Zurück ins Atomkraftzeitalter?!

  • Nachdem ja jetzt wahrscheinlich die Gas und Spritpreise durch die Decke gehen werden….


    Und Heizen mit Holz plötzlich auch oberpfui-bah ist


    Wie wahrscheinlich haltet ihr es, das die grade abgeschalteten AKW doch noch wieder hoch gefahren werden?


    Ich glaube weder, dass wir von Osten oder Westen noch bezahlbares Gas bekommen werden, und irgendwie muss nächsten Winter ja die Bude vom Volk warm werden….

    Von den 3?! Prozent Lohnerhöhungen wird das ja kaum Stemmbar sein…

    vielleicht dann doch Toaster in der Mitte des Raumes platziert, zum Finger wärmen…und 40ct pro kWh bezahlen die aus Uran gewonnen werden?



    Gruß EZS

  • Nein.


    Denkbar wäre maximal, die verbleibenden drei länger zu betreiben, dann müsste aber wohl die Regierung sämtliche Risiken übernehmen (obwohl sie keine Betreibsgenehmigung mehr hätten) und die Unternehmen quasi zwingen, das zu tun.


    Die Leistung ist außerdem garnicht so groß, dass das einen sonderlich großen Unterschied ausmachen würde.


    Was man statdessen machen wir ist eine Gas- und Steinkohleresrve per Gesetz zu erzwingen und sowohl den gas- aber auch den üblicherweise nicht diskutierten Steinkohleimport erheblich zu diversifizieren.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich könnte mir vorstellen das eher Länder wie Frankreich noch ein weiteres AKW bauen und den Strom dann nach Deutschland verkaufen.

  • Ich könnte mir vorstellen das eher Länder wie Frankreich noch ein weiteres AKW bauen und den Strom dann nach Deutschland verkaufen.

    Dezeit dauert es ca. 15 Jahre von Baubeginn bis zur ersten kWh.


    wenn es eine Technologie gibt, die sich absolut NICHT dafür eignet, eine Energiemangelsituation zu beheben, dann ist es der Bau neuer AKW.


    Davon abgeshen gibt es niemanden mehr, der sowas finanzieren würde.


    In UK waren 6 neue Reaktoren geplant mit vollster Unterstützung der Regierung.


    Schon zu Beginn damals sagte EON oder RWE (einer von beiden) UK müsse dafür aber auch dauerhaft unterbinden, dass neue Windkraftanlagen gebaut werden, weil sich die AKW sonst niemals rechnen würden.


    An 3 dieser Reaktoren wurde tatsächlich gebaut. Die beiden unter japanischer Leitung wurden nach einigen jahren eingestellt, weil es nach dem Ausbau der Windenergie keinerlei Chance gab, die jemals wirtschaftlich zu betreiben. Dabei wurden mehrere Milliarden Euro invetsiertes Geld von Toshiba und ich glaube Hitachi abgeschrieben.


    Hinkley C wird immer noch von den Franzosen und den Chinesen gebaut, aber dem wurden von der Regierung auch rund 100 Milliarden Euro Einspeisvergütung zugesichert.


    Der vor einigen Jahren die EDF verlassende Aufsichtsratsvorsitzende hat sinngemäß gesagt noch ein einziges weiteres Projket wie Hinkley C wird EDF schlichtweg das Genick brechen.


    Die Situation ist nicht besser in Finnland, Frankreich oder USA. Ein AKW unter westlichen Sicherehiststandards war zu den bisherigen Strompreisen schlichtweg nicht mehr zu refinanzieren. bei den heutigen Strompreisen könnte es zwar gehen, aber welcher börsennotirte Konzern würde jemals so ein Risiko eingehen, die Strompreise in 15 Jahren und darüber hinaus kennen zu wollen? Die Aktionäre würden den Konzern massiv abstrafen.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Blöd, dass wir vor 6 Wochen einige Kraftwerke abgeschaltet haben.

    Wenn es ohne Probleme möglich wäre die wieder temporär zu aktivieren, dann ist das sicher eine Option - zumindest in meinen Augen.

  • Blöd, dass wir vor 6 Wochen einige Kraftwerke abgeschaltet haben.

    Wenn es ohne Probleme möglich wäre die wieder temporär zu aktivieren, dann ist das sicher eine Option - zumindest in meinen Augen.

    Meistens wurden die Brennstäbe soweit aufgebraucht, dass ein einfaches Einschalten nicht mehr geht. Auch müsste geklärt werden, ob das Personal noch an den Standorten zur Verfügung steht. Nachdem was man uns beigebracht hat, ist nach der Abschaltung nur noch eine kleine Besetzung vor Ort. Allgemein soll dies wohl die gefährlichste Zeit sein, weil die Stäbe noch nicht ganz kalt sind, es aber nicht mehr so stark kontrolliert wird wie im Betriebsmodus.

  • Blöd, dass wir vor 6 Wochen einige Kraftwerke abgeschaltet haben.

    Wenn es ohne Probleme möglich wäre die wieder temporär zu aktivieren, dann ist das sicher eine Option - zumindest in meinen Augen.

    Das ist nicht ohne Probleme möglich.


    Nicht vom Titel täuschen lassen, die großen "Aber" kommen zum Schluss:


    Atomausstieg: Verzögerung nicht so schlimm? Experten sehen keine grundsätzlichen Bedenken (rnd.de)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Meistens wurden die Brennstäbe soweit aufgebraucht, dass ein einfaches Einschalten nicht mehr geht. Auch müsste geklärt werden, ob das Personal noch an den Standorten zur Verfügung steht. Nachdem was man uns beigebracht hat, ist nach der Abschaltung nur noch eine kleine Besetzung vor Ort. Allgemein soll dies wohl die gefährlichste Zeit sein, weil die Stäbe noch nicht ganz kalt sind, es aber nicht mehr so stark kontrolliert wird wie im Betriebsmodus.

    Ab dem ersten Tag "Stillstand" wird mit dem Rückbau begonnen. Solange Brennstäbe vorhanden sind (ca. 5.Jahre), wird wie im Leistungsbetrieb der Betrieb weitergehen.


    Aber alles , was nicht mehr benötigt wird, kann demontiert werden. Auch die Personalplanung wird total auf den Endbetrieb gerichtet. Ein Weiterbetrieb

    ist so nicht mehr möglich.

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Scheinbar geht es in diese Richtung.

    Der deutsche Wirtschaftminister Robert Habeck (Grüne) schließt angesichts der sich zuspitzenden Konfrontation des Westens mit Russland längere Laufzeiten von Kohle- und Atomkraftwerken in Deutschland nicht aus.

    Habeck bekräftigte, dass man dank Reserven für den laufenden Winter und den Sommer auf russisches Gas verzichten könnte. Für den nächsten Winter müsse man die Einkaufsstrategie aber noch deutlich ausweiten. „Und der wichtigste Schritt wäre natürlich dann, den Gashunger möglichst zu reduzieren.“

    Als Alternative zu russischem Gas sieht Habeck die Einfuhr von Flüssiggas (LNG) und die Nutzung von Kohlekraftwerken. Langfristig gehe an alternativen, erneuerbaren Energien aber kein Weg vorbei. „Länger laufen lassen heißt längere Abhängigkeit von Steinkohle, möglicherweise auch aus Russland.“


    Er wolle aber nicht ausschließen, dass das notwendig sein könne. Man prüfe alle Reserven. „Es gibt keine Denktabus, aber der wirkliche Weg zur energiepolitischen Unabhängigkeit ist tatsächlich Ausstieg aus den fossilen Energien“, so Habeck.

  • Die Lobbyisten der AKW sind doch diejenigen, die Atomkraftwerke als grün verkaufen.

    Ja, unsere AKW werden länger laufen.

    Und Gas aus den USA wird es auch geben, was bis vor kurzem total pfui war.

    Was bestätigt sich wieder? Die USA gewinnen immer. Was besseres als den Krieg konnte denen nicht passieren. Glückwunsch USA.

  • https://www.welt.de/politik/de…Ein-Missverstaendnis.html


    "...Tatsächlich haben die drei Kraftwerksbetreiber E.ON, RWE und EnBW bereits am Samstag die Idee einer Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke zurückgewiesen...."



    Was auch nicht anders zu erwarten war.


    In der allergrößten Not vielleicht, aber dann müsste man sich die neuen Brennstäbe organiseren und die Sicherheitsstandards herunter setzen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Naja, die Regierung könnte jetzt, ohne großes Geschwafel und langwierige Anträge, gewürzt mit Förderungen, ja auch etwas anders pushen. Wenn sie es denn wirklich will. Das löst nicht alle Probleme des kommenden Winters, aber wäre mal ein Schritt in die Zukunft. Wird aber nicht passieren.

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Meinen Nachbarn habe ich heute Morgen kurz gesehen. Er arbeitet bei einem Energieversorger im sogenannten Einkauf und war die letzten Tage nicht zuhause. Jeder Versorger versucht auf dem Markt zu kaufen was geht.

    Sein Fazit: Gut dass wir einen Holzofen haben.

    Jetzt hacken wir am Wochenende gemeinsam...


    Für Atomstrom heißt das, dass es ohne wohl kaum gehen wird.

  • Für Atomstrom heißt das, dass es ohne wohl kaum gehen wird.

    Du überschätzt die Bedeutung der letzten drei AKW. Sonderlich viel machen die auch nicht mehr aus.


    Im übrigen droht uns Putin zwar mit einem Atomschlag, das Gas flißet aber nach wie vor. In der Ukraine arbeiten ukrainische und russische Techniker nach wie vor gemeinsam an der Pipeline.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Keine Ahnung was die letzten drei AKWs für Leistungen haben, nehmen wir einfach mal 1000 Mw an.


    Sind 3000 Mw die fehlen. Ein Windrad liefert ca. 5 Mw (je nach Typ und Lage).


    Mein Flusskraftwerk in der Nähe liefert ca.23 Mw.


    Mir fehlt schlicht die Phantasie wie man 3000 Mw mit Erneuerbarer Energie ersetzen will. Von Kohlekraftwerken reden wir noch nicht mal.


    Mann stützt sich einfach aufs europäische Stromnetz, das liefert ja immer.

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Du überschätzt die Bedeutung der letzten drei AKW. Sonderlich viel machen die auch nicht mehr aus.


    Im übrigen droht uns Putin zwar mit einem Atomschlag, das Gas flißet aber nach wie vor. In der Ukraine arbeiten ukrainische und russische Techniker nach wie vor gemeinsam an der Pipeline.

    Dafür bauen andere Länder den Atomstrom aus. Ohne Atom heißt ja nicht mit AKW aus D.


    Ohne eine dezentralen Lösung über Solar sehe ich da wenig Potential zumal die Stromtrassen noch nicht wirklich da sind. Wir im Norden haben genug Strom...


    Wenn die Energieversorger aus D so große Angst haben, daß sie ihre Einkäufer über das Wochenende in Sonderschichten arbeiten lassen und untereinander bereits zusammenarbeiten, dann ist das schon ein Signal.

  • Dafür bauen andere Länder den Atomstrom aus. Ohne Atom heißt ja nicht mit AKW aus D.

    Weltweit deckt die Kernenergie weniger als 2% des Endenergieverbrauchs. Die Tendenz ist seit vielen Jahren fallend.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Was wären auch die Alternativen?


    Windkraft die noch nicht vernünftig transportiert werden kann.

    Solarmodule schaffen sich viele freiwillig nicht an.

    Nicht überall gibt es Wasserkraft.

    Kohle ist dreckig und soll weg.

    Wenn das Gas ausfällt wird es eng. Gas aus den USA wäre auch nicht so schnell da und ist auch wenig "ökologisch" - was Gas ja ohnehin nicht ist.

  • Mir fehlt schlicht die Phantasie wie man 3000 Mw mit Erneuerbarer Energie ersetzen will. Von Kohlekraftwerken reden wir noch nicht mal.

    3GW sind ja nicht sooo viel. Wenn man den Installationfirmen eine verlässliche Grundlage schafft, können bis Ende 2022 locker zusätzliche 10 GWp PV installiert werden. Verlässlich heißt dabei eine stabile Planungsgrundlage für Investitionen z.B. bis 2030 sollen 800 GWp PV installiert sein und dafür wird die Einspeisevergütung planbar in entsprechender Höhe festgelegt. Nicht so ein wildes hin und her. Um entsprechende zubauzahlen auch wirklich zu erreichen muss die vergütung hoch genug sein.

    Volkswirtschaftlich ist lokal produzierter Strom uohne import eh viel besser.

    Ein Szenario könnte dieses sein: #pv637



    Wichtig ist auch das man sich bei den Modulen unabhängier von China macht. Da kann man ja eine Erhöhte Einspeisevergütung für besonders umweltfreundlich Produzierte/transportierte Module fest legen. Ein komplett in DE produziertes Modul inkl. Zellen

    sollte bei dieser Betrachtung klar überlegen sein.


    Bei Wind sind die Vorlaufzeiten länger. Da wird man für 2022 nicht mehr so extrem viel boosten können.


    Für Gasspeicher muss es einen Mindestfüllstand geben bzw. die Regierung muss da die Hohheit drüber haben. Das ein russ. Unternehmen einen Teil der dt. gasspeicher besitzt, ist sehr riskant.

    aus DE gesendet....