Führerscheinprüfung vor über 50 Jahren - gibt es Wissenslücken ?

  • Zur" Preparedness" gehört meiner Meinung nach auch, dass man sich im Straßenverkehr angemessen und gesetzeskonform verhält.

    Ich fahre seit über 50 Jahren unfallfrei, viel und regelmäßig Auto und habe heute spaßeshalber einen Onlinetest mit den derzeitigen Fragen zur Führerscheinprüfung gemacht.

    (Link zum Öamtc)

    Das Lachen verging mir schlagartig, als ich die Auswertung erhielt: 41 Punkte von 88 - glatt durchgefallen  =O

    Schon beim Beantworten musste ich über Vokabel wie "Mehrzweckstreifen" grübeln - das gab es bei uns 1969 noch nicht.

    Vor 50 Jahren war bei der -ausschließlich- mündlichen Prüfung auch viele mitmenschliche Faktoren im Spiel, die das Prüfungsergebnis beeinflussen konnten.

    Der große Unterschied bei den heutigen Tests ist ja, dass sie schriftlich und "Multiple Choice" sind und es als Fehler gerechnet wird, wenn Du eine richtige Antwort von drei möglichen NICHT angekreuzt hast.

    Ich finde das heutige System sehr viel objektiver und vor allem der Sicherheit im Straßenverkehr dienlicher.

    Als Oldie bin ich mir absolut bewusst, dass die langjährige Routine beim Autofahren im "gesetzteren" Alter zu wenig ist und sich JEDER Senior bewusst sein sollte, dass Neuerungen im Straßenverkehr wirklich bewusst zur Kenntnis genommen werden sollten. Darüber hinaus sind zunehmende körperliche Veränderungen (sprich: Verschlechterungen) beim Sehen Hören, Schulterblick, Reaktionsgeschwindigkeit usw. durchaus ernst zu nehmen und nicht durch "EXTREM LANGSAM FAHREN" auszugleichen.


    Ich werde jedenfalls das Ergebnis meines Tests sorgfältig analysieren und versuchen, die Wissenslücken demnächst aufzufüllen. Bis dahin fahre ich halt NOCH vorsichtiger (aber trotzdem zügig :winking_face: ) - schließlich will ich ja "surviven".

    Falls jemand auch den Test macht, wäre ich über eine (ehrliche !) Bekanntgabe von Alter des Führerscheins und heutige Punktezahl erfreut

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Bin auch beim Basismodul durchgefallen: nur 53 von 88 Punkten erreicht.

    Führerschein seit 1982.

    Aber scheinbar gibt es in Benennung und Verkehrszeichen auch Unterschiede zum deutschen Verkehrsrecht. Löffelrad? Nie gesehen oder gehört.

  • Ah, beim deutschen Test (40 Fragen) sah es schon besser aus: bestanden mit 11 Fehlern (3 Fragen falsch, gilt noch als "vorbildlich", Hm!?)

  • Find ich gut, wenn man selber an sowas denkt und eine solche Prüfung schon mehr als 10 Jahre oder sehr lange zurück liegt. Es ist aber normal das man sachen vergisst, wie auch Unterrichtsstoff aus der eigenen Schulzeit. Fahren können und Fahren dürfen ist immer noch ein Unterschied. Wer einen LKW Schein hat wird ja alle 5 Jahre mal dran erinnert (Gewerbliche Nutzer), andere nie. Alle paar Jahrzehnte ändern sich einige Regeln. Eventuell macht man selber schon immer etwas falsch, weil man das immer schon so gemacht hat. Nur ist es immer gut gegangen...

    Da kam in den letzten jahren auch Diskussionen auf ob und wann alte leute freiwillig aufs Fahren verzichten. Komplexes Thema...

    Ich bin noch nicht sooo alt, aber ich habe noch die Unterlagen und könnte da nochmal reinschauen. ICh werde aber auch eine Onlineüberprüfung durchführen. :winking_face:

    Gruß David

  • Das Lachen verging mir schlagartig, als ich die Auswertung erhielt: 41 Punkte von 88 - glatt durchgefallen  =O


    und nicht durch "EXTREM LANGSAM FAHREN" auszugleichen.

    Ich möchte nicht wissen, wie viele Punkte ich bekommen hätte... Und das, obwohl ich erst für meinen Klasse-3-Schein eine theoretische Prüfung nach diesem Multiple-Testverfahren. Und später dann nochmal für meinen C-Schein.

    Aber das ist bei mir auch mittlerweile alles über zwanzig Jahre her. 🙄


    Das "extrem langsam fahren, um körperliche Defizite auszugleichen, erinnert mich an meinen Großonkel. Er konnte nicht mehr so richtig gut sehen, seine Frau hatte es nicht mehr so gut mit ihren Füßen und Beinen. Also fuhr er kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit angeleitet durch seine Frau auf dem Beifahrersitz zu den Arztterminen im Ort. 🙈

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich möchte nicht wissen, wie viele Punkte ich bekommen hätte... Und das, obwohl ich erst für meinen Klasse-3-Schein eine theoretische ......

    warum "hätte" .... Du kannst den Test leicht auch machen, er ist gratis, allerdings gilt die österreichische Straßenverkehrsordnung.

    Nur Mut :winking_face:

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • warum "hätte" .... Du kannst den Test leicht auch machen, er ist gratis, allerdings gilt die österreichische Straßenverkehrsordnung.

    Nur Mut :winking_face:

    Ich kenne nicht die Details der österreichischen Straßenverkehrsordnung. Da wäre ein Versagen vorprogrammiert.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • ...

    Aber scheinbar gibt es in Benennung und Verkehrszeichen auch Unterschiede zum deutschen Verkehrsrecht. ...

    Dieser Punkt wäre wert, einen eigenen Thread zu eröffnen: "wichtige Unterschiede zwischen österr. und deutscher Straßenverkehrsordnung".

    Einen ganz wichtigen habe ich herausgefunden: in Österreich gilt: wenn eine Vorrangstraße in eine Kreuzung einmündet und quasi links abbiegend weitergeführt wird, muss der Autofahrer (A), der diesem Weg folgt, BLINKEN ! Dadurch erkennt der wartenden Entgegenkommende (B), dass das Fahrzeug nicht den geraden Weg fortsetzt, sondern seinen Weg kreuzen wird.

    vorrang$.jpg

    In Deutschland gilt offenbar, dass der Vorrangfahrer NICHT BLINKEN muss (- zumindest lt. Schwiegertöchterlein :rolleyes: ). Ich finde die österr. Variante sicherer.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Ich kenne nicht die Details der österreichischen Straßenverkehrsordnung. Da wäre ein Versagen vorprogrammiert.

    Das heißt dann, dass Du NIE in Österreich Auto fahren wirst ??? :winking_face_with_tongue:

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Hab grad den dt. Test mit 40 Fragen gemacht und knapp nicht bestanden. Eine der Fragen, bei der ich "versagt" habe, war "Wo kann ich Gepäck sicher und energiesparend verstauen?" Als mögliche Antworten gab es:

    1. "Auf dem Dachgepäckträger",

    2. "Hinter den Vordersitzen",

    3. "Im Kofferraum".


    Ich habe mich für 3. entschieden, damit war meine Antwort "falsch"- Richtig wäre aber 2. und 3. gewesen. Das halte ich für äußerst zweifelhaft. Denn Gepäck hinter den Vordersitzen ist _nicht_ sicher. Dazu braucht sich das Auto gar nicht mal zu überschlagen, ein abrupter Stopp im Straßengraben mit dem Vorderwagen reicht aus, dass das Gepäck frei durch den Innenraum fliegt. Wer denkt sich solche Fragen aus?

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Das heißt dann, dass Du NIE in Österreich Auto fahren wirst ??? :winking_face_with_tongue:

    Ich habe einen deutschen Wohnsitz und ehe ich diesen nach Österreich verlege, ziehe ich nach Schweden. Aber für einen Urlaub in Österreich wird es gerade noch reichen mit meinem deutschen Führerschein. :winking_face: Ich darf nur das Pickerl für die Autobahn nicht vergessen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • ALSO: Aufruf - nicht nur an die Oldies- an alle Foristen aus AT und DE: Im Sinne der Preparedness überprüft doch mal Eure Straßenverkehrsordnungs-Kenntnisse:

    Eine deutsche Version der aktuellen Führerscheinprüfung findet sich unter: https://fahrschule.freenet.de/ ....

    Österreichischer Test nochmals:

    UrbanTrapper Für Schweden musst Du Dir nur noch folgendes Verkehrsschild einprägen:

    elch.jpg Ansonsten kannst mit Deinem deutschen Führerschein fahren :face_with_tongue:

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • CBR - na, DU wärst bei der schwedischen FS-Prüfung durchgefallen :upside_down_face: .

    Das Schild heißt natürlich, dass beim Zweikampf der Elch immer gewinnt und danach nur verächtlich am Wrack schnuppert.

    .... gibt das Leben dir eine Zitrone, mach' draus eine Limonade.

  • Mir fällt das Thema auch spätestens alle 5 Jahre auf - dann muss ich meinen Führerschein CE verlängern lassen. Für die gewerbliche Nutzung sind dann zusätzlich noch Schulungen jeweils 8 std zu 5 verschiedenen Themen fällig.

    Bei diesen Schulungen wird neben Ladungssicherung,Ruhezeiten usw zum Glück auch auf die Allgemeinänderungen der Verkehrsregeln eingegangen, da bin ich immer recht aktuell.

    Daher hab ich auch den " AT Test " knapp bestanden,den " D-Test" etwas besser.


    Aber die Fragestellungen / Antwortmöglichkeiten sind mMn nicht eindeutig,lassen Raum für Spekulation , fühlen sich für mich an wie " nicht zu Ende gedacht" beim Erstellen.


    Hab jedenfalls seit 42 Jahren Führerschein haben noch nie einen Unfall selbst verschuldet. Das einfache Rezept dafür : Ist eine Situation nicht eindeutig - Fuss vom Gas, lieber früher losfahren als unterwegs versuchen Zeit rauszuholen.

    Und sowieso...Bei den ganzen üblen Schwerstunfällen die ich im Arbeitsleben schon aufgeräumt habe denkt man z.B. über Überholmanöver auf Landstraßen ganz anders, ich passe jedenfalls meine Fahrweise lieber in Richtung defensiv an als ein Risiko einzugehen.


    Statt dem teilweise schwachsinnigen Theoriekram sollte man lieber zur Bedingung machen das jemand der einen Führerschein haben will vorher bei uns ( bzw. einem gleichertigen Betrieb) einen Pflichtbesuch machen muss um sich Unfallfolgen live anzusehen.

    Wir haben da immer so nette Dinge...Autos die so zerstört sind das man nur noch 97% der Insassen rausgekriegt hat,der Rest ist untrennbar mit der Karosse verbunden....Oder metallicfarbene Blechklumpen wo man Marke und Typ nicht mehr erkennen kann.


    In Frankreich und Spanien ist man da schon weiter - dort werden solche Fahrzeuge auf Kreisverkehren aufgestellt , das ist eine gute Methode die Leute zumindest zum Nachdenken anzuregen...

  • [...]

    In Deutschland gilt offenbar, dass der Vorrangfahrer NICHT BLINKEN muss (- zumindest lt. Schwiegertöchterlein :rolleyes: ). Ich finde die österr. Variante sicherer.

    Dein Schwiegertöchterlein liegt damit allerdings falsch, es muss auch in Deutschland geblinkt werden, wenn man als Vorrangfahrer der abknickenden Vorfahrt folgt: https://www.bussgeldkatalog.org/abknickende-vorfahrt/


    Dass es viele natürlich nicht machen :face_with_symbols_on_mouth:, steht auf einem anderen Blatt :confounded_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Das "extrem langsam fahren, um körperliche Defizite auszugleichen, erinnert mich an meinen Großonkel. Er konnte nicht mehr so richtig gut sehen, seine Frau hatte es nicht mehr so gut mit ihren Füßen und Beinen. Also fuhr er kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit angeleitet durch seine Frau auf dem Beifahrersitz zu den Arztterminen im Ort

    Ein ähnliches Erlebnis hatte ich vor Jahren auch schon. Als ich vom Einkaufen aus dem Discounter kam, versuchte ein schätzungsweise 100 - jähriger über fünf Minuten lang, rückwärts aus dem Parkplatz mit 0,5 % Steigung raus zu fahren. Als er es endlich geschafft hatte, fuhr er zur Ausfahrt, bog links auf die Straße ein und PENG hing er an der Straßenlaterne!


    Völlig unbeeindruckt setzte er zurück und fuhr einfach weiter. Bestimmt 10 Leute hatten das beobachtet. Wir haben natürlich sofort die Polizei angerufen. Als ich zwecks Zeugenaussage auf der Wache war, erzählte der Beamte, der Methusalem und seine Gattin hätten anfangs abgestritten, überhaupt dort gewesen zu sein. Mein erster Gedanke war: Angenommen, der fährt ein Kleinkind tot, bis der das merkt, ist die Beerdigung vorbei! Sorry, aber wenn´s nicht mehr geht, dann sollte man sich das auch eingestehen.


    Und soweit ich mich erinnere, gab´s zumindest mal vom Verkehrsverbund Nürnberg das Angebot an über 65-jährige, im Gegenzug für die freiwillige Abgabe des "Lappens" ein Jahr kostenlos Bus, Straßenbahn und U-Bahn zu fahren.


    Apropos U-Bahn: In Nürnberg fahren inzwischen die meisten U-Bahnen vollautomatisch ohne Fahrer :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Nachtrag: Sicher verändert sich in 50 Jahren viel bei der StVO, aber mWn war unerlaubtes Entfernen vom Unfallort schon strafbar, als Henry Ford noch seine Tin Lizzy mit Kurbelanlasser verkauft hat.


    Gruß Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Tueftler ()