Ukraine-Krieg: News & Informationen

  • Waren halt leider so dumm und haben einen Vertrag abgeschlossen, der verpflichtet über die nächsten 40 Jahre Gas von den Russen abzunehmen. Ob da jetzt dann wirklich Gas fließt oder nicht, ist egal, zahlen müssen wir immer:)

    Anscheinend kommt man aus dem Vertrag nicht raus.

    Und wir haben einen Langzeitvertrag mit "variablen Weltmarktpreis" abgeschlossen. Das ist dann doppelt dumm.



    Nicht die Europäer haben den Gashandel eingestellt, sondern die Russen wollten uns damit erpressen. das wird ja gerne mal vergessen.

    Das stimmt so nicht.


    Die ganze Gas und Pipeline Infokampagne war auf Deutschland maßgeschneidert. Auf Northstream I+II zugespitzt.


    Wieviele Nachrichtenmeldungen hast du denn im letzten Jahr, also eigentlich seit Sommer 2021 zur Transgas Pipeline vernommen? Nüscht!


    Die Pipeline terminiert in Österreich beim HUB Baumgarten.


    pasted-from-clipboard.png


    Transgaz/Brotherhood/Druzhba

    pasted-from-clipboard.png

    Transgas liegt aktuell bei der Übergabe Ushgorod/Velke dingsda, bei ca. 10% (lt. meiner Rechnug) von der Kapazität. Es ist auch warm, und die Speicher sind Knackevoll.

    Grafik sagt 20%

    pasted-from-clipboard.png


    Northstream I+II wären 110 Mrd. m³/a

    Transgas 120 Mrd. m³/a (== 3555 GWh/Tag)



    Defakto hat uns Putin das Gas nicht abgedreht. Nur ein kleiner Strang des Netzes wurde Medienwirksam zu Tode zelebriert.


    Russland bedient anscheinend auch den LNG Markt in Westeuropa.

    Österreich steht im Feuer weil sie Pipeline-Gas beziehen. Zwar voll gerechtfertigt meiner Meinung nach, aber andere Länder könnten das auch optimieren. Die LNG-Kunden Russlands könnte man auch medial ins Feuer stellen.

    6 Mal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • Und wir haben einen Langzeitvertrag mit "variablen Weltmarktpreis" abgeschlossen. Das ist dann doppelt dumm.

    Wer ist "wir"? Früher gabs mal die Ölpreisbindung, danach waren die Vetragsdetails geheim, es gibt Statistiken zum Grenzübertrittspreisen des Gases und da haben deutsche Unternehmjen sehr preiswert eingekauft.

    Deine Aussage impliziert, dass "wir" jetzt imme rnoch russisches Gas bezahlen würden, das wir garnicht bekommen. Das wäre mir neu.


    Das stimmt so nicht.


    Die ganze Gas und Pipeline Infokampagne war auf Deutschland maßgeschneidert. Auf Northstream I+II zugespitzt.


    Wieviele Nachrichtenmeldungen hast du denn im letzten Jahr, also eigentlich seit Sommer 2021 zur Transgas Pipeline vernommen? Nüscht!

    Meiner Ansicht nach hatte die russische Kampgane zwei Gründe:


    1. Sie sollte Angst erzeugen

    2. Aus vertragsrechtlicher Sicht war für die Russen das narrativ war wichtig, dass man leider kein Gas liefern konnte, weil sie dann nicht wegen Vertragsbruch dran gewesen sind. Wie man das am Ende rechtlich aufgedröselt hat weiß ich nicht, aber dass z.B. eine BASF heute für russisches gas zahlt, das diese nicht liefern kann ich mir nicht vorstellen. Das Beispiel nehem ich, weils von denen mal die Aussage gab sie hätten 30-Jahres-Verträge.

    Defakto hat uns Putin das Gas nicht abgedreht. Nur ein kleiner Strang des Netzes wurde Medienwirksam zu Tode zelebriert.


    Wenn das kein Gashahn zudrehen ist, was dann?:


    pasted-from-clipboard.png


    Quelle: Russisches Gas - täglicher Export nach Deutschland 2022 | Statista


    ---


    Es mag Gründe geben, heute noch russisches Gas einzukaufen, dann die Gasversorgung für den Winter 23/24 ist nun mal nicht 100% safe.


    ABER: Ich erwarte von den Regierungen aller EU Länder, dieses Problem schnellstmöglich(!) aktiv(!) zu lösen und russische Öl- und Gasimporte einzustellen.


    einfach weiter einkaufen und sagen "anders geht's halt" nicht ist keine Lösung.


    Aber die Österreicher waren in den letzten Jahren ja noch weitaus Russland freundlicher (bis schon fast zur Anbiederung) als manche deutschen Parteien. Österreich ist in der Hinsicht neben den Ungarn schon ein Spezialfall in Europa und das ist garnicht gut.


    LNG und Öl ist schwieriger, denn Tankerfüllung sind international hin und her handelbar und auch substituierbar. Aber die russischen LNG Kapazitäten sind begrenzt. Wenn die Gaspipelines nach Europa dicht sind kann Russland dieses Gas auch nicht einfach woanders verkaufen, daher ist es selbstverständlich relevant, dass den Russen dieses Gas nicht mehr abgekauft wird.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ukraine setzt erstmals seit längerem wieder Neptun-Marschflugkörper ein. Lt. CNN-Bericht wurde heute auf der Krim eine große russische Raketenstellung, auf der S300- und S400-Systeme stationiert waren. Zunächst wurde mit Drohnen eine Radaranlage ausgeschaltet, anschließend wurden mit zwei Neptuns die Raketensysteme direkt angegriffen. Das ist insofern bemerkenswert, dass Neptun eigentlich ein Seeziel-Flugkörper ist (mit ihm wurde der Raketenkreuzer Moskwa so schwer beschädigt, dass er sank). Und die Tatsache, dass Neptun wieder eingesetzt wird, spricht dafür, dass er wieder produziert wird. Evtl. ist das Teil der von der ukrainischen Regierung vor einiger Zeit bekanntgegebenen Initative für neue eigene Waffen, deren Entwicklung nun abgeschlossen sei.


    "Ukraine destroyed Russian air defense system near Yevpatoriya in annexed Crimea, security source says


    Ukraine destroyed a Russian air defense system near the town of Yevpatoriya in annexed Crimea in an overnight attack, according to a Security Service of Ukraine (SBU) source. "Last night, Ukrainian Security Service’s military counterintelligence together with the Ukrainian Navy conducted a unique special operation near Yevpatoriya," the source said Thursday. The source said that Ukraine used Neptune cruise missiles and drones to destroy Triumph, a Russian air defense complex. "First, the complex’s radars and antennas were hit with UAVs [unmanned aerial vehicles]. After the radio-location stations were disabled, the Navy used two Neptune cruise missiles to hit S300/400 Triumph launching complexes," the source said. Other operations in Crimea are also being developed, the source said."


    (Quelle: CNN)


    Gestern griffen die Ukrainer mit einer größeren Anzahl Drohnen die Werft von Sewastopol auf der Krim an. Dabei wurden ein Kriegsschiff und ein U-Boot der Kilo-Klasse (Träger von Kinshal-Marschflugkörpern) beschädigt. Die russische Seite sprach von 24 Toten.

  • Ich bin wirklich gespannt, was diese Art der Kriegsführung an Entwicklungen und Änderungen anstösst oder anstossen wird. Denn wenn man der Drohnen-Bedrohung nicht Herr wird, hat man in zukünftigen Konflikten ein Problem.


    Vor einigen Tagen habe ich mir zur seichten Abendunterhaltung den Streifen "Angel has fallen" mit Gerard Butler angesehen. Ziemlich zu Anfang wird gezeigt, wozu ein Schwarm Drohnen in der Lage ist / sein könnte, hier vermutlich hollywoodtechnisch reißerisch inszeniert. LINK. Für diejenigen unter Euch, die Gerad Butler, Liam Neeson oder auch Jason Statham und Keanu Revees gerne schauen - der Film enttäuscht nicht :winking_face:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Deine Aussage impliziert, dass "wir"

    Ich meine ein Rot-Weiß-Rotes Wir. Das "wir" bezog sich auf das Zitat von weiter oben.


    Ich hoffe somit wird das klarar.

    OMV und Gazprom unterzeichnen Vertragsverlängerung für Erdgaslieferungen nach Österreich


    Im Beisein von Vladimir Putin, Präsident der Russischen Föderation und Sebastian Kurz, Bundeskanzler der Republik Österreich, unterzeichneten heute Alexey Miller, Chairman des Gazprom Management Committee und Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender der OMV, die Verlängerung des Vertrages für Erdgaslieferungen nach Österreich bis zum Jahr 2040. Der bestehende Gasliefervertrag würde bis 2028 laufen.


    und von 2028 gleich nochmal auf 2040 verlängert. wo im nachhinein keiner versteht warum.


    Kommt die OMV aus den Verträgen mit Russland wirklich nicht heraus?


    Die Lieferverträge mit Gazprom laufen bis 2040 und lassen einen Ausstieg nicht zu, sagt der Konzern. Einige Juristen halten eine Kündigung dagegen für möglich


    pasted-from-clipboard.png

    Deine Grafik zeigt aber nur DE-Land. NSI(+II) sind eingestellt. Die anderen laufen ja noch. Transgas/Druzhba, Tanap/Turkstream, ...



    Russland hat selektiv nur den deutschen Markt und die deutsche Medienlandschaft mit Infokrieg bespielt.

    Polen hat ziemlich früh schon 2022 einen Lieferstopp bekommen per Jamal Pipeline. Polen hat eine direkte Auswirkung, aber vergleichsweise wenig politischen Druck bekommen.


    Ich vermute Deutschland ist als strategisches Ziel in der Propaganda erklärt worden, das schwächste Glied in der Kette angesehen worden, am meisten abhängig von NS1 und Russland.Gas, und deshalb aktiv attackiert worden.


    Wenn man sich das Spiegelprojekt zu NS II im Süden ansieht, statt North Stream also Southstream, da wurde Österreich bespielt. 50% bei OMV und Österreich.

    Geostrategisch, hat vorher Gazprom/Southstream auch das OMV/Nabucco Pipeline Projekt, zur Umgehung Russlands abgewürgt.


    EU-Kommission, Oettinger und McCain haben da aber Druck gemacht, und Bulgarien hat dann nicht mehr weitergebaut, während Österreich noch fleißig Verträge unterzeichnet hat für Southstream.

  • Vor einigen Tagen habe ich mir zur seichten Abendunterhaltung den Streifen "Angel has fallen" mit Gerard Butler angesehen. Ziemlich zu Anfang wird gezeigt, wozu ein Schwarm Drohnen in der Lage ist / sein könnte, hier vermutlich hollywoodtechnisch reißerisch inszeniert. LINK. Für diejenigen unter Euch, die Gerad Butler, Liam Neeson oder auch Jason Statham und Keanu Revees gerne schauen - der Film enttäuscht nicht :winking_face:

    Die Szene ist wirklich sehenswert, den Rest des Films kann man sich sparen.


    Und ja, das Potenzial von Drohnen sehen wir noch garnicht.


    Stell Dir einen Schwarm von 1.000 Kamikazedrohnen vor, die kosten auch nicht mehr als 1 einziger Kampfpanzer. Die lässt Du gemütlich über dem Feind fliegen und im Hinterland die Ari mit Präzisionsmunition, die alles was aufgeklärt wird via KI automatisch mit live Koordinaten versehen wird und dann mit der passenden Munition beschossen wird.

    Selbst wenn Du von den Dingern 500 oder 800 vom Himmel holst hast Du dennoch keine Chance. Und wen der Sprit zu Neige geht suchst Du Dir noch ein schönes Ziel und jagst die Drohne damit in die Luft.


    Und dann die nächsten 1000. Und die nächsten 1000.


    Auch ein FLAK Panzer holt die Dinger nicht vom Himmel. Ein Gepard braucht vermutlich so 10-20 Schuss pro Drohne, mit Ahead gehst vermutlich einfacher, aber dafür regnen Dir da tausende Wolframgeschosse wie ein Todesregen auf Deine eigenen Stellungen oder Städte nieder.

    Laser sind noch nicht so weit, Raketen viel zu teuer und zu aufwändig. Elektronische Gegenmaßen wirken oder auch nicht, das ist immer ein hin und her.


    Handfeuerwaffen und Maschinengewehre ohne automatische Zielanpeilung funktionieren idR gegen kleine Drohnen nicht, wie man in der Ukraine sehr gut sieht.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ukraine setzt erstmals seit längerem wieder Neptun-Marschflugkörper ein. Lt. CNN-Bericht wurde heute auf der Krim eine große russische Raketenstellung, auf der S300- und S400-Systeme stationiert waren. Zunächst wurde mit Drohnen eine Radaranlage ausgeschaltet, anschließend wurden mit zwei Neptuns die Raketensysteme direkt angegriffen. Das ist insofern bemerkenswert,...


    Patriot gewinnt gegen die "mächtige Hyperschallrakete", während das angeblich weltbeste S400 System doch so seine Probleme zu haben scheint, sich auch nur selbst zu verteidigen. Wieviele S400 haben die Russen eigentlich?


    Man kann das nur schwer einschätzem, inwiefern Russlands Fähigkeiten da jetzt systematisch erodieren, oder ob das noch "glückliche Ereignisse" sind.


    Es macht aber Mut, wenn sowas klappt.


    Die russischen Fähigkeiten wird man auch am "Vergeltungsschlag" sehen, der hier natürlich politisch kommen muss. Laut Elon Musk beginnt ja jetzt der atomare Weltkrieg, ich sehe das nicht so.
    Aber wenn da jetzt "nur" eine Handvoll Kalibr, Iskander und Shahed auf Kiew oder Odessa zu fliegen dann interpretiere ich das so, dass die Russen wirklich wenig in der Hinterhand haben.


    Die Ukraine hat wieder was für die Moral erreicht (wobei die Schwarzmeerflotte erstaunlich viele Schiffe umfasst, da gibt es noch zu tun) und ich hoffe sehr, dass die tatsächlich einen größeren Plan haben, der meinetwegen auch langfristiger ausgelegt ist, aber nach wie vor die Rückeroberung aller Gebiete beinhaltet.


    Einfach nur den Geländegewinn bei Robotyne pro Tag ausrechnen und das in die Zukunft zu extrapolieren halte ich für Quatsch.


    100 Taurus könnten für solche Aktionen sicherlich eine gewisse Hilfe sein und wären auch ein gutes Statement Deutschlands gegen Russland. Ich würde die auch bei maximaler Reichweite belassen. Wozu ukrainische Piloten und Flugzeuge völlig unnötig in Gefahr bringen?


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ziemlich zu Anfang wird gezeigt, wozu ein Schwarm Drohnen in der Lage ist / sein könnte

    Daran muss ich immer wieder denken wenn ich von Dronenschwärmen höre die die Ukrainer eingesetzt haben.

    Aber ich denke von dieser Art zu kämpfen wie in dem Film sind wir noch ein Stück entfernt, oder doch nicht?

  • Daran muss ich immer wieder denken wenn ich von Dronenschwärmen höre die die Ukrainer eingesetzt haben.

    Aber ich denke von dieser Art zu kämpfen wie in dem Film sind wir noch ein Stück entfernt, oder doch nicht?

    Aktuell sind wir meiner Meinung noch ein bisschen davon entfernt, aber nicht mehr viel. Die Kontrolle.von tausenden Drohnen wurde durch 3D Bilder am Himmel schon eindrucksvoll demonstriert. Spezialisierte KI Beschleuniger und schnellere Datenlinks unter den Drohnen werden nicht lange auf sich warten lassen. Dynamische Rechencluster, also quasi ein Supercomputer der sich je nach Anzahl an Drohnen in Reichweite bildet, wird die logische Folge sein. Die Theorie und teilweise Praxis echter verteilter Systeme steht schon lange, das was uns als Cloud verkauft wird ist es aber nicht. "Verteilte Systeme" von A. Tannenbaum (Lehrer von Linus Torvalds) hat jetzt auch schon einige Jährchen auf dem Buckel, hab mir das mal gegönnt wegen Netzwerken... falsch gedacht, aber viele Grundlagen zu dem was noch kommen wird.


    Warum sehen wir es aber aktuell nicht in der Praxis? Ich glaube das hängt auch mit den Grundprinzipien, wie wir mit Maschinen umgehen zusammen. Dort gibt es praktisch nur die "Befehlstaktik", also man gibt detaillierte Befehle zum Beispiel an einen Bagger: Strecke Gelenk x, senke Arm, bewege Schaufel usw. Auf der anderen Seite die "Auftragstaktik", ich sage dem Bagger, Schaufel den Sandhaufen von links nach rechts.

    Militärisch gibt es letzteres schon, bei Maschinen gibt es langsam die Technik dazu. Sicherlich nicht mit extrem komplexen Aufträgen, aber da ist schon viel möglich. Man gibt aber Kontrolle ab, und in Zusammenhang mit tödlichen Waffen kann das natürlich gewaltig nach hinten losgehen.

    Eine Evolution werden wir aber wahrscheinlich noch in diesem Krieg sehen, eher erst in der Aufklärung dann wird die letzte Phase behandelt, also die Sekunden in Bodennähe mit Funkabbrüchen. Dieser Zeitraum wird Schritt für Schritt größer werden, bis nur noch das Ziel bestätigt werden muss und eine individuelle Steuerung nicht mehr notwendig ist. Eventuell wird man dann auch verschiedene Drohnen (panzerbrechen, Splitter etc.) Gleichzeitig in der Luft haben, erstmal noch manuelle Auswahl, zunehmend aber auch automatisch.

    Zeitlich schwierig zu schätzen, 1-3 Jahre bis die Thematik etablierte Taktiken über den Haufen wirft, 10 Jahre bis diese Technik kriegsentscheidend wird (im Sinne größere westliche Armee) wäre meine Schätzung.

  • Die Kontrolle.von tausenden Drohnen wurde durch 3D Bilder am Himmel schon eindrucksvoll demonstriert.

    Wer sich sowas mal anschauen will (gaaanz anderer Bereich), ab 17:20 erzählt und zeigt er da Details:


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Spezialisierte KI Beschleuniger und schnellere Datenlinks unter den Drohnen werden nicht lange auf sich warten lassen.

    AKtuelle Hobby-Drohnen wie die Mavics von DJI erkennen Hindernisse auf einem vorprogrammierten Kurs und umfliegen sie selbsttätig (z.B. Bäume) und folgen weiter dem Kurs. Profi-Drohnen, wie die DJI Matrice können einer Person folgen, auf die man sie vorher angesetzt hat: man zoomt einmal auf die Person, drückt nen Knopf und ab da folgt die Drohne der Person, auch wenn sie durch die Landschaft rennt. Solche Funktionen sind heute bei ganz normal erhältlichen zivilen Drohnen im vierstelligen Preisbereich verfügbar. Eine Funktion zum Ausklinken einer Nutzlast oder zum selbstzerstörerischen Anfliegen eines Targets sollte sich mit 1-2 Zeilen Code hinzufügen lassen.


    Richtig spannend wird es, wenn ich einer Gruppe Drohnen die Entscheidung über diesen letzten Schritt überlasse, so nach dem Motto: sucht alle sich bewegenden Objekte in der durch Koordinaten abgesteckten Zielzone und greift sie an. Dafür braucht es nicht mal KI. Die "Intelligenz" brauche ich nur in der Mustererkennung (möglichst sichere Unterscheidung zwischen wackelnden Blättern an einem Baum und einem sich bewegenden Ziel). Das gefährliche an so einer Anwendung ist, dass sich der Schwarm versehentlich gegen einen selbst oder Unbeteiligte wenden könnte, z.B. durch einen schlichten Zahlendreher bei der Eingabe der Koordinaten für das Zielgebiet (schwupps hat man das Zielgebiet über das eigene Gebiet gelegt...). Da müsste man dann noch eine Freund/Feind-Erkennung hinzufügen und den eigenen Leuten z.B. einen tagesaktuell geänderten QR-Code auf die Helme pappen ("Bin kein Ziel"). Aber auch so etwas dürfte sich mit heutigen Systemen problemlos verwirklichen lassen.


    Warum sowas noch nicht in großem Stil eingesetzt wird, dürfte eher an der Behäbigkeit der militärischen Strukturen liegen. Die Planungs-, Entwicklungs- und Beschaffungszeiträume beim Militär kennen als kleinste Zeiteinheit "Jahrzehnte". Beispiel 23 Jahre bei Patriot:

    1961: Konzept

    1965: Spezifikation

    1966: Ausschreibung

    1967: Auftragsvergabe

    1970: erster Teststart einer Patriot-Rakete

    1975: erster Abschuss einer Zieldarstellungsdrohne

    1981: Abschluss der Entwicklung

    1982: Truppenversuche

    1984: Abschluss der Nachbesserungen und Indienststellung bei der Truppe


    Zum Vergleich die Entwicklung der Spielzeug-Drohnen von DJI:

    2006: Gründung der Fa. DJI im Einführungsjahr des iPhones (Smartphones dieser Art gibt es erst erst seit 2006!)

    2013: Vorstellung der DJI Phantom (erstes Consumer-Modell einer Drohne)

    2022: in D sind bis Dezember 2022 über 460.000 private Drohnen beim Luftfahrtbundesamt registriert, allein 2022 kamen über 100.000 Registrierungen hinzu. (Quelle)

    2023: Vorstellung derDJI Mini 3 pro: 37 Minuten Flugzeit, Hinderniserkennung, Active Tracking (Personenverfolgung), FHD(30fps)-Livebildübertragung über 12km, 4K-Videoaufnahme, Fotos mit nativen 48 Megapixel,automatischer Start, automatische Rückkehr bei leerem Akku. Ladenpreis: 899 Euro.


    Die Technik ist als Massenprodukt längst da. Nur die Trägheit staatlich-militärischer Behördenapparate hat mMn den großen flächendeckenden Einsatz von solchen Drohnen als Waffe bisher verhindert. Vermutlich müsste man beim Preis für eine Militärversion einer Mini 3 pro aus dem Hause Rheinmetall dann noch ein paar Nullen dran machen, matt-olivgrüne Farbe ist verdammt teuer.

  • Nur wenn die Zeit aufgrund der aktuell schlechten Kriegslage

    knapp war, ging das auch mal anders. Das soll aber nicht als

    Gegenbeispiel dienen.

    Die Heinkel 162 ("Volksjäger"/"Salamander). Zwischen Ausschreibung

    und Erstflug lagen keine 80 Tage.


    Heinkel He 162 – Wikipedia
    de.wikipedia.org

  • Die Technik ist als Massenprodukt längst da. Nur die Trägheit staatlich-militärischer Behördenapparate hat mMn den großen flächendeckenden Einsatz von solchen Drohnen als Waffe bisher verhindert. Vermutlich müsste man beim Preis für eine Militärversion einer Mini 3 pro aus dem Hause Rheinmetall dann noch ein paar Nullen dran machen, matt-olivgrüne Farbe ist verdammt teuer.

    Warten wir ab, womit die Chinesen Taiwan angreifen werden.


    Lass die Militärversion mit gehärteter Elektronik, größerem Akku und kleinem Sprengbrandsatz dann 5000 USD kosten. 1 Million davon wären 5 Milliarden USD.


    Massenproduktion ist ja für China nun wahrlich kein Problem.


    Wie wehrt man eine erste Angriffswelle mit 1 Million Drohnen ab?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich tippe jetzt blauäugig ohne das entsprechende Know How auf eine Art EMP Kanone(?). Ich denke schon, dass die USA und andere diese Entwicklung bis zu einem gewissen Grad auf dem Schirm hatten. Es gibt ja bereits schultergestützte Drohnenabwehr. Das lässt sich doch sicher auch vergrößern? Ein Drohnenschwarm ist sicherlich nicht unbesiegbar - die konkreten Maßnahmen wären jedoch interessant. Ballistisch lässt sich da sicher mit HE auch einiges machen.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Bei EMP-Kanonen hat man das Problem, dass die wirksame Feldstärke mit der Entfernung quadratisch abnimmt. D.h. auf 100m Distanz hat man nur noch ein Hunderststel der Feldstärke, die man bei 10m Distanz noch hat. Man muss also entweder mit gigantisch hoher Leistung arbeiten oder sehr nahe an die Drohnen rankommen, um Ströme in der Bordelektronik der Drohne induzieren zu können, die dort beeinflussend wirken können.


    Das was man aktuell bei elektronischer Drohnenabwehr macht, ist stören. D.h. man überlagert die Funkverbindung zwischen Drohne und Pilot an der Fernsteuerung mit einem Störsignal, das man einfach im gleichen Frequenzbereich aussendet. Dann sieht der pilot kein Livebild mehr und im besten Fall kann er die Drohne auch nicht mehr steuern. Was die Drohne dann macht, hängt davon ab, was in dem Fall vorgesehen ist. Spielzeugdrohnen mit GPS haben in der Regel dann eine "Coming Home"-Funktion und sie fliegen von selbst den Startplatz an und stellen sich dort in einiger Höhe über dem Boden in die Luft und landen dann langsam.


    Neben hochgeschossenen Konfettistreifen oder in der Luft ausgebrachten Netzen könnte ich mir auch starke Wasserstrahlen als Wirksam vorstellen, um niedrig anfliegende Drohnen herunterzuholen. Löschkanonen von Feuerwehrbooten haben eine Reichweite von 200m. Da geht sicher noch mehr. Dann hätte man eine preiswerte Abwehrmöglichkeit im Nächstbereich.


    Höher fliegende Drohnen wird man künftig am ehesten mit Hochenergielasern bekämpfen. Drohnenschwärme praktischerweise mit Schrot- bzw. Schrappnell-Munition, wie die gute alte Flak mit selbstzerlegender Munition in vorgegebener Flughöhe.

  • Neben hochgeschossenen Konfettistreifen oder in der Luft ausgebrachten Netzen könnte ich mir auch starke Wasserstrahlen als Wirksam vorstellen, um niedrig anfliegende Drohnen herunterzuholen. Löschkanonen von Feuerwehrbooten haben eine Reichweite von 200m. Da geht sicher noch mehr. Dann hätte man eine preiswerte Abwehrmöglichkeit im Nächstbereich.


    Höher fliegende Drohnen wird man künftig am ehesten mit Hochenergielasern bekämpfen. Drohnenschwärme praktischerweise mit Schrot- bzw. Schrappnell-Munition, wie die gute alte Flak mit selbstzerlegender Munition in vorgegebener Flughöhe.

    Das Problem ist, dass der Angreifer den Ort vorgibt, nicht der Verteidiger.


    Wenn Du meinetwegen 1000km Frontlinie hast und der Angreifer 1 Million Drohnen, dann kann der die in voller Breite ankommen lassen, also alle 10m eine und das in zehn Reihen übereinander. Dann lass die Teile so 500-1000m hoch fliegen.


    Wie bekämpfts Du sowas? Selbst wenn ein Land jetzt 300 Skyranger hätte mit Laser, 3-4 Raketen und ner 30mm Maschinenkanone, dann müsste man die Dinger alle 3km aufstellen (was man eher nicht macht, sondern die an vulnerablen Standorten konzentriert)

    Eine DJ3 schafft ca. 60km/h oder 16m/s


    Jeder Skyranger hätte es dann mit über 3000 Drohnen zu tun. Wie weit der Laser reicht weiß ich nicht, an einem nebligen oder trüben Tag ist der möglicherweise garnicht einsatzfähig (?). Sagen wir malvöllig ins Blaue in einem 2km Radius.

    An den Rändern lotrecht zur Flugbahn beträgt dann die Abwehrmöglichkeit nur wenige Sekunden, bei Überflug direkt über den Panzer braucht der Drohnenschwarm 4000m / 16m/s = 4 Minuten.


    Die paar Raketen kann man ignorieren, bleiben also Laser und Maschinenkanone. Wie lange eine Zielerfassung dauert weiß ich nicht, sagen wir mal da entwicklen wir uns mit KI auch weiter und schaffen mit Kanone ausrichten 2 Sekunden, dann könnte man in diesen 4 Minuten somit rund 500 Drohnen bekämpfen.


    Unsere 300 Skyranger mit Laser, Ahead Maschinenkanone und super schneller KI Steuerung in perfekter Verteilung zur Abwehr würde also 15% des Drohnenschwarms vom Himmel pusten. Dies impliziert, dass qausi jeder Schuss ein Treffer ist, der Panzer über 500 Schuss verfügt und das Rohr diese 500 Schuss in 4 Minuten auch verträgt. Wie die Kadenz bei mobilen Laserwaffen ist weiß ich nicht, alle 2 Sekunden ein Abschuss würde mich da aber SEHR wundern und das für 4 Minuten lang.


    Für 4 Minuten würde so eine Front wie Star Wars aussehen und der Himmel wäre durchzogen von Abertausendne Tracerspuren (die IR Laser wird man vermtl nicht sehen) und Explosionen.


    Und danach würden 850.000 Drohnen weiter auf ihre Ziele zufliegen...


    Jetzt gibt es weder die Drohnenschwärme (nehme ich an), noch hat irgendein Land sowas wie 300 Skyranger 30 HEL auf 1000km Frontlinie, aber ich gehe mal davon aus, dass die Drohnen einfacher zu realisieren sind, billiger sind und schneller kommen könnten.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Angeblich hat er allerdings heute ein Video von sich beim Spaziergang gepostet. Kann natürlich auch vorproduziert, Doubel oder Deep Fake sein.


    Beide Varianten sind vermutlich militärisch weniger wichtig, könnten politisch aber interessant sein.