Angelausrüstung? Pro und Kontra:

  • Es spricht nichts gegen das Angeln und 50 m Silch und 2-3 Haken kosten nicht alle Welt. In Canada, Schweden, Norwegen, Russland würde ich auf
    jeden Fall immer Angelzeug mithaben wollen. Die Ausbeute ist meistens gering. Ein Test von Ray Mears in 2003
    als man die Nordische Telemark Operation mit Englischem und Norwegischen Militärpersonal nachstellte möglichst 1:1 hat das auch
    ergeben. In einer Woche hatten Sie gerade mal 1 Forelle gefangen. Ich sehe das auch so mit passivem Fischen und 5 - 8 Leinen auf ein paar hundert
    Meter verteilt.

  • Hallo,
    meine Prüfung habe ich 1991 abgelegt und seit dieser Zeit einiges gefangen.
    Aber... auch sehr viel Zeit ohne einen Biss zugebracht.
    Und das wird nach meiner Meinung den meisten Unerfahrenen oder Nichtanglern genauso gehen. Ich denke das ist dann reine Glückssache.
    Nachdem aber so ein bißchen Schnur, Haken etc nicht die Welt kostet und fast nix wiegt, kann man es meiner Meinung nach dabei haben und in einer Notsituation, und bitte nur dann wer keinen Schein hat, einfach mal versuchen. Bei einer Pause, Übernachtung auslegen und hoffen.
    Auch ich möchte diejenigen die es versuchen würden, darum bitten, es sich mal zeigen zu lassen. Einfach aus Respekt vor der Kreatur. Immerhin wird ja ein Lebewesen getötet.
    Aus diesem Grund sollte sich auch jeder überlegen ob er wirklich in der Lage ist einen Fisch zu töten. Halten, betäuben, zustechen, ausnehmen ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Habe das schon öfters erlebt wenn ich einen Interesenten dabei hatte.
    In diesem Sinne
    LG
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Zitat von Boxer;193227

    Auch ich möchte diejenigen die es versuchen würden, darum bitten, es sich mal zeigen zu lassen. Einfach aus Respekt vor der Kreatur. Immerhin wird ja ein Lebewesen getötet.
    Aus diesem Grund sollte sich auch jeder überlegen ob er wirklich in der Lage ist einen Fisch zu töten. Halten, betäuben, zustechen, ausnehmen ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Habe das schon öfters erlebt wenn ich einen Interesenten dabei hatte.
    In diesem Sinne
    LG
    Boxer



    Hallo Boxer,


    hier sage ich aber jedem ganz klar: "Fisch und Fleisch kommen nicht aus dem Supermarkt. Wenn du emotional - die Technik kann man lernen - nicht in der Lage bist, ein Tier zu töten und zu schlachten, dann solltest du die Konsequenz ziehen und Vegetarier werden."


    Eigentlich sollte jeder, der in Richtung Bushcraft oder Outdoor-Survival geht, mit einem Fisch oder Kleinwild wie einem Karnickel oder einer Ente etwas anzufangen wissen.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Sinnvoll oder nicht?


    Angelschnur aber auch Haken sind meiner Meinung nach sehr vielseitig einsetzbar, einfach ein sehr hilfreiches Hilfsmittel zB. beim Fallenbau, etwas binden, nähen ....


    Da gibt es denk ich wesentlich sinnlosere Notfall Ausrüstung.


    Was ich auch noch anmerken wollte, dieses legal illegal hickhack sollte dieser wie auch immer geartete Ausnahmezustand eintreten und es tatsächlich chaos gibt, es um mein überleben geht interessiert mich das wircklich nicht mehr.

  • Zitat von Angler;201166

    Sinnvoll oder nicht?


    Angelschnur aber auch Haken sind meiner Meinung nach sehr vielseitig einsetzbar, einfach ein sehr hilfreiches Hilfsmittel zB. beim Fallenbau, etwas binden, nähen ....



    Hallo Angler,


    Danke für Deinen Hinweis!


    Ich denke nämlich das ist vielen nicht klar. Dass Angelschnur ein absolut robustes und widerstandsfähiges "Nähgarn" ist.


    Man sollte allerdings mindestens eine Sattlernadel haben, idealerweise eine Handnähahle.


    Multifile Angelschnur, die sich praktisch nicht dehnt, habe ich auf diversen Reisen gern auch zur Perimetersicherung um den Lagerplatz gespannt.


    Angelschnur in "Stolperhöhe", also etwa 20 cm durch diverse Erdnägel ziehen und mit dem Auslöser (Reissleine) einer Seenotsignalrakete verbinden.


    Auch Fallenbau ist natürlich klassisch.



    Meint


    Matthias


    Nachtrag für alle Nichtangler: Man muss die spezifische Knotenknüpftechnik kennen, gerade für die dünnen multifilen Schnüre, die trotz einer Reissfestigkeit im Kilogrammbereich oft nur 100 µm dick sind. Jeder gängige Seemanns- oder Bergsteigerknoten hält nicht und geht auf.


    Da müsst ihr die Anglerknoten drauf haben, die übrigens den Chirurgenknoten ziemlich ähnlich und teilweise gleich sind, weil auch für chirurgisches Nahtmaterial (dünn und flutschig) ähnliche Bedingungen gelten.

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Danke dir auch Matthias,


    ich bin des öfteren das ganze Wochenende oder auch mal ne Woche beim Angeln und hab meine Angelschnur schon sehr of anderweitig verwendet. Bin da schon sehr oft froh gewesen das sie da war.

  • Zitat von Angler;201168

    Danke dir auch Matthias,


    ich bin des öfteren das ganze Wochenende oder auch mal ne Woche beim Angeln und hab meine Angelschnur schon sehr of anderweitig verwendet. Bin da schon sehr oft froh gewesen das sie da war.


    Kann ich nur bestätigen... im Reisegepäck habe ich auch immer noch ein paar Meter 0,35er Corastrong auf ein Stück Pappe gewickelt. Damit kann man zur Not auch einen schweren Rucksack notdürftig flicken, oder einen Gürtel ersetzen... abgesehen von Abspannleine usw.
    Was Knoten angeht, nicht _jeder_ klassische Knoten ist da sinnlos, aber bei jeder Angelschnur hilft es, die Schnur vorher ordentlich feucht zu machen, und sei es mit Spucke :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Zitat von Sam de Illian;201173


    Was Knoten angeht, nicht _jeder_ klassische Knoten ist da sinnlos, aber bei jeder Angelschnur hilft es, die Schnur vorher ordentlich feucht zu machen, und sei es mit Spucke :winking_face:


    So long,
    Sam


    Hallo Sam,


    ich habe da mal mein "Aha-Erlebnis" in meinem Angelkurs für die Sachkundeprüfung für den Fischereischein erlebt.


    Ich habe da wohl ein wenig zu weit den Seebären raushängen lassen - Knoten knüpfen können wir.


    Der Ausbilder hat mir eine multifile Schnur 0,13mm und einen Haken gegeben und mich aufgefordert, ihn anzubinden.


    Ich habe nichts Böses ahnend einen Palstek gemacht.


    Der Ausbilder nahm die Schnur in die eine Hand, den Haken zwischen Daumen und Zeigefinger der anderen Hand und zog mühelos einen Knoten auf, an dem ich in Tauwerk eine 20 Tonnen schwere Yacht zuverlässig angebunden hätte.:traurig:


    Meint



    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Da merken wir wieder, es kommt eben doch auf die "Größe" an! :grinning_squinting_face:


    ACD, der zwar nicht fischen kann, es sich aber auf die To-Do Liste packt.

  • Hallo zusammen!


    Generell: Fischen ist mit Sicherheit eine Wissenschaft für sich. Dagegen will ich nichts sagen! Je mehr Übung man bekommt umso grösser sind die Erfolgsaussichten (oder auch nicht), das "Wann" und "Wo" ist entscheidend, genauso wie Wind und Wetterverhältnisse! Man kann auch Pech haben oder sein Glück überbeanspruchen.
    Grundsätzlich ist aber Silk und einige Haken immer mit dabei. Über das "Wieso" müssen wir wohl bei der Schnur nicht mehr gross diskutieren. :) Die Vorteile wurden schon genügend aufgelistet, ich möchte diese aber an der Stelle nochmal bestätigen! Ein Preppergegenstand, der nicht fehlen darf!


    Bei den Haken sieht das etwas anders aus. Auf Grund der Bestimmungen sind ja oft Haken mit Widerhaken verboten, wenn ich nun einen Haken mit einer Öse nehme, kann ich im Notfall sogar eine Schnittwunde oder ähnliches nähen! Damit habe ich zwar keine Erfahrung. Jedoch ist die Nadel beim Arzt ja auch nicht eine gerade Nähnadel, sonder erinnert eher an einen Fischerhaken. Im Notfall würde ich es absolut darauf ankommen lassen (ok, ehrlicherweise muss ich gestehen: wahrscheinlich erst nach ca. einer halben Flasche Whiskey).


    Der zweite Punkt ist die Nahrungsbeschaffung. Man kann mit verhältnismässig wenig Wissen doch schon Glück haben und etwas feines auf den Teller bekommen. In Norwegen haben wir innerhalb weniger Minuten rund 20 Kilo Makrelen ins Boot geholt. Davon wird man ein paar Tage satt!


    Nun aber zu den unangenehmeren Punkten. In der Schweiz oder inzwischen beinahe global herrscht eine Überfischung, daher sind die Erfolgsaussichten wesentlich besser, wenn man bereits einige Erfahrung hat und auch weiss was man tut. Gerade am Beispiel Norwegen sieht man, dass man heute bis mindestens nach Bergen fahren muss, wo man früher auch in Kristiansand gute Aussichten hatte.


    Hier möchte ich (für alle Schweizer) auch noch kurz anmerken, das per 2015 die Bestimmungen zum Sachkundeausweis (Sana) überarbeitet werden (nationale Lösung statt kantonal). LINK


    Desweiteren kommt erschwerend auch hinzu, dass in verschiedenen Gewässern mit verschiedenen Utensilien gearbeitet wird. Wie bereits erwähnt mit Wobbler, Pilker, Schwimmer und Co. ist es nicht getan, meist muss Situationsbedingt die Ausrüstung angepasst werden. Für gute Erfolgsaussichten kommt da gerne mal zwischen 10 und 20 Kilo Equipment zusammen. Soweit würde ich auch als Fischer nicht gehen, was das Preppen betrifft.


    Alles was Mehrfachnutzen hat, kommt mit, alles andere bleibt wo es ist.


    Für alle die das Thema interessiert, empfehle ich, mit den einheimischen Fischen an zu fangen und erst mal das Verhalten der Tiere zu erlernen. Wo leben diese, was essen sie, etc. Das ist schon mal ein guter Ansatz! Zieht nicht los und kauft eine teure Fliegenfischer Ausrüstung und probiert einfach mal. Die Frustration wäre zu gross und ohne Schein kann es schnell mal teuer werden! Gerne probiere ich, falls es Fragen gibt diese auch zu beantworten.


    Gruess



    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!

  • Beim Fischen macht Übung den Meister, zudem muss man einen Zielfisch vor Augen halten bei der Köderauswahl. Dies setzt natürlich voraus, dass man weiss, in welchem Gewässer sich welche Fischart befindet. Mit Brot fängt man z.B. keine Egli/Hecht, mit Würmer fängt man keine Karpfen...


    meint k.sigi, welcher ab und zu mit seinem Bruder fischen geht und durchaus auch schon leer ausgegangen ist.

    Trink was klar ist, iss was gar ist, liebe was rar ist, sprich was wahr ist.

  • Hallo,

    Zitat

    mit Würmer fängt man keine Karpfen...


    Das stimmt nicht :)
    Habe selbst schon mit Würmern Karpfen gefangen. Maden mögen sie auch gerne.


    Was aber sicher mehr als richtig ist:

    Zitat

    [h=2][/h] [INDENT] Beim Fischen macht Übung den Meister
    [/INDENT]


    Gruß
    Gerald
    PS.: Als nicht Angler würde ich aber auf Angeln als Nahrungsbeschaffung nicht verlassen.


  • Also bei uns in D sind Haken mit Widerhaken nicht verboten... :winking_face:
    Aber bevor ich versuchen würde, mir mit einem Angelhaken was zu nähen, müsste ich schon meine Nadeln aus dem Nähkit verloren haben.


    Für gute Erfolgsaussichten muss ich eigentlich nur halbwegs wissen, was ich tue, da brauch ich keine 10-20kg Equipment.
    Wenn mir danach ist, kann ich eine Rute nehmen und eine kleine Box oder Tasche wie einen Pocket Organizer mit Kunstködern, also eine Auswahl an Blinkern und Spinnern, eine Telerute mit Rolle fertig montiert und dann am Fluss entlang blinkern. Ich kann mich auch mit einer (ggf. improvisierten) Stippe und einer Dose Maden ans Ufer stellen und eine Menge Weißfisch fangen.
    Das was wir Angler da alles an Ausrüstung mitnehmen ist zu großen Teilen unnötig. Man braucht nicht zwangsläufig 8 Ruten, 5 Rollen, Hälterbox, Regiestuhl, Rutenhalter, Bissanzeiger, Kisten voller Kunstköder und Vorfachmaterial, 5 Dosen unterschiedliche Naturköder und 10kg Futtermittel.
    Reine Faulheit, statt sich die Angelausrüstung individuell für den Tag zusammenzustellen wird halt eben mitgenommen, was man nur irgendwie tragen kann. So kann man dann eine Rute mit Tauwurm auf Grund legen, während man mit der anderen Köfis stippt. Wenn davon dann genug da sind, kommt eine Rute (wieder eine andere natürlich) mit Köfi am Stahl raus und die Grundrute mit Wurm wird gegen eine Posenmontage getauscht. Wenn man nach einiger Zeit nichts gefangen hat, werden dann beide Ruten aus dem Wasser genommen, neben dem Angler am Platz parat gelegt und die Spinnrute ausgepackt, woraufhin der gesamte Platz mindestens viermal mit wechselnden Kunstködern abgefischt wird...


    So KANN man das natürlich machen, aber in Notsituationen mit absoluter Basisausstattung neige ich dazu, davon abzuraten :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Auch Ast-Schnur-Haken funktioniert, das hab ich auch schon ausprobiert...
    Natürlich gehe ich auch gelegentlich komplett ohne Beute nach Hause. Und? Ich hatte dafür in der Regel einen schönen Tag draußen in der Natur, egal bei was für Wetter. In einer Survivalsituation würde ich aber zwei Sachen definitiv NICHT machen:
    1. mich nur auf Angeln als Nahrungsquelle verlassen
    2. die Möglichkeit, mir doch einen Fisch auf die Schuppen zu legen, von der Hand weisen


    Ich bin aktuell sowieso grad dran (noch am Anfang) für unsere Taunusgruppe eine kleine Präse zum Thema Angeln und Basisausstattung/Improvisieren aufzusetzen, wenn die getestet und für gut befunden wird, stell ich sie hier auch mal ein.


    So long,
    Sam

  • Ich denke mal die Schnur und Haken im EDC basieren zum einen darauf, das Schnur und Haken klein und leicht sind und sich daher keiner Gedanken macht. Die Angelschnur ist ggf. auch für andere Zwecke zu gebrauchen.
    Ich gestehe also ich habe sie auch dabei.
    Dabei halte ich es nicht für ausgeschlossen damit was zu fangen. Zumindest am Anfang einer Krise weil da noch viel Fische da sind und die Hobbyangler nicht mehr kommen werden, da man in der Krise nicht zum Angeln fährt.
    Oder anders ausgedrückt..Angeln halte ich für wahrscheinlicher als Niederwild in selbstgebastelten Schlingen oder Fallen.

  • Eine Grundleine mit ein paar Seitenarmen kann man immer auslegen und Morgens wieder einsammeln.
    Ansonsten sehe ich das auch so das Schnur und Haken fast nichts wiegen und keinen Platz beanspruchen.
    Noch etwas zur Schnur: In Thailand bauen wir uns Stellangeln aus gespaltenem Bambus.
    Als Schnur wird eine dünne Maurerschnur mit einem kräftigeren Haken (ich sag mal irgendwas zwischen 2 und 6 verwendet.
    Als Köder eine Kaulquappe die auf der Wasseroberfläche schwimmt. (
    Ist mit hiesigen Tierschutzgesetzen nicht vereinbar aber mein Schwiegervater macht das schon immer so und fängt regelmäßig sein Essen so.)
    Ich würde als Hauptschnur immer eine Maurerschnur nehmen, mit einem Monofil Vorfach. Noch ein Hinweis Nylonschnur altert.
    Ich hab mal ca. 8 Jahre alte Sehnen von meinen Rollen genommen, die dünneren (0,2 oder so) konnte ich so zerreißen.
    Also das Schnurmaterial hin und wieder mal austauschen.

  • Zitat von k.sigi;201203

    Mit Brot fängt man z.B. keine Egli/Hecht, mit Würmer fängt man keine Karpfen...


    Hecht mit Brot ist wirklich nicht sinnvoll. Karpfen dagegen habe ich oft mit Wurm gefangen. Sogar meinen größten Karpfen mit 42 Pfund mit einem Rotwurmbündel.



    [ATTACH=CONFIG]22340[/ATTACH]


    Der hier ist auf Tauwurm angesprungen.



    Bevor man überhaupt Fische fängt, geht man wohl oft als Schneider nach Hause. Wobei Weißfisch relativ einfach zu fangen ist, wenn man weiß wo.
    Der Angelort ist eines der wichtigsten Merkmale beim Angeln, denn wenn man nicht weiß, wo die Fische wohnen, dann kann man den ganzen Tag angeln und nichts fangen, nur weil die Fische 3m weiter stehen und sie einen Teufel tun werden, da heraus zu kommen.


    Ich habe oft beim Tauchen beobachten können, wie verschiedene Fischarten bestimmte Bereiche einfach nicht verlassen haben - z.B. blieben die Rotfedern oft im Schilf und schwammen nicht raus ins Freiwasser, wo wir ja bevorzugt angeln. Nur ganz dicht an der Kante zum Schilf wäre da Erfolg möglich.


    Beim Hecht hab ich nicht wenig gestaunt, denn dem kann man auch einen Köderfisch vors Maul hängen und er nimmt keine Notiz davon. Karpfen sind auch mega wählerisch und sehr vorsichtig. Ich hatte mich eine zeitlang auf Karpfen spezialisiert (bis hin zum Angeln in England) und habe erst später beim tauchen erkannt, dass die wahrscheinlich öfter da waren aber nicht an meine Köder gingen. Die sind auch sehr lernfähig, denn wenn erst einmal ein paar Kollegen von denen aus dem Wasser gezogen wurden, dann meiden sie das Köderzeugs wie der Teufel das Weihwasser. Wenn sie aber keinen Anglerdruck haben, dann fressen sie auch wahllos das Zeugs, was rumliegt.


    Zutraulich sind sie auch noch:


    [ATTACH=CONFIG]22341[/ATTACH]


    Die beiden hier ließen mich auf einen Meter heran, wobei die Kamera nur einen halben Meter von ihnen weg war.


    Barsche haben überhaupt keine Angst (hab ich mehrfach in verschiedenen Gewässern erlebt) bis hin zu neugierig, weil sie einem nachgeschwommen sind.
    Aber ich habe sie unter Wasser fast nie irgendwas fressen sehen.



    [ATTACH=CONFIG]22342[/ATTACH]



    Hier mal meine Tipps für die Praxis im Notfall:


    Für den Notfall empfehle ich auf jeden Fall eine alte Angel irgendwo zu deponieren - die kosten fast nix. Da geht eine Stippe am einfachsten und mit der hat man auch den schnellsten Erfolg auf Weißfisch. Hat zwar Gräten ohne Ende aber einlegen hilft da, denn dann sind die kleinen Gräten egal. Für die Stippe braucht man Posen und Klemmblei, beides kann man auch einfach improvisieren (Stück Holz und eine alte kleine rostige Mutter). Die Angel nicht zu lang wählen, dann dann wird es wieder kompliziert und außerdem unbedingt auf das Packmaß achten, denn wer will schon mit so einem langen auffälligen Prügel durch die Gegend ziehen. Steckangeln halten länger, Teleskopangeln sind komfortabler. Ich würde eine 6m lange Stipprute und eine 3m lange Teleskop-Wurfrute haben wollen (habe aber 2 Wurf a 3m und eine 4m-Stippe). Eine preiswerte Marken-Rolle (kostet keine 20 Euro gebraucht) und einige Ersatzspulen nebst Schnur sind auch sinnvoll, falls man diverse Angelmöglichkeiten in der Nähe hat. Mit der Wurfrute und Angelrolle erweitern sich die Möglichkeiten enorm, denn da komme ich weiter auf das Gewässer hinaus. Dazu 20 Grundbleie (kann man später auch selbst herstellen und Provisorien nehmen) und genügend Haken und ein paar Wirbel (gegen verdrehen der Schnur). Mit einer einfachen Grundrute (2,3m Steckrute (2-teilig), einer Rolle mit 100m Fassungsvermögen 0,30er Schnur, Blei, Wirbel und Haken kommt man weit genug um Aal, Hecht, Barsch, Karpfen (nur die nicht Schlauen), Weißfisch, Schlei usw. zu fangen. Man muss aber dabei bleiben. Das Anbeißen kann man sehr einfach auf 2 Arten sehen. Entweder man stellt die Angel relativ steil nach oben in eine stabile Astgabel oder Rutenhalter (Erdspieß oder ähnlich), lässt die Schnur nach dem Auswerfen etwas durchhängen und der Fisch hakt sich selbst, wenn die Schnur sich strafft (muss man dann auch gleich anschlagen und rausziehen) oder man legt die Angel flach in eine Astgabel, so dass die Schnur möglichst ungehindert abziehen kann und klemmt ein Stück Alufolie auf die Schnur (nur ganz leicht), so dass man die Schnur abziehen hört und lässt den Fisch etwas ziehen, bevor man anschlägt.


    Wie weiter oben schon erwähnt sollte die Angelschnur regelmäßig ausgewechselt werden (alle 5 Jahre). Lieber etwas dickere Schnur als Hauptleine wählen (hält länger) und dann das Vorfach (die ersten 2 Meter) mit dünner Schnur bestücken. Haken verliert man schnell, so dass ein entsprechender Vorrat sinnvoll ist.


    Weiterhin ein kleines Anfänger-Angelbuch kaufen und deponieren. Dort sind meist auch die Einstände (da wohnen die Fische) aufgezeigt, so dass man am See oder Fluss die hakbwegs fängigen Stellen suchen kann.


    Für den Rucksack würde ich auch etwas Schnur und einige Öhr-Haken einpacken. Und die Knoten sind halb so schlimm. Da man nicht laufend kapitale Burschen fängt, reicht meist eine einfache Schlaufe mit einem einfachen Knoten aus, in den das Öhr des Hakens eingefädelt wird. Da braucht man keine speziellen Anglerknoten. Also Schnur umlegen, so das eine Schlaufe von 3cm entsteht und einfach einen normalen Knoten rein. Dann den Haken unten einfädeln und die herausschauende Schlinge um den Haken selbst legen - zuziehen fertig. Soll zwar nicht halten aber ich habe so 10 Jahre geangelt und auch dicke Aale herausgezogen. Auf keinen Fall multifile Schnur kaufen - nur monofil - denn Multischnüre brauchen wirklich andere Knoten und außerdem verheddern die sich garantiert, wenn man keine Ahnung hat. Mit den normalen Angelsehnen hat man schon genug zu tun.



    cu Tom

  • Hallo an alle!


    Angelschnur und Hacken ist grundsätzlich eine gute Sache! Habe immer in meinem Rücksack dabei . Zusätzlich paar Bleistücke ( verschiedene Größen ), paar Wirbel und Schwimmer.


    Wie oben von Anderen schon erwähnt wurde ist die Schnur multifunktional und belastbar. Im Survival eine ganz nützliche Sache.


    Das Angeln an sich ist auch sehr interessant und kann für Abwechslung im Menü sorgen. Vor allem man kann nicht nur Fische mit Schnur und Haken fangen! Damit könnte man auch verschiedene Vogelarten, Reptilien, eigentlich alles was essen schluckt und die Schnur nicht durchbeißen kann fangen.
    Grausam, aber wenn man überleben will!


    MfG.
    Waldgeist.

    Man sieht uns nicht, doch wir sind da! (Unsichtbar, lautlos, Wachsam!):Cool:

  • Bei mir in der Umgebung gibt es einige Fließgewässer.
    Die Fische darin werden vom Angelverein gezüchtet und eingesetzt.


    In einer langanhaltenden Krise wären die Bestände wohl sehr schnell weggeangelt.


    Trotzdem habe ich eine Angelrute, eine extra Schnur und ein paar Blinker für die Forellen in der Garage liegen.
    Schadet ja nichts, und hat auf dem Flohmarkt fast nichts gekostet.


    Tsrohinas

  • @Troshinas: Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber kannst du mit Blinkern angeln? Ich vermute aus deinem Posting, dass du kein "richtiger" Anlger bist und deshalb auch keine Erfahrung mit Blinkern hast. Nur so: falls du keine Erfahrung hast und die Fische resp. deren Verhalten gut kennst, dann vergiss es. Gerade Forellen (auch eingesetzte "Sömmerlinge") sind sehr geduldige und wählerische Jäger.
    Wenn du wirklich als Anfänger Erfolg haben möchtest, versuche es mit Würmern oder ggf. Maden am Haken. Das sind sichere Werte, einfach einzusetzen und damit fängst du, wenn die Forellen Lust haben zu Beissen, auch grössere Exemplare. Blinker sind eher etwas für ambitionierte Sportangler, die auch eine gewisse "Action" suchen oder keine Naturköder benutzen (wollen/können). Und wenn die Forellen keine Lust zum Beissen haben, dann kannst du machen was du willst, du wirst Schneider sein.

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.