Ich finde nur das hier vorherrschende, reflexhafte "Russland böse, USA gut"-Denkschema sehr "speziell".
Wo findest du das denn? Ich war im Gegenteil sehr positiv überrascht, dass diese Meinung hier nicht vorherrscht, sondern die Meinung "Russland ist hier Auslöser und Aggressor, die USA hatten bis vor kurzem keine Rolle in diesem Konflikt". Und diese Meinung stütze ich. Auch wenn ich innenpolitisch Putin für sehr kompetent und fair halte, macht er sich mit seinen Kriegstreibereien und "Verhandlungen per Drohung" unter den Russen keine Freunde. Wem will er weiß machen, dass die NATO Russland bedrohen würde? Kein Russe glaubt das. Im Gegenteil hat er sich mit seiner unnötigen Annexion der Krim selbst ins Aus geschossen.
Die Russen würden sehr gerne viel näher an die EU rücken, Visa-Freiheit, einfachere Investitionen, usw. - Russen lieben Europa, besonders Frankreich, England und auch Österreich sind prestigeträchtige Urlaubsländer für Russen. Für reiche Russen auch vielfach Zweitwohnsitz-Domizile. Genauso lieben Russen amerikanische Gadgets wie iPhones und Macbooks.
Ich wage zu behaupten, dass besonders die Generation U30 in Russland mehr prowestlich ist, als prorussisch. In der Generation hat keiner Lust auf Sowjetdenken und Denken in Interessensgebieten und Pufferzonen. Den Russen ist es durchaus etwas Wert so viele Jahre in Frieden zu leben.
Nachdem offensichtlich Pluralismus hier nicht gewünscht ist, störe ich halt die Spielwiese der großen Jungs nicht mehr.
Das ist jetzt das zweite Mal, dass du dich aus der Diskussion verabschiedest. Ich gehe mal davon aus, dass du ein großer Junge bist und es aushältst, wenn dir jemand Kontra gibt. Da du offensichtlich geschichtlich und weltpolitisch nicht nur interessiert, sondern auch belesen bist, würde es mich freuen, wenn du weiter an der Diskussion teilnimmst.