Ukraine-Krieg: Auswirkungen auf Europa

  • Die Aufrüstung ist Sicher. Inwieweit D davon profitiert kann ich nicht beurteilen.

    Sicherlich wird die deutsche Rüstungsindustrie davon profitieren.


    Energie: Das sehe ich ebenfalls so wie du. Wobei hier viele Faktoren eine Rolle spielen:

    1. Spekulation

    2. Steuern

    3. Abzocke


    100 Mrd. werden die Industrie/Wirtschaft sicher nicht am Leben halten können.

    Der deutsche Maschinenbau hat 2020 ca. 160 Mrd exportiert.

    Der Umsatz im Bauhauptgewerbe lag bei 140 Mrd.


    Am Ende ist die Frage was kann und will der Staat sich leisten.

    Die Inflation wird so oder so hochgehen.


    Meine Pläne:

    Meine kleine Firma umstellen. Weg von Stahlbau hinzu Energie. Bedeutet aktuell Montage von Photovoltaik.

    Das sollte mein Einkommen hoffentlich sichern.

    Meine Frau ist beim Steuerberater, das ist unser sicheres Einkommen.

    Haus möglichst autark mit Strom versorgen (Wärmepumpe und Holzofen bereits vorhanden).

    Photovoltaik geplant, angefragt Warten auf die Angebote.

    Hausfinanzierung läuft noch ein paar Jahre. Sollte aber machbar sein.

    Sicherlich auch davon abhängig wie sich Gehälter zur Inflation entwickeln.


    Mobilität:

    Hier fahre ich zweigleisig. Elektroauto und Pickup

    Geschäftlich macht ein E Transporter aktuell noch keinen Sinn.

    Um größere Dieselschwankungen abzufedern plane ich eine kleine Hoftankstelle mit 2.500 oder 5.000l.

    Einmal editiert, zuletzt von buchemer ()

  • D wird ein politisches Leichtgewicht

    Naja, Macron ist jetzt auch nicht gerade das, was man auf der politischen Bühne als Superschwergewicht bezeichnen würde. Und er muss auch erst mal seine Wiederwahl hinbekommen. Weltweit haben "die Franzosen" ja eher den Ruf, etwas speziell zu sein. Und in allen ihren ehemaligen Kolonien brennt es lichterloh. Das, was für andere Afghanistan ist, ist für Frankreich der Maghreb bis runter in den Sahel.


    Wenn man sich so in Osteuropa oder im Baltikum umhört, dann soll eher D Europa "führen" als Frankreich oder sonstwer. Das hat schon seine Gründe.


    Und energietechnisch stehen wir am Abgrund


    Energietechnisch stehen wir nicht am Abgrund, sondern vor einer großen Aufgabe. Das wird einige Branchen umkrempeln oder auch zunächst mal verschwinden lassen. Alle, die bisher verschwenderisch mit Energie umgehen konnten und geglaubt haben, dass es immer so bleibt. Da rächt es sich, dass man lieber die "stromintensiven" Branchen von Abgaben wie der EEG-Umlage ausgenommen hat, anstelle Anreize zu schaffen, effizienter mit Energie umzugehen.

    Nur ein Beispiel: im produzierenden Gewerbe ist Druckluft nach wie vor einer der wichtigsten Energieträger. Leider verpuffen 79% der dafür benötigten elektrischen Energie allein für die Bereitstellung und Aufbereitung der Druckluft. Lediglich 21% der eingesetzten elektrischen Energie werden am Ende als pneumatische Energie genutzt. Bis zu 50% der eingesetzten elektrischen Energie geht wegen Leckagen in den Anlagen verloren. (Alle Zahlen - Quelle: Festo)

    Mit elektrischen Direktantrieben können Produktionsanlagen wesentlich effizienter betrieben werden. Macht natürlich keiner, wenn man den Strom für die Drucklufterzeugung spottbillig bekommen konnte.


    Ich kenne einen inhabegeführten Betrieb, der mit 200 Beschäftigten elektromagnetische Bauteile herstellt. Die Hallen sind seit mehreren Jahren flächig mit PV belegt. Damit deckt das Unternehmen 70% seines jährlichen Strombedarfs. O-Ton des Juniorchefs "Wir wären blöd, wenn wir das nicht nutzen würden." Über alle Branchen hinweg, sind leider sehr viele Unternehmer aber noch "blöd", was effiziente Energienutzung betrifft. Weil billig eingekaufter Strom oder Gas betriebswirtschaftlich ja als schlau gilt, gegenüber einer PV-Anlage, die man sich als dingliche Investition ans Bein bindet. Das macht ein Unternehmen in der modernen BWL-Lehre ja unflexibel (z.B. wenn es um Produktionsverlagerungen ins billigere Ausland geht - da kann ich die PV-Anlage ja nicht mitnehmen). Es liegt viel an dieser "shareholder value"-Denkweise, die Unternehmen extrem energiehungrig macht.


    Oder Abwärmenutzung von Schmelzanlagen/Glashütten/Gießerein. Da ist gerade das Geschrei riesengroß, weil man diese Öfen ja 24/7 mit Gas beheizen müsse, was jetzt extrem teuer ist. Schön - hat schon mal jemand von einer Abwärmenutzung solcher Anlagen gehört? Einspeisung in ein Nahwärme/Fernwärmenetz? Oder hocheffiziente, weil sehr gut gedämmte Schmelztiegel? Fehlanzeige - bei billigem Gas "lohnt sich das nicht". Also verpuffen auch hier extreme Mengen an Energie ungenutzt.


    Effiziente Straßenbeleuchtung oder reduzierter Stromverbrauch öffentlicher Gebäude? Interessierte bislang niemand. Wenn Kommunen gerade mal 6ct/kWh für den Strom zahlen müssen, denkt doch keiner über LED-Beleuchtung oder hocheffiziente Heizungspumpen nach.

    2 Mal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Hier laufen immer mehr Junge Herren mit Oberbekleidung herum, auf der stolz die Jahreszahl der Eroberung Wiens steht. Da ich kein Österreicher bin, vergesse ich sie immer.

    Hilf mir auf die Sprünge: Wann genau wurde oder wird denn Wien erobert?!?

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Soviel zum Thema Abzocke


    https://www.n-tv.de/wirtschaft…hoch-article23197530.html


    Ich denke man wartet und hofft das die Regierung 30 Cent abzieht. Sodass man sich die Taschen schön vollstopfen kann.

    Eigentlich schon eine Frechheit

  • Nachtrag zum politischen Gewichtsausgleich zwischen Deutschland und Frankreich. Es scheint eher so, dass es den Franzosen nicht passt, dass Berlin mal eben die Handbremse gelöst hat, was das Militärbudget angeht.


    CNN-Artikel vom 15.3.2022:

    "The increase in spending will make Germany the best-funded military in Western Europe and, post-Ukraine, it seems likely that Germany will be actively seeking to play a more prominent role in European security.
    The prospect of Germany suddenly playing this larger role may cause some degree of concern in other European capitals. France, previously the biggest military voice in the European Union, has been a cheerleader of closer European defense integration. It is unclear how a new, better equipped German military will fit into the EU's long-term defense thinking nor how it will act within NATO."


    "Durch die Erhöhung der Ausgaben wird Deutschland zum bestfinanzierten Militär in Westeuropa, und nach der Ukraine wird Deutschland wahrscheinlich aktiv versuchen, eine wichtigere Rolle in der europäischen Sicherheit zu spielen.

    Die Aussicht, dass Deutschland plötzlich eine größere Rolle spielen wird, kann in anderen europäischen Hauptstädten eine gewisse Besorgnis hervorrufen. Frankreich, das bisher die größte militärische Stimme in der Europäischen Union war, ist ein Befürworter einer engeren europäischen Verteidigungsintegration gewesen. Es ist unklar, wie sich ein neues, besser ausgerüstetes deutsches Militär in das langfristige Verteidigungskonzept der EU einfügen und wie es innerhalb der NATO agieren wird."

  • Also das reden Blinde von Farben. Die 100 Millionen reichen mal gerade aus, D soweit auf zu munitionniern das es mehr als 2 Tage Kampf aushält.


    Es geht um weit grössere Summen wenn D eine Armee aufbauen will die in der Lage ist die Territoriale Verteidigung zu leisten. Das gehen 10-15 Jahre ins Land, wenn auch alle am gleichen Strick ziehen. Fraglich ist auch wo soll denn das ganze Personal herkommen und wie soll plötzlich Kampfgeist als Tugend gelten.

  • Also das reden Blinde von Farben. Die 100 Millionen reichen mal gerade aus, D soweit auf zu munitionniern das es mehr als 2 Tage Kampf aushält.


    Es geht um weit grössere Summen wenn D eine Armee aufbauen will die in der Lage ist die Territoriale Verteidigung zu leisten. Das gehen 10-15 Jahre ins Land, wenn auch alle am gleichen Strick ziehen. Fraglich ist auch wo soll denn das ganze Personal herkommen und wie soll plötzlich Kampfgeist als Tugend gelten.

    *hüstel* es geht um 100 Milliarden...

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Hilf mir auf die Sprünge: Wann genau wurde oder wird denn Wien erobert?!?

    Diese T-Shirts zeigen die Daten der Wiener Türkenbelagerungen 1529 und 1683.

  • Diese T-Shirts zeigen die Daten der Wiener Türkenbelagerungen 1529 und 1683.

    ich glaube, er wollte darauf hinaus, dass Wien eben nicht erobert wurde, die Belagerung war nicht erfolgreich

  • *hüstel* es geht um 100 Milliarden...

    Bleiben peanuts gegenüber den Aufgaben. 2% des PIB kostet es wenn man eine laufende Armee hat, das sind 70 Milliarden pro Jahr. Davon ist die BW Meilenweit entfernt. Hat nicht mal geschafft diese Jahr eine Heeresbrigade aus zu statten so das diese Kampffähig ist, eine Brigade !!!!! Das sind irgendwo zwischen 1'500 bis 5'000 Sdt !!!


    Ich glaube die meisten stellen sich gar nicht vor wie weit die BW abgewrackt ist, was das kostet und die Zeit die es braucht diese wieder Kampffähig zu machen.


    Die BW ist als eine Aufbau Armee konzipiert, und muss eben auf gebaut werden.

  • Wenn man sieht was die Bevölkerung in der Ukriane leistet ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor. Das sollte bei der Landesverteidigung auch in Betracht gezogen werden.

  • *hüstel* es geht um 100 Milliarden...

    Korrekt. Das sind etwa ZWEI Jahresbudgets, die der Bundeswehr bislang im Etat zugestanden wurden. Dafür kann man eine ganze Menge Murmeln kaufen. Oder jede Menge Wolle, damit eine alte Oma bis zum Sankt Nimmerleinstag stricken kann. 🤭

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Korrekt. Das sind etwa ZWEI Jahresbudgets, die der Bundeswehr bislang im Etat zugestanden wurden. Dafür kann man eine ganze Menge Murmeln kaufen. Oder jede Menge Wolle, damit eine alte Oma bis zum Sankt Nimmerleinstag stricken kann. 🤭

    Ich hab heute die Pressekonferenz der Frau Högl verfolgt, erschreckend fand ich dabei 2. Dinge: das sie ansprach, das von dem Geld alle SoldatenInnen eine vernüftige Grundausrüstung bekommen sollten, um jederzeit alles bereit zu haben (wenn ich sie richtig verstanden hab) - sollte das nicht Usus sein? Und dazu hab ich mich gefragt, korrigiert mich, wenn ich mich irre, wenn D nur 184.000 SoldatInnen hat, nützt doch das beste Etat (ja, für mich als Laie hören sich 100 Milliarden nach sch*ße viel an) nichts, wenn man nicht genug Nachwuchs hat. Hinzu sprach Frau Högl von einer Abruchsrate in der Grundausbildung von fast 25%. Die Bundeswehr wirbt ja schon massiv in den letzten Jahren, allerdings kenne ich nur genau 2 Leute, die bei der BW sind bzw waren. Die Reaktionen auf die Bundeswehr zieht sich aus den 80ern bis heute als moralisch eingeprügelte Konsequenz, dass ja alle Soldaten Mörder sind. Wäre also spannend zu sehen, wie man es hinbekäme, dass die BW wieder mehr Zulauf bekommt.

    there's no harm in hoping for the best as long as you're prepared for the worst.

    -stephen king-

  • Ich hab heute die Pressekonferenz der Frau Högl verfolgt, erschreckend fand ich dabei 2. Dinge: das sie ansprach, das von dem Geld alle SoldatenInnen eine vernüftige Grundausrüstung bekommen sollten, um jederzeit alles bereit zu haben (wenn ich sie richtig verstanden hab) - sollte das nicht Usus sein? Und dazu hab ich mich gefragt, korrigiert mich, wenn ich mich irre, wenn D nur 184.000 SoldatInnen hat, nützt doch das beste Etat (ja, für mich als Laie hören sich 100 Milliarden nach sch*ße viel an) nichts, wenn man nicht genug Nachwuchs hat. Hinzu sprach Frau Högl von einer Abruchsrate in der Grundausbildung von fast 25%. Die Bundeswehr wirbt ja schon massiv in den letzten Jahren, allerdings kenne ich nur genau 2 Leute, die bei der BW sind bzw waren. Die Reaktionen auf die Bundeswehr zieht sich aus den 80ern bis heute als moralisch eingeprügelte Konsequenz, dass ja alle Soldaten Mörder sind. Wäre also spannend zu sehen, wie man es hinbekäme, dass die BW wieder mehr Zulauf bekommt.

    zu 1: scheint leider wirklich so zu sein. Für den Auslandseinsatz oder internationale Übungen werden andere Einheiten geplündert um halbwegs einen einheitlichen und aktuellen Stand zu haben. Verstehe ich auch nicht, zumindest das "feste Personal" sollte eine 100% Ausstattung haben, dazu älteres Gerät (soweit nicht verschenkt) für die Reserve. Bei Spezialausrüstung (z.B. arktisch/Wüste, also auch Zusatzmaterial wie Klima und bessere Heizung) kann ich ja verstehen dass das nicht jede Einheit braucht und gegebenenfalls getauscht wird. Bei Schutzausrüstung, Waffen, Kommunikation und Standardfahrzeugen/Großgerät der jeweiligen Einheit sehe ich persönlich 100% als Richtwert an. Für die Reserve braucht man eh mehr, dann muss man sich halt aus der Reserve bedienen und dort dann halt schwungweise reparieren oder austauschen.

    Wenn ich das mit einem Speichersystem vergleiche (man nehme einfach Kampfpanzer für Festplatte): da sind zum Beispiel 5 Stück im Verbund am arbeiten, zwei als direkter Ersatz (quasi mit warmem Motor) und im Schrank des Admins mindestens 2 Stück als Austauschreserve. Der Bundeswehradmin hat es aber so am laufen: Von den 5 Platten im aktiven Dienst ist schon eine ausgefallen, ein Rebuild des Plattstapels scheitert weil die direkten Ersatzplatten schon länger Fehler zeigen. Der Griff in den Schrank ergibt teilweise schon ausgemusterte Platten oder die falsche Version.

    Freilich, Tornadonachfolge ist kostspielig, aber mit diesem Geld muss erstmal in der Breite die Verfügbarkeit verbessert, bzw. erst mal hergestellt werden.

    zu 2: mein persönlicher Erfahrungsschatz mit Bundeswehrangehörigen ist nicht repräsentativ, die meisten sind Ausbilder oder irgendwie in einer halbwegs verantwortungsvollen Position. Aber es gibt ja auch Truppenteile und Dienstränge wo es vielleicht ruhiger oder zu ruhig zugeht. Das kann ich jetzt nicht beurteilen. Dass aber Kasernen von privaten Sicherheitsunternehmen bewacht werden, wobei bepförtnert besser passt, eine Bewachung - und wenn es nur eine pro Forma Streife alle zwei Tage am Zaun entlang ist - findet zumindest hier nicht statt, geht nicht in meinen Kopf. gut, ich hab Zivi gemacht und kann auch rechnen, ist wahrscheinlich billiger. Genauso mit der Verpflegung (eigene Küche weitgehend abgeschafft, steht im Vertrag vom Caterer dass er auch im Spannungsfall liefern muss, und was wenn nicht?). IT Soldaten die keinen Dienst PC anrühren dürfen weil die Verwaltungs IT von einem Externen betreut wird.

    Man sucht ja nicht nur Kanonenfutter sondern auch viele Spezialisten. Ja da ist Geld ein Punkt, der andere ist aber auch die Arbeit selbst. Ein paar Schulungen und zwei mal im Jahr Pfadfinderlager reichen da nicht. Ein IT Spezialist will am laufenden System arbeiten und er muss es. In anderen Bereichen (Fahrzeuge usw.) sicher auch. Oder anders formuliert: die Arbeit die zum Beispiel Zeitsoldaten in ihrem Beruf in der Truppe erbringen sollte herausfordernd genug sein um im Lebenslauf keinen Makel darzustellen.

    Am Beispiel Mechaniker/LKW Fahrer, wenn man mal das vorhandene Material regelmäßig bewegen würde und notwendige Wartungen/Reparaturen auch durchführen, notfalls halt entscheiden ob weiter reparieren oder aussondern, wäre sicher genug Arbeit da (und damit gewonnener Erfahrungsschatz) um auch im zivilen als Referenz zu taugen und das Ansehen vielleicht sogar zu fördern.


    es gibt viel zu tun.

  • eine vernüftige Grundausrüstung bekommen sollten, um jederzeit alles bereit zu haben (wenn ich sie richtig verstanden hab) - sollte das nicht Usus sein? Und dazu hab ich mich gefragt, korrigiert mich, wenn ich mich irre, wenn D nur 184.000 SoldatInnen hat, nützt doch das beste Etat (ja, für mich als Laie hören sich 100 Milliarden nach sch*ße viel an) nichts, wenn man nicht genug Nachwuchs hat. Hinzu sprach Frau Högl von einer Abruchsrate in der Grundausbildung von fast 25%.

    Zur Ausrüstung: die persönliche Ausrüstung, die JEDER Soldat zu meiner Zeit hatte (Helm, Feldanzug, blablabla) war damals über den Daumen 1000 D-Mark? Lass es mit allem 5000 DM gewesen sein. Heute? 5000 Euro? 10000 Euro?


    Zu meiner Zeit wurde unterschieden zwischen Hauptverteidigungskräfte (HVK) und Krisenreaktionskräfte (KRK). Die KRK wurden top ausgerüstet. Sollten ja auch vor allem in die Auslandseinsätze gehen. Damals waren das Bosnien und der Kosovo. Ich glaube, Somalia spielte da schon keine Rolle mehr. Die HVK wurden dagegen wie die Stieftochter Aschenputtel behandelt: Oliv-Klamotten statt flecktarn. Stahlhelm statt den coolen Kevlarhelm. G36 war noch kein Thema. G3 war STAN für alle. Wobei die Kompanie in der ich war mit dem französischen FAMAS ausgerüstet wurden, weil sie einem Kontingent der deutsch-französischen Brigade in Bosnien für den Einsatz unterstellt wurde. Auch gab es die Splitterschutzwesten nur für die KRK, nicht aber für die HVK. Du kannst dir vorstellen, dass es ziemlichen Unmut generiert, wenn du in einem Bataillon 6 aktive Kompanien mit HVK-Status und 1 Kompanie mit KRK-Status hast. 🤷

    Du kannst dir auch sehr gut vorstellen, dass "den coolen Scheiß" an Ausrüstung auch heute nur diejenigen Einheiten haben, die in internationalen Verbänden im Ausland eingesetzt sind. Die übrigen Einheiten, die zu Hause ohne "Multipass" stehen? Die werden nur den normalen Standardkram haben und müssen für einen aktiven Kampfeinsatz erst einmal Kleiderkammer "einkaufen" gehen.


    Was die 25% Abbrecherquote angeht: Der Wehrdienst ist mittlerweile ein "normales" Arbeitsverhältnis mit Probezeit, Kündigungsfristen und sowas. Früher während der Wehrpflichtzeit konnte man nicht einfach so "abbrechen". Ging schon, aber man musste einen Verweigerungsantrag stellen. Niemand war gezwungen, den Wehrdienst bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Außer, der Verweigerungsantrag wurde abgelehnt, weil man offenkundigen Schwachsinn als Begründung schrieb.

    Und heute? Manche gehen zur Bundeswehr, weil sie keine Perspektive für ihr Leben sehen. Und denken sich, hey, die Bundeswehr nimmt doch jeden, eine Wumme abdrücken kann doch jeder... Dass es aber a) dann doch eine höhere körperliche Fitness erfordert als es das Daumenmuskeltraining eines Counter Strike Zocker mitsichbringen, b) das Abfeuern einer G36 und das Treffen mit einer G36 zwar ein Kinderspiel ist, aber das Beherrschen der Waffe dann doch mehr ist als ein paar Legobausteine zusammenstecken und c) das Zusammenleben in einer Kameradschaft auf Stube dann doch für "eigenes Zimmer"-verwöhnte Jungs und Mädels eine Herausforderung ist. Auch wenn sich heutige Generationen Soldaten nicht mehr vorstellen können, dass früher in Räumen derselben Größe noch bis zur Jahrtausendwende 6 Soldaten pennten und noch früher sogar 10...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Korrekt. Das sind etwa ZWEI Jahresbudgets, die der Bundeswehr bislang im Etat zugestanden wurden. Dafür kann man eine ganze Menge Murmeln kaufen.


    Die 100Mrd sind ja auf mehrere Jahre aufgeteilt. Da noch die Umsatzsteuer weg, dann noch verteilt auf mehrere Jahre hinweg, kannst gleich nochmal die Inflation in Summe auch bei 10-20% abziehen.


    Die 100Mrd werden ja nicht jetzt ausgegeben. Das wa, zugegebenermaßen ein guter, aber ein PR-Media Stunt.

  • Wenn man sieht was die Bevölkerung in der Ukriane leistet ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor. Das sollte bei der Landesverteidigung auch in Betracht gezogen werden.

    Da hast du aber ein gutes Vertrauen. Beim Anblick unserer nächsten Generation habe ich ziemliche Zweifel daran.

  • Da hast du aber ein gutes Vertrauen. Beim Anblick unserer nächsten Generation habe ich ziemliche Zweifel daran.

    Ich glaube da liegt das Problem woanders. Wie viele Einwohner hätten überhaupt Interesse D zu verteidigen. Bzw. würden sich vorher in Ihr Heimatlamd absetzen.


    Ansonsten gab es das Generationsthema ja schon immer.

    Das seh ich etwas anders

  • und wenn die Bevölkerung wollen würde, soll sie überhaupt?


    Dass irgendwo der Bürgermeister und ein Vertreter des Militärs steht und an jeden der will ein G36, ne Kiste Munition und noch ein paar Milan oder TOW rausgibt?

    Kann ich mir auch von Seiten der "Verwaltung" nicht vorstellen.

  • und wenn die Bevölkerung wollen würde, soll sie überhaupt?


    Dass irgendwo der Bürgermeister und ein Vertreter des Militärs steht und an jeden der will ein G36, ne Kiste Munition und noch ein paar Milan oder TOW rausgibt?

    Kann ich mir auch von Seiten der "Verwaltung" nicht vorstellen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es da Landstriche in Deutschland gibt, die pragmatischer und robuster aufgestellt sind und zudem auf eine bedeutsame Zahl an Berufs- und Freizeitjägern zurückgreifen können.

    Und dann gibt es Landstriche, eigentlich eher "Stadtstriche", die sind pazifistisch in jeder Hinsicht. Dummerweise kann man mit dem Lauf eines T-72 oder einer AK-74 nicht diskutieren. 🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)