COVID-19: Erfahrungen & Austausch

  • Das ist nicht abschliessend geklärt. Es gibt eine Vermutung, wie die Exposition stattfinden kann, damit es besonders gefährlich wird. Das Einatmen von sehr viel Aerosol scheint eine rasche Erkrankung der Lunge durchaus zu begünstigen. Es dauert bis das Immunsystem hochfährt, wird es durch sehr viele Viren überrannt, fällt die spätere Reaktion scheinbar sehr intensiv aus und damit auch das Risiko sehr schwer zu erkranken, auch wenn das Immunsystem überdreht. Das ist aber auch nicht grundsätzlich so. Da wird noch einiges an Forschung passieren müssen, auch weil jeder Mensch durchaus etwas anders ist.


    Ein paar Viren werden nicht sofort krank machen, die werden erledigt und gut. Nicht jede Exposition macht sofort krank. Die Schwelle ist nicht erforscht, aber man muss schon einiges abbekommen und das ist zusätzlich abhängig auch, wie infektiös nun der andere auch ist. Daher hat man ja den Abstand und die Dauer damals mal abgeleitet als eine Art Richtlinie, die auch nur auf Erfahrungen im Mittel basiert. Das bedeutet, auch wenn man Pech hat, kann 3m Abstand nicht reichen. Auch manchmal reicht 2m Abstand. Das ist keine feste Grenze, das ist eine Art geschätzter Durchschnitt.


    Der Airflow ist in Räumen durchaus ein großer Punkt und immer wieder völlig unterschiedlich. Daher halte ich z.b. den öffentlichen Nahverkehr für ziemlich gefährlich aktuell. Die Belüftung von S-Bahn und Zügen ist so gestaltet, dass sie durchaus eine Infektion begünstigen kann. Meine Meinung. Die Luft wird teils unter den Passagieren abgesaugt, geht durch die Klima und wird oben wieder hinein gegeben. Z.B. ICE. Das ist natürlich nicht bewiesen, nur meine Meinung, wenn ich mir den Aufbau ansehe. Bei Bussen kommt es drauf an, wie stark die Belüftung eingeschaltet ist und ob die Klima läuft oder je nach Modell Außenluft nach Innen gebracht wird oder nicht. Dazu, wo der potenziell infizierte im Bus sitzt, auch wegen des Airflows.


    Im Auto hat man denke ich je nachdem vielleicht eher Glück, da die Frischluft von vorne zugeführt wird und sie hinten meist durch Schlitze aus dem Auto gedrückt wird. Aber man sitzt trotzdem dicht beeinander. Mit der FFP2 Maske aller Insassen ausser dem Fahrer wäre der beste Schutz.


    Großraumbüros sind aufgrund der Klimaanlage oft ein Problem. Da kann man eigentlich besser nicht sein. Abstand hin oder her.


    Schmierinfektion ist möglich, aber ich habe bisher keine Studien gelesen, die das ganz fest untermauern. Aber eine gute Handhygiene hilft grundsätzlich viel. Mindestens wegen möglicher Sekundärinfektionen. Ist einmal das immunsystem mit etwas anderem beschäftigt, hat natürlich SARS2 leichteres Spiel. Daher ist es auch vermutlich nicht unüblich, dass zur Virusinfektion sich rasch noch das ein oder andere Bakterium einnistet, dass nicht mehr ausreichend in Schach gehalten werden kann.


    Virenlast ist kein fest quantitativer Begriff. Man kann nicht sagen Last 2 infektiös, Last 1 nicht. Der Mensch ist individuell. Und z.B. sind immunsuprimierte auch logischerweise viel stärker grundsätzlich gefährdet.


    Gruß

    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

    Einmal editiert, zuletzt von SBB+ ()

  • Meine Mutter (93) hockt in einem Altenheim bei uns im Dorf. Dort wurde sie bisher sehr gut versorgt.

    Die Bewohner sind einzeln in ihren Zimmern "verbannt".


    Aus der Zeitung habe ich erfahren, dass dort inzwischen ca. 26 Bewohner (von ca. 50) und ein paar Pfleger infiziert sein sollen.... Die Heimleute lassen zu dem Thema nichts raus....

    Besuche sind derzeit nicht möglich.


    Ich könnte sie zwar dort rausholen, wir sind aber nicht in der Lage sie annähernd so zu betreuen, wie sie dort betreut wird. Sie ist schon mittelmäßig dement.


    Meine Mutter ist bisher nicht infiziert.


    Am Mittwoch gibt es Gespräche mit dem betreuenden (mbMn guten) Dorfarzt (zu dem wir auch gehen) zum Thema Impfung.

    Daher finde ich auch die Information zu dn Inpfstoffherstellern interessant.


    Mein Sohn (Heilpraktiker) sagte mir, dass man bei diesen Impfungen die jetzt freigegeben werden, die Massentests mit mehreren hundert Probanden ausgelassen wurden, damit man "schnell was hat"...


    Welche (kurzzeit / langzeit) Risiken birgt denn sowas, ist das im Endeffekt nicht eine Entscheidung zu treffen, "obTeufel oder Bezelbub" (-> Impfen oder nicht impfen ) ?


    Gruss, Udo

  • ....dass man bei diesen Impfungen die jetzt freigegeben werden, die Massentests mit mehreren hundert Probanden ausgelassen wurden, damit man "schnell was hat".....

    Udo,die Berichterstattung lauet doch eher das Testreihen mit bis zu 40.000 Personen durchgeführt worden sind.Da ist nicht nur von "Hunderten" die Rede.

    Das Ganze unter den wachsamen Augen der gesamten Weltpresse...


    Vermutlich wurde jedes "hilft gegen Furz und Feuerstein" Antibiotikum vor der Zulassung genauso erprobt - jedoch nur ohne jede Medienaufmerksamkeit.


    Das da jetzt im großen Stil Daten nicht bei den Zulassungsbehörden eingegangen sind glaube ich eher weniger, denn der Kontrolldruck war mindestens genau so hoch wie das Medieninteresse. Da was unter den Teppich zu kehren....geht wohl nicht.


    Man wird halt bei dieser Entwicklung sicher "zeitorientiert" gearbeitet haben,alleine schon um die Konkurenz auszuhebeln...

    Aber genau diese wären die Ersten die laut "Faul" gerufen hätten wäre da was erkennbar gewesen.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Mein Sohn (Heilpraktiker) sagte mir, dass man bei diesen Impfungen die jetzt freigegeben werden, die Massentests mit mehreren hundert Probanden ausgelassen wurden, damit man "schnell was hat"...


    Welche (kurzzeit / langzeit) Risiken birgt denn sowas, ist das im Endeffekt nicht eine Entscheidung zu treffen, "obTeufel oder Bezelbub" (-> Impfen oder nicht impfen ) ?

    Die mRNA Technologie ist nicht völlig neu. Die wurde bereits in den 90igern entwickelt. Das Problem ist allerdings damals gewesen, dass nunmal die RNA Fetzen sauschnell zerfallen und daher war die Nutzung sehr schwierig. Was gelungen ist und das ist im wesentlichen die Neuerung, diese Technologie so stabil zu bekommen, dass man sie nutzen kann.


    mRNA-Impfstoffe sind anders als die DNA-Vakzinen, die sie nicht in den Zellkern gelangen. Somit können sie also auch nicht in das menschliche Genom eingebaut werden – ein Vorteil in puncto Sicherheit. Auch gegenüber herkömmlichen Impfstoffen hätte ein RNA-Impfstoff unter dem Sicherheitsaspekt Vorteile: Das Risiko für Verunreinigungen ist geringer, zudem wird die mRNA im Körper rasch abgebaut. Eine RNA-Vakzine hätte außerdem den Vorteil, dass sie schnell und einfach in großen Mengen produziert werden kann. Dazu sind sie auch, was Updates angeht flexibler.


    Diese mRNA ist kein Gen (keine DNA), sondern so eine Art Abschrift davon um die Info vom Zellkern zu den Ribosomen zu transportieren ... sie codiert für das Spike-Protein des Virus, und eben ausschließlich dafür. Es ist also kein abgeschwächtes Virus (Z.B. Valneva Impfstoff) und auch nicht die Bauanleitung für ein ganzes Virus, sondern eben nur für dieses eine Protein. Das Spike-Protein, das sind diese Stacheln, womit das Virus an unsere Zellen andockt. Somit ist es das erste, was unser Körper vom Virus mitbekommt und somit auch der ideale Kandidat, damit unsere Immunabwehr zu stimulieren bzw. vorzubereiten. Daher ist die Idee der mRNA Impfstoffe auch so cool.


    Die mRNA wird also in den Oberarm gespritzt, die Muskelzellen nehmen sie auf, produzieren das Spike-Protein ... dieses wird vom eigenen Immun-System als "fremd" erkannt und die Immun-Abwehr wird aufgebaut (Antikörper, Abwehrzellen). Die mRNA ist noch in einer Lipid-Hülle verpackt, da sie sonst im Blut sofort zerschnippelt und abgebaut würde. Die Lipid-Hülle hilft auch beim Transfer in die Muskelzelle.


    Wirklich zu schnell und zu rasch hat man die mRNA Impfstoffe gar nicht entwickelt. Die Tchnik war zu einem großen Anteil fertig, allerdings auch aus Kostengründen nie fertig gebaut worden. Daher konnte man mit sehr viel Geld und guten Forschern die letzten Probleme lösen und damit überhaupt so schnell aus den pushen kommen.


    Da nun mehr als 250000 Leute weltweit mit mRNA Impfstoffen geimpft worden sind, außerhalb der Phase III Studie, kann man wirklich sagen, dass aktuell nichts mehr dran faul zu sein scheint. Der Impfstoff ist zumindest meiner Meinung nach sicher.


    Ein Restrisiko wird bleiben, wie bei jeder Impfung. Bei mRNA Impfstoffen sind Probleme, die z.B. der erste Schweinegrippeimpfstoff verursacht hat nicht zu erwarten, das geht technologisch nicht.


    Zu den Allergien und einem möglichen anaphylaktischen Schock. Der kann bei jeder Impfung auftreten, wenn man eine Allergie gegen einen Inhalt des Impfstoffes hat. Er tritt ca. bis zu 15 Minuten unmittelbar nach der ersten Impfung ein und wird mit Epinephrin behandelt und der Impfling wird noch etwas beobachtet und dann ist gut und geht heim. Man fällt da nicht tot um. Ist halt dann etwas scheiße, aber das haben die Leute dann dort vor Ort im Griff. Und das ist echt selten. 3 von 100000.


    Wenn man bekannte Allergien hat, sollte man sich von den Stoffen vor und nach der Impfung besonders fern halten und auch keine kleinen sonst verträgliche Mengen aufnehmen, da das hochgefahrene Immunsystem stärker reagiert und damit auch die Reaktion auf das Allergen doch heftiger sein kann.


    Also getestet wurden die Sachen von z.B. BIONTECH und Moderna wirklich genug, um sich da echt wenig Sorgen machen zu müssen.


    Gruß

    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Die Firma BioNTech ist seit bummeligen sechs oder sieben Jahren dabei, eine Therapie auf Basis der nun zum Einsatz kommenden mRNA-Technologie zu entwickeln. Dass dies bislang noch nicht von Erfolg gekrönt war lag an verschiedenen Faktoren. Unter anderem, dass man zunächst erstmal einen Träger entwickeln musste, der die mRNA sicher an sein Ziel bringt. Das ist der Firma BioNTech mit ihren Lipidnanopartikeln (LNP) gelungen. Diese LNP sind im Grunde genommen "sowas ähnliches" wie Fetttröpfchen, in denen die mRNA verpackt wird für den Transport. Aber das ist tatsächlich längst nicht so trivial, wie es sich hier so anhört. Denn wäre es, hätte man nicht Jahre benötigt, um das Trägersystem zu entwickeln.


    Warum ist BioNTech so schnell am Start gewesen?

    Das hat sicherlich viele Gründe.

    - Früh die Zeichen der Zeit erkannt (Nachrichten geguckt und sich gedacht "Oha! SHTF?")

    - Gute Kooperationspartner, die zeitnah BioNTech zugearbeitet haben?

    - Parallele Abwicklung der verschiedenen Prüfungsphasen (die Klinik wurde bereits noch während der laufenden Präklinik begonnen, weil in der laufenden Präklinik nur noch mal dezidiert das formal bestätigt werden musste, was man aus den vorherigen Studien in der Präklinik zum Trägersystem bereits wusste.

    - Start der Produktion des Impfstoffes noch während des Zulassungsverfahrens (bei - 70°C ist das BioNTech Material ziemlich lange lagerfähig und man ist bewusst das Risiko eingegangen, im Zweifelsfall die komplette Vorproduktion in die Tonne kloppen zu müssen. Aber wäre das der Fall gewesen, hätte die Firma eh einpacken können...)

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Ja, in einem ganz kleinen Haus im Dorf meiner Mutter sind nach einer kompletten Durchseuchung ca. 80% der Bewohner gestorben. Das hat dort richtig hart geschlagen. In manch anderen Häusern gibt es einige Infektionen, aber keine Todefälle. Zumindest bisher. Warum und wieso das so ist, weiß noch keiner so richtig.


    Es ist schon extrem hart für die Bewohner so isoliert zu sein. Das macht einen psychisch kaputt und die Menschen bauen rasch ab. Ich bekomme wegen sehr weniger menschlicher Kontakt selbst aktuell die Krise.


    Gibt es die Möglichkeit über Videotelefonie? In manchen Häusern ist das möglich.


    Um die Impfstoffe etwas genauer einsortieren zu können, hier eine Übersicht und von Dr. Isabelle Viktoria Maucher eine Beschreibung dazu.


    Grundsätzlich gibt es:

    - Lebendimpfstoffe bzw. Lebend-attenuierte-Impfstoffe

    - Totimpfstoffe, zu denen Ganzvirus-, Untereinheiten- (Subunit-) und Spaltimpfstoffe gezählt werden

    - Vektorimpfstoffe,

    - mRNA-Impfstoffe


    Impfstoffe SARS2:


    mRNA:

    - BNT162 (BioNTech/Fosun/Pfizer)

    - mRNA-1273 (Moderna/NIAID)

    - CVnCoV (CureVac)


    Totimpfstoff:

    - VLA2001 (Valneva)

    - ??? von Wuhan Institute of Biological Products/Beijing Institute of Biological Products/Sinopharm oder Sinovac


    DNA:

    - INO-4800 (Inovio Pharmaceuticals)


    Virus-Vektorimpfstoffe:

    - AZD1222 (AstraZeneca/University of Oxford)

    - Ad5-nCoV (CanSino Biological inc./Beijing Institute of Biotechnology)



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    --- von Dr. Isabelle Viktoria Maucher

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    Vektorimpfstoffe


    Vektorimpfstoffe wie bspw. AZD1222 (AstraZeneca/University of Oxford) oder Ad5-nCoV (CanSino Biological inc./Beijing Institute of Biotechnology) unterscheiden sich von Nukleinsäure-Impfstoffen darin, dass sie ein Trägervirus verwenden, welches das Genmaterial für ein Impfantigen enthält. Durch den Vektor, bspw. das modifizierte Vaccinia-Virus Ankara (MVA), das Adenovirus Serotyp 26 oder das gentechnisch hergestellte vesikuläre Stomatitis-Virus (rVSV), wird so genetisches Material in die Körperzellen eingeschleust.


    Das Virus agiert als Abgabesystem. Wie bei Nukleinsäure-Impfstoffen wird der Körper so angewiesen, das Antigen aus der Bauanleitung zu bilden und eine Immunantwort auszulösen. Man unterscheidet replizierende virale Vektoren von nicht replizierenden viralen Vektoren:


    - Replizierende Vektorimpfstoffe produzieren auch neue Viruspartikel in den Zellen, die sie infizieren und infizieren dann neue Zellen, die auch das Impfstoffantigen bilden.

    - Nicht-replizierende Vektorimpfstoffe können keine neuen Viruspartikel herstellen. Sie produzieren nur das Impfstoffantigen.


    Ein zugelassener Vektor-Impfstoff ist der Ebola-Impfstoff Ervebo (rVSV-ZEBOV), der Ende 2019 die europäische Zulassung durch die Europäische Kommission erhielt. Die in der Entwicklung befindlichen COVID-19-Impfstoffe mit viralen Vektoren verwenden nicht-replizierende virale Vektoren.


    Adenovirus (Ad) -Vektoren haben sich in Tiermodellen als vielversprechend erwiesen. Hierbei codiert der Vektor in Form von rekombinanten Viren, rekombinanter DNA oder rekombinanter mRNA für ein Antigen.


    Sicherheit von Vektorimpfstoffe


    Eine Herausforderung dieses Impfstoff-Ansatzes besteht darin, dass Menschen zuvor möglicherweise dem Virusvektor ausgesetzt waren und eine Immunantwort gegen diesen ausgelöst wird, wodurch die Wirksamkeit des Impfstoffs verringert werden kann. Eine solche "Anti-Vektor-Immunität" macht es zudem schwierig, eine zweite Dosis des Impfstoffs zu verabreichen.


    Bei hoher präexistierender Immunantwort gegen den Impfvektor kann es unter Umständen zu einer verstärkten Infektion in geimpften Personen kommen. Daher kann eine Vektor-spezifische Immunantwort (präexistierend oder durch die Immunisierung induziert) möglicherweise die Sicherheit beeinflussen. Da die genetischen Informationen für das erregerspezifische Antigen in das Genom von DNA-Viren wie beispielsweise Adenoviren eingesetzt werden, könnten virale Integrationsmechanismen zur Aufnahme von DNA in den Zellkern führen.




    DNA-Impfstoffe


    DNA-Impfstoffe bestehen aus einem in ein Bakterienplasmid inserierten DNA-Stück, das für das Antigen kodiert und nach Injektion des Impfstoffs in der Zielzelle aufgenommen und abgelesen wird. Ein in der Corona-Impfstoff-Entwicklung befindlicher DNA-Impfstoff ist bspw. INO-4800 (Inovio Pharmaceuticals). Das Plasmid ist ein kreisförmiges Stück DNA, das von einem Bakterium zum Speichern und Teilen von Genen verwendet wird. Plasmide können sich unabhängig von der chromosomalen Haupt-DNA replizieren und bieten ein einfaches Werkzeug für den Transfer von Genen zwischen Zellen. Aus diesem Grund sind sie im Bereich der Gentechnik ein bereits etabliertes System.


    DNA-Plasmide, die das Antigen tragen, werden normalerweise in den Muskel injiziert, aber eine zentrale Herausforderung besteht darin, sie in die Zellen des Menschen zu bringen. Dies ist ein wesentlicher Schritt, da sich die Maschinerie, mit der das Antigen in Protein übersetzt wird, in den Zellen befindet. Zur Unterstützung dieses Prozesses werden verschiedene Technologien entwickelt - beispielsweise die Elektroporation, bei der kurze elektrische Stromimpulse verwendet werden, um temporäre Poren in den Zellmembranen der Patienten zu erzeugen, oder das Einkapseln der DNA in Nanopartikel, die zur Fusion mit der Zellmembran ausgelegt sind.


    Sobald sich die DNA oder RNA in der Zelle befindet und Antigene produziert, werden diese auf ihrer Oberfläche angezeigt, wo sie vom Immunsystem erkannt werden können und eine Reaktion auslösen. Diese Antwort umfasst Killer-T-Zellen, die infizierte Zellen suchen und zerstören, sowie Antikörper-produzierende B-Zellen und Helfer-T-Zellen, die die Antikörperproduktion unterstützen.


    Die Immunogenität der DNA-Impfstoffe ist jedoch vergleichsweise gering, so dass nach derzeitigem Stand Wiederholungen der Immunisierung nötig und die Langzeitwirkungen nicht ausreichend gesichert wären. In der Forschung befinden sich DNA-Impfstoffe gegen Influenza, Aids, Hepatitis B und Hepatitis C, Tollwut, humane T-Zell-Leukämie sowie das Zervixkarzinom. Bisher sind DNA-Impfstoffe allerdings nur in der Tiermedizin zugelassen.


    Sicherheit von DNA-Impfstoffen


    Ein potentielles Sicherheitsrisiko könnte eine zufällige Integration von plasmidischer DNA in das Genom des Wirts darstellen. Diese Integration könnte zu einer hypothetischen Aktivierung von Onkogenen oder einer Deaktivierung antikarzinogener DNA-Sequenzen führen sowie Autoimmunkrankheiten hervorrufen. Dieses Risiko ist mutagen: Die Integration könnte Protoonkogene aktivieren oder Tumorsuppressorgene deaktivieren.


    Weiterhin benötigen DNA-Impfstoffe in der Regel starke Adjuvantien, damit sie eine wirksame Immunantwort auslösen können.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • RNA-Impfstoffe


    RNA-Impfstoffe wie bspw. BNT162 (BioNTech/Fosun/Pfizer) und mRNA-1273 (Moderna/NIAID) bestehen in der Regel aus einzelsträngiger messenger Ribonukleinsäure (mRNA), welche die genetische Information für den Aufbau eines Proteins enthält. Im Zytosol wird diese dann von Ribosomen gebunden und die Bildung eines Polypeptids katalysiert. Um die Aufnahme ins Zytosol zu erleichtern, kann die RNA in Impfstoffen beispielsweise in Liposomen oder Lipid-Nanopartikeln (LNP) verpackt sein.


    Weiterhin werden auch selbstreplizierende oder selbstamplifizierende RNA (saRNA) wie bei BNT162 verwendet. Diese codieren sowohl für das entsprechende Antigen (in diesem Fall das Spike-Protein) als auch für Proteine, die die Replikation von RNA-Impfstoffen ermöglichen, sodass die Impfdosis reduziert werden kann. sa-RNA -Impfstoffe stammen von Alphaviren (Positivstrang-RNA-Viren ohne Segmentierung).


    Das alphavirale Genom ist in zwei offene Leserahmen (ORFs) unterteilt: Der erste ORF codiert Proteine für die RNA-abhängige RNA-Polymerase (Replikase) und der zweite ORF codiert Strukturproteine. In sa-RNA-Impfstoffkonstrukten wird der ORF, der für virale Strukturproteine kodiert, durch ein Antigen der Wahl ersetzt, während die virale Replikase ein integraler Bestandteil des Impfstoffs bleibt und die intrazelluläre Amplifikation der RNA nach der Immunisierung antreibt.


    Sicherheit von RNA-Impfstoffen


    RNA-basierte Impfstoffe gelten allgemein als sehr sicher. Da für den Herstellungsprozess von mRNA keine toxischen Chemikalien oder Zellkulturen erforderlich sind, die mit Viren kontaminiert sein könnten. Auch die kurze Herstellungszeit für mRNA bietet nur wenige Möglichkeiten, kontaminierende Mikroorganismen einzuführen.


    Weiterhin scheint das theoretische Risiko einer Infektion oder Integration des Vektors in die DNA der Wirtszelle für mRNA sehr gering zu sein, da die mRNA nicht in die Nähe der DNA gelangt, welche sich im Zellkern befindet. Eine DNA-Insertion ist so im Prinzip nicht möglich. Weiterhin wäre für den Einbau das Enzym Reverse Transkriptase nötig, die der Mensch nicht besitzt und die einzelsträngige RNA in doppelsträngige DNA umschreibt. Einige wenige Viren wie bspw. das HI-Virus oder HBV benutzen die Reverse Transkriptase um ihr Genom in DNA umzuschreiben.


    Mögliche Sicherheitsbedenken umfassen vor allem lokale und systemische Entzündungen, die Bioverteilung und Persistenz des exprimierten Immunogens, die Stimulation von autoreaktiven Antikörpern und mögliche toxische Wirkungen nicht nativer Nukleotide und Komponenten des Abgabesystems. Ein mögliches Problem könnte sein, dass einige mRNA-basierte Impfstoffplattformen potente Typ-I-Interferonreaktionen induzieren, die nicht nur mit Entzündungen, sondern möglicherweise auch mit Autoimmunität assoziiert sind.


    Ein weiteres potenzielles Sicherheitsproblem könnte sich aus dem Vorhandensein von extrazellulärer RNA während der mRNA-Impfung ergeben. Es wurde gezeigt, dass extrazelluläre nackte RNA die Permeabilität dicht gepackter Endothelzellen erhöht und somit zur Bildung von Ödemen beitragen kann.


    Eine andere Studie zeigte, dass extrazelluläre RNA die Blutgerinnung und die pathologische Thrombusbildung fördert. Präklinische Studien mit RNA-Impfstoffen gegen SARS und MERS haben Bedenken hinsichtlich einer Verschlimmerung der Lungenerkrankung durch infektionsverstärkende Antikörper offengelegt.





    Abgeschwächte Lebendimpfstoffe und inaktivierte Impfstoffe


    Viele zugelassene Impfstoffe enthalten Abgeschwächte Lebendimpfstoffe und inaktivierte Impfstoffe um eine Immunantwort auszulösen. Sie enthalten entweder den gesamten Erreger oder nur einen Teil davon. Es gibt zwei Hauptansätze:


    - Abgeschwächte Lebendimpfstoffe verwenden eine geschwächte Form des Virus, die immer noch replizieren kann, ohne eine Krankheit zu verursachen.

    - Inaktivierte Impfstoffe (Totimpfstoffe) wie bspw. von Wuhan Institute of Biological Products/Beijing Institute of Biological Products/Sinopharm oder Sinovac verwenden Viren, deren genetisches Material zerstört wurde, sodass sie nicht replizieren können, aber dennoch eine Immunantwort auslösen können.


    Beide Typen verwenden gut etablierte Technologien. Lebendimpfstoffe können jedoch bei Menschen mit schwachem Immunsystem zu Krankheiten führen und erfordern häufig eine sorgfältige Kühllagerung, was ihre Verwendung in ressourcenarmen Ländern schwieriger macht.


    Da es sich bei diesen Impfstoffen lediglich um geschwächte Versionen natürlicher Krankheitserreger handelt, reagiert das Immunsystem wie bei jedem anderen Eindringling und mobilisiert eine Reihe von Abwehrmechanismen, einschließlich Killer-T-Zellen und Helfer-T-Zellen und Antikörper produzierende B-Zellen (die auf Krankheitserreger abzielen, die an anderer Stelle im Körper lauern, z. B. im Blut).


    Diese Immunantwort setzt sich fort, bis das Virus aus dem Körper entfernt ist, was bedeutet, dass Gedächtniszellen gegen das Virus genügend Zeit haben, sich zu entwickeln. Aus diesem Grund können abgeschwächte Lebendimpfstoffe eine Immunantwort auslösen, die fast so gut ist wie die Exposition gegenüber dem echten Virus, ohne jedoch dabei krank zu werden.


    Sicherheit Abgeschwächte Lebendimpfstoffe und inaktivierte Impfstoffe


    Da inaktivierte Virusimpfstoffe zwar das krankheitsverursachende Virus oder Teile davon enthalten, aber das genetische Material zerstört wurde, gelten sie als sicherer und stabiler als abgeschwächte Lebendimpfstoffe und können Menschen mit geschwächtem Immunsystem verabreicht werden. Obwohl ihr genetisches Material zerstört wurde, enthalten inaktivierte Viren normalerweise viele Proteine, auf die das Immunsystem reagieren kann.


    Da sie jedoch keine Zellen infizieren können, stimulieren inaktivierte Impfstoffe nur Antikörper-vermittelte Reaktionen und diese Reaktion kann schwächer und weniger langlebig sein. Um dieses Problem zu überwinden, werden häufig inaktivierte Impfstoffe zusammen mit Adjuvantien verabreicht und es können Auffrischungsdosen erforderlich sein.


    -----


    Gruß

    SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Das mit der Vorproduktion haben alle große Impfstoffentwickler gemacht. Für Biontech war eine Impfung gegen ein Virus bislang nicht Priorität. Die haben mit viel Wagniskapital im Rücken an einer Immuntherapie gegen Krebs gearbeitet. Jetzt haben die ihre beträchtlichen Ressourcen größtenteils auf das Corona-Ziel konzentriert.

  • Jetzt haben die ihre beträchtlichen Ressourcen größtenteils auf das Corona-Ziel konzentriert.

    Nicht nur größtenteils, sondern praktisch vollständig...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Gib zu, ihr habt einfach das Schweizer Formular, IK-23, eine Weiterentwicklung, die verlangt, dann man in jedem einzelnen Kanton der Schweiz sich separat ein A38 und A 39 beantragen muss, die wiederum zum IK-23 zusammengeführt werden. Dazu ist es dazu erforderlich, die Behördengänge nur rückwärts durchzuführen und das ausschliesslich in Sandalen.


    Stimmts? :winking_face:

    Um Himmels Willen,


    die Schweizer sind ja noch schlimmer als wir "Piefkes"!:grinning_squinting_face:


    Gruß Peter

  • Ist man als Franke bereits ein Piefke? :grinning_squinting_face: Als Bayer ist man ja keiner

    Was Du als Bayer vielleicht nicht weißt: Nürnberg wäre vor sehr langer Zeit beinahe von Preussen annektiert worden.:grinning_squinting_face:


    Außerdem essen die Bayern die Weißwurscht immer noch mit den Fingern. Franken können das mit Messer und Gabel! Ohne die Pelle mitzuessen)


    Gruß Peter

  • Mal was positives: Ich habe vor einer Woche FFP2 Masken bei Engelbert-Strauss bestellt, heute geliefert.

    Prima! Sind die Masken von Engelbert Strauß zu empfehlen? Wie ist der Tragekomfort?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Umso weniger sich impfen lassen, umso eher gibt es was für mich.


    Ich dränglie mich nicht vor die alten und das medizinische Personal, aber sobald der Impfstoff für die Allgemeinheit da ist drängle ich mich nach vorne. Ich zahl das auch selber, wenn es sein muss.


    Frage an die Mediziner, erstmal nur aus Neugierde: Wäre es nützlich, egal oder gar schädlich, sich mit etwas Abstand zwei gänzlich unterschiedliche (jeweils vollständige) Impfungen gegen zu lassen, also z.B. eine mRNA Impfung und eine "klassische"?

    es kann durchaus sein das deine Frage Sinn hat. Wir können das beim drängeln zur ersten Impfung erörtern. 🤪

    Gruß kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Umso weniger sich impfen lassen, umso eher gibt es was für mich.


    Ich dränglie mich nicht vor die alten und das medizinische Personal, aber sobald der Impfstoff für die Allgemeinheit da ist drängle ich mich nach vorne. Ich zahl das auch selber, wenn es sein muss.


    Frage an die Mediziner, erstmal nur aus Neugierde: Wäre es nützlich, egal oder gar schädlich, sich mit etwas Abstand zwei gänzlich unterschiedliche (jeweils vollständige) Impfungen gegen zu lassen, also z.B. eine mRNA Impfung und eine "klassische"?

    ein Medien Bericht über zwei klassische Impfstoff in Kombination Astra Zeneca und der russische Sputnik sollen gemeinsam hochwirksam sein.


    https://www.krone.at/2303404


    Gruß kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Verwandte besuchen nach dem Besuch beim Tierarzt....Brauerei....Supermarkt...Tankstelle?

    Mir rollt es gerade die Fussnägel hoch. :nauseated_face:


    "Die Bezirksregierung Köln hat vor bundesweit illegal in den Handel gelangten Corona-Schnelltests gewarnt. Sie könnten, wenn sie nicht von Fachkräften angewendet würden, "katastrophale Infektionsfolgen" haben. Wie die Behörde am Montagabend mitteilte, sind solche Schnelltests unter anderem an Tankstellen, in Supermärkten, Tierarztpraxen, Brauereien und vielen anderen Stellen illegal in den Verkehr gebracht worden."


    Gaaanz tolle Tests


    Selbiges