Im Blackout Personen Straßen blockieren

  • Soweit ich das sehe wurde der Aspekt, ab wann werden einzelne(Gemeinden) ihre Zufahrtsstraßen blockieren? Und wie wirkt sich das auf die Mobilität aus?


    Dabei denk ich gerade weniger an bemannte Straßensperren, wie sie schon häufiger diskutiert wurden, sondern eher an Aktionen wie einem gefällten Baum/LKW Ladung Erde auf die Fahrbahn, km vor der jeweiligen Ortschaft um „Flüchtende“ aus der nächsten größeren Stadt davon abzuhalten ins jeweilige Ort/Dorf zu kommen.

  • "Sperren müssen überwacht werden." Hab ich mal gelernt... Ab davon wäre das Sperren von Straßen nicht legal, es sei denn, die Polizei macht das. Möglicherweise kommt die eine oder andere Kommune auf die Idee, das eigenmächtig zu tun, aber die kann sich nach der Krise warm anziehen. Eingriff in Grundrechte, Rettungsdienst blockiert, Brandschutz blockiert... passt nicht mit den Aufgaben einer Kommune zusammen.

    Erklärter FDGO-Fan

  • naja, im Zweifel macht sowas ja nicht die Kommune sondern ein Bauer/Einwohner

    der einen Plünderer Zuviel auf dem Hof hatte und die Kommune/Freiwillige Feuerwehr/THW weiß noch nicht mal das da eine Straße blockiert ist

  • Ein bisschen Off-Topic: Wochenlange Strassensperren können in normalen Zeiten im Rahmen von Tierseuchen auftreten. Das eher im ländlichen Bereich, wie in den letzten Wochen in Niedersachsen teilweise vorgekommen wegen Vogelgrippe und Schweinepest. Damals bei der Maul und Klauenseuche, wurden kleine Grenzübergänge zu den Niederlanden tatsächlich mit Erdwällen und Absperrschildern geschlossen, so das Landwirtschaftlicher verkehr und alle die damit zu tun haben nur an kontrollierbaren Strassen lang fahren können.

    Gruß David

  • Woher kommt denn der Gedanke, dass sie das tun würden? Kommt mir sehr abwägig vor?

    aus einem Gespräch mit einem Bauern:

    „Wenn nach zwei Tagen die ersten hungrigen aus der Stadt kommen fahre ich gerne im *** Wald an die Kreuzung und leg (Fälle) ein zwei Bäume auf die Straße, dann können die einfach vorbei fahren und kommen nicht auf die Idee nachts bei mir einzusteigen“


    Konkret gehts da um einen kleineren Autobahnzubringer auf dem Weg zur nächsten Großstadt etwa 20km entfernt

  • Also dass die Städte abgesperrt werden kann ich mir nicht vorstellen, das müsste dann von der Polizei oder dem Militär gemacht werden, denn mit einem Baum quer über die Straße ist es nicht getan, der ist gleich wieder weg. Stihl oder Husqvarna oder ähnliche erledigen das. Dass ein Bauer die Straße zu seinem Hof absperrt dann schon eher, aber das hilft auch nur für kurz, viele haben SUVs und fahren dann einfach über die Wiese.

  • Soweit ich das sehe wurde der Aspekt, ab wann werden einzelne(Gemeinden) ihre Zufahrtsstraßen blockieren? Und wie wirkt sich das auf die Mobilität aus?

    Ich verstehe die Fragestellung nicht.


    "Was tun wenn im Blackout Personen die Straße blockieren?"


    Warum eine Straße gesperrt ist, sei mal dahingestellt.


    Aber im Grunde hast du nur zwei Möglichkeiten: Die Sperre umfahren, oder die Sperre beseitigen.


    Was ist noch unklar?

  • Na ja, solche Fantasien hört man hier zugegebenermaßen auch ab und an. Vor allem von Ex-Soldaten und Jägern. :grinning_squinting_face:


    Aber abgesehen von einer russischen Invasion kann ich mir kaum ein Szenario vorstellen, das solche Maßnahmen zeitigen würde. Ich halte Patrouillen und Checkpoints für effizienter. Die dann 'Zugroasten' muss man schon über die lokalen Verhältnisse aufklären. Wenn die Kriminalitätsrate hoch geht, ggf Nachbarschaftswache halten.


    Ein oft befürchtetes Szenario ist immer mal, dass irgendwelche Rockerclubs die Gunst der Stunde nutzen. Hochmobil, mit nix was am Hut, schmerzunempfindlich und ggf bewaffnet. Die stören sich aber nicht an Dreckhaufen sondern kommen über die Feldwege.

    Erklärter FDGO-Fan

    Einmal editiert, zuletzt von StefanS ()

  • "Sperren müssen überwacht werden." Hab ich mal gelernt... Ab davon wäre das Sperren von Straßen nicht legal, es sei denn, die Polizei macht das. Möglicherweise kommt die eine oder andere Kommune auf die Idee, das eigenmächtig zu tun, aber die kann sich nach der Krise warm anziehen. Eingriff in Grundrechte, Rettungsdienst blockiert, Brandschutz blockiert... passt nicht mit den Aufgaben einer Kommune zusammen.

    Auch deshalb sind WROL-Senzarien bzw WROL-Argumentationen in einem großen öffentlichen Forum immer nur schwierig zu erörtern.


    Es gab auch bisher nie moderne rechtsfreie Zeiten. Im Gegenteil:

    Noch heute basieren Rechtskonstrukte auf dem Code Civil / Code Napoleon, dem Preußischen Landrecht oder Rechtsvorschriften des Deutschen Reiches 1871-1945. Und noch heute werden Verbrechen, die vor Gründung der Bundesrepublik Deutschland begangen wurden, verfolgt und gesühnt.

  • In Zeiten in denen dann auch kein Navi mehr funktioniert, wird das mit Ausweichrouten finden amüsanter , wenn dann plötzlich Ortsschilder und Hinweisschilder fehlen . Die örtliche Feuerwehr kennt sich ohnehin aus, und außer der kommt doch eh niemand zur Hilfe.

    Im übrigen werden wir sehen, was passiert , wenn es in den Städten nach drei Wochen nix mehr zum fressen gibt.

    Da wird sich einiges dann relativieren .Bezeichnenderweise endet ja die Bundestagesdrucksache/Technologiefolgeeinschätzung zum Blackout nach ca. 10 Tagen, weil danach nichts mehr vorhersehbar ist.

  • denn mit einem Baum quer über die Straße ist es nicht getan, der ist gleich wieder weg. Stihl oder Husqvarna oder ähnliche erledigen das. Dass ein Bauer die Straße zu seinem Hof absperrt dann schon eher, aber das hilft auch nur für kurz, viele haben SUVs und fahren dann einfach über die Wiese.

    doch ist es schon getan, denke nur an das Drama wenn hier mal Sturm ist und ein paar Ästchen auf der Straße liegen.

    Welcher Städter hat außerdem ne Kettensäge im Auto liegen ? Bei der Lautstärke wäre sowieso gleich das halbe Dorf alarmiert.

    Und mit den Spielzeug SUV´s sollen die ruhig versuchen durch die umliegenen Äcker oder Gräben zu kommen.

    Vor allem zur Herbst Winterzeit.


    Es gibt Dörfer an Durchfahrtsstraßen, bei den meisten geht aber nur die Strasse/Feldweg hin und dann Sackgasse.

    Vor allem bei den vielen Einzelhöfen.

    Da ist auch nix mit zig Feldwegen, weil die dann vom Hof aus sowieso nur irgendwo in den Acker gehen und aufhören.


    Für mich wäre das auf jeden Fall eine Möglichkeit den schnellen Zugang zum Dorf einzuschränken.

    Dazu muß es kein Baum sein, Baum womöglich an den Stellen wo man irgendwie mit dem Auto reinschlüpfen könnte.

    An der Hauptzufahrt reicht ein Traktor quer zur Strasse. Da seitlich tiefe Gräben sind - ist kein umfahren möglich.

    Den kann man auch schnell beiseite fahren um selbst raus zu können.

  • viele haben SUVs und fahren dann einfach über die Wiese.

    Was für ein Traum! Die meisten SUV sind 2WD und können mit echtem Gelände oder auch nur etwas Acker genauso viel anfangen wie ein U-Boot was mit einem Landgang anfangen kann. Das einzige, was ein klassischer SUV mit 2WD an Vorteil auf dem Acker hat ist die höhere Bodenfreiheit.


    Ein SUV mit 4WD hat da vielleicht schon bessere Karten, erst recht, wenn der Acker durchnässt ist. Bei uns in der Gegend setzt sich unter solchen Bedingungen aber so viel Schlamm am Fahrzeug fest, dass dieses recht bald stecken bleiben wird.


    Und dann kommt noch hinzu, dass 90% der SUV-Fahrer zwar ihr Gefährt souverän im Großstadtdschungel bewegen können, solange zu allen Seiten, überspitzt gesagt, zwei Meter Platz ist. In allen Lebenslagen. Aber sowie es ins Gelände geht, und sei es noch so einfach wie ein Acker oder eine Wiese, werden dieselben Fahrer sich nach spätestens 20 Meter festfahren. Egal, ob mit oder Allradantrieb. Einfach, weil sie damit nicht umgehen können und schlicht überfordert sein werden.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Soweit ich das sehe wurde der Aspekt, ab wann werden einzelne(Gemeinden) ihre Zufahrtsstraßen blockieren?

    Im DACH-Raum werden Kommunen sicher nicht eigenmächtig Zufahrtsstraßen blockieren. Die Gründe hat StefanS ausgeführt. Wir sind hier, noch, in einem zivilisierten Landstrich und nicht im Wilden Westen. Daran wird auch ein Blackout erstmal nichts ändern.


    Und die Polizei wird dann andere Sorgen haben als allerorten irgendwelche Straßensperren zu errichten.


    "Unbemannte" Straßensperren wird es auch nicht so ohne weiteres geben. Jedenfalls nicht, ohne sie entsprechend der Verkehrssicherungspflicht abzusichern. Also so, als wäre die Sperre eine Baustelle. Anderenfalls wäre es ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, der durch die Justiz in der Aufarbeitung des Blackouts entsprechend geahndet werden würde.


    Unabhängig davon sind nicht überwachte Sperren keine Sperren. Sie würden entsprechend motivierte Personen zeitlich in der Bewegung hemmen, aber nicht langfristig oder gar dauerhaft aufhalten.


    Sperren jeder Art sind IMMER zu überwachen.


    Und wenn ich daran denke, welchen Aufwand man alleine bei meinem Wohnort betreiben müsste, um auch nur PKW aufzuhalten müsste man mindestens ein Dutzend Sperren errichten, um zu verhindern, dass jemand aus der Stadt in unser Dorf mit dem PKW kommt.

    Minimum ist diese Zahl zu verdoppeln, wenn man den Fußgängern und Radfahrern den Zugang erschweren möchte. Von den diversen Gartenumfriedungen an der Ortsgrenze, die mehr oder weniger einfach zu überwinden sind hat nicht erst zu reden.


    Eigentlich ein ziemlich utopisches Unterfangen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Einmal editiert, zuletzt von UrbanTrapper ()

  • Die Frage ist doch WENN und nicht OB...


    was tue ich, wenn so ein "Depp, illegalerweise, .." - das aendert doch am Faktum selbst nichts. Komisch, wenn man *Szenarien* wegdiskutiert?


    Daher... ich probiere so Strecken in meiner Planung zu identfizieren und folglich zu vermeiden. Fokus meiner Planung ist zwar eher Verstopfung-durch-Liegenbleiben, aber das geht in die aehnliche Richtung.

  • Die Frage ist doch WENN und nicht OB...


    was tue ich, wenn so ein "Depp, illegalerweise, .." - das aendert doch am Faktum selbst nichts. Komisch, wenn man *Szenarien* wegdiskutiert?

    Dann gilt das von mir oben gesagte dennoch: behördlicherseits würden nicht mal eben Straßensperren errichtet werden, schon gar nicht solche, die nicht überwacht sind.


    Eher würden von lokalen Behörden Check-points errichtet werden. Aber eher vor dem Hintergrund, mögliche nächtliche Ausgangssperren einfacher überwachen zu können oder Flüchtlingsströme besser lenken zu können. Die würde man eh über große Verkehrsstraßen führen.


    Bei allen nichtüberwachten Straßensperren gilt: ist es eine improvisierte Sperre, wird sie mich in meiner Bewegung hemmen (also Zeit kosten, bis ich sie möglichst geräuscharm geräumt habe oder ich sie umfahren muss), aber nicht grundsätzlich an meinem Vorwärtskommen behindern.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • In Zeiten in denen dann auch kein Navi mehr funktioniert, wird das mit Ausweichrouten finden amüsante

    Wieso funktioniert bei einem Blackout kein Navi mehr? Die sind doch Satelliten gestützt.

    gefällten Baum/LKW Ladung Erde auf die Fahrbahn, km vor der jeweiligen Ortschaft um „Flüchtende“ aus der nächsten größeren Stadt davon abzuhalten ins jeweilige Ort/Dorf zu kommen.

    Bei einem Blackout erwarte ich mir ein völliges Verkehrschaos mit Stillstand auf der Straße. Daher glaube ich, dass die meisten Autos feststecken und die Leute sich eher zu fuß (*) auf den Weg machen und da ist ein umgefallener Baum kein Hindernis.


    Ergänzung: *) und mit dem Rad

    2 Mal editiert, zuletzt von preppapapa () aus folgendem Grund: "Rad" hinzugefügt

  • Daher glaube ich, dass die meisten Autos feststecken und die Leute sich eher zu fuß auf den Weg machen und da ist ein umgefallener Baum kein Hindernis.

    Das ist tatsächlich der Grund, warum ich hier lokal alle Wege zu Fuß und mit Fahrrad recht regelmäßig abgehe/-fahre. Wissen, wo die Bäume liegen, ggf direkt entfernen (insofern mit Handsäge möglich), Fahrzeiten merken, verschiedene Lichtverhältnisse...


    Regional dann entsprechend die Hauptwege - als GLOCs mit Fahrrad und Anhänger. Die ganzen Radtrails werden regelmäßig freigeschnitten. Hier fahren gefühlt Millionen Enduros rum, mit und ohne Motor. Das ist für mich immer och die perfekteste Art der schnellen, reichweitestarken und verdeckten Bewegung.


    Know your 'hood!

    Erklärter FDGO-Fan