SkySaver


  • moin Moin,


    ich finde es immer wieder schade, wenn jemand nur nen Link postet ohne wenigstens in einem oder zwei Sätzen zu beschreiben was sich dahinter verbirgt.
    Ich weiß dann nicht ob es mich interessiert und ob sich ein anklicken lohnt.
    Vielleicht magst du ja noch ein bissel was dazu schreiben...


    danke im Voraus und viele Grüße


    peterlustig

  • Hallo Peterlustig, ein paar Worte schaden natürlich auch nicht.... Es geht darum, bei einem Brand in einem höheren Gebäude, ohne fluchmöglichkeit sich retten zu können. Rucksack umhängen, karabiner einhacken und los gehts. Theoretisch! :winking_face:

  • Mit ein paar clicks (hätte ich mir vom Threadersteller erwartet) hätte man zusätzliche Infos anbieten können.


    - Selbstrettungsgerät, um sich z.B. aus einem Fenster abzuseilen
    - man braucht faktisch keine Ausbildung
    - ohne Strom, geringe Lagerkapazität nötig
    - für 25, 50 oder 80 Höhe
    - Traglast 30 - 120 kg
    - Sinkgeschwindigkeit 1-2 m / Sekunde


    Ich finde es gut, den Preis hab ich jetzt auf die schnelle nicht gefunden.


    Tsrohinas


    homepage: https://skysaver.com/rescuebackpacks.html

  • Günstiger wären allerdings Abseil- und Rettungsgeräte wie diese:


    KLICK !


    Das AG 10 K sollte doch ausreichen und ist mit knapp 270,- Euro wesentlich günstiger.
    Dazu kommt noch das Seil mit knapp 1,90 Euro der Meter. Je nach Wohnsituation kann man das dann passend konfektionieren.
    Dann noch ein Greifzug-Auffanggurt für 38,- Euro und ein oder zwei Anschlagpunkte für je 16,- Euro.


    Ich würde mir dann über meinem Fluchtfenster einen Anschlagpunkt für die Rolle besfestigen, auf der Gegenüberliegenden Seite einen Anschlagpunkt zur Befestigung des Seilendes und den Auffanggurt in der Nähe deponieren.


    Dann sollte man in den meisten Fällen mit 450,- Euro auskommen und hat im Notfall eine Lösung über ein Fenster das Gebäude sicher zu verlassen.


    Aber ich denke die Kletterer hier im Forum kennen da noch so einige Varianten.

  • Wenn ich so etwas nutze, ergeben sich für mich (als Mieter in einem "Hochhaus") aber 2-3 Probleme.


    1. Ich hab Höhenangst und würde mich glaube ich niemals so abseilen :peinlich:
    2. Darf ich mich zu Übungszwecken einfach so aus einem Hochhaus (in Dt.) abseilen (also rein rechtlich)?
    3. Ich muss dafür Ausrüstung wie ein BOB zurück lassen oder mir dafür eine Alternative einfallen lassen?


    Macht es also für die meisten Situationen als "0815-Prepper" einfach auf die Feuerwehr zu warten?

    Wer bei der Planung versagt, plant sein Versagen.

  • Möööööp!
    Also mal ein paar Gedanken dazu:
    -Ein Gurt ist gut, ein Geschirr ist besser. Immer. Zum Abseilen aus geringen Höhen (ich sag mal 4. OG) tut es ein einfaches, wo die Beine reinkommen. Nennt sich auch Klettergurt und ist recht preiswert zu haben: https://www.amazon.de/Salewa-U…fach&tag=httpswwwaustr-21
    Wenn man nirgends klettern, sondern nur abseilen möchte, gibt es da günstige Absturzsicherungsgeschirre: https://www.amazon.de/Sacla-Vo…gurt&tag=httpswwwaustr-21
    Oder direkt ein Komplettset: https://www.amazon.de/Honeywel…hirr&tag=httpswwwaustr-21
    Ich hab mich auch schon mit dem Feuerwehr-Hakengurt aus dem Schlauchturm abgeseilt, das ist erstens wesentlich unsicherer und zweitens lebensgefährlich (wenn man nicht weiß, was man tut...)
    -Ein Helm sollte dabei sein! Wenn man gezwungen ist, sich derart zu evakuieren, dann besteht auch die Gefahr, dass einem was von oben auf die Hirnbüchse knallt, der man gegen die Wand prallt, Seitenwinde, bla... Also Helm! Die 20€ sollten drin sein... https://www.amazon.de/MagiDeal…helm&tag=httpswwwaustr-21
    -Handschuhe (speziell dünne, schlabbrige) beim Abseilvorgang sind ein Risiko! Das sollte man kalkulieren. Wenn man mit dem Handschuh in einer Rolle oder in der Sicherung/Seilbremse festklemmt, kann man den Finger verlieren oder das Teil die Funktion einstellen. Ist mir schon passiert. Finger ist noch dran aber war 2 Wochen nicht einsetzbar.
    -Karabiner sollten IMMER Kletterkarabiner in geprüfter Qualität sein und IMMER bei Verwendung zugeschraubt. https://www.amazon.de/Edelrid-…iner&tag=httpswwwaustr-21
    -Zum Abseilen empfehle ich einen eckigen Achter oder -noch besser- eine Spezialform wie diesen hier https://www.amazon.de/Abseilac…hter&tag=httpswwwaustr-21 (Da kann man das Seil über ein Hörnchen legen um die Geschwindigkeit abzusenken)
    -Seilbremse/Fallschutz! Es geht ganz sicher schneller, sich nur mit der Acht abzuseilen, das Absturzrisiko minimiert man aber mit der Seilbremse. Gerade wenn man nicht so viel Kraft in den Armen hat, oder zittrige Finger, dann kann man damit die Geschwindigkeit reduzieren und sich in vielen Schritten abseilen. Beim 2. OG vielleicht nicht zwingend notwendig, aber immer empfehlenswert... Ich habe solche: https://www.amazon.de/Gazechim…rung&tag=httpswwwaustr-21 und KB2-16 von Mittelmann http://www.mittelmann.com/prod…ete-sicherungsseile/#c186 (hier in kombinierter Ausführung) (Vorteil da: kann man durch Zusammendrücken mitlaufen lassen)
    Als Seil empfehle ich ein klassisches Kletterseil und zwar mit folgenden Parametern:
    -Einfachseil
    -Statisch
    -mindestens 12mm im Durchmesser (kommt natürlich auf die Seilbremse/Auffanggerät an!) z.B. sowas https://www.ebay.de/itm/Statik…=p2385738.m4383.l4275.c10
    -Mindestlänge enspricht Abseilstrecke +5m Zugabe
    Zur Befestigung an einem Ankerpunkt empfehle ich folgende Kombi: Ankerpunkt - Karabiner - Bandschlinge 22kN (doppelt gelegt) - Karabiner (am Seil)
    Die Bandschlinge ist auch zur Verbindung von Geschirr und Seilbremse zu empfehlen, und ebenfalls zur Verbindung von Geschirr und Achter.


    Grundsätzlich ist also eine recht günstige selbst zusammengestellte Lösung durchaus praktikabel.
    ABER: Ohne ein bisschen Üben geht da nix.
    D.h. es gibt de facto 2 Optionen:
    -Man stellt sich ein Set zusammen (am besten unter ordentlicher Beratung) und übt damit das Abseilen aus Höhen
    -Man vertraut einer Fachfirma, dass die wissen was sie tun und ihre Produkte einwandfrei funktionieren


    Vielleicht der Vollständigkeit halber noch kurz erwähnt: Klettergeräte müssen -sofern sie professionell eingesetzt werden in gewissen Abständen zur Prüfung oder ausgemustert werden, Seile kann man nach Meinung von vielen Fachanwendern kategorisch mal alle 5 Jahre spätestens austauschen.
    Was würde ich Leuten bis zum 4. Stockwerk empfehlen?
    Ganz klare Nummer! Eine Rettungsleiter.
    Sowas z.B. https://www.amazon.de/Rettungs…iter&tag=httpswwwaustr-21
    oder sowas https://www.amazon.de/First-Al…iter&tag=httpswwwaustr-21
    oder die bessere Variante mit Abstandshaltern https://www.amazon.de/Rettungs…iter&tag=httpswwwaustr-21
    Kosten zwischen 70 und 300€, einfach mal recherchieren.



    Abschließend sei gesagt, dass man sich bei diesem Thema einerseits recht gut aus einer Gefahrenzone entfernen kann, aber andererseits auch erst richtig übel in Lebensgefahr bringen kann. Ein großer Nachteil der Abseilsysteme, egal ob vorgefertigte Rettungssysteme, oder Selbstbau, ist ganz einfach: Es muss entweder an jedem Fenster ein Ankerpunkt sein (und die müssen auch ein paar Tonnen Last aushalten können), oder man ist auf einen Evakuierungspunkt eingeschränkt.
    Und kommt das Feuer schneller, als man sich abseilt, ist Sense. Entsprechend würde ich da auch auf Geschwindigkeit setzen, oder eine Etage unter das Feuer abseilen und durch ein Fenster rein (Glasbrecher am Gurt) und den normalen Rettungsweg verwenden.


    So long,
    Sam

  • Wie schon gesagt muss man entweder richtig üben und sich mit einer Eigenlösung abseilen, oder eben dem Hersteller der Produkte vertrauen.
    Es gibt da auch noch ein System aus Österreich:
    http://www.savealife.at/
    Und irgendwo hier im Forum wurde auch mal so eine Art Kabeltrommel mit Wandmontage vorgestellt mit der man sich ebenfalls abseilen konnte. Finde ich leider gerade nicht.

    Zitat von Sam de Illian;313958


    Es muss entweder an jedem Fenster ein Ankerpunkt sein (und die müssen auch ein paar Tonnen Last aushalten können), oder man ist auf einen Evakuierungspunkt eingeschränkt.


    Und genau in der Last sehe ich das größte Problem. Wenn die Montage des Wand- oder Deckenankers nicht sachgerecht erfolgt oder die Wand/Decke nicht tragfähig genug ist wird das echt problematisch. Egal wie gut man sich das zutraut würde ich jedenfalls eine Art Hintersicherung / Rendundanz wie beim Standbau beim Klettern verwenden. Man sieht sowas z.B. ganz oft in Toprope-Routen in Kletterhallen oder Klettergärten. Zwei Bohrhaken/Wandanker werden mit einer Stahlkette verbunden. In jeden Anker wird dann ein Karabiner bzw. in den höher gelegenen einen sogenannte "Expresse" (zwei Karabiner verbunden mit einer Bandschlinge) eingehängt. In die beiden (an unabhängigen Wandankern hängenden) Karabiner wird dann erst das Kletterseil (oder in unserem Fall hier das Abseilgerät) eingehängt.


    Sowas hier meine ich:
    http://www.alpinesicherheit.at/data/images/empfehlungen/stand%20hintersichert2.jpg


    http://"http://www.alpinesicherheit.at/data/images/empfehlungen/stand%20hintersichert2.jpg"Es gibt da unterschiedliche Varianten je nach Zielsetzung. Vielleicht hilft das hier ja auch weiter zum Verständnis:
    https://www.davplus.de/uploads/images/I3s11FD4Y5mob8azylhVHQ/_bersicht_standplatzbau_juli_091.pdf



    http://"https://www.davplus.de/uploads/images/I3s11FD4Y5mob8azylhVHQ/_bersicht_standplatzbau_juli_091.pdf"Grundsätzlich finde ich solche Geräte schon gut, vor allem wenn man eh in Panik ist oder schon unter beginnender Rauchvergiftung leidet, oder die halbe Familie abseilen muss. In Extremsituationen mit Sportklettergeschirr abzuseilen erfordert schon eine gewisse Abgebrühtheit und Erfahrung.


    Grüße,
    Dirk

  • Ein Kletterseil wäre brennbar, oder?
    Man müsste bei einer größeren Höhe / mehreren Personen dann rechtzeitig unten sein, bevor das Feuer am Fenster ankommt.

  • Zitat von tryppp;313997

    Ein Kletterseil wäre brennbar, oder?
    Man müsste bei einer größeren Höhe / mehreren Personen dann rechtzeitig unten sein, bevor das Feuer am Fenster ankommt.


    Ja, ein Kletterseil ist brennbar, bzw. kann schnell durchschmelzen. Es gibt aber auch feuerfeste Seile:
    https://www.seilzugangstechnik…taendiges-Seil::1340.html


    Abgesehen von der einfacherern Bedienbarkeit ist so eine "Fertig-Abseillösung" mit Drahtseil aber wohl im Brandfall dann ebenfalls die bessere Lösung.


    In meinem Fall wären die Anker auf dem Balkon in der Decke. Da hab ich bei geschlossener Balkontür vermutlich genug Zeit um mich mit einem normalen Sportklettergeschirr abzuseilen.
    Man darf halt nicht vergessen, dass man sich mit dieser Ausrüstung aber ganz schnell selbst killen kann, wenn man das Abseilen falsch macht. Es gibt zwar Abseilsicherungen, wie das Legen eines Kurzprusiks ("Knoten" der blockiert, wenn man ihn nicht aktiv mitschiebt beim Abseilen) aber wer will das schon im Brandfall machen und schon gar nicht als Laie ohne Übung. Genau solche Probleme sollen diese Fertiglösungen wohl verhindern. Insofern finde ich die je nach Konzept schon sinnvoll, wenn man die Verankerung richtig macht.

  • Abseilen ist so eine Sache und für ungeübte doch recht schwierig, ich habe für den absoluten Notfall uns aus der 3.Etage Altbau tatsächlich selbst "retten" zu müssen so eine Rettungsleiter mal sehr günstig über ne Kleinanzeige und dazu noch 30 Meter Kletterseil zum sichern erworben!


    RettungsLeiter.jpg


    Wie schon geschrieben, wäre das wirklich nur fürn absoluten Notfall, da auch ne "Strickleiter" immer noch ein sehr gefährliches absteigen aus dieser Höhe bedeutet! Es ist immer noch am sichersten, in der eigenen Wohnung zu bleiben, die Tür geschlossen zu halten (Türritzen mit feuchten Tüchern/Tanktabe abdichten) und am geöffneten Fenster (Brandabseits) auf Hilfe zu warten. Durchschnittlich zehn Minuten dauert es, bis die Feuerwehr da ist und Wohnungstüren können mindestens 30 Minuten lang einem Brand standhalten – das reicht in der Regel für eine Rettung aus.

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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