Szenario Blackout: Tag 2

  • Gibts auch jeden Tag ein Update, wie die Lage sich entwickelt?


    Einfach eine Woche aus den Vorräten kochen bzw. heizen wird hier wohl jeder hinkriegen.


    Wir sitzen übrigens hypothetisch gerade beisammen, die Küche ist sauber, der Bauch ist voll, spielen bei Kerzenschein Musik und erzählen uns Gruselgeschichten. Unsere Familie, wir sind noch relativ unbesorgt.


    Heute Nachmittag haben wir uns mit den Nachbarn unterhalten und ein längeres Gespräch mit dem Ehemann der Krankenschwester, die wohl im Krankenhaus gerade kurz vor dem Zusammenbruch schuftet.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • die Glaskugel die das voraussagen kann möchte ich auch :), vollmachen was geht ist angesagt

    Wenn ich wüsste, dass ein Bagger die Strasse runter nur ein Kabel gekillt hat, würde ich nicht die ganze Badewanne vollmachen.

    Bei voraussichtlichem längerem Stromausfall oder ungewisser Lage schon.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Ja, jeden Morgen stelle ich den neuen Tagespost mit veränderten Voraussetzungen rein, damit es spannend bleibt. :)

    In der Stadt oder am Land? Wie weit weg? Welche Bauweise? Wie großflächig?

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • In der Stadt oder am Land? Wie weit weg? Welche Bauweise? Wie großflächig?

    Das muss wohl jeder in seiner Lage interpretieren. Bei uns sind die Häuser alle relativ weit weg, 10m das nächste. Dann lass ich das mal gedanklich abbrennen...

  • Das muss wohl jeder in seiner Lage interpretieren. Bei uns sind die Häuser alle relativ weit weg, 10m das nächste. Dann lass ich das mal gedanklich abbrennen...

    Wenn ichs mir aussuchen kann, nehme ich ein Ziegelmassivhaus, das ein bisschen weiter weg steht und nicht das Holzriegelhaus gleich nebenan. 😁

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Keiner arbeitet, 100% Homeoffice und kein Strom.

    Die 3 Söhne sind müde zu Fuss gekommen.

    Ich mach mir Sorgen um 400 km entfernte Tochter. Wenigstens hat die Grundausrüstung.

    Wir trinken erstmal das frisch abgezapfte Wasser, die Flaschen werden aufgespart, da länger haltbar.

    Auf dem Raketenofen wird gekocht was weg muss. Genug Essen, auch lang haltbares ist da.

    Wenn es Dunkel ist haben wir nur Stirn, Taschen und Campinglampe.

    Heizen können wir nicht.

    Wir sind weniger gut vorbereitet als der Durchschnitt hier.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Sonntag ist der Strom dann genau 7 Tage nach Eintritt des Blackouts wieder da.

    :disappointed_face: Schade....nach einer Woche habe ich doch noch gar nicht das richtig geile Zeug aufgefahren...also wieder nix mit Weltherrschaft und so....

    Scherz:winking_face:

    Die Party ist vorbei!

  • Würdet ihr euch auf den Weg zur Arbeit machen?

    Ein ganz klares entschiedenes Nein!

    Ich habe einen reinen Bürojob. Aber ohne Strom funktioniert der PC nicht. Vorteil: die meisten Kunden (zumindest die europäischen) werden ebenfalls keinen Strom haben und deswegen keine Mails schreiben können und auch nicht anrufen können, warum die Berichtstermine nicht eingehalten werden...

    Und die Kunden aus Übersee? Wenn der Blackout so massiv ist, dass er überregional Europa lahm legt, dann wird das auch bei denen durch die Medien gehen...


    Sofern meine Frau und ich nicht durch die HiOrg abgerufen werden, würden wir zu Hause dafür sorgen, dass die Sachen aus dem Froster einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden.

    Zumindest einen Teil könnten wir auf dem Gasgrill bzw. dem seitlichen Brennerfeld zubereiten.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • :disappointed_face: Schade....nach einer Woche habe ich doch noch gar nicht das richtig geile Zeug aufgefahren...also wieder nix mit Weltherrschaft und so....

    Scherz:winking_face:

    Wir fangen mal "klein" an und bereiten uns geistig auf einen 7 tägigen Blackout vor.


    Der wird schon katastrophal genug und ich denke so einige werden neue Ansichten und Aspekte bei so einem Szenario beleuchten.

  • Erst sehen ob die Nachbarn draußen sind. Der Rest des Dörfchens wird ums Haus stehen. Sollte noch niemand losgefahren sein springe ich ins Auto und fahre ins Nachbarsdorf um bei einem FFWler gegen die Tür hämmern, dabei schreien bei den xxx brennst. Der Rest wird dann hoffentlich eine Kettenreaktion.


    Wahrscheinlich ist das Haus schon abgebrannt. Aber es kann kein Feuer mehr umschlagen. Ich nehme trotz Corona die Nachbarn in Arm und sage sie können bei mir im Gästezimmer wohnen. Ich hätte etwas Bedenken da mein Haus nicht ganz Jugendfrei im OG ist, aber die haben zu der Zeit ganz andere Probleme als sich darüber Gedanken zu machen.


    Ob sie es annehmen ist ihnen überlassen. Vielleicht ziehen sie auch bei einem anderen Nachbarn ein. Man würde in der Nachbarschaft zusammen helfen. Lebensmittel und Kleidung, und Decken vorbeibringen.

  • Hat eigentlich jemand zu Hause irgendein Problem technischer Natur, wenn er durch den Blackout nicht oder später nach Hause kommt?


    Gibt es ein Gerät wo bei Wegfall der Stromversorgung irgendeine manuell Tätigkeit vor Ort passieren muss, um zum Beispiel Schaden am Gerät zu vermeiden? Ich denke da an Solaranlage, Wärmepumpe, etc.


    Weiß das jemand?

  • Eine standardmäßige Investoren-Solaranlage braucht eigentlich keine große Aufsicht. Ich gucke bei meiner mal alle paar Tage, wenn ich im Keller bin, ob das grüne Lämpchen am Wechselrichter noch leuchtet. Wärmepumpe sollte auch unkritisch sein. Die sind ja im Sommer normalerweise auch monatelang aus.

  • - Die Insel auf der Werkstatt erzeugt auch derzeit noch genug Strom, um die Kühltruhen mindestens ein paar Stunden am Tagen laufen lassen zu können

    - Arbeiten geht theoretisch auch noch, der im Notebook verbaute Akku hält bis zu 9h durch, der 200Ah Akku im Keller könnte mit dem KFZ Ladegerät das Notebook auch noch längere Zeit betreiben. Internet via Sat ist von den Bodenstationen abhängig, wenn der Blackout großflächig ist, weiss ich noch nicht, wie das Starlink Netz darauf reagiert - sonst wäre das auch per Notstrom nutzbar.

    - Kaffee und Speisen können auf dem Campingkocher gekocht werden

    - Licht kommt von tragbaren Lampen

    - Heizen ist noch nicht notwendig

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Hat eigentlich jemand zu Hause irgendein Problem technischer Natur, wenn er durch den Blackout nicht oder später nach Hause kommt?


    Gibt es ein Gerät wo bei Wegfall der Stromversorgung irgendeine manuell Tätigkeit vor Ort passieren muss, um zum Beispiel Schaden am Gerät zu vermeiden? Ich denke da an Solaranlage, Wärmepumpe, etc.


    Weiß das jemand?

    Bei uns sind die Rollläden/Raffstores nur elektrisch zu bedienen. D. h. ich kann sie dann entweder nicht schließen - da das Blackout ja zu Mittag begonnen hat - oder kann sie nicht öffnen bzw. müsste sie mit einem Besenstiel o. Ä. fixieren, damit ich im Haus Tageslicht hätte.


    Wegen der Solaranlage müsste ich bei meinem Haustechniker :winking_face: nachfragen, ob die am Notstrom angeschlossen ist oder nicht.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Ich stehe früh auf und räume die leicht verderblichen Waren aus dem Kühlschrank in der Küche in den Kompressorkühlschrank im Camper.

    Dann koche ich im Camper Kaffee für die Familie.

    Danach geht's mit dem Rad 30min zur Arbeit.

    Meine Frau wird auch Arbeiten, Notversorgung. Ich gehe davon aus bei Ihr wird es spät werden.

    Auf der Firma angekommen ist ein Nebeneingang mit einem unserer Hausmeister besetzt. Die Kartenleser der Tür geht nicht.

    Teile des DECIX scheinen ausgefallen, viele Rechenzentren sind offline. Das Internet eigentlich nicht zu nutzen.

    Nach kurzer Rücksprache mit meinem Chef entscheiden wir das es keinen Sinn macht und wir wieder heim können. Wenn der Strom wieder kommt sollen wir wieder zur Arbeit. Ich stimme mich mit einem Kollegen der nahe an der Arbeit wohnt ab das wir uns jeden Morgen um 8 Uhr per Funk abstimmen werden.

    Danach radel ich wieder heim. Dabei mache ich einen kleinen Abstecher über unseren Hausberg. Ich hatte heute morgen ein Fernglas eingepackt. Am Horizont in ca. 60km Entfernung steigt dichter Rauch auf. Anscheinend hat es in einem großen Chemiebetrieb einen Unfall gegeben.

    Die Discounter auf dem Weg hatten alle geschlossen. Die Packtaschen hatte ich umsonst dabei.

    Zuhause schließe ich das Stromaggregat an der Tiefkühltruhe an und Kühle diese wieder runter. Nebenbei lade ich alle mobilen Verbraucher und den großen LiFePo4 Akku auf.

    Währendessen trage ich die 11kg Gasflasche auf den Balkon und baue dort den 2 flammigen Kocher auf. Dann muss ich nicht immer im Camper kochen.

    Nach einer Cafepause rufe ich meine emails via KW ab. Die Kollegen aus US können mir auch nichts genaues sagen. Die Ursache des Stromausfalls ist noch unklar. Immerhin scheint es nicht zu einer Haverie in einem AKW gekommen zu sein. Auf dem lokalen Afu Relais wird es langsam ruhiger. Es sind wohl die ersten Akkus der Handfunken leer. Über SAT und Radio gibt es auch keine neuen Informationen.

    Da es abends mittlerweile schon kühl wird bereite ich ein Feuer im Kachelofen vor.

    Nachmittags fahre ich mit dem Rad in den Nachbarort zu den Schwiegereltern. Es geht ihnen gut. Da ihr Kühlschrank nicht funktioniert nehme ich die leicht verderblichen Waren mit zu uns.

    Wir verabreden das ich am nächsten Tag bei ihnen vorbei schaue. Die Straßen waren alle frei, es war wenig Verkehr unterwegs.

    Zuhause bereite ich das Abendessen vor: Spaghetti Bolognese.

    Meine Frau kommt von der Arbeit. Es gab sehr viel zu tun. Etliche Verletzungen. Dazu ein Verdacht auf einen Herzinfarkt. Leider konnten sie keinen Krankenwagen rufen. Der Patient wurde von einem Angehörigen ins Krankenhaus gefahren. Ob er dort aufgenommen wurde konnte sie nicht sagen.

    Nach dem Abendessen zünden wir das Feuer im Ofen an und spielen bei Kerzenlicht noch ein Kartenspiel. Dann geht es früh ins Bett. Morgen wird vermtl. wieder ein Langer Tag.

  • Ich bin in der BOL geblieben und habe von hier aus schon gestern einen Notbetrieb für die Arbeit organisiert, da war Handykontakt über SMS gerade noch möglich.

    Meine Schwester und Schwager haben heute den Ernst der Situation eingesehen, Mutter aus dem Spital geholt, die Berge an Verbandmaterial, das sich in den letzten Wochen angesammelt hat und die Medikamente (hab genug für 2 Monaten organisiert) ins Auto gepackt und sind mit der eigenen und Mutters Katze bei uns eingetroffen.

    Auf den Straßen war nicht besonders viel Verkehr, nur wenige sind zur Arbeit gefahren und die allgemeine Stimmung ist heute noch "abwartend".

    Habe das Brot aus dem Tiefkühler aufgetaut, das wird in den nächsten Tagen verbraucht. Alles andere aus dem Tiefkühler taut langsam im Eiskasten auf, hält dort das kühle Klima und wird in den nächsten Tagen verkocht. Das ist nicht so besonders viel, der Inhalt aus 4 Laden in einem Gefrierschrank.

    Griller und Gaskocher werden zum Einsatz kommen.

    Ab morgen muss ich mich dann um den Verbandwechsel bei Mutter kümmern, meine Schwester übernimmt die Körperpflege.

    Am Abend hat es für alle belegte Brote gegeben, wir sind zeitig zu Bett gegangen. Die Mutter bekommt das zweite Schlafzimmer mit Türe, bei ihr schlafen wir in den nächsten Tagen abwechselnd, durchschlafen ist nämlich wie bei einem Kind ziemlich sicher nicht möglich.