Stromversorgung Winter 2022/2023

  • Im Sommer problematisch wird die Steinkohlelogistik über den Rhein. Der hat wenig Wasser.

    Nicht nur das Niedrigwasser, etliches an Binnenschiffahrtskapazität ist ja mit dem Getreidetransport aus der Ukraine gebunden und somit anders beschäftigt, als Energieträger zu transportieren:


    https://www.n-tv.de/wirtschaft…hren-article23475514.html


    Damit haben wir in Teilbereichen das moralische Dilemma ob man der Welt bei der Ernährung hilft aber bei uns dafür das Gefahrpotenzial für Black- oder Brownouts erhöht oder nicht. Die Schiffskapazitäten werden ja langfristig gebunden sein, wenn Vladimir keine Verschiffung zulässt.


    Die benötigte Menge wird aber nicht für Alles reichen, selbst wenn man bei höheren Pegelständen wieder Vollbeladung hinbekommt ist durch die Getreideverschiffung und stärkere Kohleverschiffung die Restkapa zu gering. Doof aber auch.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Weil dann bei einer 100% Belegungspflicht die Erstellungskosten in die Baukosten einfließen und damit in die Miethöhe. Es baut dir keiner unrentable Gebäude. Du kannst vom Bauherren nicht erwarten das er die Mieter (indirekt) finanziell unterstützt. Selbst wenn man dann auf Eigenverbrauch des erzeugten Stroms im Gebäude setzt dann muss der Vermieter diesen wieder an die Mieter verkaufen was administrativen Aufwand bedeutet, den er so gering wie möglich halten will oder direkt/indirekt wieder auf die Miete raufpackt. Dazu hast du ggf. noch erhöhte Anforderungen an die Dachstatik wenn es ein älteres Gebäude ist und du sagen würdest bei einer Sanierung des Daches setzt die PV-Pflicht ein.


    Ohne eine Entbürokratisierung wird das nix. Und man muss den Mietern dann auch klar machen das sie am Ende dafür bezahlen müssen. Ist das Gleiche in grün wie bei der Gebäudedämmung, rechnet sich nicht wenn die Kosten umgelegt werden gegen die Einsparungen.

    Aktuell ist es eh so das sich Neubaumietwohnungen nicht mehr rentieren.

    Bei uns werden gerade die meisten Planungen für Mehrfamilienhäuser gestoppt.

  • Weil dann bei einer 100% Belegungspflicht die Erstellungskosten in die Baukosten einfließen und damit in die Miethöhe. Es baut dir keiner unrentable Gebäude. Du kannst vom Bauherren nicht erwarten das er die Mieter (indirekt) finanziell unterstützt. Selbst wenn man dann auf Eigenverbrauch des erzeugten Stroms im Gebäude setzt dann muss der Vermieter diesen wieder an die Mieter verkaufen was administrativen Aufwand bedeutet, den er so gering wie möglich halten will oder direkt/indirekt wieder auf die Miete raufpackt.

    Das EEG 2022 sieht alternativ Vergütungssätze für Volleinspeiseanlagen vor. Die sind dann idR rentabel, die Mieter haben mit dem Solarstrom rein garnichts zu tun.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ob die wirklich rentabel sind mag ich ob der geringen Vergütung gemäß EEG bezweifeln. Häufig werden in die Rentabilitätsrechnungen nicht mit einbezogen, da unbequem gemäß der gewollten Gesamtausrichtung:


    1. administrativer Aufwand für Mitarbeiter der die Anlage betreut

    2. Rückstellungen für Reparaturen

    3. Kostenerhöhung bei Reparatur/Neueindeckung Dach

    4. statischer Mehraufwand und deren Kosten bei größeren Mietgebäuden um Schnee- und Winddruck etc. Stand zu halten

    5. nicht erreichte Stromausbeute der Anlage trotz voheriger (zu großzügiger) Berechnung

    6. steigendes Zinsniveau für Finanzierung (gerade im jetzigen Umfeld)

    7. Kostenrisiko im jetzigen Umfeld wo kein Handwerker die Preise lange garantiert (Öffnungsklauseln in den Angeboten die nachher teuer werden können)

    8. Kosten für meist großzügigere Dachzuwegung bei größeren Anlagen


    Etc. Die Berechnungen die ich bisher gesehen haben lassen solche Punkte gerne aus und kalkulieren dafür keine Pauschalen ein. Das kann aber die Gesamtfinanzierung und den Betrieb schnell ungünstig beinflussen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ob die wirklich rentabel sind mag ich ob der geringen Vergütung gemäß EEG bezweifeln.

    Zitat "Osterpaket der dt. Bundesregierung (Referentenentwurf):


    "Nach den Plänen des Ministeriums sollen Volleinspeiser künftig höhere Vergütungen erhalten. Im Referentenentwurf sind demnach eine Anhebung der Einspeisetarife für Photovoltaik-Anlagen bis 10 Kilowatt Leistung auf 12,5 Cent pro Kilowattstunde vorgeschlagen, bis 100 Kilowatt Leistung auf 10,3 Cent pro Kilowattstunde, bis 400 Kilowatt auf 8,5 Cent pro Kilowattstunde und bis einem Megawatt Leistung auf 7,3 Cent pro Kilowattstunde."


    Kannste dir selber ausrechnen, ob das auskömmlich ist. Die Stromgestehungskosten liegen lt. Fraunhofe ISE je nach Anlagentyp und -größe zwischen 3 und 11 Cent je kWh. Der Erlös für Direktvermarkter an einer Strombörse kann durchaus deutlich höher sein (z.Zt. gibts Spitzenerlöse für PV-Strom von 30 Cent/kWh). Jedenfalls sind die Projektierer von Freiflächen-PV-Anlagen schon ganz narrisch, endlich neue Flächen bebauen zu dürfen. Denn eine bessere Rendite mit einem Optimum an Anlage-Sicherheit und Ertrag gibt es derzeit nicht.


    Eine 10kWp-Anlage bekommt man für unter 13.000€ aufs Dach gebaut. Wenn die 25 Jahre 10.000kWh/a produziert, sind das 31.250€ allein Einspeisevergütung..

  • Eine 10kWp-Anlage bekommt man für unter 13.000€ aufs Dach gebaut. Wenn die 25 Jahre 10.000kWh/a produziert, sind das 31.250€ allein Einspeisevergütung..

    Was ist da alles dabei?


    ab 2m Höhe brauchst du ein Gerüst, Elektriker für Anpassungen und Verkabelung, eventuell Kernbohrungen, Kran oder Hebebühne, Dachdecker etc.....


    Scheint mir eher ein Kampfpreis zu sein?

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Schweiz - Pressekonferenz Bundesamt Stromversorgung im kommenden Winter 2022/2023


    Auszug Pressekonferenz - 20min.ch


    Es gelte der Grundsatz, zuerst die milderen, dann die strengeren Massnahmen einzuführen. «Zuerst würde der Bundesrat freiwillige Sparmassnahmen ausrufen», sagt Frank. Falls die Sparappelle nicht ausreichen, könnte der Bundesrat Einschränkungen beschliessen. «Dies betrifft zunächst unter anderem Schaufenster, Heizgeräte oder Weihnachtsbeleuchtungen. Im nächsten Schritt werden Grossverbraucher zum Stromsparen animiert», sagt Frank. Dies betreffe etwa rund 30'000 Unternehmen.

    «Die Ultima Ratio wäre: Der Bundesrat beschliesst Netzabschaltungen. Dabei wird der Strom für einige Stunden in gewissen teilen im Land abwechselnd abgeschaltet und dann wieder für einige Stunden eingeschaltet».


  • Herzhaus: die Stadt hat erst die Version von der Hitze verbreitet, sich später korrigiert:


    "Eine defekte Kontaktstelle zwischen zwei Kabeln im Erdreich hat den Stromausfall in Baden-Baden ausgelöst. Der Chef der Stadtwerke, Helmut Oehler, sagte am Mittwoch, durch diesen sogenannten Erdschluss habe es eine größere Hitzeentwicklung gegeben, die die Kunststoffummantelung der Kabel zum Schmelzen gebracht habe.
    Der Defekt an dem 20.000-Volt-Kabel zwei Meter unter der Erde habe mehrere Folgefehler im System ausgelöst, was dann den Stromausfall für mehrere Tausend Bewohner verursacht habe.

    Am Vormittag hatten die Stadtwerke noch mitgeteilt, der Defekt sei durch die Hitze ausgelöst worden. Oehler sagte nun: „Das ist falsch.“


    Zitat ist aus dem Ticker

    https://bnn.de/mittelbaden/bad…zIts#Echobox=1658319110-1

  • Was ist da alles dabei?


    ab 2m Höhe brauchst du ein Gerüst, Elektriker für Anpassungen und Verkabelung, eventuell Kernbohrungen, Kran oder Hebebühne, Dachdecker etc.....


    Scheint mir eher ein Kampfpreis zu sein?

    Ich habe in RheinMain 2020 für die 9.9kWp Anlage auf 4 Strings, drei Flächen, drei Gerüste, Vollanschluss vom Dach bisnin den Keller (Speicher, den Speicher-WR und die Netztrennung ausgerechnet) ungefähr genau das netto bezahlt.... Monteur aus RheinMain, nur Markenprodukte...


    Den Dachdecker brauchte es nicht, die haben Ziegel beigestellt bekommen für den Verlust, die Module wurden hochgetragen, ebenso die Träger... Also kein Kran oder Hebebühne.


    War aber auf einem Standard EFH....

  • ungefähr genau das netto bezahlt....

    Und Brutto? ohne Förderung, Subventionen oder sonstige Vergünstigungen, das muss ja auch irgendwer bezahlen.

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Und noch Preise Stand 2020 :winking_face:

    Genau, heisst 320wP pro Panel (Plussortiert) war damals von PreisLeistung (+Stabilität) das Optimum und es gab in der BRD die 10kWp Hürde... Die gibt es heute nicht mehr und die Panels sind auch effizienter geworden...

  • Und Brutto? ohne Förderung, Subventionen oder sonstige Vergünstigungen, das muss ja auch irgendwer bezahlen.

    Brutto die Corona MwSt 16%, keine Zuschüsse oder sowas... Die MwSt gabs ja zurück als "Unternehmen".


    Wobei ich für die Anlage nichts zahlte, das war ein Geschenk für einen Immodeal den ich familiär machte und mehr als 100k mehr erzielte als ein Makler es getan hätte.... Daher habe ich keine Kalkulation außer der, dass ich ALLE Ersparnis (Strom, Steuer) in Cash, MSCI WORLD und MSCI EM investiere um die Anlage bei Bedarf ersetzen oder ausbauen zu können....

  • KidCrazy


    Hab ich vergessen zu erwähnen. Ich habe über ein Jahr gesucht damals für einen verständigen Solarteur und die Komponenten, also Umsetzung war 2020 und Planung war 2018 - keine Angst, auch damals gabs schon Lieferkettenstörungen und Preissprünge, das ist keine Neuheit von heute :winking_face:


    Von daher zählt jedwedes "MIMIMI ich bekomme keine Module oder keinen Speicher" nicht, das ist tatsächlich NICHTS Neues....


    :disguised_face:

  • Und noch Preise Stand 2020 :winking_face:

    Was mir noch einfällt... Ich bin ja Firmenkundenbetreuer.


    Hab nen Kunden, der sich 105kWp Anlage aufs Dach knallen lässt, der zahlt 1.100 Euro pro kWp, kein Speicher, Eigenverbrauch und Resteinspeisung.... Auch im Kerngebiet RheinMain - netto.... Auch wenn die Lieferung dauert, m. E. kann es nur in München teurer sein....

  • Was mir noch einfällt... Ich bin ja Firmenkundenbetreuer.


    Hab nen Kunden, der sich 105kWp Anlage aufs Dach knallen lässt, der zahlt 1.100 Euro pro kWp, kein Speicher, Eigenverbrauch und Resteinspeisung.... Auch im Kerngebiet RheinMain - netto.... Auch wenn die Lieferung dauert, m. E. kann es nur in München teurer sein....

    Der Preis passt. Würde bei uns ähnlich kosten. 100 kwp rund 105.000 Euro

  • ne ne.... es geht hier nicht um kleinanlagen auf dem Dach.

    Es geht um große Bodenanlagen im MW bereich.

    Die örtlichen Elektrowerke nehmen den Strom nicht ab.

    Kann im 20km Bereich nicht eingespeist werden.

    Habe hier 2 Fälle in der Nachbarschaft die aus dem Grund nun doch nicht bauen.

    Keiner will den Strom haben.

  • Was mir noch einfällt... Ich bin ja Firmenkundenbetreuer.


    Hab nen Kunden, der sich 105kWp Anlage aufs Dach knallen lässt, der zahlt 1.100 Euro pro kWp, ...

    Hi,


    ok, das zahlt er an euch.


    Die Größe hört sich nicht nach Wohnhaus an, eher nach einer Halle. Falls es keine Produktionshalle mit einem entsprechend großen Hausanschluss, sondern eine Lagerhalle ist, kommen da sicher noch erhebliche Kosten hinzu. Auf jeden Fall für die halbindirekte Messung, möglicherweise auch für die Trasse zum Netzverknüpfungspunkt.


    Gerade Lagerhallen haben oft einen 100A Hausanschluss, der für die Torantriebe, BMA, EMA, Beleuchtung usw völlig ausreicht, für die PVA jedoch nicht mehr.


    Die Leute, die per Google Maps, BB-Viewer, o.ä. nach geeigneten Dachflächen suchen und dem Eigentümer der Halle ein super günstiges Angebot unterbreiten, "vergessen" oft diesen Sachverhalt zu erwähnen.


    Im Vertrag steht dann oft sinngemäß: "Eventuelle Kosten für die Veränderung des Netzanschlusses sind nicht Bestandteil des Angebots."


    Dass das aber ganz locker auch mal 25 k€ oder mehr sein können, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Der Vertrag wird unterschrieben, weil es ja unschlagbar günstig ist. Jeder darf jetzt einmal raten, wer dann die berühmte Karte hat.


    VG Herzhaus

  • Keiner will den Strom haben.

    Ganz Europa will im Moment den Strom haben.


    Netzeinspeisepunkt kann natürlich ein Thema sein, gerade in Niederbayern.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.