Bogenjagd

  • lord Helmchen
    Tja, gute Frage. Tips kann Ich Dir keine geben. Schau doch einfach mal in der Suchmaschine nach TakeDown Recurvebogen. Dann, je nach Deiner Körpergrösse und sportlichkeit, die gegebenen Bogenmasse ermitteln. von 60" bis 70" ist so ziemlich alles vertreten; Gibts dann von 18 bis meist 42 lbs.
    Um nicht zuviel Geld auszugeben, mMn reichen Bögen von zB Samick, Ragim, OF (SF Archery) locker aus, wenn man denn nicht an grossen Turnieren teilnehmen will. Diese gibts von ca 50 bis 200 €. Ich würde allerdings lieber Mittelteile aus Holz nehmen; es gibt zwar auch Metall (Magnesium oder Alu usw), diese sind aber mEn auf Dauer zu schwer. Ich mein, nen Bogen der 1,5 bis 2 kg Eigengewicht bereits hat. Hm.
    Wühl Dich da am besten wie gesagt selber durch, es muss DIR passen. Und ich bin da auch nicht sooo bewandert, als dass ich Ratschläge gross geben könne.


    Das einzige was mir einfällt; Nicht gleich mit 40 oder mehr lbs zu starten! Erstmal die Grundtechniken lernen und dann weiter ausbauen. Und vor allem immer nen Armschutz tragen.
    Viel Glück und Spass, wenn Du fündig geworden bist :)


  • Zitat von Tasmanier;140380

    Und vor allem immer nen Armschutz tragen.


    Oh wie wahr. Ohne Armschutz hat man schnell die Möglichkeit sämtliche möglichen Farbabstuffungen von Blutergüssen kennen zu lernen....

  • Ich hatte schon das Vergnügen mit dem 35lbs Langbogen von Peacefool zu schießen. Wenn man zu lange halten muss, fängt man ganz schnell an zu zittern. :face_with_rolling_eyes: Ansonsten, das war zumindest mein Gefühl, sind 35 lbs für eine Jagt, von was auch immer über der Größe eines Hasen, nicht besonders effektiv. Natürlich hatten die Pfeile keine Jagtspitzen. Da sieht es möglicherweise ganz anders aus.


    Aber: Ich bin echt gar kein Experte. Es wäre vielleicht mal ein ganz guter Test mit Jagtspitzen zu schießen. Nur um mal das Gefühl zu bekommen. Ansonsten bin ich mit den 35 lbs ganz gut klar gekommen. Allerdings habe ich auch nur ca. 20 Mal geschossen.


    Danke für Deine Tipps!

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von Tasmanier;140373

    Was noch garnicht erwähnt wurde, fällt mir grad auf, bei der traditionellen Bogenjagd wurde nicht bloss mit Pfeilen gejagt, diese waren zum Teil noch mit Giften versehen. Die Sami, oder Pugua und andere im "Busch" jagen heute noch auf diese Art. Und, dann ists auch egal, ob ein Schwarzkittel ankommt. Ist der Pfeil präpariert, haut es selbst nen Braunbär aus den Socken innerhalb von paar Sekunden.
    Gruss Tas


    Das mit den paar Sekunden halt ich für ein Gerücht. Wobei das auch nur bedeuten würden, das der Bär nach einem stirbt.

  • @ lord_helmchen


    Tasmanier hat da Recht, das man hier keine Tips geben kann!
    Aber übers I- Net würd ich sowas nie kaufen; am besten zu einem Bogenverein schaun, denen erklären, das man Interesse am Bogenschiessen hat, und ob man bei ihnen
    mal ein bisschen Probeschiessen darf!
    Kostet ab und an mal nen Zehner für ne Versicherung, aber die sind es auf alle Fälle wert, den einen oder anderen Bogen zu testen und sich einen eventuellen Fehlkauf zu sparen!
    Bear Bögen taugen mir persönlich am besten, aber das muss, wie Tasmanier schon meinte, jeder für sich raus finden!


    Auch wegen der Pfundangaben musst du selber probieren, mein Kumpel, der mich damals das erste mal zu nem Verein mit genommen hat, fing mit nem 50 Pfünder an....
    der eine so, der andere so


    Grüsse, role

  • hamster
    Na nun lass doch einfach die Goldwaage eingepackt :face_with_rolling_eyes:
    Ich weiss ja nicht wieweit Deine Kenntnisse bezüglich Toxikologie reichen, und man kann auch nicht Pflanzen/Tiergifte aus Tropen oder Subtropen mit den heimischen hier vergleichen, sicher.
    Allerdings, wo wir grad bei sind: Das Gift der Pfeilgiftfrösche zB wirkt innerhalb von Sekunden. Da kannst Dich gern selber mal informieren.
    Und in dem Topic hier gehts um Bogenjagd und nicht um: Welche Gifte wirken wann wie schnell, und vor allem: Wie stellt man diese her!
    Nix für ungut.


    lordhelmchen:
    Och, Du, mit 34 lbs kannst schon was erreichen :) Schmale Jagdspitze (in USA gibts auch noch ganz derbe andere), und Du hast was zu essen im Falle X. Und mal logisch gedacht: Mehr als nen Hasen braucht eine Einzelperson in einer Notsituation doch nicht, man muss da doch nich übertreiben. Wer glaubt unbedingt nen Hirsch bejagen zu müssen oder Rentier im Norden.. Wofür? Soviel Fleisch muss auch erstmal verwertet werden.
    Das ist dann nämlich wieder ein ganz anderes Thema.


    Und ich kann da Role zustimmen: Wenn in deiner Nähe ein Bogensportverein ist, dann da einfach hingehen. Leihbögen zB probieren, manchmal gibts da auch günstig gut eingeschossene zum Verkauf, und allgemein da weitere Tips holen.
    Bogen ist wie Schlafsack, Rucksack, Schuhe und Messer: Völlig individuell zu Person.


  • Oft muss es auch nicht der Bogensportverein sein. Wenn man einen guten Fachladen in der nähe hat reicht das oft schon aus.


    Ich habe mich eine Woche intensiv(!) über das Thema belesen und bin dann zum Örtlichen Bogenhändler gefahren. Dort wurde ich sehr kompetent Beraten nach meiner Suche nach dem ersten Bogen. In vielen Läden wird auch die Möglichkeit Angeboten sich Equipment zu leihen.
    Ein taugliches Ziel ist auch recht günstig zu bekommen, braucht man nur noch einen passenden Ort, und der findet sich auch(wenn ich sowas im Ruhrgebiet finde, findest du sowas überall ;))
    Wieviel lbs usw das hängt von dir ab. Deswegen würde ich auch in den Laden gehen, dort kannst du ausprobieren. Zuviel lbs oder zuwenig Auszug sind ganz schlecht.

  • Meinen Langbogen habe ich bei einem Bogenbauer auf dem Mittelaltermarkt gekauft. Der hatte ca. 6-8 Stück, die ich probeschießen konnte.
    Da hatte ich schnell den Richtigen gefunden. Und mit 150€ war der Preis sehr fair.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ein Bogen muss zu einem passen. Der größte Fehler ist sich was über das Internet zu bestellen. Außer man hat natürlich jemand der sich auskennt an der Hand.
    Ich würd gern zunächst zwei Bereiche der Bogenjagd unterscheiden. Zum einen das Waidgerechte Jagen zum jetzigen Zeitpunkt und zum anderen das Jagen in einer Notsituation. Beides unterscheidet sich in meinen Augen erheblich.
    Sicher kann man mit einem 32lbs Recurvebogen und Feldspitzen etwas erlegen (Egal ob Reh oder Hase), aber dies erfordert sehr hohes jagdliches Geschick und ist wohl immer mit einer längeren Nachsuche verbunden. Mit einer Jagdspitze sieht da ganze wohl schon etwas besser aus, aber optimal ist es sicher auch nicht.
    Die Frage lautet also ob man es, zum jetzigen Zeitpunkt vertreten kann, das man ein Tier nur verletzt und nicht tötet.
    Ein erfahrener Bogenjäger wird sicher auch mit einem Jagdrecurve erfolgreich sein. Vielleicht haben wir ja einen hier der sich outen möchte?
    Ich habe das Glück 2 Bogenjäger zu kennen. Keiner von beiden jagt mit einem Recurve, sondern beide mit Compoundbögen.


    Begründet haben sie es mir gegenüber hauptsächlich mit der größeren Treffsicherheit die SIE damit haben.
    Dazu verwenden sie Jagdspitzen mit 2 bis 3 Klingen und Bögen im 50 bis 70lbs Bereich.


    Aber viel wichtiger als eine gute Ausrüstung ist wohl eh Erfahrung und jagdliches Geschick. Reale Schussdistanzen sind 7m bis 25m, und so nah muss man erst einmal heran kommen. Wer also plant mit einem Bogen im Ernstfall jagen zu gehen, sollte wohl am besten die Jägerprüfung und zB in Frankreich die Bogenjäger-Ausbildung absolvieren.
    Und anschließend wie in jedem anderen Bereich des Preppens auch, reale Erfahrungen sammeln.

    Gruß Sidge

  • Was bei der Bogenjagd sicherlich auch hilft, sind Auslösehilfen (keine Ahnung, wie die richtig heissen). Die schlingt man sich idR ums Handgelenk, manche haben auch einfach nur einen anatomischen T-Griff, und man hat mehr Kontrolle und kann den Bogen ruhiger halten... ansonsten würde ich mindestens einen griffigen Lederhandschuh oder eine Leder-Zughilfe empfehlen... sonst kann nämlich auch die Zughand nach ner halben Stunde aussehen wie bei einem Gitarrenanfänger bei der ersten Übungssession. Zumal man sich mit der Sehen auch mal gerne was quetschen kann oder Haut abreißen. (Das ist keine graue Theorie, ich habe Bogenschießen mal für ein halbes Jahr im Verein betrieben und früher regelmäßig beim Campen auf einem Privatgelände, und da gabs genug Verletzungen jeglicher Art)
    Nebenbei bemerkt, würde ich gerade Anfängern zu einem simplen Recurve-Sportbogen raten um die Grundtechniken zu lernen, die bekommt man auch oft gebraucht von Vereinen oder zB bei eGun, wenn der Schütze da "rausgewachsen" ist.
    Immer auch drauf achten, dass man sich die richtige Pfeillänge zum Bogen holt.
    Und wenn man das Schießen mit dem Sportbogen beherrscht, dann kann man sich Richtung Langbogen vortasten... Das erste Mal mit einem Langbogen (Mittelalterwoche in Visby, ~40lbs, ~160cm Bogen) hab ich 5 Versuche gebraucht, um die Scheibe zu treffen -der hatte keine Pfeilauflage und ich musste erstmal lernen, das 'Wegdrücken' vom Griffbereich zu kompensieren... Das, und der Fakt, dass die Langbögen bevorzugt in einer sehr steilen ballistischen Kurve geschossen wurden (bedingt durch schwere Pfeile und eben sehr lange Bogenarme), macht das nicht einfacher... und schon gar nicht geht, das erst in einer Krisensituation zu lernen.


    So long,
    Sam

  • SAM D Illian: Du meinst ein Release. Benutzt man eigentlich nur beim Compoundbogen. Der Vorteil davon ist, dass der Bogensehne keine seitliche Schwingung mitgegeben wird sondern die Sehne ihre Energie gerade auf den Pfeil übertragen kann. Wenn man Beispielsweise ohne Release schießt geben meist die Finger einen seitlichen Drall an die Sehen ab. Das Ergebnis davon kann sich vermutlich jeder denken.


    Ich selbst schieß bsp. mit sowas ähnlichem wie das hier http://www.bogensportwelt.de/ALLEN-Release-XX-Platinum

    Gruß Sidge

  • Hallöle!



    Hört sich sehr interessant an, aber was ist mit dem Gewicht des Pfeils, der Verwindungssteife des Pfeilmaterials..............??
    Oder so was banalem wie einem Anhaltepunkt?


    Compound, gut und schön, Jagdspitzen- toll!


    Der beste superduper Compound hilft dir nichts, wenn du null über den Rest weist!
    Ja, beim Lösen des Pfeils gibt es einen kleinen Drall, entweder leicht nach links oder nach rechts, aber auch beim besten Gewehr hast du solche Faktoren!


    Ein guter Schütze weis meiner Meinung nach, auf was er bei seinem Jagdgerät achten muss!
    Oh, wie ich es liebe!
    Carbonpfeil mit einer am besten 4- schneidigen Jagdspitze, das Material so dünn und leicht, wie möglich, dann noch einen superhightech Sehnenlöser undundund.........
    Aber man braucht einen super Compoundbogen mit mindestens 3 Kilo Eigengewicht und mind 75 lbs...........


    Sorry, bei so vielen Faktoren rate ich solchen Leuten, ein gutes Jagdgewehr zu erstehen.....( aber denkt daran, das die hälfte der Jäger trotz Waffenkunde und langjährigen Besitz des Jagdscheins nur die hälfte treffen!!)


    In Chechien hat man die Möglichkeit, auch als Deutscher ohne Jagdschein, mit dem Bogen zu jagen! Was mich dabei immer zum Lächeln bringt, ist, das die Jungs mit ihren Compounds eine kleine 9mm für den Fangschuss einstecken haben.....(für was bloss??????)


    Ich weiss, was ich treffe, und das sicher, vor allem mit welcher Spitze auf welches Tier, wie schwer das ganze sein soll und wie ich schiesse, entweder 2 finger unter dem Pfeilnock für den Reaktionsschuss und 2 unter dem Pfeil, einem über dem Pfeil für einen ruhigen und sicheren schuss!!


    Ich will hier keinem was ein-, noch ausreden, nur einen Rehbock mit einem gesplitterten Carbonpfeil und einer verbogenen Jagdspitze im Oberschenkelknochen zu suchen, und dann abnicken ohne 9mm, viel Spass und Glück!!


    Grüsse, role

  • Hi Role,


    ich wollte auch keine Kurzanleitung schreiben, sondern nur erwähnen, was mir so einfällt -und natürlich aufzeigen, dass es sich hier keinesfalls um etwas handelt, was man mal eben zwischen Tür und Angel lernen oder gar meistern kann.
    Danke für deine Hinweise!


    So long,
    Sam

  • Hallöle!


    Ist ja auch gut so! Natürlich gehören diese Dinge mit dazu!Vor allem im Sportschiessen!


    Am besten ist für jeden das Teil, mit dem er umgehen kann!


    Was eine gute Hilfe sein kann, ist ein "Trapperschiessen", ein paar 3d- Ziele, verschiedene Entfernungen, eine Person teilt ein oder zwei Ziele ein, während alle, den Pfeil auf dem Bogen ruhen lassen, natürlich mit dem Rücken zur Bahn, warten!
    Dann heist es "Ziel frei", das heist umdrehen und schiessen! Zum Anfang natürlich eine längere Such- Spann- und Zielzeit, so max. 10 sec!
    Dazu verschiedene Bögen, Reecurve, Compound, Reiter-, Langbogen! Und auch verschiedene Bogenmaterialien, die verschiedenen Pfeile und Spitzen dazu!
    Wenn man nun ermittelt, mit welcher Kombination die meisten Treffer mit den kürzesten Zeiten möglich sind, das Teil erstehen und übenübenüben!!!
    Diese Trapperschiessen sind auch hinterher noch ganz sinnvoll! Auch kenne ich wenig Scheibensportschützen, die im 3d- Park was treffen!
    Genauso aber auch umgedreht!


    .......warum ich auch eher zu nem Reecurve tendiere, ist die Möglichkeit, durch verschiedene Wurfarme die lbs verändern kann, z.B. fürs fischen mit Pfeil, der Pfeil wirds danken, wenn er nicht
    mit 75 lbs durch einen 20 cm Fisch durch und mit der/den Spitze(n) in die Steine oder den Sand donnert......
    Ist doch eine feine Sache, mit einem Griffstück und verschiedenen Wurfarmen mehrere Bögen mit den dazugehörigen Eigenschaften zu haben...?!?!


    Grüsse, role

  • Hat jemand den klappbaren Bogen schon mal in echt testen können?
    Für mich ist das mal wieder so ein "will haben Teil".


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  • Mit 50 bzw. 55 lbs Auszugsgewicht schon recht tauglich, in der wohl neuen Variante CFSB G13 auch mit der Option, eine Spule für das Bogenfischen anzubringen.
    Den Preis finde ich i.O., die Ergometrie ist -wahrscheinlich bauartbedingt- bestimmt nicht angenehm.
    Die Wurfarme sind austauschbar, das ist in Hinsicht auf Reparaturen nicht unwichtig.


    Kompakter als ein klassischer Take-Down-Recurve ist er allemal.


    Fällt auf den ersten Blick vielleicht unter Prepper-Spielzeug, man könnte ja einen Bogen selber bauen.


    Aber mal ehrlich: Ein funktionstüchtiger und halbwegs jagdtauglicher Bogen entsteht nicht aus einem Haselnussstock und Wäscheleine, taugliche Pfeile nicht aus halbwegs geraden Ästen, Federn, einer Rasierklinge und ein bisschen Bindedraht.


    Ich behaupte mal, die Wenigsten haben die Befähigung, einen tauglichen Jagdbogen nebst Zubehör zu bauen und selbst die müssen ordentlich Zeit und Finesse investieren. Zeit, die einem in einer shtf-Situation vielleicht fehlt.


    Insofern ist das kompakte Rundumpaket gar nicht uninteressant. Schnell aus dem Auto oder Rucksack gezogen, Pfeile aus dem Griff gepult und man hat schon mal deutlich mehr in der Hand, als den nächstbesten Faustkeil.


    Schöne Sache eigenlich.


    @ Sam
    Die Verwendung eines Releases bei einem Compound ist zusätzlich noch der Tatsache geschuldet, daß durch die kompakte Bauweise der Sehnenwinkel bei Vollauszug sehr klein ist, sprich die Sehne in einem sehr spitzen Winkel ausläuft. Man hat also gar keinen Platz für die Finger bzw. in Verbindung mit den hohen Zuggewichten wäre das äußerst unangenehm.
    Eigentlich alle Releases greifen auch nicht direkt an die Sehne, sondern an einen sog. Loop, eine kleine Schlaufe, die um die Nock / Ansatzpunkt des Pfeiles herumgeht.


    Bogenschiessen fetzt - ich wollte, ich käm öfter dazu...


    Gruß,
    Maro

  • Da ich selber Compoundbogen schiesse, denke ich einfach mal, sagen zu können, das ein Bogen ungeeignet ist für jemanden, der sich nicht damit beschäftigt hat und geübt ist, wobei das Treffen mit einem Recurvebogen noch sehr viel schwerer ist, als mit einem Compoundbogen. Es gibt einfach zu viel zu beachten, angefangen bei Pfeilen mit dem richtigen Spinewert über syncron eingestellte Cams , die richtige Auszuglänge und so weiter und so weiter. Als ungeübter und mit dem Bogen nicht vertrauter Schütze ist mit Sicherheit jede Armbrust vorzuziehen. Selbst minderwertige Massenprodukte werden auf Entfernungen bis 20/25 Meter so ausreichend gut treffen, das man sich versorgen kann. Auch sind diese "Billigarmbrüste" immer sehr viel preiswerter als ein qualitativ guter Bogen. Natürlich kann man auch sehr hochwertige Armbrüste erwerben, aber das bleibt ja jedem selbst überlassen. Zum Überleben taugt auf jeden Fall auch das Billigmodell, wenn es nicht gerade eine absolute Müllausführung für Stahlkugeln ist.

  • Hi !


    Nur mal eben meine 2 Cent aus meiner Sicht:


    Ich bin seit Jahrzehten Jäger, so ganz klassisch mit Büchse und Flinte.
    Tauben, Krähen, Kaninchen, Hasen, Füchse, Dachse, Rehe, Wildsauen aller Größe, etliche Sorten Hirsche, Elche etc. habe ich in Europa und in den USA bejagt und vermutlich hab ich was vergessen.
    3 Wochen habe ich versucht, mit nem Bogen was zu erlegen, auf einer Jagdreise in den USA.


    Vor ein paar Wochen habe ich mir einen Bogen gekauft.
    Meine Männlichkeit hat schwer darunter gelitten, als mir der Verkäufer schlüssig nachgewiesen hat, dass ich max 28Pfund auf Dauer ziehen kann. ( Ich bin 187 groß und recht kräftig).
    Nun denn, auch Zwerge haben klein angefangen. ( Allerdings bezweifle ich, daß irgendwer ungeübtes mit wesentlich härteren Zuggewichten klarkommt.)


    Ich schiesse jetzt einen Recurve-Bogen ohne jegliche Zieleinrichtung. ( Auch vor dem Hintergrund des Survivals, so wenig Hilfsmitel wie möglich).
    Ich zeile dabei auf eine Scheibe der FITA, das Innere gelbe ( kommt mir jetzt bloss net mit Gold, ich bin nicht farbenblind) ist geschätze 20 cm im Durchmesser.


    So ausgerüstet übe ich jeden Tag etwa 1-2h auf eine Kampfentfernung von 20m, 25m und 30 m.


    In den letzten 3 Wochen habe ich dabei etwa 8 mal das Gelbe da in der Mitte getroffen und das waren absolut nicht wiederholbare Sonntagsschüsse.



    Folgende Gedanken:
    Als Jäger schiesse ich auf 30 bis 100m, in 15 Jahren Jagdausübung ist an einer Hand abzuzählen, wann grösseres Wild näher herangekommen ist. ( dann muss ich nämlich mein Zielfernrohr abschrauben und per Kimme und Korn über den Lauf schiessen, weil so weit drunterzielen mit dem Fernrohr keinen Sinn macht. Die Ballistik erklär ich gern jedem per PM)


    Eine Taube im Flug, einen hochflüchtigen Hasen etc bzw alles was sich bewegt ist aus meiner Sicht mit dem Bogen nicht erlegbar.
    Bleibt also alles was stehen bleibt. Um mit einem einzelnen Schuss eine tödliche Wirkung zu erzielen ist die anzustrebende Trefferfläche etwa ein Bierdeckelgross. ( Deutlich unter 20 cm im Durchschnitt) bei Reh und Hirsch. Hase und Kaninchen mag vorstellbar mit einem Pfeilschuss im Boden festnagelbar sein, allerdings haben diese Art Viecher die unangenehme Eigenart bauartbedingt nicht scheunentorgroß zu sein. Rasier mal nen Fuchs und schau was an Trefferfläche übrigbleibt...
    Ein handelsübliches WildKaninchen ist nunmal im sitzen und mümmeln kaum 20cm im Durchmesser.
    Umgerechnet habe ich beim Üben öfter geschossen wie in 15 Jahren als Jäger mit Gewehr auf Wild.


    Was heisst das alles nun für mich als hungrigen Menschen, der wegen des grimmenden Magens einen Bogen geschnitzt hat?


    Ich wäre verhungert !


    Abgesehen davon, dass sich vielleicht der ein oder andere Hase totgelacht hätte wäre ich leer ausgegangen.


    Ich stelle mal die Behauptung auf, das mit einem selbergebautem Bogen, selbergebauten Pfeilen, zu Fuss auf der Jagd ( wo man eh nicht näher als 60-100m an das Wild rankommt), ohne jahrelangem Training, ohne Gruppenjagd von 20 Mann, eine sinnvolle Nahrungsbeschaffung niemals nicht möglich ist.


    Fischen, Fallenstellen, Schlingen, Schiessen :winking_face: und züchten und Ackerbau ist da wesentlicher effektiver.


    Gruss
    DocAlmi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Mein Tipp für alle, die die Bogenjagd als Ernährungsquelle sehen: Sucht euch euren Ansitzplatz aus und zählt mal wie lange es dauert bis ihr was lohnendes vor dem Bogen hättet. Nehmt hier generös 50 m als Reichweite an. Beachtet dabei bitte das die Kreatur bei einem Pfeiltreffer meist an Blutverlust stirbt. Also wird sie schnell noch mal 50 - 100 m laufen. Ein Reh das nach 100 m Flucht in den Rüben liegt werdet ihr nur finden wenn ihr einen Hund habt oder der Pfeil nach oben steht. Im Mais oder im dichten Unterholz findet ihr NICHTS. Diese langläufige Meinung, dass es überall Wild gibt mag stimmen, aber ob man an das Wild rankommt (pirschen) oder das Wild zu einem kommt (Ansitz) ist etwas ganz anderes. In meinem Feldrevier brauchte ich dieses Jahr wieder 6 Ansitze a ca. 3 Stunden bis ich einen Bock hatte. Im SHFT Fall hätte ich auch vorher die Ricken erlegt, aber diese wären bestimmt auch heimlicher gewesen, die Survival Leute die dann auch im Wald unterwegs sind machen sie nervös. Glaubt bitte nicht das alle Jäger Volltrottel sind, der 70 jährige Fettwanst der kaum 3 Schritte ohne Atemnot gehen kann, kennt üblicher weise mehr Stellen wo er euch einkuhlen kann oder die Wildschweine das Problem aufessen, als ihr Pfeile im Köcher habt.