COVID-19: News & Informationen

  • Hallo Cephalotus ,

    seit 27.02. steigt die Zahl der Infizierten in D mit einem Exponenten zwischen 1,38 und 1,41.

    In Italien lag der Exponent bislang bei ca. 1,27.

    Demnach haben wir hier in D eine schnellere Ausbreitung.

    Zu bedenken ist allerdings, das wir hier nur von den bekannten Fallzahlen sprechen und die Methoden zur Feststellung natürlich recht unterschiedlich sein können. Konkret meine ich damit, das die rasch steigende Zahl in D auch auf eine erhöhte Sensibilität des System zurückzuführen sein kann, was dann natürlich ein Vorteil wäre.

    Nichts desto trotz kann man gerade an Italien sehen, welche Maßnahmen anscheinend notwendig werden.


    Gruß


    TID

  • Offensichtlich sind die Virologen sich nicht einig über mögliche Szenarien. Alexander Kekulé (Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Uniklinikums Halle ) wendet sich gegen die Prognosen von Christian Drosten (Charité-Chefvirologe).


    Demnach hält Kekulé das worst case Szenario Drostens von bis zu 250.000 Toten in D für nicht realistisch. Er geht im schlimmsten Fall von 40.000 Toten aus - was im Verhältnis zu den jährlich 20.000 Influenza-Toten zwar nicht schön, aber auch nicht apokalyptisch wäre.


    Quelle


    Drosten und unsere geliebte Fü... ähm unsere scheidenden Bundeskanzlerin gehen davon aus, dass sich 60-70 % der Deutschen infizieren werden. An dieser Stelle sei die Frage gestattet, ob ich Corona nicht lieber jetzt bekommen sollte, wo ich bei einem üblen Krankheitsverlauf noch die volle Aufmerksamkeit des Systems habe. In ein paar Wochen bin ich nur einer unter vielen.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Immerhin kommt jetzt auch in das vom Föderalismus in seiner schnellen Entscheidungsfähigkeit etwas gehemmte deutsche System Bewegung. Mittlerweile hat es auch der letzte Dorfbürgermeister (abgesehen von Berlin) kapiert, dass es hier um was großes geht und keine Zeit mehr für "Ja, aber mein Starkbierfest..." mehr ist.

    Bei uns (4.000 Einwohner) wurden Stand gestern alle öffentlichen gemeindlichen Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. Die niedergelassenen Ärzte dürfen nur noch nach telefonischer Voranmeldung aufgesucht werden.


    Berlin will jetzt neben der Schutzkleidungs- und Maskenthematik auch Ausrüstung für Intensivstationen zentral beschaffen und verteilen. Immerhin. Das wird die Situation allerdings in den Nachbarländern verschärfen, siehe die wütenden Proteste im EU-Parlament gegen die Ausfuhrpolitik von F&D in Sachen Schutzkleidung.


    Update: gestern hat das Sozialministerium Baden-Württemberg festgelegt, dass die französischen Bereiche Haut-Rhin/Elsass genauso als Hochrisikogebiet zu betrachten sind wie die vom RKI definierten Hochrisikogebiete. An alle Schulen/Eltern ging das angehängte Schreiben, nachdem Kinder, die in den letzten 14 Tagen in dieser französischen Region waren, ab sofort nicht mehr an die Schulen dürfen.

    Darüber hinaus hat das Landesministerium Berufspendlern in der D/F Grenzregion nahegelegt, nicht mehr zu pendeln.

    Hintergrund ist, dass Frankreich aufgehört hat, Infektionsketten zurückzuverfolgen, was man in D aber mit sehr viel Akribie macht.


    Update vom Update: das RKI hat nachgezogen und die französische Region Grand-Est (Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne) nun auch in seine Liste aufgenommen.

  • PapaHotel

    Kekule scheint aber bei seiner Rechnung zu vergessen, dass in Wuhan kein Mensch mehr auf die Straße geht und deswegen die Ausbreitung derzeit nahezu eingedämmt ist (laut Präsident Xi zumindest), was hier in Deutschland auch der Fall sein müsste, um die 40.000 zu erreichen. Es sind ja nicht 60-70% der 6 Millionen infiziert, jenes wird jedoch hier in Deutschland von höchster Stelle erwartet. Hinzu kommt das offene Geheimnis, dass die Zahlen aus China maßlos untertrieben sind. Und offenbar scheint Herr Drosten bezüglich der 250.000 sehr optimistisch zu rechnen, er geht offenbar von einer Mortalität von 0,3% aus, ich hoffe er behält recht.

  • An dieser Stelle sei die Frage gestattet, ob ich Corona nicht lieber jetzt bekommen sollte, wo ich bei einem üblen Krankheitsverlauf noch die volle Aufmerksamkeit des Systems habe. In ein paar Wochen bin ich nur einer unter vielen.

    Die Frage habe ich mir letzte Woche schon gestellt.
    Aber

    1.) müsstest du dich erstmal zielgerichtet infizieren können und
    2.) solltest du dich dann direkt in Quarantäne begeben, damit du damit nicht auch noch zur schnelleren Ausbreitung der Krankheit mithilfst.

    Daher habe ich den Gedanken ganz schnell wieder verworfen.

    Wenn man davon ausgeht, dass kritische Fälle ca. 2-3 Wochen zusätzliche Aufmerksamkeit benötigen, würdest du bei einer Infektion heute verutlich sowieso mitten in den schlimmsten Zeitraum reinrennen. Daher wäre es jetzt IMHO schon zu spät für sowas.

  • In den USA gehen die Fallzahlen nun auch steil nach oben. In den letzten vier Tagen ein Sprung um das 2,5fache auf aktuell 1,015 Fälle lt. NYT.


    Details und Grafiken dazu auf dem Blog von ThePrepared.com


    Im Rochelle County, im New Yorker Ort New Rochelle wurde eine Zone mit 1 Meile Durchmesser abgeriegelt (containment), 80.000 Leute müssen drin bleiben. Die Nationalgarde unterstützt die Kräfte vor Ort, um das Containment aufrecht zu erhalten. Tweet des Gouverneurs von New York

    Hier eine Vergleichsgrafik zwischen USA und Italien (Italien ist inzwischen die Referenz)


    Im Bundesstaat Washington (als erstes und am stärksten betroffen) gibt es in " at least 10" Pflegeheimen Covid-19-Fälle.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Apotheken in Reutlingen geht das Isopropanol aus:


    Mittwoch, 11. März 2020

    11:45 Uhr Obwohl die Apotheken in Reutlingen seit Anfang letzter Woche Desinfektionsmittel per Verordnung selber herstellen dürfen, kann der Bedarf laut Stephan Weinandy, dem Leiter der List-Apotheke Reutlingen, nicht gedeckt werden. »Normalerweise haben wir die Grundstoffe immer vor Ort«, berichtet der Apotheker. Aktuell aber sei auch die Nachlieferung der Ausgangsstoffe von Desinfektionsmittel schwierig. »In der letzten Woche haben wir rund zehn Liter selbst produziert«, sagt Weinandy. »Aber jetzt gehen auch unsere Vorräte auf das Ende zu.« Die Abgabe der selbst produzierten Lösung hat die Apotheke daher vor allem auf Arztpraxen beschränkt. Etwa drei Liter, berichtet der Apotheker, könnten mit den aktuell vorhandenen Grundstoffen etwa noch hergestellt werden.

    Eine ähnliche Situation herrscht auch in der Apotheke in der Kaiserpassage. Dort, heißt es, sei der Inhaltsstoff Isopropanol aktuell überhaupt nicht mehr vorrätig. Momentan wird daher hier nichts produziert. Die Apotheke wartet auf Nachlieferung.


    (GEA vom 11.3.2020)


    Auch hier wieder das gleiche Drama mit Ansage wie bei Schutzausrüstung. "Huch" wir haben gar kein Isopropanol mehr. Die WHO-Empfehlung geistert seit zwei Wochen durch die Medien. Die Zustände in Italien kann man mit 8 Tagen Vorlauf live mitverfolgen. Die Ausnahmegenehmigung zur Eigenherstellung von Desinfektionsmitteln in Apotheken wurde am 3.3. angekündigt, 8 Tage hat man auch hier wieder verschenkt und hat jetzt auf einmal Lieferzeiten bei Allerweltsalkohol... Grade mal spasshalber die Baumärkte im Raum Reutlingen online auf Verfügbarkeit von Ethanol abgefragt: alle haben es da, 1l-Flaschen, 5l-Kanister, sogar verschiedene Sorten. Dann hol ich mir eben Ethanol statt Isoprop, auch wenn die Ausnahmegenehmigung das nicht hergibt (noch). Herrgott, schmeiß Hirn vom Himmel! Wir sterben an unserer eigenen Blödheit...unfassbar.

  • tomduly

    Gerade das Du das so schreibst sollte man als beunruhigend empfinden, da Du nach meiner Auffassung ja eher nicht zu Panik/Beunruhigung neigst.


    Gruß


    Tid

  • Ich muss nicht das gleiche einstellen wie mein Vorredner, das ist unüberlegt.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

    Einmal editiert, zuletzt von nashua () aus folgendem Grund: Doppelposting nur mit anderen Worten.

  • Wieso bald? Es ist bereits im Einsatz. So steht es im Artikel und teilweise auch in dem Video, was ich weiter oben gepostet habe und PapaHotel auch richtig beim Namen genannt hat.

  • Mensch bin ich doof, das wollte ich in einem anderen Forum posten. Danke für den Hinweis.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Wir haben in Südtirol nach letzter Info 77 Fälle davon 3 Intensiv.

    Im Krankenhaus Bozen arbeitet man trotz der Infektion von 4 Ärzten noch immer mit Vollgas.

    Aktuell werden Stationen umfunktioniert zu CoV-Stationen.

    Aufschiebbare (differibili) fachärztliche Erstvisiten, Kontrollvisiten und diagnostische Leistungen in Südtirols Krankenhäusern werden bis voraussichtlich 6. April ausgesetzt. Das hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb am Mittwoch beschlossen. (http://www.stol.it)

    https://www.stol.it/spezial/co…kung-landkarte-uebersicht

    hier auch alle Artikel zum Virus vom auflagenstärksten Medienhaus in Südtirol.


    Im Moment sind hier alle empört weil die italiener die ein Zweithaus/Wohnung hier in Südtirol haben, das sind nicht wenige, anscheinend entschlossen haben hier die Krise auszusitzen. Es ist nicht gerade offen Feindschaft aber ein rauer Wind schlägt ihnen allemal entgegen. Viele im Land gehen davon aus, dass die Italiener es waren, die uns etnweder über den Semesterferien (Skifahren) den Virus ins Land gebracht haben bzw. oder ihn jetzt gebracht haben.