Verhalten und Überleben in einer Sammelunterkunft

  • Moin


    Komme mal wieder mit einer These um die Ecke....


    Ihr und eure Familie seid einer Zwangsevakuierung entgangen, oä.
    Seid nun mit eurem Fluchtrucksack unterwegs zum Zielort
    Und werdet wiederwillen von einer Streife eingesammel ( kann sogar schon militärischer Natur sein, Es ist aber noch nicht so weit, dass Ihr euch kämpferisch zur Wehr setzt, oder seid unterlegen. ).


    Euer Gepäck wird gefilzt und alles was sich zur Verteidigung eignet und einige Dinge die den Herrschaften gefallen, konfisziert.


    Man fährt euch in eine Sammelunterkunft bis die Luft rein ist, oder weitere Schritte unternommen werden oder alles eskaliert.


    Es gibt dort Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Im schlimmsten Fall wurde auch die Insassen der JVA aus der Stadt, oder Ort dort hingebracht. Zwar gesichert aber eine Potentielle Gefahr.
    Es geht in der gesammten Unterkunft eher ungeordnet un pöbelnd zu.
    Es wird kein auslass gewährt.


    Euere Ziele :
    1. Informationen sammeln ob Flucht sinnvoll
    2. Wenn möglich Ausrüstung / Lebensmittel zusammen sparen ( Notverpflegung durch Staat funktioniert noch. Knapp aber ausreichend.
    3. Abhauen....


    Aufgrund eurer Einschätzung der Situation lasst Ihr euren Rucksack bei Ankunft in die Unterkunft zurück. ( das Radio wäre sicherlich eins der Wichtigsten Überreste eures FR )
    ( Die Menschen dort sind verwirrt, hungrig, es ist kalt und die meisten haben Angst )


    Das letzte was Ihr gebrauchen könnt istdass jemand euch oder eure Familie bedroht um an euren Kram zu kommen. Wer weiss welche "Clubs" dort sind.


    Ihr braucht sagen wir 7 Tage um zu wissen das die Situation da draußen es zulässt abzuhauen, ohne in euer Verderben zu laufen.


    In der Zeit spitzt sich die Lage im Camp zu. Agression,Frustration, Hunger und einige Fiese Menschen werden zum Problem....


    Wie verhaltet Ihr euch um das unbedchadet zu überstehen.
    Welche Schritte zuerst
    Wie deeskalieren ?


    Bitte keine Chuck Norris Lösungen 😉


    LG Daniel

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Kann man meiner Meinung nach schlecht sagen, ohne die Hintergründe des Szenarios zu kennen. Was ist "draußen"? Schneesturm? Krieg? Atomunfall?

  • Hallo,

    Zitat von Daniel;291210

    Ihr und eure Familie seid einer Zwangsevakuierung entgangen, oä.
    Seid nun mit eurem Fluchtrucksack unterwegs zum Zielort
    Und werdet wiederwillen von einer Streife eingesammelt (


    ich gehe mal davon aus, dass die Evakuierung angeordnet wurde, weil der Aufenthalt in der Gefahrenzone aus welchen Gründen auch immer nicht mehr möglich/erlaubt war.
    Wenn ihr euch der Zwangsevakuierung entzogen habt und nun von einer Streife kassiert worden seit, bedeutet das nichts anderes, als dass ihr immer noch innerhalb der Gefahrenzone herumspaziert und die Streife euch völlig zu recht aufgreift. D.h. der taktische Fehler von euch war, nicht schnell genug die Gefahrenzone verlassen zu haben.
    Befindet man sich ausserhalb der GZ, dann dürfte man auch keinen Zwangsmassnahmen mehr ausgesetzt sein. D.h. Regel Nummer eins, wenn es am Aufenthaltsort zu gefährlich wird: rechtzeitig absetzen.


    Nach meinem Verständnis werden Zwangsmassnahmen nur dann bei einer Evakuierung angewendet, wenn akute Gefahr besteht und/oder grobe Uneinsichtigkeit bei den zu Schützenden vorliegt. Es ist ja keine Verhaftung/Internierung im klassischen Sinne, wo man bestrebt ist, Leute an einem Ort gegen ihren Willen festzuhalten, vielmehr ist der Sinn einer Evakuierung der, dass man Leute daran hindert, an einem (gefährlichen) Ort wider besseres Wissen zu bleiben. Hat man bei Hochwasserlagen regelmässig ("Ich verlasse mein Haus nicht!") und zwei Tage später wollen die Betroffenen dann mit viel Risiko für die Retter per Heli vom Dach geborgen werden.


    Grundsätzlich ist jeder Evakuierte, der sich anschliessend selbst versorgen kann (in dem er z.B. bei Verwandten an einem anderen Ort unterkommt), für die Ordnugnskräfte und Hilfosorganisationen besser, als ein Evakuierter, den ich in einem Lager unterbringen und versorgen muss. D.h. keine staatliche Stelle ist darauf scharf, sich riesige Sammellager auf Dauer anzulegen. In einem Bürgerkriegsszenario mag das anders sein, vgl. ethnische Säuberungen auf dem Balkan usw.


    Geht man aber von einem zivilen Gefahrenszenario aus, dann ist es natürlich denkbar, dass Sammellager bzw. Notunterkünfte, die unmitelbar am Rand einer Gefahrenzone liegen restriktiver geführt werden, als eine Notunterkunft im sicheren Hinterland. Beim schnell hochgezogenen Sammellager in der Akutphase einer Krise wollen die Helfer Ordnung und Struktur haben und werden versuchen, die auch durchzusetzen. Da kann es schon sein, dass man daran gehindert wird, sich ausserhalb der Unterkunft frei zu bewegen - weil es zu gefährlich ist oder weil es die laufenden Rettungsarbeiten behindern würde. In so einer Situtation muss man als Evakuierter halt die Zähne zusammenbeissen und sich dem Schicksal erstmal fügen. Das heisst aber nicht, dass man sich einfach herumschubsen lassen soll. Ich würde versuchen, innerhalb der Unterkunft Gruppenstrukturen aufzubauen, ein Ansprechpartner pro Schlafstube oder ähnliches. Dann ein Gremium, das aus diesen "Stubenältesten" besteht und die wiederum ein, zwei "Anführer" bestimmen. Ausserdem würde ich eine eigene "Ordner"-Truppe zusammenstellen, die für Ruhe sorgen und bei Problemen schnell eignreifen kann. So bildet man ein Gegengewicht zur Hierarchie auf der Seite der Helfer/Ordnungskräfte und kann eher auf Augenhöhe verhandeln (z.B. über Verlegungstransporte in sichere Regionen, um die Notunterkunft zu entlasten), als wenn hunderte Einzelmeinungen auf die staatlichen Ordnungskräfte einprasseln. Man könnte dann auch die Evakuierten schon mal nach Wunschregionen "vorsortieren" und dann die Abreise/Verlegung der Leute ins freie Hinterland mit den Helfern verhandeln.


    Allerdings geht das nicht in der Akutphase einer Krise. Da ist es für die Helfer erst einmal einfacher, alle Evakuierten an wenigen Plätzen zu sammeln, um sie zentral betreuen zu können. Man kann nicht für 2.000 Betroffene 25 Suppenküchen und Sanitätsstationen einrichten, aber man kann einen oder zwei Sammelplätze für soviele Menschen einrichten und betreiben.


    Grüsse


    Tom


    Grüsse

  • Ich habe in meiner aktuellen Reserveverwendung im Miliz-Militär unter Anderem mit solchen Szenarien zu tun. Aber von der Seite der "Obrigkeit" her. Im Klartext: Betreiben von Schutzeinrichtungen für Zivilbevölkerung.


    Wir gehen davon aus, dass unter den Menschen


    -10% Panikmacher;
    -85% Mitläufer;
    -5% "Ruhig bleibende" Leute sind. Es gilt daher von Seite des Betreibers her die 10% Panikmacher zu isolieren (das geht von mit Aufträgen ablenken bis hin zu niederknechten und wegsperren). Die 5% werden als Führungskräfte (Reinigungsequipe, Küchenpersonal, Ausbau der Einrichtung etc.) eingesetzt, die Mitläufer folgen denen.


    Die strikte Durchsetzung der Ordnung und Zeitpläne ist das A und O. Es darf gar nicht passieren, dass die Leute zu viel Zeit haben zum nachdenken und sich organisieren.


    Konsequenzen daraus für deine Fragen:


    - Fiese Menschen, Störenfriede -> Den Aufsichten melden. Klar machen, dass sie die Leute aufwiegeln und ein Problem Faktor sind. Danach wird sich jemand um sie kümmern...
    - Versuchen in der Gruppe (nicht nur der Eigenen, sondern auch in die man eingeteilt wird) mitzuhelfen und sich positiv einzubringen. Die Mitläufer werden froh sein wenn sich ein Alphatier mit Herz, Hand und Verstand für sie einsetzt und werden ebenfalls anfangen zu helfen. -> Positivspirale.
    - Mit der Obrigkeit zusammenarbeiten. Vorschläge fürs verbessern der Strukturen etc. machen.
    - Falls du immer noch flüchten möchtest wird dir das Vertrauen der Obrigkeit in die Hand spielen, du kommst an Werkzeuge etc. wenn du es gut begründen kannst.

    Advena et peregrinum

  • Im Grundsatz würde ich mich einer Evakuierung unterwerfen.


    Die Ausnahme wären politische Szenarien, bei denen man mich entweder erstens deportieren oder umbringen will oder bei denen es zweitens um das "In Sicherheit bringen" in irgendwelche Kriegs- oder Bürgerkriegshintergründe geht. In ersterem Fall dürfte es zu spät sein, wenn man schon eingesammelt ist. Dann ist eine Flucht schwierig und mit einer kompletten Familie nahezu unmöglich. Da wäre wohl die einzige Chance, einen möglichst groß angelegten Aufstand zu organisieren, bei dem wenigstens einige Inhaftierte entkommen können. Eine große Anzahl dürfte dabei aber erschossen werden. Im zweiten Fall kommt es darauf an, auf welcher Seite der Konfliktparteien die Üerlebenschancen größer sind. Dementsprechend macht man entweder mit oder versucht die Umsiedlung zu vermeiden. Je nach Einstellung der Lagerbetreiber kann es entweder mehr oder minder schwer sein, unbemerkt zu entkommen, oder es kann ogar schon reichen, wenn man sich konsequent unkooperativ verhält, um zurückgelassen zu werden, wo man dann vielleicht im Gebiet der erwünschteren Konfliktpartei wäre. Wenn das in beiden Fällen nicht möglich wäre, weil irgendwelche Kapos dich bedrohen, bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich extrem unauffällig zu verhalten und Konflikten aus dem Wegzu gehen, bis sich eine Gelegenehit zur unauffälligen Flucht ergibt.


    Bei einer geordneten Evakuierung in einem funktionierenden staatlichen System würde ich, wie geschrieben, mitmachen. Da kann ich mir auch Szenarien wie das beschriebene mit Anarchie im Lager nicht so wirklich vorstellen. Außerdem ist sowas ja üblicherweise nach maximal einer Woche durchgestanden. Da gilt es dann halt, das Lgerleben für sich und andere möglichst erträglich zu machen, also insbesondere gebrachlichen Leuten und Kindern zu helfen, Sport, Spielerunde und andere Beschäftigungsangebote mit zu organisieren etc.

  • Zitat von Asdrubal;291219

    Im Grundsatz würde ich mich einer Evakuierung unterwerfen.
    ...
    Bei einer geordneten Evakuierung in einem funktionierenden staatlichen System würde ich, wie geschrieben, mitmachen. Da kann ich mir auch Szenarien wie das beschriebene mit Anarchie im Lager nicht so wirklich vorstellen. Außerdem ist sowas ja üblicherweise nach maximal einer Woche durchgestanden. Da gilt es dann halt, das Lgerleben für sich und andere möglichst erträglich zu machen, also insbesondere gebrachlichen Leuten und Kindern zu helfen, Sport, Spielerunde und andere Beschäftigungsangebote mit zu organisieren etc.


    Nach den Berichten aus den Zuständen im Super-Dome stehe ich "Lagern" jedweder Art auch von "funktionierenden staatlichen Systemen" mit einer gesunden Skepsis gegenüber. Um bei dem Beispiel Super-Dome zu bleiben: 5 Tage ohne Wasser und Strom, eingepfercht mit tausenden von verängstigten, frustrierten und deprimierten Menschen, inoffizielle Berichte von Vergewaltigungen und sogar Morden,... ich wage zu bezweifeln, dass Sport und Spielerunden da noch weiterhelfen. Das wäre für mich und meine Familie wirklich die allerletzte Lösung. Dann lieber den BOB schnappen und gemäß meinem eigenen Notfallplan mit der Familie aus der Gefahrenzone - Bleibt Zeit für eine geordnete Evakuierung, bleibt auch Zeit für meinen eigenen "Plan".


    Dazu eine kurze Lektüre von einem Betroffenen aus dem Überflutungsgebiet im Rahmen von Katrina außerhalb des Domes. Es gibt sehr viel mehr solcher Berichte, die mich aufgerüttelt haben.


    Und aufgrund meiner eigenen Erfahrungen im Katastrophenschutz (ich habe in über 15 Jahren Kat.-Schutz mehr übermotivierte "Zivilversager" dort kennengelernt, die aber den Ton angegeben haben, weil Sie ohne gesunde, zwischenmenschliche Kontakte genug Zeit für "Fortbildungen" und "Lehrgänge" gehabt haben, als mir lieb war.) bin ich der Überzeugung, dass meine Familie und ich auch in unseren Breitengraden ab einer bestimmten Größe der "Lage" besser dran sind, wenn wir uns auf uns selbst verlassen. Dabei rede ich nicht von einer 2-tägigen Unterbringung in einer Sporthalle aufgrund eines Gaslecks, sondern von einem schweren Erdbeben / Sturmflut / ...


    Unterm Strich wird es eine Fall zu Fall Entscheidung werden. Aber die "Lagerromantik" kann ich nicht teilen. Sollten wir bei unserer "Flucht" aufgegriffen werden, würde ich (wieder situationsabhängig) auch in Betracht ziehen, mich der Verbringung in ein solches Lager zu entziehen oder aber zumindest versuchen, ein selbst gewähltes Lager im Hinterland zu erreichen.


    Längere Lektüre zu Katrina

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Was das Beispiel USA betrifft, würde ich mal in Frage stellen, ob da ein funktionierender Staat in unserem Sinn vorliegt.


    Aber unabhängig davon: In der Großstadt ist so eine Lage sicher nochmal kritischer, das räume ich ein. In meinem persönlichen Lebensumfeld habe ich allerdings relativ großes Zutrauen in die Rettungsdienste.


    Außerdem scheint mir hierzulande außerhalb der Küstenregionen ein ziviles Szenario, das länger als fünf Tage größere Sammellager nötig macht, nahezu ausgeschlossen. Schwere Erdbeben gibt es hier nicht, bei Flussüberflutungen gibt es immer noch genügend Umland, in das die Leute entweder zu Verwandten oder in Pensionen ausweichen können. Ähnliches gilt bei Wetterschäden bzw. wird dann bei großflächig nicht benutzbaren Straßen ohnehin nicht evakuiert.

  • Da ja keine "weichen" Szenarien sondern ein grobes Ereignis mit entsprechend langer Aufenthaltsdauer und harten Bandagen(Konfiszieren)vom Themenersteller vorgegeben ist verstehe ich manche Antworten so gar nicht, aber bitte....


    Ich würde ganz sicher auf jede mögliche Weise die allerbaldigste Flucht versuchen.
    Im "Guten" wahrscheinlich mit Bestechung, genug Bargeld habe ich garantiert mit, falls das nicht zieht mit "allen" mir zur Verfügung stehenden Mitteln.


    LG Wolfgang

  • Wenn man gezwungen ist im Lager zu bleiben (warum auch immer) und dort eher der Pöbel- und Gewaltcharakter vorherrscht:


    - Halbe Stunde zur Grob-Beobachtung nehmen
    - Familie möglichst nahe an anderen Familien unterbringen, nicht in der Nähe von Einzelpersonen die sich zusammengetan haben
    - Versuchen sich 2-3 andere Mitglieder von Familien raus zu picken die einen vernünftigen, aber im Notfall wehrbaren Eindruck machen (3-4 Stunden Beobachtungszeit)
    - Diese Leute direkt ansprechen eine Gruppe zu bilden, die füreinander einsteht und schon einige Sicherungsmaßnahmen ergreifen kann (wenn nötig)
    - In der Folgezeit versuchen diese Gruppe größer werden zu lassen um wehrhafter zu werden aber mit der Prämisse erst einmal deeskalierend auf äußere Störungen zu reagieren
    - gleichmäßge, gerechte Verteilung der zugeteilten Essensrationen, Kinder werden bevorzugt


    Zielsetzung: sich so weit zur Wehr setzen zu können, dass man auch gegen eine Gruppe von Krawallmachern antreten könnte.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich denke, das hat immer etwas mit Vertauen zu tun.
    Und mit dem Glauben an das Gute in den Menschen.


    Mit Hilfe und in Gruppen gestalten sich nahezu alle Szenarien einfacher.
    Ich frage mich nur ob und wenn ja, wie weit ich anderen Menschen vertrauen würde,
    wenn es um das Wohl oder evtl auch die Unversehrtheit meiner Familie geht.


    versteht das jetzt nicht falsch, ich sehe mich als Teamplayer und jemanden der zu seinen Überzeugungen steht.
    Das was PapaHotel78 oben verlinkt hat, zeigt aber zu was notleidende Menschen fähig sind.


    Selbst, wenn man 30% Trauma/Presse- Tolleranz abzieht.


    Ich bin stets bemüht optimistisch zu sein. :Zunge raus:
    Gelingt mir aber nicht immer....


    Aus irgendeinem Grund sind wir ja alle zu Vorsorgern geworden / oder sind dabei....


    Naturkatastrophen sind mit Sicherheit nicht der größte Beweggrund.






    Oh man, wenn ich das, was ich da geschrieben habe so lese, hoffe ich nur,
    hier bekommt niemand ein falsches Bild von mir.
    Bleibt zu hoffen, Ihr versteht die Bedenken gegenüber einer mit Sicherheit wünschenswerten
    Strukturierungsabsicht von Bärti.



    Positive Grüße


    Daniel :schmeichel:

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Hallo zusammen


    Ich habe den alten Beitrag der eigentlich schon länger brach lag geschlossen und hierhin verwiesen.


    Ihr könnt also hier weiter machen und den "alten" als Informationsspender verwenden.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Sammelunterkunft .. hmmm


    ... in einem Lager ist man seine Ausrüstung los.
    Was die "Obrigkeit" einem lässt verteilt sich wahrscheinlich recht schnell auf den Rest.


    Du bist einer unter vielen + fremdbestimmt.


    Am Tor hast du deine Initiative abgegeben, du wirst verwaltet, wahrscheinlich nicht zu deinem besten, wahrscheinlich mit Zwangsmittel..



    ......Also wirklich die aller, aller letzte Option... wenn die Vorräte alle sind, Munition alle, Ausrüstung geklaut, Gruppe tot, der Magen knurrt.



    Übrigens habe ich nichts dagegen wenn mich eine Streife aus einem Gefahrenbereich bringt.
    Gegen Anlaufpunkte um sich zu informieren etc. habe ich auch nichts.


    Nur, solange ich auf eigenen Beinen stehen kann und vielleicht sogar noch Ressourcen wie Ausrüstung habe.
    Werde ich eher kämpfen als mich einem solchen Zwang zu fügen.


    Bürokraten und Politikern ist schon so nicht zu trauen, in einer Großsschadenslage wie zB. Fukushima etc. tut man besser das Gegenteil wie verkündet.
    (Die Wahrheit stirbt zuerst ... bei so was erst recht)



    Ansonsten... da gibt so Manuals ... SERE ... oder POW.

  • Zitat von Grummel;291695

    Ansonsten... da gibt so Manuals ... SERE ... oder POW.


    Verstehe gerade nur Bahnhof. :peinlich: Kannst Du das mal erklären, was Du meinst?

  • Er meint militärisches Training für den Fall der Gefangennahme.
    [URL="https://en.wikipedia.org/wiki/Survival,_Evasion,_Resistance_and_Escape"]SERE[/URL] (EN/DE) ist ein solches Trainingsprogramm der US-Armee. Wobei die Buchsaben der englischen Abkürzung für Überleben, Flucht, Widerstand und Ausbruch stehen.
    POW (Prisoner Of War) bedeutet einfach Kriegsgefangener (im Sinne der Genfer Konventionen).

  • SERE Techniken (auch wenn sie interessant und lehrreich sind) werden Dir zum Grossteil in der geschilderten Situation nichts bringen. Höchstens der Escape und Evade Teil. Die Evade Skills waren ja schon mal Mangelhaft, darum bist du erst im Lager gelandet. :biggrinjester: Und Flucht ist immer eine Frage von Möglichkeit und Mitteln. Ich denke zum Beispiel kaum, dass du bei Vortäuschung einer Krankheit in ein leichter gesichertes Lager kommst.

    Advena et peregrinum

  • Noch was extrem wichtiges in der Hinsicht ... (habe gerade wieder eine "interessante" Nacht hinter mir)
    Gegenseitiger Respekt, Solidarität, Fairness und ein aufeinander aufpassen werden in einem solchen Umfeld vom "Wert" (für den man schon mal zurückstecken muss) zur Notwendigkeit die man mit allen Mitteln durchsetzen muss!
    (Ich habe es erst gerade eben wieder erlebt wie sich die Abwesenheit solcher Werte auf das Klima/Umfeld auswirkt)
    ... Misstrauen, ständiger "Alarmzustand", Agressivität und in Folge Gewalt/psychische Ausnahmezustände sind ansonsten ständiger Begleiter.
    Je nach Umfeld hat das dann Auswirkungen wie Drogenkonsum (Kompensation/sich mal wieder "gut" fühlen), vermehrter Diebstal, Repressionen untereinander und andere gruppendynamische Prozesse die allesamt diesen Vektor verstärken (Zerfall).

    Da kann der "Mitinsasse" ganz schnell zur Bedrohung werden der man nicht aus dem Weg gehen kann.. abgesehen von der Leistungsfähigkeit einer intakten Gemeinschaft die es dann nicht gibt.

  • Major von Dach hat da ein paar Kapitel.
    Verhalten im Gefängnis und Spitzelbekämpfung wäre da interessant.


    Das ist natürlich ein altes Buch und man muss es aus der Sicht von heute betrachten, aber grundsätzlich sind da gute Ratschläge drin.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem