Tarnen und Täuschen beim bei Anbau von Nahrung

  • Zitat von GelbesDreieck;104837

    Ich fühle mich hier als jüngere Generation mal angesprochen und kenne beides..


    ....als ich noch jünger war, hab ich nämlich immer Kartoffeln ausgegraben um damit Kühe zu bewerfen :kichern:


    Ich bin auch Teil der jüngeren Generation (16) und kenne beides, die Mehrheit meiner Bekannten erkennt allerdings an Nährpflanzen nur Getreide, Obst, Spargel und evntl. noch Kürbispflanzen und Gurken. Kartoffelpflanzen erkennen die nicht, bei Topinambur oder Pastinaken erkennen die nicht mal die Wurzeln als essbar und bei den Tieren werden da auch mal Gänse für Enten gehalten oder Stiere als Ochsen bezeichnet.


    Dass sind die selben Leute, die nach 2km Fussmarsch erschöpft sind, es für unzumutbar halten 10kg zu tragen und bei denen das Gras nur auf dem Bildschirm wächst. In anderen Worten: Alle außer den Alten, den Bauern und der kleinen Minderheit :Ironie: an Verrückten,die tatsächlich versucht selbst Nahrung anzubauen statt zu akzeptieren, dass man alles im Supermarkt kaufen kann und es dort immer genug Waren gibt, gab und geben wird solange die Regierung nur uneingeschränkt schalten und walten kann.


    Gruß Ulfhednar

  • Bei meiner momentanen Kratoffelpflege tu ich mir langsam selber schon schwer , die einzelnen Pflanzen zu finden , aus ein paar Meter Enternung sind sie n icht zu erkennen. Wenn die Erntezeit kommt, ist das kraut ja schon teilweise verwelkt und die Pflanzen sind noch schwerer zu finden - außernatürlich sie liegen in schnurgeraden , aufgeschütteten Dämmen, deren Oberfläche totgespritzt ist In so einem Acker ist das Ausgraben dann natürlich nicht das große Problem.


    Mir erscheints sinnvoll, die Anbauflächen/-plätze abgelegen und sichtgeschützt auszuwählen , oder bei festvorgegebenen Flächen den Flächen von außen ein etwas verwahrlostes UAssehen angedeihen zu lassen , Gestrüpp , Brennessel , dazwischen vermeintlcihe Weidezäune aus Stacheldraht eingewachsen usw. - geht natürlich nicht im Schrebergarten , doch dort könnte man sich ja zwecks Wache schieben zusammentun.



    wolpi

  • Zitat von Firehorse;104802

    Du müsstest aber auch die kcal/qm abziehen, die Du, bis Du die Getreidekörner in den Händen hältst, verbraucht hast. Ich finde Getreideanbau sehr aufwändig, abgesehen von Mais. Ich kann es mir ohne Acker und Zugtiere nicht vorstellen, das kräftemässig zu schaffen.
    .


    200qm (das wird man pro Kopf benötigen) rechtzeitig mit der Bodenvorbereitung, Aussaaht, 1x Unkrauthacken, mit der Sense ernten (trocken, dreschen, reinigen kann man dann ja unabhängig von der Witterung)
    dürfte nicht einfach sein. Aber man kann ja versuchen, die Arbeitsspitzen zu strecken, in dem man verschiedene Gerteidearten, Sommer- und Wintergetreide usw. anbaut.
    Es ist zwar fast 40 Jahre her, das ich eine Sense in der Hand gehalten habe (und damals nur Kanischenfutter gemäht), aber für machbar halte ich es.

  • Zitat von Sampada;104841

    Hi,
    Luftikus hat ganz am Anfang die Kolbenhirse ins Gespräch gebracht.
    Ich habe davon ein kleines Beet stehen und will die Ernte im Winter als Entenfutter nutzen.


    Hallo Norbert,


    es wäre nett, wenn Du Deine Ernte dann mal wiegen und einen Quadratmeterertrag posten könntest.


    Danke im Voraus!


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Also zu der Theorie, das Mais leicht anbaubar sei, meine Erlebnisse: Wir wollten eine kl. Fläche (300qm) mit Mais bestellen. So als Superkirrung für die Schweine. Während im Hernst auf en umliegenden Feldern der Mais über 1,80 m hoch stand und gute Frucht trug, hatten wir nur Mickerpflanzen bis 30 cm und praktisch keine Kolbe. Dann sagte uns ein Bauer wie der Boen vor der Aussaat und während des Wachstums behandelt (gedüngt) werden muß. Aufgrund des steinigen bOdens im Harzumland brauchten wir zur Bestellung also schon mal den Bauern mit seinem Traktor, dann haben wir nochmal nachgedüngt aber unser Mais scheint auch dies Jahr nicht die Frucht zu tragen, die die modernen Landwirte schaffen. Jedesfalls haben wir jetzt per Hand Unkraut entfernt, das schon wieder höher war als der Mais. Wenn ihr also Anbauversuche macht, pflegt nicht jeden Stengel mit der Nagelfeile sondern so wie ihr ein großes Feld bestellen würdet. Kann sehr ernüchernt sein

  • Mais steht am liebsten mit seinesgleichen im kompakten Block wegen des Mikroklimas und besserer Bestäubung.
    Randpflanzen kümmern oft, besonders Baumschatten mögen sie gar nicht.
    300 qm sind ziemlich klein, da besteht das Feld hauptsächlich aus Rand...


  • Hi Matthias,
    gute Idee, werde ich tun.
    Norbert

    Gestern standen wir vor dem Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.

  • Nach meinem Post gestern

    Zitat von Gresli;104842


    Die Holländer haben im WK2 auch Tulpenzwiebeln gegessen.


    habe ich mir überlegt welche weiteren Blumenzwiebeln oder Knollen auch noch essbar sind.


    Hat jemand Vorschläge? (Nicht die von Krokusse, die lege ich schon für Plünderer bereit)



    Grüsse, Gresli

  • Hi Gresli,
    ich denke, alle Allium. Das ist eine große Familie, Zierpflanzen wie Nutzpflanzen.
    Aber auch die Zwiebeln von Zierpflanzen der Familie sollten somit essbar sein. Z.B. Amaryllis.


    Norbert

    Gestern standen wir vor dem Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.

  • Das Thema geht jetzt ein bißchen in die Richtung, was man denn überhaupt so essen kann. Ich schwenk mal zurück zum Tarnen und Täuschen...
    Mein Vatter hatte seinerzeit den Nachbarn in Verdacht, daß dieser in unserem Garten die spärlichen Weintrauben stehlen würde und fertigte ein Schild sinngemäß: "Vorsicht Pflanzenschutzmittel", um es neben die Weintrauben zu hängen.
    Ich mein, generell kann man ja irgendeine stinkende aber ungiftige Brühe verspritzen, am besten mit so seiner speziellen Spritze und zusätzlich Schutzkleidung, so daß man auch gesehen wird und am besten Reste davon auf den Pflanzen kleben bleiben. Ich kenn mich mit stinkenden und gleichzeitig ungiftigen Chemikalien nicht aus, es ist nur eine Anregung. Wenn wer einen speziellen Rat hat, kann er den ja zufügen.

  • Noch ein Kanditat: Fagopyrum cymosum


    [ATTACH=CONFIG]8948[/ATTACH]


    schmeckt (mir) sehr gut (Blätter und zarten Stengel), ist mehr jährig, kann von Mai bis zum ersten Frost geerntet werden.
    Treibt spät aus ,macht dann aber kaum Arbeit.


    Nachteil: die Wurzelausläufer treibenim nächsten Jahr auch mal 1 Meter nebender Pflanze aus und irgendwann wächt
    er schneller, als man ihn essen kann.

  • Hi Henning,
    Dein Fagopyrum cymosum ist mir bisher unbekannt.
    Würde den gerne mal bei mir im Garten testen.
    Besteht eine Möglichkeit, von Dir einen Ableger/ Jungpflanze zu bekommen?


    Grüße,
    Norbert

    Gestern standen wir vor dem Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.

  • Es mögen vielleicht viele im Moment die meisten Pflanzen nicht identifizieren können dies liegt jedoch nicht an der Dummheit der Jugend sondern alleine aus dem Grund das es im Moment kein sehr relevantes Wissen ist. Es reicht schon einer in der Gruppe der weiß worauf man zu achten hat und schon ist alles umsonst gewesen. Davon abgesehen sieht jede Kulturfläche potenziell verdächtig aus. Relevantes Wissen wird auch in der Krise noch verfügbar sein und sich rasend schnell verbreiten. Von daher würde ich keine Hoffnung darauf geben das 95% der Jugend keine Ahnung hat wie eine Kartoffelpflanze aussieht (davon abgesehen gehe ich nicht von einer so hohen Zahl von "unwissenden" aus)


    Gruß KUPFERSALZ

  • Zitat eines Bekannten:
    ...ein Schild aufstellen mit dem Satz: "einer dieser Salatköpfe ist vergiftet..." :grosses Lachen:

  • Zitat von Wolfshund;105271

    Zitat eines Bekannten:
    ...ein Schild aufstellen mit dem Satz: "einer dieser Salatköpfe ist vergiftet..." :grosses Lachen:


    Ganz schlechte Idee. Da könnten frustrierte Menschen auf die Idee kommen aus der Zahl 1 eine größere zu machen, oder auf die Toilette zu gehen und die Anzahl zu erhöhen ohne dies auf dem Schild mitzuteilen...

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Zitat von Ulfhednar;104844

    Ich bin auch Teil der jüngeren Generation (16) und kenne beides, die Mehrheit meiner Bekannten erkennt allerdings an Nährpflanzen nur Getreide, Obst, Spargel und evntl. noch Kürbispflanzen und Gurken. Kartoffelpflanzen erkennen die nicht, bei Topinambur oder Pastinaken erkennen die nicht mal die Wurzeln als essbar
    ...


    Dass sind die selben Leute, die nach 2km Fussmarsch erschöpft sind, es für unzumutbar halten 10kg zu tragen und bei denen das Gras nur auf dem Bildschirm wächst.


    Ich würde Dir ja jetzt sehr gern vehement widersprechen, aber ich fürchte, Du hast leider recht. Die Generation iPhone und iPad erkennt vermutlich nichts als essbar an, das keinen QR-Code hat und sich dem Tablet-PC als essbar identifiziert und mindestens 5.000 Facebook-"Freunde" hat.


    Womit ich mich jetzt ziemlich als ein aus dem Naturkundemuseum entkommener Dinosaurier des analogen Paläolithikums geoutet haben dürfte. :)


    Was mir auch immer unangenehm auffällt. Wenn ich in der S-Bahn sitze, höre ich die Musikdarbietungen aus den Ohrknöpfen der Jungs (Mädels sind es interessanterweise eher selten) trotz der Fahrgeräusche selbst aus 5 Metern Entfernung noch als störend und unangenehm laut. Ich frage mich, was da in Dezibel an deren Innenohren abgeht und welches Hörvermögen die mit 30 noch besitzen werden.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ja, man merkt, dass du nicht bei FB recherchiert hast :winking_face:
    Die englische Facebook-Seite für Kartoffeln hat >40.000 'Likes'
    Aber davon unbenommen: Weder Kartoffeln, noch andere "unterirdische" Gemüse werden von den typischen Stadtbewohnern (Kinder wie Erwachsene) erkannt.
    Ich hab ja schon fast nervöses Augenzucken bekommen, als ich meiner Freundin erklärt hab, den Holunder im Garten wenn die Beeren reif sind abzuernten und von ihr die Antwort kam "WAS?! Diese Vogelbeeren sind ESSBAR?!" - "VOGELBEEREN?!?" - "Ja früher hab ich die Büsche oft gesehen und immer mit jede Menge Vögeln, die die Beeren gefressen haben"...


    Das ist so einer der Momente, da "könnt isch naggisch in die Hos' scheisse'!"
    Und das von einer recht gebildeten und intelligenten Frau, die NICHT mitten in der Stadt aufgewachsen ist.


    Und ganz ehrlich, Möhrenkraut erkenne ich noch, aber ob ich einen Rettich oder ähnliches auf Anhieb erkennen würde... fraglich.


    Zu den Geräuschkulissen in der Bahn kann ich nur sagen, das sind die Leute, die dann taub über die Gleise/Straße gehen und dann von einer Straßenbahn/LKW mitgenommen werden. Natürliche Auslese hat echt was für sich.


    So long,
    Sam