"Konservierung" von Schnüren und Seilen an Notunterkünften

  • Hallo zusammen! Hoffe ihr habt die Schneekatastrophen alle gut überstanden :face_with_rolling_eyes:


    Jetzt zu meiner Frage:


    Ich habe vor mit einem Freund an einem unserer Rückzugsplätze ein "Shelter" (z.B. wie dieses hier:

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    ) dauerhaft aufzubauen.


    Macht das Sinn, die verwendeten Schnüre z.B. mit Ballistol Universalöl einzusprühen um sie ETWAS gegen die Verwitterung zu schützen?


    Ich möchte nichts verwenden was umweltschädlich ist oder z.B. total herumschmiert etc.

  • Ich würde zuerst einmal Schnüre guter Qualität besorgen, ich hatte an meinem Pavillion, den ich das ganze Jahr auf der Dachterasse stehen hatte welche dran, die nach dem Jahr von selbst zerbröselt sind...


    Dabei ist vor allem die Sonne Übeltäter...


    Interessant für den Dauereinsatz dürften Kletterseile sein, da die einiges Aushalten, oder Hanf und Sisal Taue. Beides wurde und wird teilweise noch in der Schiffahrt eingesetzt und dürfte somit ne Weile durchhalten. Ist halt die Frage ob man sowas in der von dir benötigten Stärke überhaupt bekommt. Was die Pflege und den Weiteren Schutz angeht, würde ich mich dann mit einem Menschen in einem Fachgeschäft unterhalten, da die am ehesten wissen wie man ihr Produkt lange am Leben hält.

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Da hat der Mark Wilkins doch als erster entdeckt dass wir im "neuen" Forum jetzt endlich Videos verlinken können?! :face_with_rolling_eyes::Gut:


    Bin mal gespannt was ihr noch alles herausfindet, bevor ich Zeit habe alle Möglichkeiten aufzulisten.:)

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    ist doch kein Problem :winking_face:

  • Um auf die Frage zurückzukommen. Da du meinst, dass du nichts umweltschädliches verwenden möchtest, denke ich, dass du Hanfseile verwenden möchtest. Hanfseile können leider sehr schnell verrotten, vor allem wenn sie nass werden. Pilze und Bakterien zersetzen die Seile ziemlich rasch. Das beste was du also machen kannst, ist die Seile an einem trockenen Ort zu lagern. Nasse Seile so rasch als möglich locker aufhängen zum trocknen.


    So wie ich dich aber verstehe möchtest du deine Notunterkunft bereits aufstellen. Also die Seile sind dem Wetter ausgesetzt. Meine Erfahrung zeigt, dass um Bäume gebundene Hanfschnüre innert 1 - 2 Jahren soweit geschwächt sind, dass sie reissen. Je dicker die Seile, umso länger werden sie wohl halten, aber es ist nichts für die Ewigkeit. Ich habe Hanfseile auch schon leicht mit Melkfett oder Vaseline eingestrichen. Dies hillft die Wasseraufnahme des Seils zu verhindern und sollte somit deren Lebensdauer erhöhen. Ich kann aber leider keine Erfahrungswerte dazu geben, wie lange diese danach dem Wetter standhalten.


    Vaseline soll angeblich auch biologisch abbaubar sein. Dein Ballistol Universalöl kenn ich leider nicht.

    Keep It Simple

  • Zitat von AZI;60663

    ...Interessant für den Dauereinsatz dürften Kletterseile sein, da die einiges Aushalten...


    Ja die halten einiges aus... sind aber nicht für Dauerbelastungen ausgelegt, und sind dehnbar, um Stürze ab zu dämpfen. Besser geeignet sind da Statikseile... sehen gleich aus, dehnen sich aber kaum bis gar nicht. Diese Seile fühlen sich auch etwas steifer an und sind doch einiges billiger als die Kletterseile.

  • Hallo

    Wenn es etwas teurer sein darf.

    Also wenn ihr es auf dauer oder über jahre hängen lassen wollt, dann würde ich euch ein Edelstahlseil empfehlen.
    Solltet ihr sowas verwende, legt etwas Stoff oder anderes um den Baum damit die Rinde des Baumes nicht beschädigt wird.:face_with_rolling_eyes:
    Nicht das euch der Baum vor dem Seil kaputt geht.:)
    Solche Seile gibt es auch mit einer Kunststoffummantelung.

    Ich selber verwende im Gartenbereich als Rankhilfe usw. auch Edelstahlseile, die halten und halten und halten.

    lg hammer

  • Hüstel... wenn man für mehr als einige Monate auf die Tragkraft von Seilen angewiesen ist , macht man da nicht etwas falsch?


    Aber zur Sache: bei Hanf oder Sisal sollte man wie bei einem Holzbau auf konstuktionsbedingten Feuchtigkeitsschutz achten.
    Also um den Stamm gelegt nimmt es natürlich sämtliche Feuchtigkeit die den Stamm herunterinnt auf .
    Da können zB einige Abstandshölzer Abhilfe schaffen.

  • Bei Hanfschnüren (Sisal etc.) kannst Du es tatsächlich mal mit Vaseline, einem Oel (Ballistol wäre mir persönlich zu teuer) oder allenfalls einer pechhaltigen Substanz probieren.
    Sonst würde ich es mit Reepschnüren versuchen.


    Du wirst meiner Meinung nach ausser bei nichtrostenden Seilen früher oder später ein Problem bekommen:
    Naturfasern werden spröde, reissen, brechen oder werden gefressen
    Kunststoffschnüre vertragen auf Dauer das UV-Licht nicht.


    Edit: Allenfalls rostfreien Draht verwenden und natürlich die Bäume entsprechend schützen !


    Das Gleiche gilt dann übrigens auch für verwendete Planen.


    Also allenfalls das ganze Zeugs luft- und wasserdicht verpackt weg vom Sonnenlicht in der Nähe lagern. Ist ja schnell aufgebaut und die Gefahr, dass einige Nachtbuben da mal spielen, ist auch gebannt.


    Gruss
    Bernie

  • Hallo Leute,


    hab hier gerade die Idee gehabt das ma eventuell auch Seile oder Tampen aus dem Segel-Bereich gut gebrauchen könnte. In den meisten Fällen sind diese auf hohe Belastungen ausgelegt und müssen mit Seewasser klar kommen.


    Müsste mir da natürlich noch proffesionellen Rat holen, aber die Idee halte ich für nicht ganz verkehrt.


    Ende Januar ist die "Boot" in Düsseldorf, mal schauen ob man da was erfahren kann.


    Gruß
    Hawkster

  • Okay, okay! Danke Leute! Die Antworten sind super!


    --> Und, nein, nein, wenn die Seile ein bis zwei Jahre halten, reicht das vollkommen aus! Denke mal, ich versuche einfach Melkfett oder Vaseline!


    Danke sehr!

  • Tauwerk aus dem Segelbereich ist auf jeden Fall geeignet und sehr langlebig, da sie wegen der erhöhten Strahlung auf dem Wasser (Reflexion) besonders UV-stabil ausgelegt sein müssen. Bei mir sind Seile >10 Jahre in Gebrauch. Wenn auch nicht permanent gesegelt wird sind die Sachen zumindest in der Saison draussen und der Sonne ausgesetzt. Wenn die Bruchlast langsam zurückgeht wird dies durch Reserven in der dimensionierung ausgeglichen (jedenfalls wenn man nicht Regatta segeln und moch den letzten 100stel Knoten geschwindigkeit herauskitzeln will.


    Auf der Boot in Düsseldorf (bin auch da) gibt es immer Grabbelkisten mit Tauwerkresten, die günstig zu haben sind.


    Grüße vom
    Skipper

  • Darf ich mal noch kurz fragen, warum du im voraus diese NOTunterkunft bauen willst? Wäre es nicht sinnvoller, vielleicht ein Fass oder eine Kiste (wasserfest natürlich) zu vergraben, mit Seilen und Werkzeug drin, das man dann brauchen könnte? Wenn ein Förster euer Shelter findet, wird er es möglicherweise wieder abreissen...


    Es wäre interessant, deine/eure Beweggründe und die Gedanken dahinter zu kennen.


    Grüsse
    Pfosche

  • Eine ähnliche Frage wollte ich dir jetzt auch gerade stellen. Im dicht besidelten Deutschland Plätze zu finden an denen so ein Shelter nicht entdeckt wird, halte ich far für unmöglich. Holz wird eigentlich überall geschlagen und ansonsten ist es der Förster oder Jäger der sowas entdecken könnte. Ich denke für den Fall, dass man sein sicheres Zuhause verlassen muss, sollte man eh "mobil" bleiben und sich nicht länger an einer Stelle aufhalten, auch lässt sich für diesen Fall schlecht vorausplanen wohin man "flüchtet", daher ist meiner Meinung ein solches Vorhaben sinnlos. Viel sinnvoller halte ich dagegen die Möglichkeit an mehren verteilten Plätzen sogenannte Caches einzurichten, auf die man dann zur Not zurückgreifen kann. Wobei man hier nichts metallisches vergraben sollte, das wird eben doch leichter gefunden.

  • Ich würde Wachs vorschlagen. :winking_face:


    Ich glaube, dieser Vorschlag kam bis jetzt noch nicht. Feuchtigkeit hätte damit zumindest keine Chance.


    Ich stell mir das so vor, dass eine komplette Wachsschicht um das Seil herum ist. Dürfte bei Naturfasern natürlich erheblich einfacher gehen wie bei Kunststoffseilen.


    Grüße
    Someone

  • Hallo Foris,


    zunächst mal, ja ich weis das der Thread schon 10 Monate alt ist, aber mir ist noch eine Methode zum Konservieren von Schnüren und Seilen eingefallen.


    Man benutzt Kerosin.


    Es gibt da eine Folge von Bear Grylls (meine das es die Folge war, wo er in Georgien ist, bin mir aber nicht mehr sicher), wo Bear Grylls ein in Kerosin eingelegtes Kletterseil benutzt. Das Kletterseil an sich war aus Hanf, war aber vor Benutzung in Kerosin getränkt, um es vor Schädlingen, Bakterien, Pilzen und ähnlichem zu schützen.


    Ich schlussfolgere jetzt mal: Wenn ich Kerosin dafür benutzen kann, dann müsste ich doch theoretisch auch Diesel, Heizöl oder Petroleum dafür benutzen können. Diese Substanzen sind chemisch nicht grundsätzlich anders. (etwas länger kettige Kohlenwasserstoffe eben).


    Meinungen dazu erwünscht !


    Grüsse Vengard

  • Mag sein das sich Seile dadurch konservieren lassen ich persöhnlich würde aber davon abstand halten, da Kerosien nicht gerade gesundheitsfördernd ist hoch brennbar und sollte man das Seil mal in den Rucksack werfen wollen stinkt alles nach Sprit. Dann steht man im Wald und richt nach einer Tankstelle:Gut:


    Zitat

    Das Kletterseil an sich war aus Hanf, war aber vor Benutzung in Kerosin getränkt, um es vor Schädlingen, Bakterien, Pilzen und ähnlichem zu schützen.


    Wenn er das Seil kurz vor der Benutzung getränkt haben sollte macht es aus meinen Augen keinen Sinn, da die Schädigung in der Regel vorher eintritt und wenn dann auch ehr über einen längeren Zeitraum.


    Gruß KUPFERSALZ

  • Es handelte sich um ein seil, dass er irgendwo gefunden hat, dass, analog zu den hölzernen Bahnschwellen, eben in Kerosin getränkt war. Soweit ich mich erinnere benutzt er einen Teil davon später auch als Heizmaterial.


    Die Frage die ich jetzt mal in den Raum stelle: Es gibt mittlerweile genug Materialien, die sich im Freien lange gut halten. Ich sehe daher keine echte Notwendigkeit, mich mit Materialien herumzuschlagen, die einer Imprägnierung bedürfen.


    Und wenn ich mal so weit bin, dass ich auf Fichtenwurzeln etc. als Schnur zurückgreifen muss, habe ich höchst wahrscheinlich erstens ohnehin nichts griffbereit, das zum imprägnieren taugt was zweitens so massig verfügbar ist, dass ich es guten Gewissens verbrauchen kann und drittens vermutlich überhaupt andere Sorgen.