Sogenanntes Wild Campen in D A CH

  • Ein kleiner Videobeitrag dazu. Ich persönlich hab noch keine Erfahrungen diesbezüglich (außer beim Bund) gesammelt, würde allerdings behaupten, dass das A und O der Umgang mit der Natur, Deinem Lagerplatz und insbesondere dem Verlassen des Selbigen ist. Solange Du keine Fallen baust, Bäume fällst oder im großen Stil Feuer machst, wäre ich als Förster entspannt - solange es nicht Überhand nimmt. Und eben nicht erwischen lassen :winking_face:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wir hatten damals schon mal die eine oder andere 'Aufklärung' durch Revierförster bzw. Jagdpächter, meistens frühmorgens. Auf die Frage 'Was machen Sie hier?' kam unsererseits immer die Antwort 'Kaffee. Wollen Sie einen?' Daraus wurde immer ein freundliches Gespräch. Spätestens dann, wenn wir unsere Müllsammeltüte präsentiert haben mit dem Spruch: Wir nehmen mehr mit, als wie hierher bringen, war alles in Butter. Allerdings haben wir damals immer nur auf Gas gekocht, das ist zwar auch strikt gesehen offenes Feuer, aber halt sofort aus, wenn man es abdreht. Das gilt natürlich für Lagerfeuer / Hobo eben nicht. Abgesehen davon: nie Zelt (Gestänge definiert Zelt), nie unfreundlich, nie Naturschutzgebiet oder Dickung (von wegen Einstände und so...).


    Freundlich fährt man immer gut, ganz abseits aller formaljuristischen Dinge. Man sollte aber auch genau wissen, was man tut - und was eben nicht.

    Erklärter FDGO-Fan

  • UrbanTrapper:

    Auf die Idee, an der Sraße, in so einem meist versifften Buswartehäuschen, zu übernachten, wär ich sowieso nie gekommen. Nachts wecken mich dann vorbeifahrende Autos, oder Spätheimkehrer, und früh um 5 kommt der erste Bus und will mich mitnehmen?

    Die Bushaltestelle war in einem Dorf irgendwo im der Pampa. Der nächste Bus war für eine Uhrzeit angekündigt, wo ich eh schon wieder unterwegs gewesen sein wollte.


    Die Ecke dort kenne ich mich von früher. Seit es die Kaserne dort nicht mehr gibt, ist die Gegend noch töter als tot. 😬 Mit Spätheimkehrern wäre da also ohnehin nicht zu rechnen. Und wenn, dann garantiert nicht mit dem Bus.


    Zum Versifftsein: solche Bushaltestellen kenne ich zur Genüge und sind für mich ein absolutes No-Go. Um dort zu warten schon, um dort zu nächtigen allemal.


    Vin alledem unberührt sind solche Lokalitäten nur bedingt empfehlenswert. Ich hatte keine adäquate Übernachtungsausrüstung dabei. Ich glaube, nur eine Bw-Mehrzweckplane als Rückenpolster und eine Rettungsdecke, um mich notdürftig gegen Wärmeverlust zu schützen. Funktionierte irgendwie, aber komfortabel ist anders. Und diese Bushaltestellenbänke sind auf Dauer überhaupt nicht bequem für den Rücken.


    Aber was tut man nicht alles, wenn man sich vor Müdigkeit eh nicht mehr gescheit auf dem Rad halten kann...?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Wenn hier Interesse besteht an Hardcore-Umgebung mit jeder Menge versifften Ecken und noch mehr unfreundlichen Zeitgenossen, dann lasst uns mal ne Tour machen durch.... hm, den Duisburger Norden? :grinning_squinting_face:


    An alle Nord-Duisburger: no offense!

    Erklärter FDGO-Fan

  • Wenn hier Interesse besteht an Hardcore-Umgebung mit jeder Menge versifften Ecken und noch mehr unfreundlichen Zeitgenossen, dann lasst uns mal ne Tour machen durch.... hm, den Duisburger Norden? :grinning_squinting_face:

    Och nö, da kenne ich in Hamburg und Hannover genügend Ecken für, wo man sowas durchziehen könnte. :grinning_squinting_face:


    Aber so eine Tour durch die quasi-städtische Wildnis würde mich ja ehrlich gesagt wieder reizen. :smiling_face_with_halo:


    Meinen Nickname "UrbanTrapper" habe ich mir ja nicht ausgesucht, weil ich beim Scrabble verloren habe und diese Buchstaben zufällig übrigbleiben.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Gerade gestern ein längeres Gespräch mit einem Herrn vom Forstamt Wien gehabt: in deren Waldgebiet war letztes Jahr der größte Waldbrand Österreichs seit Jahrzehnten. Auslöser ziemlich sicher Lagerfeuer mit Holz, Webcam der gegenüberliegenden Seilbahn zeigt die erste Rauchsäule jedenfalls genau an der Stelle, wo ein beliebter Lagerplatz ist.
    Er unterstellt weder direkte Dummheit geschweige denn Vorsatz, aber die Leute denken nicht weit genug: natürlich ersticken sie das Feuer nach ihrem Biwak und spendieren vielleicht auch einen Liter Wasser. Aber für ein Lagerfeuer mit Holz reicht das nicht. Bei so wenig Wasser verbleibt Glut im Holz, und bei Wind kann auch Stunden später das Feuer wieder herauskommen. Also NIE im Wald Lagerfeuer mit Holz machen, außer der Bach zum kräftig ablöschen ist direkt daneben.

    https://www.wienerzeitung.at/n…wehrleute-im-Einsatz.html

  • Och nö, da kenne ich in Hamburg und Hannover genügend Ecken für, wo man sowas durchziehen könnte. :grinning_squinting_face:


    Aber so eine Tour durch die quasi-städtische Wildnis würde mich ja ehrlich gesagt wieder reizen. :smiling_face_with_halo:


    Meinen Nickname "UrbanTrapper" habe ich mir ja nicht ausgesucht, weil ich beim Scrabble verloren habe und diese Buchstaben zufällig übrigbleiben.

    ...ich kann mir jetzt darunter einfach nichts vorstellen :thinking_face: :)

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    Bertold Brecht

  • Macht Euch mal locker ...

    Ich bin Waldbesitzer und kenne die Geschichte von beiden Seiten, habe früher ja oft genug irgendwo draussen übernachtet.

    Man kann den Spruch "Was du nicht willst dass man dir tu ..." anwenden und kommt dann auf so etwas wie "Benimm dich auf fremdem Grund so wie du möchtest, dass Fremde sich auf deinem Grund benehmen"

    Der Trick mit fremdem Müll aufsammeln funktioniert übrigens auch, wenn man mit einem Metalldetektor Spielpätze oder Strände absucht (und natürlich die Löcher wieder zu macht ...)

    Was auch meistens geht: man fragt beim nächsten Gehöft, wenn eins in der Nähe ist, ob man im Wald übernachten darf, und lässt Name und Handynummer da. Wer sich so benimmt, der lässt den Platz geordnet zurück und weiss was sich gehört, also ist der Besitzer beruhigt.

    Ebenfalls gehört dazu, dass man sich über die aktuelle Naturgefahrensituation kundig macht und so etwas wie generelle Feuerverbote im Freien berücksichtigt. Ich hatte übrigens diesbezüglich im trockenen März viel Schwein und hätte fast meine eigene Wiese abgefackelt, weil ich diese eigentlich selbstverständliche Überlegung nicht gemacht habe.In der Schweiz ist es so, dass Wildcamper mit viel Ausrüstung nicht gerne gesehen sind, weil die Tourismusorte natürlich davon leben, dass man bei ihnen konsumiert.

    Wo es viel Pubikumsverkehr hat, da bleiben dann auch die Leute nicht aus, die sich beispielsweise in einer mähreifen Wiese breit machen und sich dann wundern, dass der Bauer einen Hals kriegt.

    Das meint eigentlich aber auch Leute, die eine Ferienwohnung besitzen und dann mit dem Auto voll Fressalien angereist kommen, statt lokal einzukaufen.

    Überhaupt macht es einen gewaltigen Unterschied, ob einer im Monat oder ob hundert am Tag das gleiche tun wollen.

    Alle naturrelevanten Freizeit-Vereine wie SAC, Sportkletterer, Gleitschirmflieger usw. haben übrigens Verhaltensregeln zum Umgang mit der freien Natur. Da steht regelmässig nur drin, was ein Mensch von selbst täte, der seine Umwelt und seine Mitmenschen respektiert.

  • "(3) Das Radfahren, das Fahren mit Krankenfahrstühlen und das Reiten ist im Wald nur auf Straßen und geeigneten Wegen zulässig".

    Quelle Bundeswaldgesetz https://www.dimb.de/fachberatung/die-rechtslage/


    Die Länder haben insoweit eine Verpflichtung, näheres zu regeln. Daher schaue lieber in die Landesgesetze.

    Das Wort geeignet ist im übrigen entfallen. Daher ist das Gesetz insoweit auszulegen.


    Schmale Fußgängerstege, Trimm- und Wanderpfade sind idR keine geeigneten Weg (OLG Karlsruhe, Ss 5/81), so dass es grundsätzlich auf die Beschaffenheit ankommt, wie sie üblicherweise zu verstehen ist. Dabei kommt es darauf an, ob der Waldboden zerstört, das Wild beunruhigt oder andere Erholungssuchende gestört werden.


    Das brülle ich in der Zukunft allen elektrischen Mountainbikern hinterher die mich ohne Klingeln in den letzten Ecke des Waldes wie die Bekloppten überholen.


    Eines noch: es ist durchaus fraglich ob Pedelecs wirklich den Fahrrädern im Sinne des Bundesweitgesetzes gleichgestellt sind.


    Quelle: Endres, Bundeswaldgesetz

  • Die Länder haben insoweit eine

    Eines noch: es ist durchaus fraglich ob Pedelecs wirklich den Fahrrädern im Sinne des Bundesweitgesetzes gleichgestellt sind.

    Meinst du Pedelecs25 oder Pedelecs45?

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Wenn hier Interesse besteht an Hardcore-Umgebung mit jeder Menge versifften Ecken und noch mehr unfreundlichen Zeitgenossen, dann lasst uns mal ne Tour machen durch.... hm, den Duisburger Norden? :grinning_squinting_face:


    An alle Nord-Duisburger: no offense!


    Das erinnert mich an einen schweizer Ex-Foristen, der sich in den Kopf gesetzt hatte in Gelsenkirchen im Park lagern zu wollen. =O Geländeauswahl anhand von Sat-Bildern halt...
    Wir haben ihn stattdessen vom Sandstrand in Duisburg hinter'm Stahlwerk überzeugen können. Feuer am Rheinufer auch kein Problem.


    Andere Geschichten haben mit Jägern und blauen Zelten auf Lichtungen zu tun... :rolleyes:

  • Die Länder haben insoweit eine Verpflichtung, näheres zu regeln. Daher schaue lieber in die Landesgesetze.

    Das Wort geeignet ist im übrigen entfallen. Daher ist das Gesetz insoweit auszulegen.

    Schmale Fußgängerstege, Trimm- und Wanderpfade sind idR keine geeigneten Weg (OLG Karlsruhe, Ss 5/81), so dass es grundsätzlich auf die Beschaffenheit ankommt, wie sie üblicherweise zu verstehen ist. Dabei kommt es darauf an, ob der Waldboden zerstört, das Wild beunruhigt oder andere Erholungssuchende gestört werden.

    Mit den elektischen Pedelecs bin ich bei Dir. Sowas gehört, m.E., nicht nur im Wald, auch in den Bergen, und an einigen anderen Stellen, schlichtweg verboten. Damit kommen Leute an Stellen in der Natur, wo sie ohne das Pedelc nie hinkämen. Z.B. auf Berggipfel.

    Aber nun zu den Wegen: Mit Sicherheit zum Radeln geeignet, sind alle Wald- und Forststraßen, die auch von mehrspurigen Fahrzeugen, wie Traktoren, etc., befahren werden können? Das kann, und darf man nicht so einfach verbieten. https://www.dimb.de/fachberatung/trail-rules/ Auf Basis dieser Vorgabe sind zahlreiche willkürliche Radlverbote im Bereich Wald hinfällig. Solche von den Behörden aufgestellten Radlverbotsschilder sind schlichtweg rechtswidrig. Wird aber häufig und gerne von einigen Kommunen versucht, einfach weil man das z.B. bei stadtnahen Wäldern gern so hätte.

  • Dann gehe durch alle Instanzen und berufe Dich auf die Meinung auf einer Vereinshomepage.

    Vielen Dank für den Rat. Das werd ich ganz sicher nicht tun. Warum sollte ich mich denn über sowas aufregen, oder gar dagegen vorgehen? Es läßt halt bei einigen Kommunen tief blicken: Voraus wird das grüne Etkett "Radlfreundliche Kommune" getragen. Und in Wahrheit ist das exakte Gegenteil der Fall. Es gibt halt in vielen Behörden leider mehr Fahrradhasser wie -freunde? Es dürften wohl auch nur recht wenige Radler sanktioniert werden, bei ihrem ordungswidrigen Tun? Auch die Polizei hat meist anderes zu tun, wie rechtlich, zumindest fragwürdige Radl-Verbote, durchzusetzen?

  • Zum nicht campen; auch das länger Verweilen an einem Ort im Wald ist nicht erlaubt. Da brauchts kein Zelt.


    Was ist dir lieber? von einer Kugel getroffen zu werden, weil der Jäger gefehlt hat und du perfekt getarnt zwischen Sau und Kugelfang lagerst oder doch, dass dich der Jäger mit der Wärmebildoptik sieht sich ärgert und den Finger lang lässt.


    Versteh mich nicht falsch. Ich finde im Wald übernachten auch super aber ich kann mich auch in die andere Seite reindenken und in manchen Wäldern gehts mittlerweile zu wie am Hauptbahnhof. Weisst du denn wo die Wildeinstände sind und wo und wie stark du das Wild vergrämst? Welche Probleme du in weiterer Folge damit für die Jagd- und Forstwirtschaft verursachst?


    Zum Radeln: Nein, du hast mit Rad im Wald einfach nichts verloren, ausser du hättest die Erlaubnis des Waldbesitzers.



    LG. Nudnik

  • [...] Mit Sicherheit zum Radeln geeignet, sind alle Wald- und Forststraßen, die auch von mehrspurigen Fahrzeugen, wie Traktoren, etc., befahren werden können? Das kann, und darf man nicht so einfach verbieten.

    Wenn dann allerdings irgendwelche wildgewordenen Mountainbiker unbedingt eine Rampe bauen wollen, dann sollten sie tunlichst die Finger von meinem Holzstoß lassen - nur, weil mein Waldstück da an den Weg angrenzt und dementsprechend auch der Stoß abtransportfreundlich in der Nähe des Weges aufgeschlichtet wurde, ist das noch lange keine Einladung :face_with_symbols_on_mouth:


    In dem Fall hatte meine Gemeinde dann übrigens auch Verbote ausgesprochen und Schilder aufgehängt...

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Wenn dann allerdings irgendwelche wildgewordenen Mountainbiker unbedingt eine Rampe bauen wollen,

    Mit dem Rad vorhandene Wege und seien Sie noch so schmal mit dem Mountainbike langzuschüsseln ist das eine. Rücksichtnahme auf Wanderer sollte selbstverständlich sein.


    Aber im Wald irgendwelche Rampen bauen, womöglich noch mit dem Holz anderer Leute? Das geht meiner Meinung nach gar nicht!

    Hier bei uns in der Heide haben so ein paar Clowns es auch in den Kopf bekommen und da so ein paar und ähnliches auf die Wege gebastelt. Steht natürlich kein Name dran. Schade auch. Aber diesen Idioten ist, so scheint es, nicht klar, was Landschaftsschutzgebiet und erst recht Naturschutzgebiet bedeutet.


    Hier bei uns gibt es nur wenige Wälder, die nicht wenigstens das Fähnchen "Landschaftsschutzgebiet" tragen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Sich Rampen bauen mit dem Material anderer Menschen ist schlicht und einfach Diebstahl!

    Der Optimist glaubt in der besten aller Welten zu leben.
    Der Pessimist denkt: Der Optimist hat recht, alle anderen Welten sind noch schlechter.


    BZHYY65R