Stromversorgung Winter 2022/2023

  • Gerade in diesen Zeiten, in denen mit russischen Fehlinformationen zu rechnen ist, ist es nie verkehrt erst einmal die Quellen darauf zu prüfen, ob ein Fake vorliegt. Von daher finde ich die Nachfrage völlig berechtigt.

    Vom Niederländisch verstehe ich nur Teile aber hauptsächlich wurde wohl über das folgende Verkehrschaos auf der A6 und bei der Bahn berichtet sowie die Aufforderung das Gebiet zu meiden. Auf Deutsch gibt es noch diese Quelle https://www.rnd.de/panorama/niederlande-strom-in-flevoland-

    Die Ursache ist soweit ich das verstanden habe noch unbekannt.


    edit: Interessant ist aber, dass als Folge wohl der größte Windpark der Niederlande stillsteht: https://www.omroepflevoland.nl…gelegd-door-stroomstoring

  • Ich habe noch auf einigen niederländischen Seiten weitergelesen. Es soll eine Untersuchung geben, warum sich die Geschichte ausbreiten konnte. Wenn ich es richtig verstehe sind inzwischen die Hälfte der Windräder wieder am Netz.

  • Externer Strom ist oft notwendig (Stichwort Schwarzstart..).


    Wegen fake.. wenn's da jetzt nur einen "hellen Blitz" von ein paar Sekunden, in einer Einstellung, Aufloesung 320p, .. OK;

    aber man kann auch mal selber ... ach egal :grinning_squinting_face:

  • Wo hast du die Zahlen her? In allen Publikationen der letzten Tage wird von weiterhin gleich hohen Ausfallzahlen gesprochen (über 50%).

    Das sagte mir am Freitag einer der Krisenmanager des hiesigen Energieversorgers bei einer Konferenz - ich denke mir, der ist via Westnetz relativ gut informiert.

    Erklärter FDGO-Fan

  • Das sagte mir am Freitag einer der Krisenmanager des hiesigen Energieversorgers bei einer Konferenz - ich denke mir, der ist via Westnetz relativ gut informiert.

    Ich denke wenn die Zahlen stimmen würden, dann wäre das schon als goße Beruhigungs-Information publik gemacht worden. So schnell lassen sich die Schäden mit den Korrosionsrissen nicht beheben, es sei denn die Franzosen würden Gaffa-Tape blind vertrauen und die Flusspegel sind auch nicht merklich gestiegen. Technisch wäre es mir unverständlich wie in einer solch kurzen Zeit das behoben sein sollte.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die französische Energieministerin sagte gestern im franz. TV, dass der Großteil der AKW nicht am Netz sei, aber in 2022 großteils wieder ans Netz gehen soll.

    Meine pers. Vermutung ist schon seit geraumer Zeit, dass man das Korrosionsproblem eben ignorieren wird und auch die ein oder andere Wartung oder Überprüfung weiter schieben wird.


    Die franz. AKW müssen laufen, sonst wird es in Frankreich im Winter dunkel und kalt.


    Die haben keine Wahl.


    Für uns wär es vermutlich auch besser, sobald die AKW am Netz sind gehe ich davon aus, dass der Strompreis auch in D an der Börse um mindestens 50% fallen wird.


    Bleibt halt das Risiko. Das hat man nun mal, wenn man auf AKW setzt. Auch unsere können hochgehen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Alle 3 Szenarien sehen nicht gut aus. Brownouts denkbar. Im blödesten Szenario bis zu 12 Stunden Netzunterdeckung in D. Mit den 3 AKW weniger Netzunterdeckung aber es muss dennoch Redispatch im Ausland gekauft werden- Verfügbarkeit eher unsicher, da in ganz Europa problematisch.


    Habeck sinngemäß: Das größere Problem ist nicht die mangelnde Verfügbarkeit, sondern die fehlende Redispatchkapazität (Blackoutgefahr), auf die die AKW nur wenig Einfluss haben. Das wird zu massiven Preissteigerungen führen.


    Energiesicherungsgesetz wird überarbeitet, um bei konkreten Szenarien reagieren zu können.

    Weiter: Es gab dieses Jahr bereits Cyberangriffe auf das deutsche Energienetz. 1. Antwort auf die Frage, warum die AKW nicht gleich am Netz bleiben, sondern nur bei Bedarf zugeschaltet werden. Hochrisikotechnologie, die nur weitergenutzt werden soll, wenn es nicht anders geht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Darius ()

  • Aus der "Warnung" des Staedte- und Gemeindebunds zu Blackouts

    "

    Zitat

    Als mögliche Gründe nannte er feindliche Hackeangriffe oder eine Überlastung des Stromnetzes etwa durch den Betrieb zu vieler Heizlüfter, sollte die Gasversorgung ausfallen. Landsberg warf der Bundesregierung vor, sich darauf nicht ausreichend vorzubereiten."


    Immer diese Hacker.... aber vor allem bei den Heizlueftern schoss mir direkt durch den Kopf: "dann werden die diese Dinger einfach verbieten"

    (wird zwar bei kaltem Ar*** keinen solchigen interessieren, aber symbolisch..)

  • Ja so ist das: Wir öffnen unsere Geldbeutel und jeder darf mal reinlangen.

    Der Staat will doch nur dein Bestes.

    Und das ist nun mal dein Geld...

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Hier noch mal ne sehr gute Zusammenfassung zum Stromthema:


    https://threadreaderapp.com/thread/1567929340737863680.html

    Leider nein.


    In dem Artikel ist sehr vieles falsch, aber ich sitz hier im Urlaub mit dem Handy, da kann ich das nicht durchgehen.


    Frequenzstabilität im entso-e grid hat ziemlich wenig mit dem Anteil an Solar und Windkraft zu run

    in dem für Deutschland relevanten Ausschreibungsraum erbringen schon heute Batteriespeicher mehr als 50% der Primärregelung.


    Für die Momentanreserve sind die rotierenden Massen nützlich, das geht aber auch mit EE.


    Aus der Erinnerung hatten beide Ereignisse in 2021 exakt nichts mit EE zu tun, eins mit dem Konflikt auf dem Balkan und eins ein Handelsfehler.


    Dann schaut er sich Import und Exportdaten an und leitet daraus Mangellagen ab. Das ist Unfug. Ganz besonders 2020, aber auch 21 wird auch importiert, wenn der Nachbar billiger produziert, nicht aus einer Mangellage aus.

    Viele Gaskraftwerke in den Nachbarländern können ein Lied davon singen als franz. Atom- und deutscher Braunkohlestrom zu Billigstpreisen die Märkte geflutet hat.


    Französische AKW haben geringere Auslastung, weil die teils auf Lastfolgebetrieb ausgelegt wurden. Den deutschen AKW fehlt die Flexibilität.

    Und dann ist das Kühkkonzept der franz AKW ein anderes, die im Sommer zu drosseln ist meistens kein Problem und wenn doch hat halt früher importiert.

    Ist halt so, wenn man fast nur AKW hat, da fehlt die Flexibilität.


    Für mich ist das AKW Propganda. Die durchzieht derzeit die Medien.

    Wer jetzt AKW baut sabotiert die Energiewende weil sich dann auch das letzte Zeitfenster dafür schließt, erzeugt Irssinnskosten und geht ein krasses Risiko ein.

    Der nächste super GAU wird kommen, ist nur eine Frage der Zeit. Dann sind alle wieder krass verblüfft.


    Die Lösung für Deutschland ist, Gas schnell in den Heizungen um 50% reduzieren, dann ist genug da für Strom aus Wind, Solar und Gas.


    Das ist der Weg in die Zukunft.


    Im Winter 22/23 spielen vor allem Wetter und Verbraucher eine Rolle, technisch passiert da nicht mehr die Welt. Beides schwer zu prognostizieren, da muss man halt mal schauen, was so kommt...


    Ein brownout wäre unschön, aber wir werdens überleben.

    Blackout kommt so oder so überraschend, der kann immer passieren. Mit AKW sind die Risiken aber höher als mit EE Strom.


    PS: Auch den argumentativen Spagat finde ich sehr übel. AKW sind super sauber und klimafreundlich (grschenkt), aber die Transformation des Energiesystems Fitfor55 sei Quatsch, weil fürs Klima ist ja Deutschland völlig egal (historisch der 4. größte Emittent), aber die heute noch ungeborenen Kinder in Nigeria machen es aus. Ja klar. Soll Nigeria doch AKW bauen. Haha.


    Ja, die +2K sind Wunschvorstellung, aber das Problem ignorieren (als "3% Erhöhung" bagatellisiert, was auch immer das sein soll: Wenn er seine Körpertemperatur um 3% erhöht ist er mausetot) und die reale Lösung zu sabotieren bzw. diskreditieren st einfach nur mies. Gegen das was da in Zukunft droht ist die Energiekrise jetzt nur Kindergarten.


    PPS: Der Vergleich Windzubau zu AKW Zubau anhand von 15MW WKA ist einfach nur schräg. Seit Jahren wird global(!) netto weitmehr Windkraftenergie pro Jahr zugebaut als AKW Strom. Leistung sowieso.

    So zu tun als können man in 15 Jahren in Europa mehr neuen AKW Strom haben als neuen Windstrom ist schlichtweg grotesk.


    Ich verweise auf die Atomausbaupläne in UK von vor 15 Jahren mit massivster Unterstützung.

    Neuer AKW Strom heute: 0kWh. Neuer Windstrom heute: sehr viele TWh.

    Einfach nur grotesk diese Argumentation.


    Dass die neuen EPR bisher garnicht funktionieren (übrigens auch nicht in China) kehrt er auch unter den Tisch.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Blackout kommt so oder so überraschend, der kann immer passieren. Mit AKW sind die Risiken aber höher als mit EE Strom.

    Wie meinst Du das, mit AKW wären Blackout Risiken höher? Ich dachte bisher, dass die "alte Welt" mit großen Kraftwerken viel planbarer war und weniger Netzeingriffe nötig machte als heute mit den vielen kleinteiligen EE.


    Was ich noch nicht ganz verstanden habe ist, wie man eine mögliche Dunkelflaute im Januar beispielsweise ohne AKW, Kohlekraft usw. begegnen soll. Die installierte Leistung der EE ist hoch, aber was, wenn Sie in einer Dunkelflaute nicht oder so gut wie nicht abrufbar ist? Ich weiss natürlich, dass es mittels Speicher/Batterie funktioniert, aber das ist doch bisher Therorie. Diese haben wir doch kaum, laut ZDF WISO Bericht (https://www.zdf.de/verbraucher…nd--reale-gefahr-100.html) vom 01.08.22 sind es 53 Speicher, die Deutschland für max. 60 Minuten versorgen können.


    Und dann? Was, wenn eine Dunkelflaute 14 Tage dauert? Diese Speicher werden in den nächsten Jahren in der benötigten Dimension auch nicht zu errichten sein. Wie also soll das alles (AKW Abschaltung, Kohleausstieg, teures und knappes Gas) in der Praxis in Zukunft klappen? Bei ja prognostiziertem steigendem Strombedarf?

  • idealerweise benötigt man Gas dann nur noch für dunkelflaute und andere Mangellagen.

    Bis dahin ist es aber ein langer Weg.

    Es ist auch nichts erkennbar, dass die EU Reg. das stark Priorisieren möchten.

    Ich habe noch nichts davon gelesen, das man in der EU in den nächsten drei Jahren massiv Fabriken für PV-Module errichten möchte, um unabhängiger von China zu werden.

    Selbst wenn der PV Strom daraus das doppelte kosten würde, ist es deutlich billiger als die extremen Preise durch den Mangel an Fossilenergie

    aus DE gesendet....

    Einmal editiert, zuletzt von Traumgarten ()

  • Was, wenn eine Dunkelflaute 14 Tage dauert?

    Dann macht man halt "Energieferien". Die Corona-Lockdowns mit völligem Stillstand haben wir als Gesellschaft und die Wirtschaft ja auch überlebt. Das Energieangebot ist ja nicht null in so einer Situation, sondern vielleicht 70% des Nominalbedarfs.


    Wenn die Wetter- und Energiestatistiken das hergeben, dass relativ zuverlässig zu einer bestimmten Zeit im Jahr eine Unterdeckung an erneuerbaren Energien und damit auch des allgmeinen Stromangebots eintritt, dann passt man sich da halt entsprechend an und hält stromintensive Prozesse (wo es geht) eben an. Warum soll es nicht möglich sein, Produktionsprozesse an ein saisonales Energieangebot anzupassen? Die Landwirtschaft macht das seit Jahrtausenden, die Forstwirtschaft arbeitet zyklisch (Bäume werden bevorzugt bei Bodenfrost "geerntet") und das Bauhandwerk auch (im Winter gibts "Stempelgeld", wenn es zu kalt zum betonieren ist).


    Ich finde es nach wie vor faszinierend (im Sinn von vollkommen unverständlich), dass sich immer noch extrem viele Menschen mit Händen und Füßen dagegen sträuben, das kostenlose Energieangebot der Sonne zu nutzen, auch wenn man sich dann dem zyklischen Angebot ein wenig anpassen muss. Stattdessen wird lamentiert, dass nachts die Sonne ja nicht scheint und bei Flaute der Wind nicht weht und Speicher für Strom ja soo teuer sind und ohne die kann man ja nix machen. Dass Sonne und Wind ihre Energie an mehreren tausend Stunden pro Jahr anbieten, ist den Kritikern dabei völlig egal. Naja, wir lernen es jetzt halt auf die harte Tour.

    2 Mal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • tomduly : ich denke das musst du differenzierter sehen. Es geht nicht um die Kritik AN dem Wandel es geht um Kritik WIE der Wandel vollzogen wird. Niemand wird sich gegen mehr Unabhängigkeit bei der Energieversorgung stellen gerade auch weil es im Einklang mit einem schonerenden Umgang der Ressourcen einher geht.


    Leider werden die Kritiker an der Art der Umstellung als "ewig gestrige" dargestellt und berechtigte Kritikpunkte an der Art wie der Wandel vollzogen wird mit übergeordneten Todschlagargumenten überzogen um diese zu diskreditieren. Wir leben nicht im Einhorn-Land und der ganze Prozeß muss sowohl finanzierbar sein, technisch im realistischen Rahmen umsetzbar sein und gleichzeitig von der Gesellschaft getragen werden. Fällt einer der Faktoren aus oder stellt sich als nicht realisierbar heraus wird der Wandel scheitern.


    Die meisten Kritikpunkte beziehen sich in den ganzen Diskussionen auf Einzelaspekte dieser übergeordneten Gegebenheiten. Und hier sind auch viele Kritikpunkte berechtigt, je nachdem welche Position man aus der eigenen Einstellung heraus entsprechende gewichtet.


    Was ich häufig sehe ist das von beiden Seiten immer Punkte aufgeführt werden wie "das muss so sein", "es geht nicht anders", "das muss jetzt passieren" etc. ohne die Realitäten zu betrachten und das auch auf globaler Ebene. Häufig werden hier auch mögliche temporäre Komponenten wie z.B. die Realisierbarkeit von Produktionskapazitäten.


    Beispiel: die von dir genannten Energieferien die do so lapidar in den Raum stellt als sei es ganz easy das zu machen würden:


    1. ggf. Produktionsverlagerungen ins Ausland nach sich ziehen, wenn da die Energie ohne Unterbrechung zur Verfügung steht

    2. vielleicht die Arbeitslosenzahlen steigen lassen weil etliche Unternehmen die Ausfallzeiten nicht wuppen könnten

    3. Unterbrechungen im Produktionsprozess aus technischen Gründen nicht unterbrochen werden können (Glashütten)

    4. je nach Häufigkeit der Mangellage dies von der Bevölkerung nicht mehr akzeptiert wird


    Hier wird zur Zeit ein Druck aufgebaut, der alleine schon durch die Bottlenecks in der Produktion von z.B. Solarmodulen oder Windkraftanlagen nicht abgeführt werden kann, geschweige denn von den fehlenden Arbeitskräften diese zu installieren. Es geht eben nicht darum das die Leute sich gegen Solarmodule stellen sondern darum das die Dinger in entsprechender Menge nicht am Markt verfügbar sind. Windkraftanlagen die Lieferzeiten werden auch immer länger und die Kapazitäten sind begrenzt, das kann ich mir jeden Tag beim Rauchen mit den Leuten eies großen Windturbinenherstellers im Nachbargebäude anhören.


    Am Ende bleibt die Frage: Was ist in welcher Zeit unter welchen Einschränkungen realisierbar. Und da sieht die Realität eben doch sehr ernüchternd aus. Sowohl für die Firmen als auch für Einzelpersonen. Und jede Stellschraube hat das Potenzial beim Überdrehen den Gesamtprozess gegen die Wand zu fahren.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd