Kühlgeräte über PV betreiben

  • Ich glaube mal gelesen zu haben das ein auf und ab der Temperatur dem Gefriegut nicht all zu gut tut. Zumindest nicht auf längere Zeit. Für kurze Interwalle, z.b. beim Stromausfall, sicher machbar, aber um Strom zu sparen über Monate sicher nicht der idelale Zweck.

    -----Was heißt auf und ab ?-----

    Wieso 18°C und so weiter......

    Das hat mich nun interessiert und ich habe das gefunden.

    18°C ist so eine Kompromisstemperatur zwischen Lebensmittel gut gelagert und verbrauchten Strom.

    je kälter desto besser für die Inhaltstoffe wie Vitamine und ähnlichen.


    DA haben wir ja zwei punkte :

    Erstens, Grundsätzlich würde ich sagen, habe ich ja eine Notstromversorgung (Speicher) um sicherzustellen das die Geräte

    auch ohne Netz noch kühlen können.

    Zweitens : Andererseits, klar, der Ersparniseffekt wenn ich nun auch davon ausgehe, die Geräte dann laufen zu lassen, wenn ich

    den eigenen PV Strom direkt verwenden kann und nicht wenn Nachts der Speicher leer läuft dann vom Netz "zukaufen" muß.


    Hm........... aber es geht ja nicht nur um die Nacht. Es gibt auch Tage oder sagen wir im Winter, wo grundsätzlich nicht die Menge

    eigener Strom verfügbar ist. Es bringt ja auch nichts wenn die Geräte dann zum kühlen hochfahren wenn es ein Regentag ist.

    Da muß ich ja auch womöglich zukaufen, wenn der Speicher nix mehr hergibt. :thinking_face:

    Da bräuchte ich ja einen Speicher in der Größe der mich "über den Winter bringt". Also - unbezahlbar.

    Ich bin froh wenn wir die 19,3kwh Speicher haben. Aber über den Winter bringt uns der auch nicht. Selbst wenn ich

    alles an PV (60kwp) reinschieben würde. (Obwohl wir einen 2. in der Größe planen, wenn die nächste Anlage ausläuft)

  • Wie errechnest du die Kosten für PV Strom ?

    Einmalige Investitionskosten, jährliche lfd. Kosten, erwartbare Lebensdauer, durchschnittlicher jährlicher Stromertrag, Erlös für den Strom bzw. Einsparung Stromkauf durch Eigennutzung.

    Beispiel 4kWp-Anlage ohne Speicher:

    5.000€ Investition, 400€/a für Abschreibung, Wartung&Versicherung, 25 Jahre Lebensdauer, Jahresertrag 4.000kWh/a

    => 15.000€ Gesamtkosten/100.000 kWh Gesamtproduktion = 15 Cent/kWh


    Da man gegen diese Gestehungskosten aber die Einspeisevergütung und den durch Eigenverbrauch eingesparten Einkauf von Netzstrom rechnen kann, sieht es deutlich besser aus.


    Vereinfacht angenommen, die Einspeisevergütung liegt über den gesamten 25-Jahreszeitraum bei 6,24Cent/kWh und der Strombezugspreis bei 30Cent/kWh, dann gilt

    Über 25 Jahre: Ausgaben: 15.000€, Einnahmen bei 60% Einspeisung: 3.744€, Bezugsersparnis bei 40% Eigenverbrauch: 12.000€

    15.744€ Einnahmen - 15.000€ Ausgaben = 744€ "Gewinn"


    Hat man einen geringeren Eigenverbrauchsanteil sinkt natürlich der "Gewinn" oder wird sogar negativ. Würde man 100% einspeisen ohne jeden Eigenverbrauch, dann wäre das ganze ein Minusgeschäft: 6.240€ Einnahmen - 15.000€ Ausgaben = -8.760€


    Bei einer Inselanlage ohne Netzeinspeisung verschenkt man natürlich die Einspeisevergütung, es kann sich aber dennoch rechnen:

    Investition 10.000€ + 600€/a für Abschreibung/Wartung/Versicherung über 25 Jahre = 25.000€.

    Ertrag 100.000kWh (über 25 Jahre) bei einer angenommenen Nutzungsquote von 85% durch Eigenverbrauch (z.B. E-Auto), bedeutet eine Ersparnis beim Stromeinkauf von 85.000kWh x 0,3€/kWh = 25.500€. Das bereits bei einem Netzstrompreis von 30 Cent. Steigt der Strompreis z.B. auf 45Cent/kWh, genügt schon eine Nutzungsquote des Inselstroms von gerade mal 56%, um den Break Even zu erreichen (Ersparnis = Aufwand).

  • Über 25 Jahre: Ausgaben: 15.000€, Einnahmen bei 60% Einspeisung: 3.744€, Bezugsersparnis bei 40% Eigenverbrauch: 12.000€

    15.744€ Einnahmen - 15.000€ Ausgaben = 744€ "Gewinn"

    Ob sich das Lohnt, bei einem Gewinn von 2,48 im Monat. Na ich weiß nicht. Und sicher stecken da noch einige variable drin die nicht berechnet werden können. Kann also nach oben oder nach unten verschieben. In der heutigen zeit mit solchen Zeitspann noch zu rechnen sehe ich als sehr gewagt.


    Bei einer Inselanlage ohne Netzeinspeisung verschenkt man natürlich die Einspeisevergütung, es kann sich aber dennoch rechnen:

    Investition 10.000€ + 600€/a für Abschreibung/Wartung/Versicherung über 25 Jahre = 25.000€.

    Ertrag 100.000kWh (über 25 Jahre) bei einer angenommenen Nutzungsquote von 85% durch Eigenverbrauch (z.B. E-Auto), bedeutet eine Ersparnis beim Stromeinkauf von 85.000kWh x 0,3€/kWh = 25.500€. Das bereits bei einem Netzstrompreis von 30 Cent. Steigt der Strompreis z.B. auf 45Cent/kWh, genügt schon eine Nutzungsquote des Inselstroms von gerade mal 56%, um den Break Even zu erreichen (Ersparnis = Aufwand).

    Wenn man nicht groß von anderen abhängig sein will kommt eigentlich nur dieses Modell in Frage. Auch wenn man mal zu viel, mal zu wenig hat. da muss man sich drauf einstellen. Aber immer noch besser wie vom Netz abhängig zu sein.

    Das Netzt wird ja weiter verwendet, wenn es mal schmal wird, oder ganz drauf verzichten und nur vom eigenen Strom leben. Das ist wie mit Mietwohnung und Eigenes Haus.

  • Wieso 18°C und so weiter......

    bei dieser Temperatur halten sich die Lebensmittel nicht sehr lange. :kissing_face:
    auch unscheinbar kleine "-" Zeichen können sehr viel ausmachen :winking_face:

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • sei doch nicht so penibel und schmeiß die Goldwaage weg :grinning_squinting_face:

    ... wenn es um Lebensmittelsicherheit geht verzichte ich ungerne auf die "Goldwaage"

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Beispiel 4kWp-Anlage ohne Speicher:

    5.000€ Investition, 400€/a für Abschreibung, Wartung&Versicherung, 25 Jahre Lebensdauer, Jahresertrag 4.000kWh/a

    => 15.000€ Gesamtkosten/100.000 kWh Gesamtproduktion = 15 Cent/kWh

    Wie setzen sich die 400€ denn zusammen?


    Bei so eine minianlage sieht es natürlich nicht so gut aus. Bei 25 kWp siehts schon anders aus.

    aus DE gesendet....

  • "400€/a für Abschreibung, Wartung&Versicherung, 25 Jahre Lebensdauer, Jahresertrag 4.000kWh/a"


    Hat er geschrieben.

  • 5% wären bei 20 Jahren Lebenszeit die lineare Abschreibung auf die Herstellungskosten - Abschreibung ist eigentlich ein steuerlicher Investitionsanreiz, ich denke mal, der Begriff wird hier geführt unter "notwendige Ersatzinvestitionen"


    Meine PV Versicherung kostet 40 Euro im Jahr.


    "Wartung" wird in einigen Ratgebern bei Standardanlagen bummelig für 100 Euro pauschalisiert. Sind dann ggf. in einer Dekade mal 1.000€ oder so....


  • Ja liest sich gut.


    Ich darf bei mir aber die kompletten PV Kosten bis auf die laufenden Kosten (Versicherung) rausnehmen.

    Bliebe nur größere Reparaturen (was schlecht zu kalkulieren ist)

    Der große Posten ist hier der Speicher. Für mich die einzige Anschaffung für den Eigenverbrauch - Inselanlage.

    Meine PV Anlage auf dem Dach ist ja abbezahlt und bald abgeschrieben (zumindest die ersten zwei). Bzw. wirft ja schon länger Gewinn ab.

    Habe mir das eben durchgerechnet.

    Bin ja schon länger im Gewinnbereich. Eigentlich ist der Gewinn nach Steuer bis 12.2021 so hoch das theoretisch sogar der Speicher bezahlt ist.


    Habe mir dann noch rausgezogen was die Anlage zusammen noch an Leistung bringt. Den Mittelwert der letzten 18Jahre als 100% genommen

    und so schaut der Vergleich aus : (Einmal haben wir einige Module reklamiert und neu bekommen)

    Letztes Jahr hat sie der Freund mit der Spezialkamera überprüft, sind alle noch so gut das nix getauscht werden muß.


    103,38
    115,65
    96,38
    114,85
    105,85
    106,19
    91,91
    110,83
    100,97
    96,39
    98,53
    96,06
    94,78
    89,43
    94,87
    93,99
    94,90
    95,04


    Natürlich würde eine neuere PV mehr Strom liefern,

    und die bringt nicht mehr die Menge wie anfangs, aber sie bringt noch und sie ist bezahlt.


    Müßte ich also beim Speicher ansetzen und bei den mal die garantierten Ladezyklen, auf kwh umrechnen.

    Dann die Anschaffungskosten durch die kwh teilen. Hätte ich zumindest den Strompreis für den "gespeicherten" Strom.

    Ansonsten der reine Eigenverbrauchstrom der direkt durch geht, kann ich dann nur mit Verkaufspreis ansetzen, den ich bekommen würde

    wenn ich ihn weiter verkaufen würde.

  • Ich stell hier mal einen Link ein der nicht als Kaufempfehlung gelten soll sondern zeigen soll was für eine Kühlschrank Insel die von März bis November mit PV funktioniert alles gebraucht wird.

    Bei Dunkelflaute kann bei dieser Variante auch mit nem Möppel nachgeladen werden was die Sache leider auch teurer macht.

    Kühlschrank Insel

    Einmal editiert, zuletzt von Aelbler ()

  • Ich stell hier mal einen Link ein der nicht als Kaufempfehlung gelten soll sondern zeigen soll was für eine Kühlschrank Insel die von März bis November mit PV funktioniert alles gebraucht wird.

    Bei Dunkelflaute kann bei dieser Variante auch mit nem Möppel nachgeladen werden was die Sache leider auch teurer macht.

    Kühlschrank Insel

    Den Kaufpreis kann man auch nicht als Kaufempfehlung verstehen. Wer sich etwas auskennt würde da nie zuschlagen.


    Nun ja, nur um einen Kühlschrank zu betreiben da stelle ich mir sicher nicht so eine Anlage hin die fast 2 .300€ kostet.

    Und zusammenbauen musst du das dann auch noch.

    Wenn ich also etwas Erfahrung mitbringen muss, und dann noch einen Helfer, dann kann ich mich auch schlau machen und sehen was für Möglichkeiten ich habe, solch eine Anlage bedeutend günstiger zu bekommen.

    Zudem würde ich keine Nass Säurebatterien nehmen, sondern LiFePo4 Accus, so das ich mehr rausholen kann, um dann auch noch andere Geräte anzuschließen.

    Wenn man den Preis bezahlen kann dann sicher nicht solch eine Anlage sondern etwas das viel mehr liefert.

  • Arwed51

    War ja auch nur zur Info gedacht.

    Da Set ist eigentlich für Schrebergarten oder so gedacht deshalb auch die Bleibatterien weil man Li nicht in der Kälte laden kann.

    Ohne Möppel Ladefunktion und mit anderen Komponenten ist das ganze natürlich deutlich billiger.

    Aber mir ging's auch nur darum zu zeigen was zu einer funktionierenden Insel gehört.

  • War ja auch nur zur Info gedacht.

    Das habe ich ja auch so verstanden, trotzdem ist das rausgeschmissenes Geld, warum habe ich ja oben geschrieben.


    Ich muss da nochmal nachhacken.

    Allein durch die Bleibatterien ist das schon unmöglich die jedesmal hin und her zu wuppen. Das wäre mit einem LiFePo4 Accu anders. Die könnte man sogar allein bewegen. Aber im Winter braucht man auch kein Kühlschrank in der Laube oder im Garten. Zudem könnte man das ganze in eine Kiste verstauen und mitnehmen. Die Accus sind natürlich zum laden in der Zeit nicht geeignet, aber man kann sie trotzdem benutzen. Entladen geht ohne Schwierigkeit, nur laden dann wieder im warmen. Aber sollte man übers Wochenende bleiben in seinem Domiziel, dann könnte der Accu auch wieder geladen werden. Man wird ja nicht ohne Heizmöglichkeit dort raußen verweilen.

  • Ganz so daneben ist das System, das Aelbler verlinkt hat, nicht. Es ist technisch nachvollziehbar für den Betrieb eines Haushaltskühlgeräts dimensioniert. Und mit LiFePO4 statt der dort verwendeten Blei-Akkus wird es nicht unbedingt billiger. Das dort angebotene Set mit den Bleiakkus hat 2,7kWh nutzbare Akkukapazität (50% der Nennkapazität). Will ich das mit Lithium-Akkus abbilden, brauche ich einen Akku mit 3kWh Bruttokapazität (den ich dann zu 90% entladen darf), da liege ich preislich alleine für den Akku schon bei ca. 2.500€


    Dass es für "Kühlen mit PV im Sommer" deutlich günstiger geht, als mit der Brechstange seinen Haushaltskühlschrank "solartauglich" zu machen, habe ich heute schon anderswo geschrieben: dafür nehme ich eine (oder mehrere) Kompressor-Kühlboxen für 12/24V-Betrieb, die brauchen bei laufendem Kompressor so um die 40 Watt. Das kann ich mit einem relativ kleinen Akku und einem Standard-Solarmodul lösen. Dann brauche ich keinen (wegen Anlaufstrom überdimensionierten) Inverter, spare mir den Umweg über die 230V und habe ein seit Jahrzehnten in Reisemobilen/Expeditionsfahrzeugen bewährtes System.


    Eine Kompressorkühlbox gibts ab 250€, ein 390Wp-Solarmodul für 200€, ein Laderegler für 100€ und nen Akku, den man je nach gewünschter Autarkie-Zeit in entsprechender Größe auswählt. Eine Banner AGM mit 95Ah kostet um die 150€. Dazu noch Kabel, Sicherungen, Montagematerial und Kleinkrams für 50€. Dann ist man insgesamt mit 750€ dabei und hat dann ein über das Sommerhalbjahr in Mitteleuropa völlig autarkes Kühlsystem. Man kann es knapper dimensionieren (auf unserem Unimog werkelt seit über 10 Jahren ein 195Wp-Solarmodul an einer 24V-Batteriebank mit 115Ah (2x12V/115Ah), das reicht auch völlig aus, um eine 32l-Kompressorkühlbox zu betreiben). Und natürlich gebrauchte Komponenten verwenden, dann kommt man vielleicht mit 400-500€ hin.

    Aber viel billiger wirds dann nicht mehr. Es soll ja schließlich auch funktionieren.

  • Müßte ich also beim Speicher ansetzen und bei den mal die garantierten Ladezyklen, auf kwh umrechnen.

    Dann die Anschaffungskosten durch die kwh teilen. Hätte ich zumindest den Strompreis für den "gespeicherten" Strom.

    Ansonsten der reine Eigenverbrauchstrom der direkt durch geht, kann ich dann nur mit Verkaufspreis ansetzen, den ich bekommen würde

    wenn ich ihn weiter verkaufen würde.

    Für BRD:


    Bitte in Kalkulationen nicht die abzuführende Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch (sog. "unentgeltliche Wertabgabe") vergessen. Der Eigenverbrauch ist in diesem Falle neben dem Direktverbrauch tagsüber auch die Füllmenge in den Speicher, nicht die Entnahmemenge aus dem Speicher.


    Bei mir sind das derzeit ca. 6 Cent pro "eigenverbrauchte" kWh, die ich an Umsatzsteuer abführen muss. Stolze 8,32 Cent bekomme ich Einspeisevergütung - aber Kleinvieh macht auch Mist :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Weiterhin gilt: die Betrachtung der Einkommensteuer (ggf. einkommensteuerliche Liebhaberei) ist vollkommen losgelöst von der umsatzsteuerlichen Situation.

  • Will ich das mit Lithium-Akkus abbilden, brauche ich einen Akku mit 3kWh Bruttokapazität (den ich dann zu 90% entladen darf), da liege ich preislich alleine für den Akku schon bei ca. 2.500€

    die preis sind zwar gestiegen, aber pylontech us3000 liegt bei etwa 1600 eur als fertiges Gerät mit bms

    aus DE gesendet....

  • Bitte in Kalkulationen nicht die abzuführende Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch (sog. "unentgeltliche Wertabgabe") vergessen. Der Eigenverbrauch ist in diesem Falle neben dem Direktverbrauch tagsüber auch die Füllmenge in den Speicher, nicht die Entnahmemenge aus dem Speicher.


    Bei mir sind das derzeit ca. 6 Cent pro "eigenverbrauchte" kWh, die ich an Umsatzsteuer abführen muss. Stolze 8,32 Cent bekomme ich Einspeisevergütung - aber Kleinvieh macht auch Mist :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Nur wenn / solange man die Option der Kleinunternehmerregelung nicht zieht, sondern in der Regelbesteuerung bleibt. D.h. entweder zahlt man die uWa 5-6 Jahre, oder auch gar nicht.