Kaliumjodidtabletten

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  • würde natürlich super in die Argumentationslinie von mir passen.




    hast du einen nachweis, warum IOD ein Feststoff aber IOD-131 ein Gas ist?

    Es ist ein flüchtiges Nukleid, aber ein Feststoff. Krypton und Xenon bilden strahlende Isotope, die dann als Gas bei einem Reaktorunglück austreten können.

  • Kann ich so leider nicht bestätigen. Das höre ich zum ersten Mal so und muss wohl etwas Bundeslandspezifisches sein.

    Hm, na das wäre ja wieder mal großartig. :rolleyes:

    Im Ernstfall werden, nach Alarmmeldung der Landeswarnzentrale LWZ an das Rote Kreuz NÖ, in allen Bezirksstellen des Roten Kreuzes innerhalb von maximal 1,5 Stunden Versorgungsstellen aufgebaut. Die hierfür notwendigen Packungen liegen an den Bezirksstellen auf und unterliegen der Qualitätskontrolle durch das BMG

  • hast du einen nachweis, warum IOD ein Feststoff aber IOD-131 ein Gas ist?

    Das ist kein Gas, sondern ein fein zerstäubter Feststoff, der deswegen auch leicht ausgewaschen wird. In einer Regenwolke bindet sich Iod an die Tropfen oder löst sich darin und einmal im Boden oder im Wasser verbindet sich das Iod schnell zu einem Salz.

    Und nicht davon irritieren lassen, dass es bei Wikipedia heißt, Iod sei schlecht wasserlöslich. Ja, in Relation zu anderen Stoffen. Wikipedia sagt 0,29 Gramm pro Liter Wasser. Die gesamte Iodmenge in Deutschland bei Tschernobyl war ca. 1 Gramm, die könnte man also in 3,3 Liter Wasser auflösen
    Jede große Wolke und jeder Regenschauer enthält Millionen bis Milliarden Liter und löst diese kleine Menge Iod locker auf.

  • Bei einem Gau ist sowohl gasförmiges als auch partikelgebundenes lod131 in der Luft. Bei Tschernobyl war glaube ich ca. 2/3 gasförmig und 1/3 partikelgebunden unterwegs.


    Zur Ausgabe von Jod tabletten. Sollen dann alle draussen rumrennen um welches zu besorgen? Auch wenn die Wolke noch nicht da wäre hät ich besseres zu tun.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Hm, na das wäre ja wieder mal großartig. :rolleyes:

    Ja das ist definitiv nicht für alle Bundesländer gültig, sondern in NÖ - das wüsste ich für mein Bundesland.

    acta, non verba - viribus unitis

  • @1,5h für KJ-Ausgabe und Themen vom Zivilschutzverband..

    unserem Föderalismus sei Dank, das hier wirklich von Bundesland zu Bundesland etwas andere Themen/Informationen usw. aufgegabelt und kommuniziert werden... :upside_down_face: :unamused_face:

    aber das ist immer schon so, wird in Friedenszeiten gerne überlesen wenn man sich nicht genauer mit der Materie beschäftigt; jetzt kommt es halt wieder verstärkt hervor

  • Das ist kein Gas, sondern ein fein zerstäubter Feststoff, der deswegen auch leicht ausgewaschen wird. In einer Regenwolke bindet sich Iod an die Tropfen oder löst sich darin und einmal im Boden oder im Wasser verbindet sich das Iod schnell zu einem Salz.

    Ich hoffe du richtest deine Ansprache an Nudnik, und nicht mich :winking_face: Nudnik sagte es wäre gasförmig.


    Wenn sich das freie Iod-131 in ein Salz verbindet, dann ist es ja immer noch strahlend... ?! ist das salz dann weniger giftig? hast du da quellen zum nachlesen?

  • Das ist kein Gas, sondern ein fein zerstäubter Feststoff

    Bin kein Chemiker aber meine Internetrecherche ergab, dass radiokatives Jod bei einem GAU zu 2/3 aus gasförmigem (nicht feine Teilchen, kein Aerosol sondern tatsächlich Gas) und 1/3 festem Jod besteht.

  • Also: Jod ist ein Feststoff, auch das radioaktive Nuklid.

    Allerdings sublimiert es extrem leicht, das bedeutet, es verdunstet oder verdampft einfach, direkt aus dem Feststoff.Das wiederum erklaert, wie es als Feststoff UND als Gas vorliegen kann, weil es einfach nach und nach an die Luft verschwindet, wenn es nicht verschlossen ist.


    Mit den Kaliumiodidtabletten ist Oesterreich ist das so: Man bekommt sie gratis in der Apotheke als Vorsorge bei einem Reaktorunfall. Allerdings nur fuer Kinder bis 18, sowie Schwangere und Stillende. Darueber muss man sie selber kaufen, und ueber 40 soll man sie auch bei einem Reaktorunfall ueberhaupt nicht mehr nehmen, da das Kosten-Nutzen-Verhaeltnis dann statistisch umgekehrt ist. Man laeuft naemlich mehr Gefahr, sich dadurch Schilddruesenkrebs einzufangen als mit den radioaktiven Jodkonzentrationen aus der Luft nach einem Unfall.


    lg

    niki

  • Wenn sich das freie Iod-131 in ein Salz verbindet, dann ist es ja immer noch strahlend... ?! ist das salz dann weniger giftig? hast du da quellen zum nachlesen?

    In Form eines Salzes ist es natürlich noch genauso radioaktiv. Aber als Salz verbindet es sich mit Bodenpartikeln und wird nicht mehr so leicht aufgewirbelt.

    Und als Salz ist es noch besser wasserlöslich.

    Hab jetzt kurz gegoogelt. Ein Teil liegt auch gasförmig vor. Aber für die weiteren Reaktionen macht das nicht viel Unterschied. Am wichtigsten ist, dass es vom Regen aus der Luft ausgewaschen wird.

  • Jod ist ueberhaupt nicht wasserloeslich. Erst als Jodid (das waere das Salz, oder Jodat), bzw. in einer Jodidloesung loest es sich sehr gut.

    Es geht um die verseuchten Partikel in der Luft, der normale Dreck, Staub, Pollen, Saharasand, Schneeflocken, Feuchtigkeit, etc, was so in der Luft vorhanden ist. Vor allem anderen kann man sich so eh nicht schuetzen.

    Am wichtigsten ist, dass es vom Regen aus der Luft ausgewaschen wird.

    Und wie stellt man das an, Regentanz?

    Es wurde eh schon alles gesagt, im Haus bleiben, Tueren und Fenster zu und Fugen abkleben, keinen frischen Salat von Gemuesebeet ernten, von draussen alles umziehen, FFP3 Maske, Haare etc. abspuelen, und einfach den Eintrag ins Haus und in den Koerper minimieren, was geht.


    Und es ist auch nicht nur als Jod131 vorhanden, sondern zerfaellt in alle moeglichen Isotope, die alle unterschiedliche Halbwertszeiten haben. Jod131 hat 8 Tage, Jod 125 glaube ich 4 Stunden, irgendein anderes 2 Wochen,... je kuerzer die Halbwertszeit, desto staerker die Energie, also der Strahleneffekt. Je laenger die Halbwertszeit, desto milder.

    Die Halbwertszeit ist ein Begriff dafuer, dass die Haelfte zerfallen ist. Wenn nach 8 Tagen die erste Haelfte weg ist, bedeutet das nicht, dass nach weiteren 8 Tagen die zweite Haelfte in etwas Harmloses zerfallen ist. Sondern dann ist wieder von der Haelfte die Haelfte zerfallen. Nach weiteren 8 Tagen ist wiederum von der Haelfte die Haelfte die Haelfte zerfallen, usw. Also nach 8 Tagen ist deshalb nicht alles vorbei. So wie sich ein Virus exponentiell entwickelt, zerfaellt radioaktives Material sozusagen im Gegenteil von exponentiell.

    1. Woche 50%

    2. Woche 25%

    3. Woche 13%

    4. Woche 6%

    5. Woche 3%...usw.


    lg

    niki

  • J 131 ist mit Abstand das gefährlichste Isotop, da es eine sehr starke ß Strahlung beim Zerfall hat.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Jod ist ueberhaupt nicht wasserloeslich. Erst als Jodid (das waere das Salz, oder Jodat), bzw. in einer Jodidloesung loest es sich sehr gut.


    Und wie stellt man das an, Regentanz


    Und es ist auch nicht nur als Jod131 vorhanden, sondern zerfaellt in alle moeglichen Isotope, die alle unterschiedliche Halbwertszeiten haben. Jod131 hat 8

    Dein erster Punkt ist falsch, es löst sich schlecht, aber nicht nicht. Lies bitte noch einmal nach.
    Und dass es als Salz viel besser löslich ist, habe ich auch schon geschrieben.


    Mit Regentanz kannst du es gerne versuchen.
    Es geht aber darum, zu beurteilen wie groß und langdauernd die Gefahr durch Iod bei einem eventuellen Fallout ist. Aber auch das habe ich schon ausführlich erklärt: bei Regen verschwindet sie relativ schnell, man muss also nicht 5 Wochen in der Bude bleiben, bei Trockenheit ist es dagegen ein Problem.


    Und zu den anderen Isotopen: solche mit sehr kurzer Halbwertszeit sind irrelevant, weil sie schon zerfallen sind, bis sie irgendwo runterkommen. Die mit einer langen Halbwertszeit, zB Cäsium, machen eine geringe Dosis. Iod131 liegt so in der Mitte, und hat dazu noch die unangenehme Eigenschaft, dass der Körper es gerne aufnimmt.

  • Wie du moechtest.

    Ich hab nur gesehen, dass da diskutiert wird und die Posts, die mit "Hab jetzt mal gegooglet..." und "bin ja kein Chemiker, aber..." sich ueberschlagen, aber nix Genaues weiss man nicht herauskommt. Ich bin Chemikerin und biete hiermit an, was ich dazu an Wissen beitragen kann. Mehr nicht. Ich muss es nicht besser wissen :winking_face:


    lg

    niki

  • Und es ist auch nicht nur als Jod131 vorhanden, sondern zerfaellt in alle moeglichen Isotope, die alle unterschiedliche Halbwertszeiten haben. Jod131 hat 8 Tage, Jod 125 glaube ich 4 Stunden, irgendein anderes 2 Wochen,...

    Liebe Niki!


    Ich bin zwar kein Chemiker, aber dafür Physiker. Und ich muss dich schimpfen, weil Jod 131 NICHT in seine anderen Isotope zerfällt.


    Beim Betazerfall wird ein Neutron in ein Proton umgewandelt. Dabei wir ein Positron und ein Elektronneutrino emittiert.

    Dadurch ändert sich die Kernladungszahl um +1, wird alsoaus Iod 131 (Kernladungszahl53) Xenon 131 (Kernladungszahl 54) .


    Aber das mit der Halbwertszeit und der hohen Aktivität (= kurze Halbwertszeit) ist astrein erklärt und ein wirklich wertvoller Hinweis, weil das auch erklärt, warum man gerade am Anfang der Kontamination die Füsse still halten sollte.


    -> Mußte nacharbeiten. Hab beim Zerfall nachrechnen gepfuscht! Fälschlicherweise behauptet es würde zu Xenon 130 zerfallen..

    Einmal editiert, zuletzt von NikolausB () aus folgendem Grund: Fehler beim berechnen des ZTerfalls! Kernladungszahl und Massenzahl vertauscht..

  • Siehe hier:


    Suchergebnis – Bundesanzeiger


    Zitat: "4.2 Exposition durch Inhalation in verschiedenen Unfallszenarien. Die Inkorporation durch Inhalation nach Freisetzungen von radioaktivem Iod ist von besonderer Bedeutung für die Strahlenexposition der Schilddrüse. Insbesondere bei Kernkraftwerksunfällen ist mit einer hohen Aktivität von Iodisotopen zu rechnen. Für die Schilddrüsendosis sind es vor allem die Iodisotope I‑131 (T1/2 = 8,02 d) und I‑132, das zwar nur eine relativ kurze Halbwertszeit von 2,6 h hat, aber durch den längerlebigen Vorläufer Te‑132 (T1/2 = 76,3 h) nachgebildet wird. Während für Te‑132 partikelgebundener atmosphärischer Transport angenommen werden kann, sind bei den Iodisotopen neben partikelgebundenem Iod auch elementares I2 und organisch gebundenes Iod (RI, meist Methyliodid) in Gasform zu berücksichtigen."

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich bin zwar kein Chemiker, aber dafür Physiker. Und ich muss dich schimpfen, weil Jod 131 NICHT in seine anderen Isotope zerfällt.

    Da habe ich mich auch sehr schlecht ausgedrueckt, wie ich sehe. Ich habe nicht gemeint, dass ein Isotop in andere Isotope zerfaellt, sondern dass Jod als Zerfallsprodukt in mehreren Isotopen auftritt.

    Aber danke jedenfalls fuer den Schimpfer, das freut mich sehr, dass sich doch noch Leute vom Fach melden und das eine oder andere richtig- oder klarstellen!

    lg

    niki

  • Hat jemand aktuell eine zuverlässige Bezugsquelle für Kaliumjodidtabletten? Ich hätte gerne (wieder) welche in meinen Vorrat aufgenommen, das ist aber wohl nicht so einfach :thinking_face:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht