Gasmangel: Auswirkungen & Vorsorge

Die EU will jetzt auch das Öl aus Russland in weiteren (wahrscheinlichen, spätestens wenn Mariupol eingenommen wurde) Sanktionsschritten zu sanktionieren:

Zitat:"Die EU-Kommission arbeitet laut ihrer Präsidentin an einer Verfahrensweise für ein Öl-Embargo. "Wir entwickeln gerade kluge Mechanismen, damit im nächsten Sanktionsschritt auch Öl einbezogen werden kann", sagt Ursula von der Leyen der "Bild am Sonntag". Öl werde global gehandelt. "Was nicht passieren soll, ist, dass Putin auf anderen Märkten noch höhere Preise für Lieferungen kassiert, die sonst in die EU gehen."

Aus: https://www.n-tv.de/politik/09…vor--article23143824.html

Stellt sich aber die Frage wie der letzte Satz "Was nicht passieren soll….." realisiert werden kann. Vermutlich garnicht. China, Indien und andere Staaten die sich vom Westen keine Regeln vorschreiben lassen, werden die günstigen Einkaufskonditionen nutzen. Von der Anbindung her ist keine Blockade möglich, würde man diese Staaten auch mit Sanktionen versehen liegt unsere Wirtschaft binnen Monaten durch Konterreaktionen am Boden und wir haben bei uns Massenarbeitslosigkeit. Wir können zwar für die EU ein Embargo durchsetzen (und im Westen allgemein) dann hört es aber auch auf. Die Einflussnahme darüber hinaus wird zum Scheitern verurteilt sein, weil sich sonst für uns nicht ersetzbare Vorprodukt-Produzenten immer weiter von uns abwenden und ihr eigenes Ding machen.

Das ist, in meinen Augen, das Problem. Anstatt ständig über neue Sanktionen nachzudenken, die auch uns allen schaden, sollte man lieber alles dafür tun um diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.

Auf die Frage, wie.... weiß ich leider auch keine Antwort

Zitat von Cephalotus

Auch China und Indien müssen sich überlegen, ob sie die Bezihungen zum "Westen" (dem ja z.B. auch Japan, Südkorea, Australien usw... in der Frage angehören) wegen Russland zerrütten wollen.

Ich glaube nicht.

Die Darstellung würde ich nicht so eindeutig wie du beantworten. Dies basiert meiner Meinung nach auf westlich-linearen Denkmustern die in dieser Form heute nur noch begrenzt anwendbar sind.

China hat seit der Jahrtausendwende eine selbsttragende Binnenwirtschaft mit langfristigen Verträgen was nicht substituierbare Güter/Rohstoffe anbelangt im Ausland, besonders Afrika. Somit können sie autark wirtschaften, gerade im Verbund mit Russland (Nahrung, Rohstoffe, Energie). Nun wird ihnen vorgeführt wie schnell man enteignet oder von SWIFT abgekoppelt werden kann. Deshalb (und das läuft schon länger) sind ja Alternativsysteme entwickelt worden, hier gilt wie bei Russland das Sanktionen ärgerlich aber nicht tödlich sind.

China denkt in Gewinn-/Verlustrechnungen und da kippt der Nutzen schon seit einigen Jahren weg vom Westen. Im Zweifelsfall schicken die Chinesen unter Eigenverlusten den Dollar in die Wallachei, wenn sie ihre Dollar-Devisenreserven auf den Markt kübeln die dann zwar die FED sofort aufkauft aber der Dollar kackt dann trotzdem ab. Für Indien macht ein Einkauf billiger Energie in Russland extrem Sinn um die ärmeren Landesteile aufzubauen, mit Stahlwerken, Medizinfabriken und IT-Spezialisten haben sie eh Felder bei denen der Westen einen Ausfall nicht kompensieren kann.

Gut fasst das Michael Sekora zusammen:

"It] is executing an offensive/defensive adroit game of worldwide technology exploitation chess. As a result, China will continue to out maneuver the U.S. R&D no matter how much money we spend. That is what has enabled China to become a superpower faster than any country in the history of the world. China’s rise to power is not based on cheap labor, currency manipulation and a little theft of U.S. technology as all the experts maintain. If that was all that China was doing, China would still be only producing hand assembled trinkets, as they did in the 1950s, instead of beating the U.S. in quantum, AI, biotech, et cetera"

Deshalb wird ja in den USA gerade das alte Projekt Socrates neu belebt. Leider zu spät, Zeitpunkt verpasst. Research and Development werden die Key-Factors und da ist uns China schon voraus. Dienstleistungsgesellschaften gerade mit globaler Ausrichtung sind zum Scheitern verurteilt wenn große Marktsegmente sich abkuppeln, dann gibt es da nur noch "Dienstleisten" in der eigenen Suppe.

Ferner sind im Yuxi-Cyle 4,3 Milliarden potenzielle und immer zahlungskräftiger werdende Kunden in Expansionsmärkten, der Westen ist hingegen gesättigt und wird uninteressanter.

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Das ist der Markt der Zukunft. Der wird gerade ohne den Westen aufgeteilt. Je nachdem wie man plant und dann agiert (und nicht nur auf kurze Sicht) können jetzige Verluste bei einer wirtschaftlichen "Trennung" Sinn ergeben, wenn der jetzige Handelspartner zu viel nervt oder denkt Bedingungen diktieren zu können. Das läuft so nicht mehr, dazu sind andere Weltteile unter dem Radar viel zu wichtig und mächtig geworden. Wenn diese zusammenhalten (und in die Richtung geht es) haben wir als Westen verloren.

Zitat von Baerti

Duke : ich finde da Thema Bierbrauen super interessant und hatte selber schon 3 Kurse für Anfänger. Kannst du mal in einem separaten Thread deine Anlage vorstellen und auch für Leute die sich in kleinerem Massstab bewegen wollen Empfehlungen für Kleinstbrauanlagen geben? Ich bin am Überlegen die 20 Liter Variante von "Braumeister" zu nehmen weiss aber nicht ob es andere gute Hersteller gibt…..wär toll wenn du das machen könntest.

Mach ich. Aber lasst mir bitte ewtas Zeit.

Baerti Du meinst wahrscheinlich den BM20 von Speidel. Speidel baut

in der Klasse der Malzrohrsysteme exzellente Geräte, die allerdings ihren

Preis haben. Ich besitze selbst noch einen BM50 und einen BM10.

Die Vor- und Nachteile der jeweilige Größe zu erklären sprengt hier den

Rahmen. Für Genießer und "Ab-und-Zu-Brauer" ist der BM20 keine

schlechte Wahl. Möchtest Du aber permanent Selbstgebrautes verfügbar

haben, hast ein Eigenheim mit einem Keller und gerne Gäste, dann rate

ich zum BM50. Du bastelst ja eh gerne, bereitest Gerätschaften auf und

von daher schätze ich, dass du gerne den Dingen auf den Grund gehst und

das Bierbrauen schnell zum Hobby werden kann.

Das "fürchte" ich auch vor allen Dingen da ich Bierliebhaber bin.

Zitat von Baerti

Das "fürchte" ich auch vor allen Dingen da ich Bierliebhaber bin.

Gibt noch ne Steigerung: Bierenthusiast!

….und dann Alkoholiker. Endlich darf ich meine Berufung erfahren und leben!

Von meinem Vermieter kam vor einigen Tagen auch schon ein Schreiben das wir gerne freiwillig die Zahlungen für die Nebenkosten erhöhen dürfen damit es zur Jahresabrechnung nicht so schmerzlich wird.

Beim Strom zahlen wir schon seit Beginn mehr ein als der Stromanbieter mal vorschlug. Allerdings sind wir vom Stromverbrauch auch etwa 30% unter dem was die Statistik für einen 2-Personen-Haushalt vorsieht. Der Stromzähler wird auch in jedem Quartal von mir abgelesen und an den Anbieter gemeldet damit wir den Überblick haben.

Zitat von Cephalotus

Auch China und Indien müssen sich überlegen, ob sie die Bezihungen zum "Westen" (dem ja z.B. auch Japan, Südkorea, Australien usw... in der Frage angehören) wegen Russland zerrütten wollen.

Wir im Westen müssen einsehen, dass wir nicht "Das Maß aller Dinge sind".

Die Geschäfte zwischen China und Westen sind gut, aber China könnte darauf verzichten, aber könnten wir im Westen auch darauf verzichten?

Ich sage NEIN, und führe als simples Beispiel an, dass wir nach 2 Jahren Pandemie lediglich ein paar kleine Manufakturen aufgebaut haben die FFP2 Masken herstellen können und da reden wir noch nicht von Halbleiter oder sonstiger Elektronik.

Zitat von Cephalotus

Für Wohlstand und Innovation in vielen Bereichen sind wir nach wie vor das Maß aller Dinge.

Das widerspricht sich

Wir sind in vielen Bereichen gut, aber wir sind nicht "das Maß aller Dinge", benehmen uns aber so. Wir glauben wir sind die Besten, während die anderen daran arbeiten die Besten zu sein. Das ist ein großer Unterschied. Und ich sehe den Trend bei uns rückläufig. Ich sage nicht, dass China das Maß aller Dinge ist, sie benehmen sich aber auch nicht so.

Ich befürworte auch keine Diktatur, das ist für mich auch nicht das Thema, es geht darum was wir können und was andere können und was wir nicht mehr können.

Zitat von Cephalotus

Ich bin mir sehr sicher, dass wir im Westen FFP2 Masken produzieren können, falls wir wirklich wollen. Es war nur schelcuihtweg nicht nötig.

Wir mussten Masken in den Krankenhäusern notdürftig wiederaufbereiten, haben in der Welt nach Masken gebettelt, mussten unzureichende Masken mühsam reklamieren und zurückrufen, haben den Zertifizierungsaufwand reduziert um überhaupt was zu haben, wenn das keine Notwendigkeit ist weiß ich auch nicht.

Und die Masken sind nur ein Beispiel. Geht mit den Corona-Tests, Elektronik und vielem mehr weiter. Dass man das von heute auf morgen nicht ändern kann ist logisch, aber wir denken nicht mal darüber nach etwas zu ändern weil wir lieber die Stückpreise im Promillebereich optimieren wollen.

Zitat von Cephalotus

[...]

Ich bin mir sehr sicher, dass wir im Westen FFP2 Masken produzieren können, falls wir wirklich wollen. [...]

Wir können nicht nur, wir machen das auch, z.B.: https://www.sws-medicare.de/pr…ke-schwarz-protect-fb301/

Blöd war, dass auch dieser in Deutschland ansässige Hersteller eben erst durch die weltweite Maskenknappheit aus dem Boden gestampft wurde(n).

Und blöd ist, dass 1 "Made in Germany" Maske (tolle Passform, kein Chemiegestank, echte Zertifizierung etc.) selbst im 10er Pack noch 1,59 Euro kostet, also werden die vom Volk - aber auch von den Einkäufern aus dem medizinischen Sektor - links liegen gelassen

Gaspreise (Futures) steigen auf höchsten Wert seit 2008, die Reserven steigen nicht so wie in "normalen" Jahren:

https://www.bloomberg.com/news…on-global-supply-crunchAm Ende wird also auch der Endverbraucher in den USA über steigende Preise zur Rettung Europas, zur Rettung der Ukraine, zum Ärgern Putins bezahlen müssen.

Ob die das am Ende so doll finden (die Endverbraucher in den USA) oder ob die murren weil die Ukraine ja außerhalb der USA und damit den meisten Amis pupsegal sein dürfte wird sich zeigen.

Heute mal wieder so eine Überschrift:

Spoiler: Angeblich haben die Betroffenen sich gut vorbereitet und nach Deutschland geht der Teil des Gasnetzes nicht?...

https://www.stern.de/politik/a…T7ADXNe0LxTfDdCcJGUJ-2r7I

Zitat von David

Spoiler: Angeblich haben die Betroffenen sich gut vorbereitet und nach Deutschland geht der Teil des Gasnetzes nicht?...

a) genau deswegen hat Putin die Nordstream Pipeline von der hiesigen Politik bauen lassen. Jetzt hat er einen Hebel, gegen die Ostblock Staaten und kann einen Keil zwischen Deutschland und Polen treiben. Mission Accomplished. Nordstream wurde ja von Gazprom gebaut damit man die Ukraine Pipeline Stilllegen kann wenn man das möchte. Uns wurde Nordstream als "Diversifikation" verkauft.

Nordstream1 wurde ja noch nicht abgedreht?

b) vor kurzem kam die Meldung, also im Herbst, das die Jamal pipeline rückwärts gepumpt hat. und alle sind ausgezuckt warum jetzt Deutschland bei Gasmangel Gas an Polen verkauft. Also wird ja wohl auch "vorwärts" gepumpt, sonst wär die Pipeline ja wertlos wenn da nicht gas rüberkäme.

Kann den Theiner noch nicht richtig einordnen, ob er nur ein Scharfmacher gegen die deutsche Regierung ist, oder ob er genuine Quellen hat aus denen er wahrheitlich zitiert.

Meistens dauerts dann zwei drei Tage und auch die anderen Medien schnappen sich seine Themen und pushen das.

Wäre ein smarter Move der Polen gewesen, schon die doppelte Kapazität strategisch zu bauen, um die deutsche Raffinerie (WP: PCK-Raffinerie im Eigentum Rosneft) bei Berlin mitversorgen zu können. Um den Russischen Hebel gegen Deutschland brechen zu können.

Das bedeutet, Deutschland ist jetzt von Polen/Danzig vom Öl abhängig. Das wird sich zum Hebel für Polen entwickeln.

Zitat von https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/erdoel-russland-schwedt-raffinerie-101.html

Verzicht auf Russlands ÖlPlanspiele für die Unabhängigkeit

Stand: 26.04.2022 08:07 Uhr

Schon bald soll Deutschland für einen Verzicht auf russische Ölimporte gewappnet sein. Noch wird Rohöl aus der "Druschba"-Pipeline in einer Raffinerie in Brandenburg verarbeitet. Was sind die Alternativen?

Von Andre Kartschall, rbb

Im brandenburgischen Schwedt an der Oder, direkt an der Grenze zu Polen, hören sie genau hin, wenn die große Politik etwas zu russischen Ölimporten sagt. Seit die Bundesregierung das Ziel verkündete, spätestens bis Jahresende ganz auf russisches Öl verzichten zu können, war die Stimmung bei Politikern und Wirtschaftsleuten hier angespannt. Der Grund liegt vor den Toren der Stadt: die PCK-Raffinerie. Hier wird russisches Rohöl aus der unter dem Namen "Druschba" ("Freundschaft") bekannten Pipeline in Benzin, Heizöl, Kerosin verarbeitet. Tankstellen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sind direkt von dem Werk abhängig.

Hinzu kommt: Die PCK Raffinerie ist rechtlich betrachtet ein sogenannter "Lohnverarbeiter". Das heißt, sie entscheidet nicht selbst, wessen Öl in wessen Auftrag raffiniert wird. Das obliegt den Gesellschaftern. Völlig unklar ist, wie sich Rosneft im Fall eines deutschen Embargos verhält. Würde das Unternehmen akzeptieren, dass die Raffinerie mit anderem Öl versorgt wird, oder die Anlage stattdessen lieber lahm legen? Auf schriftliche Fragen antwortet Rosneft Deutschland nicht.

Verstaatlichung als Ultima Ratio

Und so wollen sich alle Seiten derzeit nicht so recht in die Karten schauen lassen. Am einfachsten aus Sicht der Bundespolitik wäre als Ultima Ratio wohl ein Befreiungsschlag: Die Raffinerie könnte verstaatlicht oder zumindest unter Aufsicht des Bundes gestellt werden. Die Entscheidung darüber, welches Öl verarbeitet wird, läge dann nicht mehr in russischer Hand.

Experten halten dieses Szenario nicht für unwahrscheinlich. Ein Verzicht auf russisches Öl sei volkswirtschaftlich prinzipiell machbar, befand gerade das ifo-Institut: "Bei Öl gehen wir davon aus, dass ein Rückgang der russischen Lieferungen durch andere Quellen ausgeglichen werden kann." Janis Kluge, Russlandexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik, sieht das ähnlich: "Ein Verzicht auf russisches Öl ist machbar mit ausreichender Vorbereitungszeit."

Er sieht Deutschland, anders als beim Gas, in Sachen Öl am längeren Hebel gegenüber Russland. Der Weltmarkt sei hier groß genug um die Lieferausfälle aufzufangen. Und der Effekt auf die russische Seite wäre schmerzhaft. Kluge sagt: "Für den russischen Haushalt ist Öl sehr wichtig, denn es wird in Russland viel stärker besteuert als Gas. Aus meiner Sicht, ist ein Importstopp für Öl ratsam, da es den Druck auf Russland erhöhen würde." In Schwedt werden sie auch bei solchen Aussagen wieder genau hinhören.

Alles anzeigen

Rosneft musste mit einem Gesetz gezwungen werden, nicht-russisches Öl zu verarbeiten. dazu hab ich aber noch keine belastbare quelle gefunden.

Das bedeutet, der DE Wirtschaftsministerium hat keinen Zugriff aus die Russische-Deutsche Gaswirtschaft.

Das muss bei Habeck ja auch schon unbehagen auslösen, wenn die eigene Wirtschaft gegen das DE Ministerium arbeitet.

Kurze PsyOps der Russischen Propaganda:

Hat sich recht schnell verbreitet.

Das Dementi des Kanzlers kam dann gleich auch Twitter, um den Infokrieg und die Falsch-Propaganda zu stoppen.