Das leidige Thema mit dem MHD!

  • Beim Einkauf meiner ersten Vorräte habe ich einen Schreck bekommen. 1 bis 2 Jahre haltbar und dann?


    Inzwischen bin ich da schon ein wenig entspannter geworden. Auch wenn ich nicht der grosse Rotierer bin.


    Das Mindesthaltbarkeisdatum ist bei den meisten Konserven von keiner ganz so grossen Bedeutung. Natürlich will ich in der Krise nicht an Botulismus erkranken, aber was in Deutschland nur 2 Jahre haltbar sein soll, ist in den strengen USA mit bis zu 10 Jahren ausgezeichnet. Es ist selbstverständlich, dass Konserven die verrotet, verrostet, beschädigt oder aufgewölbt sind, nicht mehr verzehrt werden, Aber Konserven aus meiner eigenen Lagerung, von denen ich weiss, dass sie keine Hitze, keinen Frost und keine Bestrahlung abbekommen haben werde ich auch als Nahrungsreserve weiterhin behalten. Sie kommen in der Überlebensplanung dann halt weiter nach hinten.


    Selbst nach Jahrzehnten sollen Konserven noch geniessbar sein. ( Bohnenkonserven glaube ich mal abgesehen). Und wenn ich dann in einer möglichen Krise meine Konserven mit den gültigen alle weggefuttert habe, dann gibt halt die anderen mit abgelaufenen Haltbarkeitsdatum!


    Das gleiche halte ich mit Mehl, Reis, Bohnen, Kartoffelpulver und anderen Trockennahrungsmitteln.


    Warum sollte Reis oder Mehl nach 10 Jahren bei guter Lagerung, Nager- und Mottenschutz nicht mehr verzehrbar sein? Es mag sein, dass Inhaltsstoffe verloren gehen oder der Geschmack leidet. Aber in der Not will ich etwas in den Magen bekommen und mache mir keine Gewissensbisse wegen dem Biosiegel oder dem dann fehlenden Topgeschmack.


    Ich habe erst kürzlich eine 400g Dose Frühstücksfleisch von 2001 aufgemacht. Das Fett sah schon leicht ranzig aus, aber der Geruch und die Konsistenz waren vollkommen ok. Die Dose war sauber verschlossen, nicht vergammelt oder ausgebeult. Lag bei mir hinten im Küchenschrank. Geschmacklich vllt nicht mehr der Hit, aber darum gehts in der Not auch nicht!


    Ohne Krise würde ich es nicht mehr essen wollen, aber in der Krise, kurz vorm Verhungern ist das bestimmt die beste Konserve Fleisch auf der ganzen Welt. Bevor ich meine Winterreifen auskoche und Suppe daraus mache esse ich lieber den Inhalt dieser Konserve.


    Und deshalb hebe ich meinen Vorrat an Konserven auch auf!


    Wegschmeissen kann ich es immer noch!!!!!



    Es würde mich interessieren wie andere darüber denken?

  • Genauso. Ich lasse meine 5 Sinne entscheiden, ob etwas gut ist. Am besten fand ich immer noch die Monatstonnenerfahrung von Frau Marbach.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Wobei Du bei Konserven ein längeres Haltbarkeitsdatum als ein oder zwei Jahre hast. Im Supermarkt immer schauen, welche Dosen das längste MHD haben. Manchmal stehen sie ganz hinten im Regal, machmal vorne, manchmal mittendrin. Kommt wahrscheinlich darauf an, wie viel Lust der "Einräumer" hatte. :face_with_rolling_eyes:


    Frühstücksfleisch ist aktuell bis 2017 haltbar, Fischkonserven (Apple u.ä.) bis Ende 2016, Thunfisch bis 2017, viele Konserven (Erbsensuppe etc.) auch bis 2016. Man muss eben nur etwas aufpassen beim in den Wagen räumen.



    Bzgl. MHD und deren Bedeutung empfehle ich Dir diesen Thread: https://www.previval.org/forum…-die-man-ignorieren-kann?

  • Hallo,


    dazu wurde u.a. hier schon einiges gesagt:https://www.previval.org/forum…n-die-man-ignorieren-kann


    Bei uns ist es so, dass fast der komplette Vorrat rotiert wird, dies auch innerhalb, oder knapp über MHD.
    Nur einige wenige Sachen (Fleisch- und Wurstkonserven) werden nicht rotiert, da wir das normalerweise nicht essen, aber doch etwas Fleisch und Wurst im (Langzeit-)Vorrat haben wollen aber am Ende des MHD nicht weggeschmissen, sondern wieder gekauft (ob wir die "alten" Konserven dann irgendwann doch verbrauchen "müssen" wird entschieden wenn es soweit ist).


    Gruß
    Paddy


    Legend war schneller mit dem link

  • Hallo zusammen


    Ich weiss keinen Grund keine anständige Rotation zu betreiben. Vor allem wenn man sich Gedanken macht WAS man einlagert.


    Wir lagern nur ein was wir sonst auch Essen ...


    Dann ist die Rotation kein Problem.


    Nur Sachen einzulagern die man in der Krise benötigen könnte macht in meinen Augen wenig Sinn.


    Sollte wer die Wurskonserven nicht so mögen, kann sich auch mal über eigene hergestellte Vorräte Gedanken machen.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Ich weiss keinen Grund keine anständige Rotation zu betreiben. Vor allem wenn man sich Gedanken macht WAS man einlagert.
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    Das mag für 14 Tage oder auch für eine 3 Monatsreserve alles funktionieren. Aber danach wird alles schwieriger. Für andere vllt einfach, für mich halt zu aufwendig!


    Wenn ich als Endziel 180 Kilo Reis einlagern möchte, dazu noch Mehl und und und.....


    Und wir sollen das alles im 2 Jahrestonus wegessen und erneuern....... meine Frau und meine Kinder erschlagen mich! Mit Recht!!!!


    Deshalb wird gut gepackt, gut gelagert und regelmässig überprüft. Und der deutsche Mindesthaltbarkeitswahn kann mich mal gerne haben.


    Was bitte soll an Reis bei guter Lagerung verderben? Und Mehl, wenn es trocken, sauber und ungezieferfrei gelagert wird. Vakuumiert und in Plastikfässer verfüllt. Was bitte schön soll da schlecht werden. Unsere Vorfahren würden uns auslachen! Und die Menschen in der 3 Welt nur noch den Kopf schütteln. Natürlich verliert es an Inhaltsstoffen. Aber es geht um eine Ernährung im Falle einer superschweren Zeit. Da ist mir eine 100% Top-Qualität mit Gütesiegel von der deutschen Lebensmittelbehörde erst mal egal. Da kommt es darauf an, dass ich satt werde. Und satt werde ich auch von Reis und Mehl das keinen Amtlichen Mindesthaltbarkeiststempel mehr besitzt. Selbst wenn das MHD um Jahre drüber ist.


    Aber das soll einfach jeder so machen wie er es möchte!


    Ich vertraue meinen 5 Sinnen und werde schon erkennen ob mich der Schimmel anspringt!

  • Hallo Pontypool


    Klar wenn Du die 180 kg Reis auf einen Schlag kaufst so gebe ich Dir recht.


    Aber wenn Du es in einzelne Chargen kaufst so siehst Du es falsch. Dann kannst Du locker rottieren ......


    Was machst Du wenn er wirklich hinüber ist (ganze Charge von 180 kg gekauft)? Dann erschlagen Dich Deine Frau und Kinder auch :grosses Lachen:


    Gut habe ich nur für einen 2 Wochen Vorrat zu sorgen. :staun:


    Viele Grüsse, Ernst

  • Was machst Du wenn er wirklich hinüber ist (ganze Charge von 180 kg gekauft)? Dann erschlagen Dich Deine Frau und Kinder auch
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    Wenn der Reis oder das Mehl, Fleisch oder Fischkonserven im Schnitt 10 Jahre haltbar sind. Und davon kann man ja nach den Erfahrungen vieler User durchaus ausgehen.
    Dann haben mich z.B. die besagten 180 Kilo Reis 180 Euro gekostet. Verteile ich die Kosten auf 10 Jahre sind das 1,50 Euro pro Monat. Das ist für mich ok! Selbst wenn es 10 oder 20 Euro werden. Ausserdem kaufe ich nicht einmalig, sondern kaufe monatlich hinzu. Nur ich werfe halt keine Langzeitvorräte weg, sondern schiebe sie in der Lagerung nach hinten. In der absoluten Not ist der leicht ranzige 10 jährige Reis bestimmt noch sehr lecker! In einer möglichen Krise werden natürlich zuerst alle Nahrunsmittel mit MHD verbraucht. Und erst dann gehts ans Eingemachte.


    Aber wie gesagt. Bevor ich meine Wintereifen vor Hunger koche, esse ich lieber abgelaufene aber trotzdem noch akzeptable Konserven oder Getreide.


    MFG :) Aber dazu wird es ja hoffentlich niemals kommen.

  • Hab ich das richtig verstanden - ihr esst sonst keinen Reis, Du lagerst den nur für den E-Fall ein? Oder bin ich da auf dem Holzweg?
    Im Sinne von 'store what you eat...' würde ich die Menge überdenken. In Maßen ja, aber fast 4 Zentner?


    Ich kenne Deine Szearien nicht, aber finde die Menge einfach heftig.


    Was das Rotieren angeht: wir haben uns zu Beginn Gedanken gemacht wie wir die Rotation organisieren - unter Berücksichtigung unserer natürlichen Faulheit :face_with_rolling_eyes:
    Herausgekommen ist eine Regal-Lösung: in Augenhöhe die Vorräte mit MHD des aktuellen Jahres (im Moment 2012), eine Etage tiefer MHD aktuelles Jahr + 1 (also 2013) usw.
    Ende des Jahres werden alle Etagen eins hoch geräumt - die Etage 'aktuelles Jahr' ist dann freigeworden. Nebeneffekt: wir behalten die Übersicht weil alles mal in die Hand genommen wird.


    Nashua hats schon gesagt: die Monatstonnenberichte finde ich auch hervorragend.


    Grüße
    Tom

  • Bzgl. Kennzeichnung schreibe ich beim Einräumen mit einem Edding das Haltbarkeitsdatum mit Monat/Jahr immer groß drauf. So brauch ich nicht so lange danach suchen.


    Unterschiedliche Regalböden sind auch eine gute Idee.

  • Zitat von Pontypool;119296

    Warum sollte Reis oder Mehl nach 10 Jahren bei guter Lagerung, Nager- und Mottenschutz nicht mehr verzehrbar sein? Es mag sein, dass Inhaltsstoffe verloren gehen oder der Geschmack leidet. Aber in der Not will ich etwas in den Magen bekommen und mache mir keine Gewissensbisse wegen dem Biosiegel oder dem dann fehlenden Topgeschmack.


    Hi Pontypool,


    ich habe heute Semmelknödel im Kochbeutel gemacht, die irgendwie bei der Rotation übersehen worden waren mit MHD 30. 10. 2011 (Marke Tip von Real), keine Auffälligkeiten, lecker locker :) Dazu gab es eine Sahnesoße mit getrockneten Steinpilzen, die auch schon zwei Jahre alt waren ... mmmhhhmmm ...

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Nur einlagern was man gerne isst.
    Die richtigen Mengen zu berechnen ist gar nicht so schwer, 2 x Nudeln die Woche 1Kg = 52 Kg Nudeln im Jahr, 2 x Reis die Woche 1 Kg = 52 Kg Reis im Jahr, 2 x Kartoffeln die Woche 1 Kg = 52 Kg im Jahr etc.
    Jeder weiss doch was er ungefähr in der Woche braucht x 52 und gut ist es.
    Die Lebensmittel müssen nicht jährlich verbraucht werden , da sie teilweise bis 5 Jahre haltbar sind.

  • Zitat von Carlos;119720


    Die Lebensmittel müssen nicht jährlich verbraucht werden , da sie teilweise bis 5 Jahre haltbar sind.


    Aber eben innerhalb der 5 Jahre (bei angenommer haltbarkeit von 5 Jahren) und unter der Voraussetzung, das jedes Jahr auch nur
    1/5 gekauft wurde. Nur so funktioniert eine Rotation.


    Und da man in der Praxis eben nicht nur seine eingelagerten Voräte ißt, wird dann ein größerer Vorat dann doch
    schnell zu einer sportlichen Herausforderung.

  • Hallo!


    heute thüringer Klöße gegessen, aus Trockenpulver das 3 Jahre über´s Datum war; absolut keine Auffälligkeiten, abgesehen davon dass die Trockenklöße so oder so nur mittelmäßig sind.
    Die Packung war nichtmal besonders gut gelagert, hat einen Umzug mitgemacht, lagerte dann fast ein Jahr im nur mäßig gedämmten Dachboden bevor wir sie letzte Woche wiederentdeckt haben.


    alles halb so wild


    Gruß,


    Daniel

  • Also hier gibt es einen Bericht von einem Prepper, der eine Monatstonne ausgepackt und dessen Inhalt gekocht hat, bei dem das MHD 7-8 Jahre abgelaufen ist. Gepackt hatte er die Monatstonne vor 9 Jahren.


    Sein Fazit:

    Zitat

    Obwohl ich mit guten Ergebnissen gerechnet habe, bin ich begeistert und beeindruckt über die gute Haltbarkeit der Vorräte.Im Vergleich zu 2010 habe ich keinerlei Verschlechterung festgestellt, die Rosinen scheinen mir sogar noch etwas besser zu schmecken.
    Wie lange die Vorräte in der Monatstonne sich wohl noch so gut halten?
    In zwei oder drei Jahren werde ich die nächste Tonne testen.
    Bisher kann ich diese preiswerte Möglichkeit für Langzeitvorräte nur wärmstens empfehlen.


    VG

  • Respekt für diesen Test und vor allem Danke für diese Informationen.


    Die Frau meines ehemaligen Arbeitgebers hat alles, wirklich alles, was einen Tag drüber war aussortiert und weggeworfen...

  • Das schöne an den Tests von Eva Marbach ist, dass der ganze "Schutz" für die Nahrungsmittel aus einer Tonne/Koste und einem Müllbeutel besteht. Keine teuren Aluverbundtüten mit Sauerstoffabsorbern, wo die Verpackung dann bisweilen schon mehr kostet als der Inhalt. Geht scheinbar auch ganz gut ohne das Zeug.


    Dinge die Ablaufen kann man vielleicht in Krisen mit überschaubarem Zeitraum verschenken, sollten Leute an der Tür klopfen und um Nahrungsmittel betteln und man nichts von den guten sachen abgeben will. Natürlich muss man dann aufs Ablaufdatum hinweisen und eben fragen, ob sie das trotzdem nehmen wollen oder nicht. Wenn nicht ist der Hunger schon nicht so groß und wenn ja hat man jemandem geholfen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    also ich halte es so:


    Im Keller halte ich einen Vorrat aus Langzeitlebensmittel (MHD 15-20 Jahre) Im Küchenschrank halte ich den rotierenden Vorrat aus Konserven etc.


    Zudem mache ich manchmal kleine "Tests" was die Haltbarkeit verschiedener Lebensmittel anbelangt


    z.B.: https://www.previval.org/forum…191&viewfull=1#post100191


    Das MHD sagt ja nur was über die minimale haltbarkeit aus. Die meisten Produkte sind weitaus länger zu geniessen. Vielleicht farblich und geschmacklich nicht mehr top aber gesundheitlich immer noch unbedenklich.



    Gruss Wolverine

  • Was heißt genau "weitaus" länger? Sprechen wir über Jahre (wie viele) oder Monate? Nehmen wir einen schnöden Erbseneintopf zum Beispiel?