Preisanstiege weit über der Inflationsrate

  • Wen meinst du denn bei "jeder"?


    Es gibt Autofahrer, Öffi-Fahrer, Motorrad- und Fahrradfahrer und auch noch Fußgänger.

    Mit jedem, meine ich jeden. Klimaschutz geht uns alle was an, und darum gehts ja bei der Reduktion des Individualverkehrs.

    In der Stadt wurde der ÖPNV gut ausgebaut, auch mit den Steuergeldern der Landbevölkerung, hingegen wurde er am Land nicht so intensiviert. Daher zu sagen die Autofahrer am Land sollen schauen wie sie das jetzt machen, kann in einem Land wie Österreich nicht der richtige Weg sein. Es reicht nicht, nur aus dem Auto auszusteigen und darauf zu verzichten, da werden viele einfach nicht in die Arbeit kommen, ohne tagelangen Fußmarsch. Der Dominoeffekt wird wieder alle treffen, wenn nicht mehr produziert wird etc.


    Wie gesagt, ich halte die Zahl der Autofahrer, die gar keine andere Möglichkeit haben, auch nicht mit unbequemen Einschränkungen für überschaubar.


    Ist aber nur meine Meinung, bin kein Verkehrsexperte, deshalb lerne ich gerne dazu.

    Ich kann dazu ebenso keine Zahl nennen, aber ich war in vielen Gegenden Österreichs unterwegs wo ein Verzicht aufs Auto nicht möglich scheint. Außer ein stundenlanger Fußmarsch ist die Alternative. Würde man in Österreich ein ganzheitliches Verkehrskonzept machen, würde man diese Zahlen aber erheben und kann dann Maßnahmen setzen um die Menschen aus der Komfortzone zu bewegen. Man geht leider den umgekehrten Weg, man schaut was passiert wenn die Energiepreise angehoben werden.

    Ich war ja auch viele Jahre egoistischer Autofahrer.

    Dagegen verwehre ich mich, nicht jeder Autofahrer ist ein Egoist. Wenn ich eine brauchbare Alternative hätte, würde ich gerne wieder umsteigen und die muss nicht 1:1 zum Auto sein, aber 4 Stunden Fahrzeit ist nicht machbar. Ich war lange Öffi-Fahrer und musste umsteigen. Mein Fahrzeug ist Mittel zum Zweck und kein Statussymbol.


    Irgendwann ändert sich eben die Sichtweise. Besonders wenn man viel in der Welt rumkommt. In Arizona haben meine damaligen Kollegen beispielsweise ihre Pickup-Trucks täglich um 16:30 Uhr per Fernbedienung am Parkplatz gestartet, damit sie schön gekühlt sind, wenn sie um 17:00 Uhr das Büro verlassen.

    Das ist ein extremes Beispiel, das in unserer Gegend sehr weit hergeholt ist. Bei uns fahren die wenigsten Pendler Trucks die sie dann auch noch vorkühlen - Ausnahmen betätigen die Regel. Aber ich stimme dir zu, dass so ein Verhalten völlig Inakzeptabel ist. Zeigt mir aber auch auf, das unser Beitrag im kleinen Österreich zur Welt relativ gering ist und ich mir die Frage stelle, wie weit müssen wir Autofahrer, mit teilweise ohne Alternative, in Österreich geißeln nur um Treibhausgase im Promillebereich zu optimieren?


    Ja, aber meist ist es schon so, dass Menschen dort wohnen und sich ansiedeln wo sie auch arbeiten. Deshalb gibt es ja immer den großen Aufschrei, wenn ein großer Arbeitgeber in einer Region schließt, weil der halbe Ort dort beschäftigt ist. Ist ja nicht so, als würden alle kreuz und quer herumpendeln.

    Klar ziehen viele in die Nähe von Betrieben wenn sie dort Arbeit finden, was in Hinblick auf die Reduktion des Individualverkehrs grundsätzlich lobenswert ist. Wenn der Betrieb aber dann absiedelt, weil z.B. eine Erweiterung nicht möglich ist oder sonstiges, dann fängt die Pendlerei an. Wegziehen ist theoretisch möglich, aber man muss auch das soziale Gefüge beachten in dem diese Menschen leben.


    Ich habe mir beispielsweise meinen ersten Job in Wien per Google Maps gesucht. Geschaut welche Firmen es in der Nähe meiner Wohnung gibt und deren Homepage gecheckt, ob sie gerade jemanden suchen. So habe ich meinen ersten Job gefunden mit 5 min Fußweg.

    Wenn es die Möglichkeit gibt eine gute Sache. Aber nicht für jede Qualifikation gibt es Arbeit im städtischen Bereich.

    Einmal editiert, zuletzt von preppapapa ()

  • Scheitert einzig am Föderalismus - zwei unterschiedliche Bundesländer mit unterschiedlichen Interessen.

    Wo wir wieder bei einem einheitlichen Verkehrs- und Raumplanungsgesetz wären. Wien wäre aber wohl tatsächlich am Besten dafür geeignet das stimmt, hat auch das beste Öffi Netz in AT, aber wenn ich da an OÖ denke, völlig zersiedelt.

  • Mit jedem, meine ich jeden. Klimaschutz geht uns alle was an, und darum gehts ja bei der Reduktion des Individualverkehrs.

    Ja und nein. Mir geht es hier in dieser Diskussion nicht um den Klimaschutz, sondern um Wege um mit den hohen Spritpreisen umzugehen.


    Verbesserter Klimaschutz ist ein netter Nebeneffekt, aber kurzfristig braucht es Lösungen, aufgrund der enorm steigenden Spritpreise.

    Dagegen verwehre ich mich, nicht jeder Autofahrer ist ein Egoist. Wenn ich eine brauchbare Alternative hätte, würde ich gerne wieder umsteigen und die muss nicht 1:1 zum Auto sein, aber 4 Stunden Fahrzeit ist nicht machbar. Ich war lange Öffi-Fahrer und musste umsteigen. Mein Fahrzeug ist Mittel zum Zweck und kein Statussymbol.

    Solange du alleine im Auto sitzt und nicht zumindest versucht hast eine Fahrgemeinschaft zu bilden, bist du ein egoistischer Autofahrer. Aber damit bist du in bester Gesellschaft, die meisten sind so. Wie gesagt, ich war auch so.


    Du solltest nicht immer nur Öffis als die Alternative zum Autofahren ansehen, sondern eben auch Fahrgemeinschaften. Das alleine würde irrsinnig viel beitragen, um den Individualverkehr zu senken. Genauso wie mehr Home Office. Da hat man ja während der ersten Lockdowns gesehen wie viel das beiträgt, um die Zahl der Autofahrten zu verringern.


    Ein Lenkungseffekt kommt durch die hohen Preise ohnehin von alleine: Die "unnötigen" Autofahrten werden weniger.

  • Wien eignet sich dafür ja eigentlich hervorragend. Man könnte beispielsweise das U-Bahn Netz Richtung Süden bis Wr. Neustadt ausbauen, mit entsprechenden Verzweigungen in die größeren Städte und Dörfer entlang der Südbahn. Kann ja auch großteils oberirdisch auf der Südbahnstrecke erfolgen. So hast du eine mögliche Taktung von 3 bis 5 Minuten und bringst viel mehr Menschen rasch und bequem nach Wien. Würde jetzt auch nicht sonderlich viel kosten.


    Scheitert einzig am Föderalismus - zwei unterschiedliche Bundesländer mit unterschiedlichen Interessen.

    :thinking_face:


    Du meinst die Baadner Bahn.

  • sondern um Wege um mit den hohen Spritpreisen umzugehen.

    Dazu brauchen wir nur die Steuern auf Treibstoff erstmal senken und intensiver nach alternativen Antriebsmöglichkeiten suchen. Da muss niemand umziehen, da brauchen wir die Öffis nicht für viel Geld ausbauen usw. Das wäre der einfachste Weg, ob der Nachhaltig ist darf bezweifelt werden.


    Genauso wie mehr Home Office. Da hat man ja während der ersten Lockdowns gesehen wie viel das beiträgt, um die Zahl der Autofahrten zu verringern.

    Da hast du recht, bin ich auch voller Befürworter und sollte vom Gesetzgeber auch ein Anspruch eingerichtet werden. In produzierenden Betrieben, und das sind gefühlt die meisten im ländlichen Bereich, ist Homeoffice nur bedingt möglich, und nicht zu vergessen der Effekt im Lockdown kam auch durch Kurzarbeit/Kündigungen zu Stande, nicht rein Homeoffice.


    Alternativen gibt es, die muss man auch forcieren, aber sie müssen zumutbar sein.

    Die "unnötigen" Autofahrten werden weniger.

    Bei unnötigen Autofahrten befürworte ich einen Lenkungseffekt durch hohe Preise, genauso bei übermotorisierten Statussymbolen, aber die alleinerziehende Mutter am Land (weil sie dort aufgewachsen ist und Wohnmöglichkeit hat) muss überleben können.



    Wahrscheinlich liegen wir mit unseren Meinungen gar nicht soweit auseinander :)

  • :thinking_face:


    Du meinst die Baadner Bahn.

    Nein, meine ich nicht. Das ist nicht mal annähernd das was ich mir unter einem U-Bahn Netz zwischen Wien und Wr. Neustadt vorstelle.

  • Nein, meine ich nicht. Das ist nicht mal annähernd das was ich mir unter einem U-Bahn Netz zwischen Wien und Wr. Neustadt vorstelle.

    Ja U-Bahn Netz da runter ist ja wohl mehr als kompletter humbug.

    da ist garkein einzugsgebiet um das auch nur irgendwie zu argumentieren.


    Wenn dann als oberirdische U-Bahn/Tram wie die Baadner Bahn halt. die wird aber auch dünn verwendet je südlicher hinter guntramsdorf das liegt.

  • Vor langer, langer Zeit, als es noch die Deutsche Mark gab da war die magische Grenze bei 5 DM. Ich denke innerhalb einer Woche wird diese überschritten.


    Vom allgemeinen Verkehr her merke ich allerdings noch keinen größeren Rückgang.

  • Vor langer, langer Zeit, als es noch die Deutsche Mark gab da war die magische Grenze bei 5 DM. Ich denke innerhalb einer Woche wird diese überschritten.


    Vom allgemeinen Verkehr her merke ich allerdings noch keinen größeren Rückgang.

    Das mit den 2,50 € pro Liter habe ich mir neulich auch gedacht. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Ich sehe leider noch kein Ende bei dieser Preisspirale.


    Heute eher ungewohnte Worte meiner Frau, dass wir demnächst noch Mehl, Öl etc. aufstocken sollten, solange es a) noch beliebig verfügbar ist und b) die Preise werden auch hier nur eine Richtung kennen. Und die werden den Keller so schnell nicht sehen...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Na mal sehen, die Vereinigten Arabischen Emirate haben eine Erhöhung der Förderung gefordert und der Preis gab 11% nach.

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  • Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir hat sich mal darüber beschwert, dass er ja nicht aufs Auto verzichten könnte, weil es keine Busverbindung gäbe. Wo er wohnt? In einem 500 Seelendorf. Aber nicht im Dorf, sondern in einer abgelegenen Siedlung 3 Kilometer vom Dorf entfernt, in einem Verbund aus 3 Häusern.


    Klar, in die Einöde ziehen, aber dann fehlende Öffianbindung kritisieren. :rolleyes:

    Das ist doch die perfekte Wohnlage!

    Keine Gefahr von Bombardierung.

    Bei einem Atomkrieg wäre das evtl auch kein militärisches Ziel.

    Hühner kaufen, Keller umbauen, eigener Garten ist des Preppers Liebling.

    Eine Motorsäge bereit halten, damit kann man an der Zufahrtstrasse ggf einen Baum fällen und so eine gute Blockade bauen

  • Na mal sehen, die Vereinigten Arabischen Emirate haben eine Erhöhung der Förderung gefordert und der Preis gab 11% nach.

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    Fordern können die Emirate viel. Ob es dann auch gemacht wird, ist noch mal eine andere Frage.

    Aber auch das Öl der Emirate ist a) endlich und kommt nicht gerade aus einem besonders demokratiefreundlichen Land... 🤷 Irgendeinen Tod wird man wohl sterben müssen. 🙄 Entweder Putins Öl und Gas kaufen, damit seine Kriege finanzieren und Putins Popo pudern oder eben Öl und Gas aus dem arabischen Raum und den Popo der Scheichs pudern. 🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Du brauchst keine Verschwörungstheorien.


    Der Preis in USD pro Barrel Rohöl am Weltmarkt ist problemlos abrufbar, ebenso der aktuelle Wechselkurs USD zu EUR.


    Auch alle anderen Abgaben und Steuern sind bekannt und damit kannst Du Dir ausrechnen, wieviel noch übrig bleibt.


    Wenn Du der Ansicht bist, dass Öl eigentlich viel billiger sein müsste kannst Du darauf spekulieren und falls Du recht hast kannst Du damit sehr reich werden.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Interessant, der Diesel war heute so gut wie überall in Österreich wieder unter 2 Euro zu haben. Günstigster Preis 1,79 Euro.


    Die Rohölpreise sind auch wieder auf 100 USD pro barrel gesunken.


    Wenn sich das fortsetzt, könnte der Preis bald wieder im Bereich 1,50 Euro sein.

  • Günstigster Dieselpreis in meinem Umfeld (Radius 25km) am Rand vom Ruhrgebiet aktuell 2,25€.

    Gut, dass ich super tanke. Da sind es nur 2,16€ :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Ein Kollege lies vor einigen Monaten seinen Wagen tunen.

    Der Motor läuft seit dem nur noch mit Aral Super Plus Ultimate richtig gut :)

  • Ein Problem ist ja im Produktionsprozess der Raffenerie die Kuppelproduktion von Diesel und Benzin aus chemischen Gründen. Wird nunmehr viel Diesel / Heizöl nachgefragt muss die Gesamtmenge des zu raffenerierenden (sagt man so?) Öls für beide Produkte gesteigert werden. Damit produziert man quasi zu viel Benzin, somit wird es im Verhätnis günstiger weil die Abnahme nicht vorhanden ist bzw. es weiter zu den Abnehmern transportiert werden muss (Zusatzkosten). Insofern ist jeglicher Verlust der Verbrauchsballance immer schlecht. Wenn nun alle aus Angst den Heizöltank voll machen, die LKW die anspringende Konjunktur befeuern müssen und damit mehr Diesel verbrauch da mehr unterwegs und auch jeder noch den letzten Kanister voll macht aus Angst vor Onkel Vlad, dann ergeben sich solche Preisanomalien. Dazu ist das Bottleneck eher die Raffeneriekapazität als die Fördermenge.


    Erst wenn die Ukraine-Problematik abflaut wird hier wieder Ruhe einkehren. Helfen kann auch noch eine fette Corona-Pandemie in China wenn die die Lockdowns ausweiten und damit der globale Verbrauch gesenkt wird.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd