Tools aus dem 3D Drucker

  • Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit einem 3D Drucker.

    Mir kam der Gedanke ob es nicht Vorlagen gibt um sich Survival Tools damit selbst zu drucken. Im Netz auf einschlägigen 3D Druck Portalen habe ich schon ein paar Vorlagen gefunden, aber nicht unbedingt immer sinnvoll.

    Über die Seite techagainsttanks . com gibt es zum Beispiel auch Vorlagen für Knieschoner oder medizinisches Zubeöhr und ähnliches.

    Hat von euch da schon jemand Erfahrungen oder sich entsprechendes Zubehör selbst hergestellt?


    Für Erfahrungs und Vorlagenaustausch bin ich gerne zu haben.


    Viele Grüße

    Larry

  • Ich selbst besitze keinen 3D Drucker, lasse aber vom Kollegen ab und an was ausdrucken.

    Was verstehst du genau unter "Survival Tools"?
    Eine Halterung für den Alltag oder ein gebrochenes Plastikteil ersetzen, ist aus meiner Sicht kein Problem.

    Aber der verwendete Kunststoff ist auch nicht beliebig belastbar und ich kann mir im Moment nichts vorstellen, was ich aus dem Drucker für einen Notfall benötigen würde.
    Da sind mir Versionen aus stabilerem Material x-mal lieber.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Festigkeit ist das eine, Flexibilität bei der Auswahl das andere.

    Ich denke da von der Batterieaufbewahrungsbox oder Fach für Notschlüssel bis zum kleinen Gewürzstreuer oder Arm- oder Beinschiene.

    Bis zu Halterungen, Verschlüssen, Turnique, Clippsen usw.

    Die Möglichkeiten sind vielfältig.

  • Na gut...

    Da habe ich mich wohl zu sehr auf den Begriff "survival tool" fixiert.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ich sehe da Möglichkeiten, Geräte reparieren zu können, weil irgendwas zerbrochen und nicht klebbar, oder verlorengegangen ist. Ob das Material erhöhten Anforderungen genügt (Kochtopfgriff usw.) weiss ich nicht.

    Als Ersatz für die Neubeschaffung von Bedarfsartikeln nur, wenn der Spassfaktor hoch genug ist. Mit Spassfaktor meine ich, es sollte Spass machen, einen Tag mit Datei beschaffen und Gegenstand 3D- drucken zu verbringen wenn man den Kram per Mausklick billiger und besser direkt bestellen kann.

    Zumal man ja viel Infrastruktur vorhalten muss, damit man mit dem Gerät überhaupt etwas anfangen kann.

    Für Survival sind Zaundraht, Panzertape, Bauschaum & Co. sowie eine Handwerkstatt vermutlich besser geeignet. Es ist z.B. erstaunlich, was man alles aus Holz oder Konservendosen behelfsmässig machen kann.

  • Ich habe ebenfalls einen 3D-Drucker. Die mechanischen Eigenschaften des Endresultats aufgrund des verwendeten Kunststoffes und der Verbarbeitungstechnik schränkt allerdings die Möglichkeiten in einem gewissen Rahmen ein.


    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du einen FDM-Drucker (Fused Deposition Modeling) besitzt. Verfahrensbedingt werden hier ja einzelne Schichten des Kunststoffs "übereinandergeklebt". Dabei kühlen aber die unteren Schichten je nach Modell mehr oder weniger stark ab, bevor die nächste Schicht aufgebracht wird. D.h. im Ergebnis sind die Schichten nicht sauber miteinander verbunden. Daraus resultiert, dass das gedruckte Teil in X und Y-Richtung (parallel zur Druckebene) deutlich zugfester ist, als in Z-Richtung (senkrecht zur Druckebene). Wenn man das weiß und seinen Druck entsprechend plant, kann man da trotzdem viel mit machen.


    Abgesehen davon gibt es inzwischen aber auch eine Vielzahl verschiedener Kunststoffe mit verschiedenen Eigenschaften zur Auswahl. Die gebräuchlichsten sind PLA, ABS und inzwschen auch PETG. Gerade PETG finde ich als Werkstoff interessant, weil

    - deutlich flexibler als ABS (aber nicht so flexibel wie PLA)

    - (fast) so leicht zu drucken wie PLA (kaum Warping)

    - leicht desinfizierbar (kann man in ein Alkoholbad legen, ohne dass es zerstört wird)

    - beständig gegen Wasser und viele Chemikalien

    - höhere hitzebeständigkeit als PLA (muss aber deshalb auch bei höheren Temperaturen gedruckt werden)

    - recht UV-beständig, kann also auch im Außenbereich verwendet werden


    Wenn es dann noch stabiler sein soll, gibt es noch spezielle Filamente, wie Kohlefaser-verstärktes Nylon, womit man die Zugfestigkeit erheblich steigern kann. Ist aber auch deutlich schwieriger zu drucken und die Carbon-Fasern schleifen die Druckdüse ab, da sollte man also entsprechend aufrüsten, bevor man sowas angeht.


    Fazit: Ja, man kann heute mit einem FDM-Drucker viele nützliche Dinge drucken, aber man sollte wissen, was man tut.

  • Ich sehe das mit der Stabilität auch so. Man muss wissen was man für welchen Einsatz braucht.

    Mein Gedanke ging eher dahin in ruhigen Zeiten sich mal Protektoren, Knieschoner oder ähnliches herzustellen. Oder Schnallen, Halterungen, Clips die bei Bedarf gebraucht werden können.

    Auf Grund des relativ niedrigen Filamentpreises ist es manchmal günstiger solche Kleinteile selbst zu erstellen statt sie per Mausklick zu kaufen und dann auch noch das Porto zu bezahlen. Wenn man dann auch noch ein günstiges Teil aus dem fernen Asien bekommt kann es genauso schnell brechen wie etwas selbst gedrucktes.

    Ich möchte das jetzt nicht zu sehr abgleiten lassen. Wenn jemand Interesse hat darf er sich gerne bei mir melden.

  • A propos: bei Reichelt gibt es grad einen kleinen feinen 3D-Drucker für 99€, wer den Einstieg in dieses Thema sucht. Taugt auch als Weihnachtsgeschenk. Druckt bis zu 12x12x12cm große Objekte und verarbeitet 1,75er-Standardmaterial (ABS, PLA, WoodFill, CopperFill, SteelFill). Laut Anbieter ist der Drucker komplett vorkonfiguriert und kalibriert (jaja, die Profis stöhnen jetzt), ein Schnippsel PLA und eine SD-Karte mit ein paar 3D-Modellen ist auch dabei. D.h. man sollte direkt unterm Weihnachtsbaum schon losdrucken können.

    SELECT MINI V2 - 3D Drucker, MP Select Mini V2
    beheizte Aluminium-Druckplatte mit Düse und Lüfter, sodass alle Filament-Arten gedruckt werden könnenvollständig montiert und werkskalibriert, sodass Sie…
    www.reichelt.de

  • Ich sehe das mit der Stabilität auch so. Man muss wissen was man für welchen Einsatz braucht.

    Mein Gedanke ging eher dahin in ruhigen Zeiten sich mal Protektoren, Knieschoner oder ähnliches herzustellen. Oder Schnallen, Halterungen, Clips die bei Bedarf gebraucht werden können.

    Auf Grund des relativ niedrigen Filamentpreises ist es manchmal günstiger solche Kleinteile selbst zu erstellen statt sie per Mausklick zu kaufen und dann auch noch das Porto zu bezahlen. Wenn man dann auch noch ein günstiges Teil aus dem fernen Asien bekommt kann es genauso schnell brechen wie etwas selbst gedrucktes.

    Ich möchte das jetzt nicht zu sehr abgleiten lassen. Wenn jemand Interesse hat darf er sich gerne bei mir melden.

    Also Protektoren und Knieschoner würde ich mir in ruhigen Zeiten eher kaufen als selbst herzustellen. Erstens kommt man damit vermutlich günstiger hin (Filament + Strom kostet auch), sie sind stabiler (weil aus "einem Guss") und Zeit spart man auch erheblich.


    Bei speziellen Halterungen, Clips, etc. sieht es dann schon anders aus. Da bekommt man oft nicht exakt das, was man bräuchte. Da ist so ein Drucker eine echte Hilfe. Klassisch würde man sich dann etwas aus Holz basteln. Heute kann man sich sowas millimetergenau per CAD designen und einfach drucken.

  • Hier mal eine Auswahl dessen, was ich bereits gedruckt und in Verwendung habe bzw. hatte:

    - Wandhalterungen für Kameras

    - Stapelbare FIFO-Boxen für AA- und AAA-Akkus (ähnlich einem Rolldosenregal)

    - Stapelbare Rolldosenregale für die kleinen Tomatenmark-Dosen

    - Passgenaue Werkzeughalterungen, die an Lochwände gesteckt werden können --> siehe Foto

    - Ersatztankdeckel für unseren ehemaligen Passat (der Herr hab ihn seelig) --> siehe Foto

    - passende Abstandshalter für Spiegel

    - Ersatz für einen abgebrochenen Stopper am Rollladen (rutscht sonst komplett in den Rollladenkasten rein, wenn man den zu schwunghaft hochzieht)

    - Wandhalterungen für unsere KFZ-Dachbox

    - Ersatz für den Clip einer Motorhauben-Haltestange

    - Klorollenhalter, den man auf den Badewannenrand stecken kann

    - Faceshields (als das mit Covid19 los ging und Schutzausrüstung so knapp war)

    - Kabelclips


    Das kann man jetzt nicht gerade als Survival-Tools bezeichnen. Aber die Möglichkeit, sich an einem Wochenende mal schnell innerhalb 3h einen neuen Tankdeckel zu drucken, solange der Ersatz noch nicht da ist, war beispielsweise schon sehr hilfreich.


    IMG_20221209_110820751.jpg

    fuel_cap.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von KidCrazy () aus folgendem Grund: Fotos vergessen

  • Ich habe auch einen FDM Drucker und finde das schon sehr praktisch. Wie schon erwähnt gibt es durchaus einige Einschränkungen, einerseits was die Geometrie eines Teiles betrifft (Überhänge an den falschen Stellen), das Material (wird schnell weich bei Hitze) und natürlich auch was Zeit und Kosten betrifft (kleines Teil 30min-2h Druckzeit, grössere dauern locker 8-12h oder länger). Auch wenn es inzwischen relativ zuverlässige Drucker gibt ist ein gewisses Mass an handwerklichem Geschick und technischem Verständnis immer noch ein Vorteil (es wird nicht immer alles glatt gehen).

    Es gibt unzählige Modelle/Teile, die man herunterladen und ausdrucken kann. Es ist aber viel interessanter, wenn man Dinge gleich selbst konstruieren kann (verwende dazu aktuell z.B. FreeCAD). Ich habe auch schon einige Male etwas mit einem gedruckten Bauteil repariert (wie z.B. Reflektorhalter am Fahrrad).


    Ich meine schon, dass es aus Survival/Prepper Sicht einen Vorteil bietet, wenn man eben selbst, bzw in den eigenen 4 Wänden diverse Teile innerhalb einiger Stunden herstellen kann. Auch verhältnismässig triviale Konstruktionen können sehr hilfreich sein. Festigkeit und Genauigkeit (Abweichungen <0.2mm, oft <0.1) sind inzwischen in einem "brauchbaren" Bereich.

    Spezifische, ausdruckbare Survival-Tools kann ich jetzt spontan auch keine nennen. Aber man erweitert mit einem solchen Drucker sicher seine Möglichkeiten.

  • Zählt das als Survival Tool? :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Externer Inhalt youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Also, ich habe einen 3D Drucker seit etwa 5 Jahren bei mir zuhause und in meiner Technikerarbeit 2012 habe ich einen Reprap bauen müssen (inkl Platine löten, Programm Kompilieren etc.)


    Der hat mir in vielen Situationen schon geholfen, neuer Griff für die alte Gefriertruhe z.b. oder Klingelhalter, Batteriespender, Spielzeug, Flaschenzug (hält sogar was aus) Umlenkrollen für Seilzugkonstruktionen (Sport), Griffstücke, Halterung für GPS Gerät am Fahrrad, .........


    Auch wenn er heute nicht so oft läuft - tolle Anschaffung, günstig und hält lange.


    Was die Bedenken bei den Materialien betrifft, die Standard FDM Drucker haben inzwischen soviele Materialien zur auswahl, ob weiche Handyhülle, Ultrahartes ABS, oder Lebensmittelechtes Petg, oder eben das "einfache" PLA und PLA+

    Zusätzlich gibt es viele verbindungen, z.b. Carbon oder Holz im PLA... dadurch lässt sich viel realisieren. Auch belastbare Teile!


    Hoffe das konnte euch, auch wenn verspätet, helfen.


    LG

    Prydae

  • überlege mich auch mal dem thema zu nähern. Wieviel gekd muss man mindestens ausgeben, damit man keinen schrott hat und ständig genervt ist.


    Unnötig laut sollte der nicht sein.


    Gibt es sinnvolle geräte, die mit max 600w auskommen? Meine powerstations schaffen beide nicht mehr

    aus DE gesendet....

  • Ich drucke tatsächlich mit einem Anycubic I3 Mega S (der kostete im Angebot ca 180€ neu...) bin zufrieden.


    Klar musst du den mal leveln (also die Parallelität gewährleisten von Druckbett zu Extruderdüse)... Aber das machst nur sehr selten. Dann läuft der erstmal stabil.


    Gelobt werden heute die Bambulab.. Damit hab ich mich noch nicht auseinander gesetzt (bin halt zufrieden mit meinem System).

  • Bambulab kannte ich bislang ebenfalls nicht, findest du hier:


    Kaufen Sie 3D-Drucker, Filme und Zubehör im Bambu Lab EU-Shop
    Kaufen Sie Bambu Lab 3D-Drucker, Bambu-Filamente und Zubehör im Bambu Lab EU-Shop. Holen Sie sich schnell druckende 3D-Drucker mit CoreXY-Hochgeschwindigkeits-…
    eu.store.bambulab.com


    Der Name Creality fällt ebenfalls öfter...


    Creality Deutschland
    Creality ist ein führender Hersteller von 3D-Druckern, der sich der Entwicklung von DIY 3D-Druckern, Filamenten und Zubehöre. ✔Kostnloser Versand ab €99 ✔365…
    store.creality.com

  • Ich habe seit einigen Jahren den Prusa MK3s und sehe den aufgrund der Problemfreiheit als Werkzeug an ala Kreissäge oder Akkubohrer. Wird angemacht, wenns benötigt wird und nicht, weil ich mich mit beschäftigen will.


    Gedruckt werden allerlei Ersatzteile, Griffe, Haken, Nützliche Dinge, kurzfristige Geburtstagsgeschenke usw.


    Ja, ist nicht billig, aber ich habe auch nicht vor, mir alle 5 Jahre einen neuen 3d-Drucker zu kaufen. Mit einer ähnlichen Einstellung gehe ich generell an Werkzeugkauf.


    ps: das soll kein Bashing auf andere Marken sein! Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich an den Prusa *nichts* machen muss, außer Filament austauschen.

  • Je nachdem mit welchem Filament man arbeiten will, sollte man einen Drucker mit geschlossenem Gehäuse und Heatbed kaufen.
    Die günstigsten haben meines Wissens beides nicht.

  • Beheiztes Druckbett ist ein Muss und ausser den ganz billigen Druckern haben das heute fast alle. Worauf man achten sollte wenn man mit ABS drucken möchte ist, dass das Druckbett bis 120°c beheizt werden kann. Ein Gehäuse kann man zur Not ganz gut mit einem großen Karton selber improvisieren.