tjo, was wird hier gespielt?
"Leopard"-Liste lag im Verteidigungsministerium laut Bericht schon im Frühsommer 2022 vor
Mehrere Medienberichte zum Stand der Bestandsaufnahme von deutschen "Leopard"-Panzern offenbaren ein immer diffuseres Bild, was den Fortschritt einer solchen Zählung beziehungsweise Prüfung und Sichtung angeht. Während der "Business Insider" unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium berichtet, die kürzlich zurückgetretene Verteidigungsministerin Lambrecht habe eine Bestandsaufnahme kurz vor ihrem Rücktritt, also im Januar 2023, ihren Beamten verboten, hat der "Spiegel" ganz andere Informationen: das Magazin berichtet, es gebe im Verteidigungsministerium bereits seit dem Frühsommer 2022 eine detaillierte Liste mit verschiedenen "Leopard"-Modellen, die bei der Truppe verfügbar sind und für eine Lieferung an die Ukraine infrage kämen. Die als Verschlusssache eingestufte Tabelle liegt dem Magazin vor. Demnach verfügt die Bundeswehr insgesamt über 312 verschiedene Leopard-2-Panzer verschiedener Baureihen, davon befanden sich allerdings im Mai vergangenen Jahres 99 für Instandsetzungs- und Reparaturarbeiten bei der Rüstungsindustrie, einer bereits in der Aussonderung. Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte am Freitag auf einer Konferenz der Ukraine-Unterstützer in Ramstein angekündigt, er wolle prüfen lassen, welche und wie viele "Leopard"-Panzer der Bundeswehr überhaupt für eine Lieferung an die Ukraine infrage kämen. Auf die Frage, warum seine Vorgängerin einen solchen Auftrag nicht längst vergeben habe, sagte der SPD-Politiker, dazu sei ihm nichts bekannt. Sein Prüfauftrag betreffe sowohl die Bestände der Bundeswehr als auch die der Industrie.