Preisanstiege weit über der Inflationsrate

  • Jein...


    Sowohl die "einfache" Kalkulation im niedrigen Gastrobereich (bummelig Einkaufspreis multipliziert mit drei) genau wie detaillierte Kalkulation ziehen den Materialaufwand als Basis heran und rechnen mit Multiplikatoren den Rest hoch. Steigt die Basis, steigt auch der kalkulierte restliche Aufwand pro Aufwandsart.

  • Sowohl die "einfache" Kalkulation im niedrigen Gastrobereich (bummelig Einkaufspreis multipliziert mit drei) genau wie detaillierte Kalkulation ziehen den Materialaufwand als Basis heran und rechnen mit Multiplikatoren den Rest hoch. Steigt die Basis, steigt auch der kalkulierte restliche Aufwand pro Aufwandsart.

    Mag sein. Ich habe leider kein BWL studiert, daher kann ich das nur aus meiner naiven mathematischen Sichtweise heraus interpretieren.

    Wenn die Materialkosten (der Einkaufspreis pro Mahlzeit) das einzige wäre, was im Preis steigt (z.B. aufgrund unvorhergesehener massenhafter Gänseentführungen durch Außerirdische :alien: ), dann müsste man die Verkaufspreise ja nur um denselben Preis erhöhen, um hinterher den gleichen Gewinn wie vorher zu machen (Steuern mal außen vor).


    Dass die von dir beschriebene "einfache" Kalkulation irgendwie doch funktioniert liegt ja vermutlich daran, dass die im Einkauf bemerkbaren Zusatzkosten rekursiv auch auf alles andere durchschlagen:

    - Höhere Einkaufspreise hat ja dann nicht nur der Wirt, sondern auch alle anderen (inkl. dem Wirt) im privaten Bereich.

    -> Dadurch müssen alle (inkl. dem Wirt) mehr Einnahmen erwirtschaften, um sich denselben Lebensstandard wie vorher auch genießen zu können (also braucht der Wirt höhere Gewinne als vorher).

    -> Dadurch brauchen/wünschen sich alle einen höheren Lohn als bisher (auch die Mitarbeiter des Wirts, der dadurch höhere Kosten hat)


    Sprich: Die Rechnung Ausgabepreis = 3*Materialpreis ist nur eine Abkürzung aufgrund bisheriger Erfahrungswerte. Könnte sich allerdings auch massiv ändern, z.B. wenn plötzlich extrem günstiges Ausgangsmaterial verfügbar wäre (Heuschrecken... nur 12ct/Kilo), aber die Energiepreise extrem anziehen (Gas/Strom für "günstige" 2€/kWh)... dann wäre Faktor 3 plötzlich viel zu niedrig angesetzt, weil die Zubereitung der Mahlzeit deutlich teurer wäre.


    Wie gesagt, ich habe kein BWL studiert, aber ich kann mir durchaus Situationen vorstellen, in denen bisherige Rechenmodelle nicht mehr funktionieren... (Hyperinflation anyone? :grinning_face_with_sweat: )

  • Wir verstehen uns :) Deswegen mein "Jein", haha


    Die Heuschrecken würde ich in deinem Szenario dann eher in einer Waschmaschinentrommel über der Feuersglut scharf anrösten (wahlweise vorher mit mit Sojasauce, Schnaps, Läuterzucker Brühe oder ähnlichem besprüht für die finale Würzrichtung) und dann portionsweise in Papiertüten verkaufen... Vielleicht eine Brennessel- oder Wasabimayonaise dazu, kommt bestimmt gut...


    Viele Grüße

  • Ah, habe noch was zum Thema Preisbeeinflussung, da hat mich KidCrazy gerade darauf gebracht...


    Unser Haus hat mit staatlicher Förderung einem Kunden eine schöne und effiziente Laserschneidemaschine (Metallverarbeitung) finanziert 1,XMEURO. Nach langer Liefer- und Aufbauzeit steht das Teil nun da. Der Kunde kann das Ding nun voll einsetzen, es fällt der Schichtbetrieb weg, die Arbeiter können wo anders im Betrieb eingesetzt werden, die Maschine frisst mindestens ein Drittel weniger Strom, etc., es hörte sich wie eine Trauminvestition an. Bei dem Darlehen steht auch noch die Null vor dem Komma, sei am Rande erwähnt.


    Die Kehrseite: durch die hohe Effizienz hat die neue Maschine kaum Abwärme. Die Halle hat eine Gasheizung, die vorher kaum zum Tragen kam, da die alte Maschine eine hohe Abwärme hatte und die Halle mitheizte. Grundsätzlich wird also die Heizung der Halle häufiger laufen als vorher. So ein Faktor muss, wenn er nachhaltig trägt, auch wieder eingerechnet werden und könnte zu steigenden Preisen führen. Obwohl der Kerngedanke war, günstiger und humaner als vorher produzieren zu können...


    Dieser Fetzen nur mal als Gedanke, wie sich manche Dinge bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen auswirken.


    PS: Ein guter Teil der Dachfläche ist schon mit PV voll für den Betrieb...

  • PS: Ein guter Teil der Dachfläche ist schon mit PV voll für den Betrieb...

    Dann kann ja such rine wärmepumpe mit sonnenstrom einen großen teil der heizung übernehmen. Peaks dann die Gasheizung

    aus DE gesendet....

  • Die PV Produktion geht doch schon für die Laserschneider und anderen Maschinen drauf... oder wie verstehe ich deinen Vorschlag?

    Ist eine Wärmepumpe für eine 0815-Halle mit (gaaaanz grob geschätzt) 6.000 kubikmeter Rauminhalt realistisch bzw. bezahlbar?

  • Jein...


    Sowohl die "einfache" Kalkulation im niedrigen Gastrobereich (bummelig Einkaufspreis multipliziert mit drei) genau wie detaillierte Kalkulation ziehen den Materialaufwand als Basis heran und rechnen mit Multiplikatoren den Rest hoch. Steigt die Basis, steigt auch der kalkulierte restliche Aufwand pro Aufwandsart.

    Ich hatte vor über 10 Jahren mal "gelernt" dass man in der Gastro den Wareneinsatz mit vier bis fünf multiplizieren sollte, wenn man a) grundsätzlich wirtschaftlich sein möchte und b) ein realistischer Unternehmerlohn dabei rumkommen soll.


    Von daher ist der Aufschlag hier sogar sehr gering und bei den meisten Gastro-Betrieben sehr gering.


    Und unter diesem Gesichtspunkt frage ich mich, wie sich ein Lieferdienst überhaupt rechnen kann. 🙄

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Die Heuschrecken würde ich in deinem Szenario dann eher in einer Waschmaschinentrommel über der Feuersglut scharf anrösten (wahlweise vorher mit mit Sojasauce, Schnaps, Läuterzucker Brühe oder ähnlichem besprüht für die finale Würzrichtung) und dann portionsweise in Papiertüten verkaufen... Vielleicht eine Brennessel- oder Wasabimayonaise dazu, kommt bestimmt gut...

    Klingt gut. Ich glaube, ich werde dein erster Kunde :grinning_squinting_face:

  • Ich hatte vor über 10 Jahren mal "gelernt" dass man in der Gastro den Wareneinsatz mit vier bis fünf multiplizieren sollte, wenn man a) grundsätzlich wirtschaftlich sein möchte und b) ein realistischer Unternehmerlohn dabei rumkommen soll.

    So siehts aus. Mulitplikator "vier" passt, also 300% Aufschlag.

  • Die PV Produktion geht doch schon für die Laserschneider und anderen Maschinen drauf... oder wie verstehe ich deinen Vorschlag?

    Dann ist die Anlage zu klein :smiling_face_with_horns: :face_with_tongue:


    spregt hier den rahmen, aber je nach verfügbaren wärmequelken, aktueller beheizung/überhabe der wärme an den raum etc.


    Gibt es unterschiedliche lösungen.


    Wenn man hohen Leistungen benötigt, stellt man mehrere geräte auf.


    Sehr günstig und effizient sind z.b. pansonic mono blich geröte, wie

    Panasonic Aquarea T-CAP 16 kW Kompakt TYP WH-MXC16J9E8. Kostet vierstellig und wenn die gasheizung virganden ust, keht man das eherfür 89% des jahres aus und nimmt für den rest gas.

    aus DE gesendet....

  • Warum das wohl so gekommen ist. War man zu Beginn naiv, oder sind tatsächlich Preissteigerungen alleinige Ursache?

    Eine Mischung aus beidem. Wobei ersteres wohl nicht unter Naivität fällt, sondern unter Kalkül: fix die Kunden mit dem niedrigen Preis erstmal an, sie werden dann schon den höheren Preis bezahlen, weil sie unbedingt so ein Auto besitzen wollen.


    Gut, verfängt nicht bei jedem, aber wahrscheinlich bei genügend potentiellen Kunden?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • zum teil sind es ja auch die bafa herstellerrabatte, die man nicht mit eingeplant hatte.


    Automobilbau ist sehr komplex und da was neues zu starten hat schon einige zum scheitern gebracht.

    aus DE gesendet....

  • Wenn man die Summe hört, wäre das auch mein erster Impuls. Wenn ich mir dann die Wohnsituation so anschaue, kriege ich die Vermutung, dass die eventuell eine der Familien sind, die in diese typische Immobilienfalle getappt sind. Es wurden ja recht viele Kredite recht locker vergeben und viele haben da recht arg auf Kante kalkuliert. Wenn da dann die Nebenkostenabschläge derart steigen wie momentan, dann sind solche Familien auch ganz schnell am Limit. Aber klar, meine erste Reaktion war genauso.


    Die Rentnerin hat das mit der Stigmatisierung eigentlich gut auf den Punkt gebracht. So insgesamt merkt man finde ich momentan schon, dass die Leute angespannt sind. Es kommt halt immer stark auf die eigene Situation an, wie viel man von der Inflation merkt.

  • Lifestyle-Inflation ist halt boese... und ich wollte von 4k auch keine Familie ernaehren wollen muessen.

    Wir haben aktuell deutluch weniger zur Verfügung.

    wäre an sich nicht das problem, wenn wir keine halbwegs barrierefreie Wohnung bräuchten. Was passendes kostet faktor 2-3 von der bisherigen miete.

    nominell müssten wir da nach 30% regel fast 5k netto haben. Mit pflege eine schwerbehinderten Kindes undenkbar, dass wir da nochmal hin kommen.

    aus DE gesendet....

  • Wir haben aktuell deutluch weniger zur Verfügung.

    wäre an sich nicht das problem, wenn wir keine halbwegs barrierefreie Wohnung bräuchten. Was passendes kostet faktor 2-3 von der bisherigen miete.

    nominell müssten wir da nach 30% regel fast 5k netto haben. Mit pflege eine schwerbehinderten Kindes undenkbar, dass wir da nochmal hin kommen.

    4K netto sollte für eine Familie mit einem Kind auch in Zeiten der Inflation locker reichen. Ich vermute wie Darius eher ein Problem bei einer zu eng gewählten Finanzierung, oder bei paar anderen Positionen, die eine Nummer zu groß gewählt sind: Kredit oder Leasing fürs Auto, zu teure Urlaube, teure Hobbys ...

    Bei euch, Traumgarten ist das natürlich schon eine andere Nummer. Daher wünsche ich viel Glück bei der Wohnungssuche.
    Wir haben über ein Jahr gesucht, kontinuierlich ALLE Anzeigen in der Region gescannt, ein halbes Dutzend Objekte besichtigt. Und am Ende ein Haus gefunden, das perfekt passt: deutlich mehr Platz und viel bessere Raumaufteilung, und das Beste: Miete samt Betriebskosten (also ohne Energie) sind 350 € weniger als davor.

  • Miete samt Betriebskosten (also ohne Energie) sind 350 € weniger als davor.

    350 EUR waren damals bei Hausprojekt die mtl. Zinszahlung exkl. Tilgung, aber bei sehr viel Eigenleistung gibt es dann halt andere Risiken....


    Rückblickend ist es schon sehr schade, dass ich nicht mehr ums Haus gekämpft habe, aber irgendwann hat man keine Kraft mehr und bricht zusammen...


    Wir werden vermutlich über d9ieZeitung gehen müssen, da auf dem normalen inserierten Markt nix bezahlbare angeboten wird. Die Preise steigen hier munter weiter, weil Berlin imemr teurer wird und viele ins Umland flüchten

    aus DE gesendet....