit ist meiner Ansicht nach von den Faktoren "Bauform" (durchgehender Stahl und Klingendimension) abhängig, aber auch vom Material selbst.


    Versteht mich nicht falsch, ich möchte hier niemandem zu nahe treten: Interessant finde ich, dass viele Messer vorgeschlagen wurden, sich jedoch kaum Jemand für das Material zu interessieren scheint? So gesehen ist für mich nicht nachvollziehbar, warum das eine Messer gut sein soll und ein Anderes nicht. Erfahrungswerte bei intensiver Nutzung sind natürlich sehr hilfreich.


    Viele Grüsse
    Sperber

  • Naja es gibt nicht den besten Stahl.


    Je härter je brüchiger und wenn du etwas einfaches zu schleifen haben willst gibt es nichts besseres als rostender Stahl.


    Also wird es immer ein Kompromiss sein.


    Was man aber in custom Messer haben kann ist eine hervorragende thermische Behandlung derart das die Schneide hart geglüht ist und der Rücken er weicher bleibt. Je grösser das Messer je wichtiger wird auch diese differenzierte Behandlung ausser man legt sich ein ultra schweres dickes Teil hin.

  • Zitat von Sperber;285348

    ...


    Was ist ein guter Stahl? Keine Ahnung, ein teurer Stahl? Ist zumindest ein Indiz. Die Geschichte mit der Hygiene ist einleuchtend, gibt auch den Formfaktor (primär Griff) vor. Belastbarkeit ist meiner Ansicht nach von den Faktoren "Bauform" (durchgehender Stahl und Klingendimension) abhängig, aber auch vom Material selbst.


    Versteht mich nicht falsch, ich möchte hier niemandem zu nahe treten: Interessant finde ich, dass viele Messer vorgeschlagen wurden, sich jedoch kaum Jemand für das Material zu interessieren scheint? So gesehen ist für mich nicht nachvollziehbar, warum das eine Messer gut sein soll und ein Anderes nicht. Erfahrungswerte bei intensiver Nutzung sind natürlich sehr hilfreich.



    Der verwendete Stahl ist eins der wichtigsten Auswahlkriterien für ein Messer, beim Mora Garberg z.B wird ein Sandvik 14C28N verarbeitet.


    http://smt.sandvik.com/de/prod…fe-steels/sandvik-14c28n/


    Ich traue einem Traditionshersteller mit entsprechend Knowhow eher etwas zu.


    Gruß Andreas

    Rechne mit dem Schlimmsten aber hoffe das Beste. -Arthur Schopenhauer-

  • Zitat von Sperber;285348

    Versteht mich nicht falsch, ich möchte hier niemandem zu nahe treten: Interessant finde ich, dass viele Messer vorgeschlagen wurden, sich jedoch kaum Jemand für das Material zu interessieren scheint? So gesehen ist für mich nicht nachvollziehbar, warum das eine Messer gut sein soll und ein Anderes nicht. Erfahrungswerte bei intensiver Nutzung sind natürlich sehr hilfreich.

    Nur wenn man nahetretet sieht und hört man was.:face_with_rolling_eyes:
    Messer sind wie Schuhe, was dem einen passt ist für den anderen unmöglich. Bei der Grösse geht es schon los und beim Stahl ist noch lange nicht Schluss.


    Die grossen Victorinox Sackmesser habe ich gerne weil sie mehrere Klingen haben und die ideale Grösse für viele Tätigkeiten.


    Das Gerber Gator Premium fixed Blade liegt mir gut in der Hand auch wenn alles nass und schleimig ist, hat für mich eine gute Klingen-Länge und -Form von ca. 10cm und bleibt dank des S30V Stahls lange sauscharf. Der Stahl ist rostfrei und alles ist geschlossen, also leicht gründlich zu reinigen. Es ist für mich ein reines Schneidemesser, damit möchte ich nur Fleisch schneiden. Es eignet sich auch gar nicht zum hacken von Holz, der Griff ist wesentlich schwerer als die Klinge und die harte Klinge könnte brechen.


    Das Condor Primitive Bush Knife ist für mich ein gutes Messer mit dem man auch gröbere Arbeiten erledigen kann und trotzdem ist es leicht. Es hat einem 420 HC Stahl ist nicht so empfindlich weil nicht so hart, muss dafür ab und an nachgeschliffen werden. Die ca. 20cm lange und 3mm dicke Klinge eignet sich auch zum hacken von Holz. Für mich ist es ein optimales allround Messer um Survival zu spielen.


    Grundsätzlich gehe ich vorsichtig um mit Messern, es tut mir fast weh wenn ich jemanden sehe der auf sein Messer eindrescht mit einem riesigen Holzprügel.


    Gruss
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Ares
    Danke für den Link, liest sich interessant. Wer sind in diesem Umfeld Traditionshersteller? Prinzipiell ist Erfahrung ein wichtiger Faktor, da stimme ich Dir zu. Der Stahl scheint interessant zu sein


    draussen
    Nahetreten... es gibt Menschen mit Berührungsangst :grosses Lachen: Hat nicht jeder so ein dickes Fell wie ich :face_with_rolling_eyes:
    Spass beiseite: Das Gerber Gator finde ich vom Formfaktor her interessant. Allerdings, wenn man wiki glauben darf, ist der S30V Stahl recht spröde, ein Schärfen schwierig. Eine ausserordentliche Schärfe soll mit diesem Stahl nicht erreicht werden können. Was ist deine Erfahrung?
    Den 420 Stahl kenne ich, den gibt es schon lange. Ist so wie Du geschrieben hast, unverwüstlich, die Schärfe hingegen nicht ganz befriedigend, wenn ich es mit einem Victorinox Stahl vergleiche.


    Ich habe mir mittlerweile diverse Messer auf der Lamnia Seite angeschaut und bisher macht das Mora Garberg den besten Ausdruck, wobei es mich ästhetisch nicht sonderlich anspricht (=sekundär) Der Stahl ist hervorragend und der Griff macht einen rutschfesten und praktischen Eindruck.
    Ansprechender fände ich ein Helle Utvaer, der Griff ist aber weniger sinnvoll im Vergleich zum Mora Garberg


    Bin hier noch auf eine interessante Seite zum Thema Stahl gestossen:
    http://bestpocketknifetoday.co…ing-the-best-knife-steel/
    Das scheint eine Wissenschaft für sich zu sein


    Viele Grüsse

  • Da ich meine Messer selber baue, wechselt mein Survivalmesser regelmässig. Eigentlich finde ich spielt es keine Rolle so grosse Rolle wegen Stahl und so. Wenn du dem Messer sorge trägst, das solltest du in einer Surv-Situation, wird dir jedes Messer eine Hilfe sein. Ich würde einfach schauen das es stabil gebaut ist, durchgehende Angel. Dann etwas das du mit einfachen mitteln wieder scharf kriegst. Oben wurden schon einige gute Messer genannt.
    Gruess Zeno

  • Die Diskussion ums Überlebensmesser wird ewig währen :winking_face:


    Ich kann aus eigener Erfahrung und mit etwas "Ausholen" folgenden Senf dazu geben:


    Ein paar mal pro Jahr erliege ich dem unwiderstehlichen Drang mir ein, zwei oder auch drei neue Messer zuzulegen, die ich outdoor und zu sonstigen Gelegenheiten nutzen mag; nun habe ich Messer nicht erst seit gestern, sondern fröhne dieser Sucht seit 36 Jahren und mein erstes Messer gab man mit mir VIER Jahren in die Hand - es war ein Wenger Offiziersmesser und ich habe es bis heute, nebst vielen - oder viel zu vielen (?) anderen schneidigen Freunden in allen möglichen Stahlsorten, Längen, Öffnungsmechanismen usw. usf..


    Generell kann - oder sollte man sich erst mal Gedanken darüber machen, wie man es mit dem Gesetz hält, sprich $42a, oder ob man das im Fall der Fälle ignorieren mag.
    Für Outdoor- bzw. Bushcraft-Anwendungen leistet ein 10-12cm langes, feststehendes Messer sehr gute Dienste und stellt eigentlich auch nur 1/3 dessen dar, was man dabei haben solle; für mich gehört da noch eine Klappsäge (oder Faltsäge) nebst Beil bzw. kleiner Outdoor-Axt dazu, um sich adäquat mit einem Baum oder Holz auseinander zu setzten.


    All die romantischen bis dramatischen Szenarien in welchen man den Überlebenskampf mit einem Messer als Universalwerkzeug bestreitet sind für mein Verständnis etwas abenteuerlich und Abenteuer sind das Produkt schlechter Planung - und selbst wenn man auf dem falschen Fuß von der Krise erwischt wird, irgendwo mit nur einem Messer strandet, dann hat man eben dabei, was man dabei hatte, ob das nun ein Mora oder ein Zero-Tolerance ist.
    Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will kauft sich eben nur ein oder zwei Messer und und hat dieses IMMER dabei, aber es gibt eben den Faktor der Versuchung, der Leidenschaft, des "ausprobieren wollens" verschiedener Klingenformen, Stähle, usw. .


    Mein Spyderco Bushcraft aus O1-Stahl ist was Klinge und Schliff anbelangt hervorragend, aber der G10 Griff ist rutschig und für mein Verständnis nahe einer Fehlkonstruktion. Die etwas eigentümliche Scheide dazu ist auch nicht gerade das, was ich als praxisgerecht empfinde.


    Weitere Beispiele:


    Ich habe ein TOPS BOB Fieldcraft - 1095er Carbonstahl, Scandi-Schliff. Ein tolles Messer, prima für draussen geeignet und mit 4mm Klingenstärke sehr stabil, aber es wiegt deutlich mehr als so manch andere meiner zahlreichen Messer.


    Mein Fällkniven S1 wäre das perfekte Outdoor und Überlebensmesser - leider ist es mit knapp 15cm nicht §42a konform und da wage ich keine Experimente mit, falls ich mal von den Herren in Blau verhackstückt werde.


    Ein RAT-3 ist enorm praktisch, aber der Griff ist mir zu schmal, was Arbeiten mit diesem Messer zur Qual für meine Hände macht.


    Aktuell bin ich sehr glücklich mit meinem BarkRiver Aurora LT, das hervorragend in meinen Händen liegt und dessen A2 Stahl gute Eigenschaften hat, weiterhin begeistert mich mein Zero-Tolerance 0180 Field-Tac, wenngleich dessen Stahl garantiert nicht im Wald oder auf der Wiese mal eben zwischendurch schärfbar ist.
    Man muss einfach für sich die beste Lösung finden und solange es nicht der letzte China-Schrott-Stahl ist oder 420J hat man eindeutig mehr Freude an einem schnitthaltigen Messer.
    Auch ich habe 5mm - 7mm starke "Spaltkeile" wie z.B. Becker BK2, aber irgenwann habe ich gemerkt, dass das Handling solcher Boliden in der Praxis unvorteilhaft ist. Klar kann man damit hervorragend Batoning machen, aber wer will ein solches Messer mit über 300g Gewicht über 20 oder mehr Kilometer am Gürtel oder Rucksack mit sich herumschleppen? Macht das Schneiden oder Schnitzen damit wirklich "Spass"? Für mich eindeutig NEIN.


    Viele Hersteller gehen dazu über ihre Kundschaft mit immer neuen Stahlsorten zu beglücken - diverse hightech pulvermetallurgische CPM-Stähle, die ein Vermögen kosten werden gepriesen wie der heilige Gral, Rockwellhärten von 60 oder 62 werden in den Ring geworfen und das ist alles sehr nett, bis man mit Diamantwerkzeug davor sitzt und nachschärfen muss.


    Fakt ist und bleibt: Carbonstahl rostet oder läuft an, schneidet man Nahrungmittel damit stinkt es oder schmeckt schlecht - schnitzt man nur Holz damit ist es absolut okay - für welchen Zweck will man ein Messer - was soll es leisten?


    Das neue Mora Garberg ist eine Fulltang-Konstruktion, das ist ein Novum bei Mora, der Stahl ist 14C28N speziell für Messerklingen entworfen; ich habs bestellt, auch wenn es für Mora einen unverschämten Preis haben mag, aber das könnte ein Messer sein, welches für Outdoor und Bushcraft-Zwecke einen guten Kompromiss darstellt ohne dass man weit jenseit von 100 EUR investieren muss. Dennoch bleibt es ein "Plastik-Messer" dem es an verlockenden Eigenschaften mangelt, die es zu einem "besonderen" Ausrüstungsgegenstand machen, hier fehlt die Leidenschaft und wer diese vermisst wird eben immer etwas unglücklich und auf der Suche bleiben.


    Das Vergleichen ist der Anfang der Unzufriedenheit....Leidenschaft für Messer schafft nun mal Leid für die Seele und den Geldbeutel...ich weiss das leider zu gut. Man kann sich nur zusammenreißen und sich sagen, dass ein vernünftiges Messer für unsere Zwecke rostfrei, aber dennoch gut schärfbar im Feld sein sollte, Fulltang-Konstruktion und eine vernünftig tragbare und haltbare Scheide haben sollte.


    Andere Vorteile, gefälligere Form und Klinge, "besserer" Stahl, höhere Qualität....das sind immer die Argumente der anderen :winking_face:
    Geht lieber raus, testet eure Messer, "lebt" mit den Dingern, nutzt es im Haushalt - am besten ein Jahr lang nur ein Messer, oder höchstens ein Feststehendes und dazu ein praktikables Taschenmesser und es wird sich zeigen, ob dieses schneidige Team etwas taugt oder nicht.


    Gruss, Fairlane

  • Ich habe das Gerber Gator Premium fixed Blade erst ca. 3 Monate. Bisher konnte ich es nur an bereits verarbeitetem Fleisch benutzen.
    Ab Montag bin ich für drei Wochen in Kanada und hoffe ich kann es an einem Bären oder Hirsch richtig einsetzen. Wäre auch mal an der Zeit, dass sich ein Bär zu uns gesellt. Bisher konnten sie ein Treffen erfolgreich verhindern. :gunsmilie:


    Zu dem S30V Stahl, hart ist immer brüchig und schwerer zu schleifen. Aber was bedeutet brüchig? Ein Messer aus hochwertigem Stahl ist ein Präzisionswerkzeug.
    Ein weniger harter Stahl kann leichter geschliffen werden ist aber weniger Schnitthaltig. Wo setzt man seine Prioritäten?
    Bei der Jagd setze ich die Priorität bei der hohen Schnitthaltigkeit.
    Beim Im Wald herumstromern lieber ein etwas weniger harten Stahl der auch mal eine Unzulänglichkeit des Messer führenden verzeiht. Darum das Condor primitve Bush Knife.


    Mit einem Diamantschleifstein kann man auch ein hochwertiger Stahl schleifen, wahrscheinlich ist das aber gar nicht nötig bis man wieder zu Hause ist weil es eben Schnitthaltiger ist.


    Wenn nur ein Messer gewünscht wird ist sicher ein Fixed aus 420 HC Stahl ein guter kompromiss, mit einer Klingenlänge von ca. 10 - 12cm damit man es auch bedenkenlos führen kann.
    Dazu ein Fällkniven DC4 Schleifstein. Meiner Meinung nach reicht das vollkommen.
    Der 420 HC Stahl wird nicht umsonst bei vielen allround Messern verwendet. er rostet nicht gleich wenn er etwas feucht ist und hat eine akzeptable Schnittleistung und ist ausreichend flexiebel
    Aber ich will eben mehr. Ich liebe ein gutes Messer dafür nehme ich in Kauf, dass ich es nur für eine Anwendung richtig benutzen kann.


    Gruss
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Das Victorinox Outdoormesser ist feststehend, wird allerdings in Spanien von einer fremden Firma hergestellt.

  • Nun ja, das ultimative und perfekte Universalmesser zum Holzhacken, filetieren, Nägel einschlagen, Schrauben eindrehen und Fingernägel reinigen gibt es einfach nicht. Jede Klingenform, jede Grösse und jede Stahllegierung ist eben auf zwei, vielleicht drei spezifische Aufgaben ausgelegt. Dazu noch die Form des Griffes, welche je nach Hand besser oder weninger gut passt.


    Mit Universalmessern ist es irgendwie wie mit Universalwerkzeugen: Es kann von vielen Aufgaben jeweils etwas, aber wenn es darauf ankommt eben nichts richtig gut.


    Ich denke, man sollte sich Gedanken über das oder die Szenarien machen und welche Messer dann die möglichen Aufgaben gut und zuverlässig erledigen können. Für mich selber ist seit längerem klar, wenn dann nehme ich mehr als ein Messer mit, in der Hoffnung dass sich der Nachteil des höheren Gewichts durch die Zweckmässigkeit der zu erledigenden Aufgaben aufheben oder gar vernachlässigbar sind.


    Die zur Zeit eingeplanten Messer sind ein Smith & Wesson Extraction & Evasion für universelle Aufgaben, ein Victorinox Soldatenmesser für feinere Schneidaufgaben, das Victorinox Spirit falls doch einfaches Werkzeug benötigt wird (auch ein Kompromiss) und weil ich mich nicht entscheiden kann ein Bowie und eine Machete.... Klingt jetzt wie das Kurzangebot des Eisenwarenhändlers wenn ich das so lese...


    Was dann aber im Ernstfall wirklich "auf Mann" bleibt werde ich erst nach dem Ernstfall wissen.


    Wie bei vielem gehe ich auch hier nach dem Motto: Besser haben und bei Nichtgebrauch loswerden als nicht haben und brauchen.

  • Ihr sprecht wohl vom Messer dass bei GOSOS.CH entwickelten und vorgestellten Messer.
    Das ist das, das Victorinox verkauft und von Muela hergestellt wird.
    Gibt auch Filmchen darüber bei YouTube. (via Goggel suchen mit: victorinox survival messer)


    Aber irgendwie konnte es mich nicht ganz überzeugen sobald ich es in der Hand hatte.


    Gruss, Worber

  • Mal meine Überlegeungen und Erfahrungen zu dem Thema.


    Ich beschäftige mich mit und sammle jetzt auch seit gut 40 Jahren Messer.
    In der ganzen Zeit bin ich auf der Suche nach dem Messer :peinlich:
    Frau Boxer lacht nur noch wenn der Satz kommt: " Du, ich glaub ich bin am Ziel. Endlich habe ich das Messer...." :schmeichel:


    Also ganz klar, wiie auch hier schon mehrmals gesagt: Das Messer gibt es sicherlich nicht.
    Da spielen einfach zu viele Faktoren und Vorlieben eine Rolle.


    Ganz klar geht es auch ums Material und Geldbeutel.
    Dem einen gefällt es stundenlang einen Supermussnureinmalimjahrschärfen Stahl mit teuren Schärfmittel zu schleifen.
    Der andere packt sein Opinel am Fluss aus und bekommt es mit einem nassen Kieselstein wieder scharf.
    Das wäre jetzt eine endlose Aufzählung....


    Dann spielt sicherlich auch die Optik und Ästhetik eine Rolle. Zumindest für mich.
    Ich denke wenn es nicht gefällt, dann nimmt man es eben auch nicht mit.
    Ich mag z.B. die modernen Griffmaterialen nicht so gerne. Hab da lieber was "lebendiges" wie Holz, Horn etc.


    Nun habe ich mir mal überlegt was früher so im Alltag benutzt wurde. Da hat ja nicht jeder viele Messer gehabt.
    Und das "Eine" sollte funktionieren in möglichst vielen Situationen.


    Die nächste Überlegung ist, zu was benutze ich hauptsächlich im Alltag ein Messer.
    Da kommt Holzspalten, Alienabwehr, Türen aufbrechen usw so ziemlich an allerletzter Stelle.
    Ich persönlich benutze es doch eher für Brotzeit, kleinere Schnitzarbeiten, mal einen Fisch ausnehmen. Trotzdem soll es natürlich verlässlich sein.


    Tja, und dann fiel mir wieder mein gutes altes Laguiole ein:


    [ATTACH=CONFIG]35990[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]35991[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]35992[/ATTACH]


    Für mich nahezu perfekt im Alltag. Dazu noch schön gemacht und "warmer" Olivenholzgriff.
    Der Stahl ist der 12 C 27.
    Seit fast einem viertel Jahr trage ich es immer mit mir. Und es reicht mir zu fast 100%!


    Natürlich habe ich im EDC auch noch ein Leatherman und einen kleineren Meinungsvertärker :face_with_rolling_eyes: dabei.
    Wenn es dann in den Wald oder zum Fischen geht kommt auch, je nach Laune, ein fixed Jagdmesser mit.


    Fazit für mich: Nur die Kombi machts! Und für das Holzhacken etc gibt es viel geeignetere Werkzeuge.
    Im Alltag tut es ein gutes Sackmesser allemal meiner Meinung nach.
    Ich kann damit ganz gut "überleben" :)


    Meint
    der Boxer

  • Hallo

    Zitat von Boxer;285404

    Ich beschäftige mich mit und sammle jetzt auch seit gut 40 Jahren Messer.
    In der ganzen Zeit bin ich auf der Suche nach dem Messer :peinlich:
    Frau Boxer lacht nur noch wenn der Satz kommt: " Du, ich glaub ich bin am Ziel. Endlich habe ich das Messer...." :schmeichel:


    Bei mir verhält es sich ähnlich. Ich habe eigentlich nie Messer gesammelt, aber immer das für mich für den jeweiligen Anwendungszweck am besten geeignete gesucht. Das hat mich viel Geld gekostet. Mein Vater hat mir immer von Bowie-Klingen abgeraten. Seine Argumente galten meist der schlechten Eignung beim Aufbrechen von Wild. Ich wollte es natürlich nicht wahr haben. Seit ich selbst jage, verstehe ich seine Einwände. Ich würde nie mehr eine Bowie-Klinge für ein Outdoormesser wählen.


    Heute sind mir andere Kriterien als das Design wichtig.
    Der Stahl muss die Eigenschaften aufweisen, dass ich selbst einen anständigen haltbaren Schliff hinbekomme und das er rostträge ist.
    Die Klinge sollte eine Mindestlänge von 10cm und maximal 17cm lang sein. Die Klinge sollte möglichst bis durch den Griff hindurch gehen. Bei der Klingenform wähle ich meist Droppoint für Allzweckmesser und für längere Messer eine spitze Form wie Speerpoint
    Der Griff muss in der Hand drehbar sein. Wenn ich mit der Klinge nach oben arbeite sollen keine Fingermulden in die Handfläche drücken. Der Griff muss trotzdem griffig sein.
    Vorne am Griff muss es eine Erhöhung haben, damit man mit der Hand nicht in die Klinge rutscht. Diese darf aber wiederum nicht zu hoch sein.
    Die Scheide muss abriebfest sein und eventuell sogar eine Kunststoffeinlage haben, damit das Material nicht durchgeschnitten wird. Die Scheide darf nicht aus Metall sein, weil das bei jeder Bewegung Lärm verursacht.
    Was ich noch schätze, was aber kein Muss-Kriterium ist, ist ein Loch im Griff, damit ich einen Fang-Riemen anbringen kann.


    Langer Rede kurzer Sinn. Als Alltagsüberlebensmesser führe ich je nach geplanter Aktivität ein Laguiole, ein Victorinox Nomad oder ein Spyderco Native. Wie ich in einem vorherigen Post in diesem Thread bereits geschrieben habe, sind auf der Jagd oder bei meinen Outdooraktivitäten die Moras dabei. Wenn ich auf das Gewicht und das Volumen achten will, also nur ein langes Messer dabei habe, dann setzte ich auf das Coldsteel SRK San Mai. Aber auch hier nehme ich sicher noch ein Victorinox Nomad und ein Soldatenmesser mit. Um Holz zu machen führe ich, sogar bei Wanderungen, ein Beil und eine Säge mit.


    Gruss Xeore

  • @ Xeore
    danke für deine Ausführung.
    Genauso war mein Post auch gemeint. Es wird nie das Messer geben.
    Du hast deine Erfordernisse sehr gut dargestellt. Und so wird es letzendlich jedem gehen.


    Als Angler bevorzuge ich übrigens auch die Droppointklinge und eine Länge von um die 10cm.


    :Ironie:Übringes macht es ja auch Spaß wenn jemand "Behördliches" auftaucht und einen bittet das Messer weg zulegen,
    und mann dan fragen kann: Welches genau... :grosses Lachen:


    LG
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Ich hab mehrere Messer damit es alles Abdeckt...
    Ein Victorinox Multitool Taschenmesser für alles drum und dran.
    Ein Vixtorinox Hunter Pro wenn man eine grössere Klinge braucht.
    Ein Leatherman (auch Zusammenklappbar) mit grösserer Zange als im Taschenmesser.
    Eine Axt.


    So und jetzt die Wegwerfmesser für das ganz Grobe, weil die oberen Klingen sind für gewisse arbeiten einfach zu schade:


    Bear Grylls Paracord Fixed Blade + Bear Grylls Ultimate Pro.... Mit dem kann ich die ganze Drecksarbeit machen und wenn mal eines kaputt geht ists net so schlimm.
    Waren auch sehr stark runtergesetzt. Aber die Youtubevideos zeigten, dass trotz des Namens Bear Gryll die Messer doch was aushalten :)))


    Kurzfassung:
    - Wertvolle Messer für Feinarbeiten
    - Dreckmesser fürs Grobe


    :)


    Ein optimales Messer für Alles gibt es nicht bei mir, da ich eine solche Einteilung mache: Fein und Grob... Ich schneid ja nicht mit meinem Messer das Essen, wo ich vorhin im Dreck rumstocherte.

  • Ich mag den YT Kanal von David Pearson aka reallybigmonkey1 sehr gern und hab den auch schon länger abonniert. (Alles auf Englisch und in den Südstaaten Akzent muss muss man sich evtl. erst mal reinhören.) Was er zum Thema Bushcraft- und Survivalmesser zu sagen hat, gefällt mir gut. Er erscheint mir sehr bodenständig, ich hab schon manche gute Idee von ihm abgeschaut und ich finde, er hat was drauf. Er ist, ebenso wie ich, sehr begeistert von dem Kanal Primitive Technology (da die Videos ohne Worte sind, sind die auch was für nicht Englisch Sprechende). Und daher macht er sich auch ein wenig lustig über die häufige Herausforderung, x Tage oder Nächte draußen in der Natur zu verbringen "nur mit einem Messer". Denn er meint, wer's wirklich drauf hat, wie der Australier von Primitive Technology, der, barfuß und nur mit Shorts bekleidet, überhaupt kein modernes Werkzeug benutzt, um Werkzeuge und Hütten in der Natur zu bauen, der braucht eigentlich noch nicht einmal ein Messer zum Überleben. Wobei David sich aber keinesfalls mit ihm gleichstellt, sondern er meint, dieser Typ würde mit so manchem Outdoorexperten "den Boden wischen", so unglaublich gut sei der. Recht hat er, meiner Meinung nach. Trotzdem zähle ich auch David zu denen, von denen man viel lernen kann. Hier sein Beitrag zum Thema Messer:


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    [/media]


    David meint, kurz und bündig zusammengefasst: es kommt vor allem drauf an, wofür Du ein Messer gebrauchen willst. Eher für das Ausweiden und Häuten von Wild, für grobe Holzarbeiten, für Selbstverteidigung, für feinere Schnitzarbeiten, zum Schneiden, zum Hacken, zum Hebeln usw. .... Je nachdem sind verschiedene Messergrößen, Klingenformen, Anschliffarten und Messergriffe auszuwählen. Er selbst sagt, er sei mehr der Bushcrafter, als der Survivalist (wobei er durchaus auch zum Thema Survival vernünftige Ansichten hat) und für ihn seien seine liebsten Werkzeuge eine Machete und ein Messer mit Drop Point Klinge und Scandi Schliff. Im Video erklärt er auch, warum und führt manches vor. Finde ich eine gute und vernünftige Einführung in das Thema. Er stellt allerdings nur eine Auswahl der vermutlich am häufigsten verwendeten und empfohlenen Messerarten vor.


    Etwas mehr erfährt man z.B.
    über Klingenformen und Anschliffarten bei Arthur Konze und
    über die Vor- und Nachteile von Scandi-, Flach- und Hohlschliff bei Jan Gevert.


    Nach meinen eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen der letzten 3 Jahre muss ich David Recht geben. Eine Drop Point Klinge mit Scandi Schliff ist sehr stabil, damit kann man super Holz spalten, auch senkrecht batonen (Ihr wisst, was ich meine?), prima kleine Vertiefungen ins Holz bohren, die bei Bedarf aber auch ausweiten (und z.B. Holzverbindungen herstellen), schöne Feathersticks herstellen und schnitzen lässt sich auch gut damit. Irgendwann werd ich mir so ein Messerchen in guter Auführung anstelle meines Linder Super Edge 2 zulegen. Im Gegensatz zu David habe ich allerdings zusätzlich lieber noch eine Säge als eine Machete dabei. :)

  • Bin ja nach wie vor ein grosser Freund von Mora sowie den Messern von Manly aus Bulgarien:-). Von den Manly's sind etwa 10 im Forum unterwegs und ich habe noch von keinem gehört der seines kaputt gekriegt hat:-).

  • Ich hab mir aufgrund dessen das mein Lieblings-Survival-Youtuber, der Remo, ein F1 benutzt auch eins gegönnt. Ein bischen Anmachholz gebantont und geschnitzt.
    Ich mag das sehr, genauso wie den Remo mit seinem Akzent. Herrlich :)

  • Zitat von rubberduck;296264

    Ich hab mir aufgrund dessen das mein Lieblings-Survival-Youtuber, der Remo, ein F1 benutzt auch eins gegönnt. Ein bischen Anmachholz gebantont und geschnitzt.
    Ich mag das sehr, genauso wie den Remo mit seinem Akzent. Herrlich :)


    Habe ich auch, gute Qualität, wird zu wenig gekauft weil es so unscheinbar aussieht für den Preis.
    Ein bißchen tricky zum Nachschleifen mit dem Flachschliff aber sonst wirklich gut.