... fremde Leute klopfen und Schutz suchen?

  • Jedesmal, gestern in Manchester, nach einem gefährlichen Ereignis berichtet die Presse von einer Welle der Hilfsbereitschaft wie gratis Taxifahrten, freier Kaffee und Übernachtungsmöglichkeiten von Privatleuten.


    Das ist wirklich toll und bei Unwetter, Fliegerbombenevakuierung und Chemieunfall hätte ich damit auch wirklich kein Problem, aber was ist bei einem Terrorakt?


    In München hat Ali S. ja scheinbar auch an einigen Türen geklopft...
    Wie soll man da unterscheiden ob man hier helfen muss oder evtl einem Terroristen beim verstecken hilft, bzw vielleicht sogar zum nächsten Opfer wird?


    Hat sich hier jemand schon Gedanken dazu gemacht und Strategien bereitgelegt?

  • Servus,


    einfach den Türspion benutzen. Ich würde mir die Person anschauen und entsprechend nach gesundem Hausverstand handeln. Ob die Tür aufgeht ist ja alleine deine Entscheidung.
    Wer sich unsicher fühlt, lässt die Tür zu.


    Grüße
    Basmyr

  • Eine gewisse Hilfsbereitschaft bei derartigen Lagen ist in meinen Augen Bürgerpflicht - wenn es in den Medien auch immer als "superduperüberraschendwirbrauchenHelden" dargestellt wird :langweilig: Mit wildfremden Übernachtungsgästen wäre ich trotzdem vorsichtig, da ich mich in erster Linie meiner Familie und deren Sicherheit verpflichtet sehe. Es wäre auch wichtig, ob ich zu dem Zeitpunkt alleine oder meine Familie anwesend wäre (Anzahl der "Gäste").


    Für mich heißt das, wie Basmyr schon geschrieben hat, dass dies eine "Fall zu Fall"-Entscheidung wäre. Gegebenenfalls würde ich Luftmatratzen/Feldbetten und Schlafsäcke in der Garage einem Einquartieren in der Wohnung/dem Haus vorziehen (natürlich Jahreszeitenabhängig). In jedem Fall wären die "Gäste" nie "unbetreut".

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Es käme auf den Einzelfall an. Die Wasserflasche auffüllen oder so wäre kein Problem (und es würde vor der Haustür auf die Flasche gewartet). "Normale Konzertbesucher" würde bei Sympathie wahrscheinlich ein Notquartier und etwas Proviant erhalten. Jugendliche/Männer aus einschlägigen Kulturkreisen, in denen "westliche Frauen Huren sind", würden keinerlei Unterstützung erhalten. Lieber am Leben und bei guter Gesundheit und als Nazi beschimpft als ein böses Ende der Geschichte.

  • Schwere Frage...schwere Entscheidung..auch auf die Gefahr hin, mich damit selbst als Egoist zu outen..Eigenschutz und Schutz der Familie gehen immer vor.
    Helfen ja..aber Risiken ins Haus lassen ..nein.
    Unsympatische aber ehrliche Antwort.

  • Guten Morgen,
    danke für eure Anregungen.
    Schön das ich nicht der einzige Misstrauische bin.
    Im kleinen Kreise haben wir das auch durchdiskutiert...


    Klar, Männer und auch Frauen bestimmter Klientel werden bei mir schon heute durch Zeigen des Argumentverstärkers vertrieben, aber das mit den vielen Kindern und Jugendlichen hat mich schon beschäftigt.
    Jeder Elternteil wäre froh wenn andere sich in einer Notlage um diese kümmern, andererseits gab es auch genug Fälle wo Kinder gezielt ausgenutzt wurden...
    Waffen oder gar Bomben haben leider auch in Rücksäcken von kleinen Kindern Platz


    Schwierige Sache...


    Das sinnvollste wird sein die gleich an der Hofeinfahrt eine Art Anlaufstelle einzurichten und je nach Szenario zu entscheiden.

  • In der Regel bleibt bei mir die Haustüre zu, ausser es stehen Freunde, gute Bekannte oder Familienangehörige vor der Tür.
    Die Absichten der Fremden sind nie auf den ersten Blick klar auszumachen; wer kann schon sagen, was hinter dem vorgegebenen Beweggrund des unverhofften Besuchs steht?
    Ja, das mag selbstsüchtig und hartherzig sein, aber Selbstschutz geht für mich vor.
    Meine Frau hat das schon mal anders gehandhabt und einer hungrigen Roma-Familie, die in meiner Abwesenheit geklingelt hatte eine komplette Salami spendiert....wenigstens ließ sie die Mutter samt Kind vor der geschlossenen Haustüre stehen, während sie die Wurst holen ging.
    Ich denke, dass während einer Krisensituation solche Hilfsaktionen mit größeren Risiken verbunden sein können und man ggf. Opfer eines Raubs etc. werden kann.


    Gruss, Fairlane

  • Welchen konkrete Nachteil hat sich aus der Wurstspende ergeben? Verlust von ein paar Euro? Leute die konkret um Essen betteln sind wirklich ganz unten an der Pyramide angekommen, da würde ich meine Frau eher für die "Grosszügigkeit" loben.

  • [MENTION=9197]Sam Hawkins[/MENTION]:


    Aus der "Wurstspende" hat sich kein Nachteil ergeben, aber bei solchen Aktionen bleibt das Risiko jemanden die Türe zu öffnen, den man nicht kennt - sprich ein nicht vorhersehbares Risiko Opfer eines Betrugs oder Gewalt zu werden.
    Lieber gehe ich mit einem Bettler, der mich in der Fußgängerzone anspricht in einen Supermarkt und spendiere etwas zum Essen, anstatt jemanden direkt vor der Haustüre mit ungewissen Folgen stehen zu haben.


    Gruss, Fairlane

  • Dann würde ich an deiner Stelle eher das Türdispo kristisch hinterfragen. Es kann doch jederzeit vorkommen, dass da jemand bimmelt, denn du nicht erwartest (Und dann sogar noch was gutes für dich hat -> Kurier, etc.....).


    Durch die Installation einer einfachen Sperrkette sowie dem richtigen legalen Gerät in Griffnähe kann auch deine Frau oder du selbst stets entspannt die Tür öffnen.

  • Situations und Erfahrungsabhängig


    Hallo,
    der Anfangsbeitrag war eher auf solche besonderen Ereignisse gerichtet, aber der Preppermehrwert ist vermutlich höher bei eine Diskussion über generelles Verhalten und Gefahren an der Türe.


    Mag sich jetzt verbittert anhören , aber die "südosteuropäischen Bettler" werden bei mir mittlerweile konsequent verscheucht.
    Vor einigen Jahren war genau die selbe Familie auch bei mir, Mutter mit drei Kindern, so arm das sie ihre Bitte nur mit einem Zettel (tagelanger Hunger, Elend, Krankheit usw) ausdrücken konnten.
    Ich war so doof und habe ihnen ein paar Euro gegeben und zum Abschluss wurde ich gefragt (da konnte sie auf einmal Deutsch) ob ich weiss ob der abgemeldete VW Bus auf dem Nachbarparkplatz zu verkaufen ist.
    Da war ich kurz davor mir mein Geld mit Gewalt zurückzuholen.


    Ein paar Wochen vor dieser Zeitungsmeldung: https://www.all-in.de/nachrich…aufbeuren;art2756,2421314 habe ich aus dem Fenster beobachten können wie zwei junge Damen in der kleinen Seitenstrasse schön arbeitsteilig an jeder Türe geklingelt haben, eine ältere Dame war so frei und hat etwas gegeben und ich habe schon befürchtet ich muss die Polizei rufen denn die Situation artete in wilde Gesten und eine lange Diskussion aus.
    Durch die Meldung weiss ich nun warum nur dieses eine Strasse betroffen war und warum es diese seltsame Diskussion gab. Waldrand hinterm Haus...


    Was die Türsicherung angeht, die vier Spaxschrauben an den Türketten empfinde ich nicht gerade als grossen Sicherheitsszugewinn, eher ein schwerer Querriegel und elektronische Videosprechanlage.


    Könnte man den Titel abändern in : "Gefahren an der Haustüre"?
    Oder abtrennen

  • @ Buddelbär: Wenn der Intruder wirklich mit soviel Energie ins Haus will, dass die Türkette nicht reicht um dich beim rausschauen abzusichern, dann hilft auch dein grosser Riegel / Video nicht. Dann warten er einfach bis du / Frauchen / Kids regulär aus dem Haus wollen und ergreift dann die Chance.

  • Zitat

    Könnte man den Titel abändern in : "Gefahren an der Haustüre"?
    Oder abtrennen


    Hallo Buddelbär, [MENTION=688]Buddelbär[/MENTION]


    Können wir gerne tun, welche Option ist dir als TE denn lieber?


    LG Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Da gibts für mich eine sehr einfache Regel:
    Lass nur Menschen rein, bei denen Du sicher bist, sie auch wieder loszuwerden, wenn es *DIR* passt.


    Diese einfache Regel kann man auf alles anwenden: Verwandte, Bekannte, Freunde dürften sicherlich rein.
    Wildfremde in der Überzahl auf keinen Fall, und dazwischen je nach gesundem Menschenverstand.


    Diese Regel würde auch bedeuten, dass ich alte gebrechliche Menschen tendenziell eher aufnehmen würde als
    junge, kräftige und augenscheinlich höchstwahrscheinlich uneinsichtige Männer und Frauen.


    Grundsätzlich: man sollte sich auf jeden Fall vorher überlegen, wie man aus einer Situation wieder rauskommt, in die man sich freiwillig reinbegibt.
    Wer einen Vampier über in sein Heim einlädt ist ihm ausgeliefert. Das gilt nicht nur für die fiktiven Blutsauger :)



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Bei uns ist klingeln zwecklos, weil die Klingel fast immer ausgeschaltet ist.
    Nachbarn etc rufen meist kurz an wenn sie was wollen.
    Das hält schon mal viele potentielle Dunkelmänner fern; es ist halt für Auusenstehende schwer erkennbar ob jemand zuhause ist.
    Mir ist aber auch klar, dass das nicht in jedem Haushalt umsetzbar ist.


    Grds würde ich in Notsituationen natürlich helfen, Eigensicherung ist dabei selbstverständlich.

  • Audienz bei mir nur nach Voranmeldung :grosses Lachen: Per Video kann ich sehen ob das Postauto vor der Tür steht und meine heiß begehrten Bestellungen bringt. Und auch über Video wer vor meiner Tür steht. Wenn's kein Bekannter ist, reagiere ich nicht.
    Mittlerweile ist es ja so das sich um legal hier befindliche KLIENTEL, ob Asyl, Duldung oder potenzielle "Fachkraft" , besser gekümmert wird als um unsere schon immer hier lebenden, an oder unter der Armutsgrenze befindlichen oder obdachlosen Bürger. Diese o.g. KLIENTEL haben es also nicht nötig um Essen zu betteln.


    Einem Wanderer der nach vielen Km Fußmarsch etwas zu essen oder trinken braucht würde ich natürlich mit etwas Reiseproviant aus meinen Vorräten versorgen.

    Ratten,die das sinkende Schiff verlassen,sind schlauer als der Kapitän der mit untergeht!

  • Hmm, schwierige Frage.


    Ich Wohne zur Miete, Dachgeschoss, 10 Parteien im Haus.
    Bei einer Lage wie in Manchester, Paris etc. würde ich zweigleisig fahren. D.h. die Haustüre würde selektiv geöffnet, damit die Leute von der Straße sind und sich im Hausflur aufhalten können.
    Die Wohnungstüre bliebe aber eher zu.


    Schwierig so was vom PC in Ruhe zu entscheiden, in der Realität sieht es dann doch oft anders aus.
    Aber gut das Thema mal zu besprechen/durchdenken.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Konkret an einem Ereignis wie Manchester oder dergleichen festgemacht:


    Türe bleibt definitiv zu. Die Leute waren ja für ein Konzert vor Ort und hatten sicherlich sowieso eine Unterkunftsmöglichkeit. Dann sollen sie doch bitte diese aufsuchen.
    Ich halte es da mittlerweile so wie callado.

    acta, non verba - viribus unitis

  • am freitag hats bei mir auch geklingelt....grundsätzlich stecke ich den schlüssel ein, mein hund bellt, und ich sehe zu
    das ich die wohnungstür von aussen schliesse neben der türe jede menge knüppel und dann erst frage....die wären angeblich vom stromwerk...


    nun die hatten keinerlei ausweise...die wollten die letzte rechung sehen.....das stehen nämlich die kontodaten drauf....
    hab gesagt ich hätte keine...sind sie abgezogen in den ersten stock...
    bin dann rein und mein assistent hat mir erzählt das das in der glotze kam..eine neue betrugsmasche....


    oki hab dann die polizei angerufen......die kamen dann nach 2 stunden und haben uns ausgefragt...
    gute beschreibung
    konnten wir geben....war gut das wir das gemacht haben.....


    es muss nicht mal der offensichtliche feind sein, der an der türe klingelt....aber grundsätzlich reagiere ich nicht auf klingeln..
    wer was will soll anrufen..und sich ankündigen.....aber jeder weiss, da ist ein hund hinter der türe....


    leider ist es nicht mehr so wie früher, wo man noch türen offenlassen kann.....


    ein gesundes misstrauen ist ,glaube ich gesünder als allen sofort zu trauen...


    viele einbrecherbanden kommen extra mit bussen angereist,
    und räumen hier die wohnungen und häuser leer.....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Um die Gedanken mal hinsichtlich der Gefährdungslage an der Türe zu Ende zu bringen, möglich wäre :


    1) Angriff durch Reizgas oder Waffe (früher wurde oft einfach Pfeffer benutzt was eine Frau in der Faust hatte)
    2) Angriff durch pure einfache Gewalt, praktisch mit Druck auf Türblatt und mehreren Personen ins Haus eintreten
    3) Versuch sich mit irgendeinem Vorwand einzuschleichen für Diebstahl oder Trickdiebstahl ggf. Betrug
    4) Aktion an der Türe als Ablenkungsmaßnahme für zeitgleichen Zugriff durch Fenster, Terasse etc. (im Einzelfall wurden Kinder "hineingereicht")
    5) Es geht "nur" ums Auskundschaften für lohnende Ziele, Einbruch erfolgt später
    6) Sehr selten, Auflauern von scheinbar lukrativem Personenziel, bei Verlassen des Hauses


    Fällt jemand noch was ein ??