Notstrom für Kühl/Gefrierkombi

  • Hallo, hat jemand Erfahrung mit einem Stromaggregat zum Betrieb einer Kühl/Gefrierkombi?


    Meiner schluckt lt. Typenschild 190 Watt, zusätzlich steht aber auch 1.4 (320 Watt) drauf, vermutlich ist das der max. Anlaufstrom des Kompressors?


    Ich möchte mir gern ein 750...850 Watt Stromaggregat zulegen. Klar, ein >2kW wäre besser, wäre aber für meine Frau zu schwer zum tragen.
    (Die kleineren liegen so um die 20 kg).


    Hat jemand von Euch schon mal getestet, ob mit einem solchem Aggi der Kühlschrank oder die Truhe überhaupt anläuft?



    Vielen Dank

  • Als ich mich bzgl. Notstromaggregaten schlau gemacht habe, kam sehr schnell heraus, daß für den Hausgebrauch im Sinne der Preparedness -also wenn auch mal mehr als nur die Kühltruhe angeschlossen werden soll- ein leistungsmäßig so kleines Aggi kaum Sinn hat.


    Je nach Lesart solltest du dich da eher an ein 3-6Kw Aggi wagen, die Teile gibt es meistens auch mit Rollen für dein einfachen Trsp.


    Wenn du beabsichtigst, technisch anspruchsvollere Geräte, wie elektronische Geräte im Gegensatz zu reinen elektrischen Geräten, anzuschließen, sollte das Aggi darüber hinaus über Inverter-Technologie verfügen und eine "bereinigte" Sinus-Welle zur Verfügung stellen, sonst nehmen das Laptop und Co bei Spannungsschwankungen wohl schnell übel.


    Ich habe mich damals für ein solches Beziner-Aggi mit 3,2 KW Leistung entschieden, Kostenpunkt um die 1000,-, würde aber aus heutiger Sicht eher auf einen Akku-Speicher mit Stromwandler für 220V setzen.
    Der spart dir Ärger mit Verbrauchsmaterial und Betriebstoff, ist deutlich wartungsärmer und lässt sich nicht nur am Netzstrom -so lange verfügbar- sondern auch an einer Solaranlage aufladen.


    Mein Favorit wäre -hätte ich grade die Kohle dafür zur Verfügung- der Yeti 1250 von GOALZERO, allerdings mit einem Umbau des Akkus auf LiFePo, wie ihn TheAnti2007 hier im Forum aufgezeigt hat.


    Den würde ich entspannt zunächst übers Hausnetz als Backup laden, nach Abschluß der unendlichen Geschichte Hauskauf über eine Inselanlage betreiben.


    Kein Gestank, kein Lärm, kein Stress und zunächst mehr als genug Reserven für den shtf-Fall.


    Übrigens bietet Papa Bär gerade eine Sammelbestellung für GoalZero-Produkte an :Gut:


    Schau dir mal die Produktpalette an, da gibt es auch kleinere Modelle von, vielleicht reicht dir ja ein Yeti 400 auch, allerdings wäre mir das bei den Leistungsaufnahmen deiner Kühlkombi wahscheinlich zu knapp.


    Gruß,
    Maro

  • Hab grad mal nach Goalzero gegoogelt. Diese "alles in einem" Kisten scheinen sehr interessant zu sein. Danke für den Tipp.


    Ein Benzinaggregat ist ja für Dauerbetrieb meist gar nicht gedacht. Wenn Wochen- oder Monatelang der Strom weg bleibt, was macht man dann? Alleine schon das besorgen vom Brennstoff erscheint mir micht ganz einfach.

  • Hallo,


    man sollte sich auch überlegen, was man überhaupt so wertvolles kühl bzw. gefroren halten will, dass man bereit ist so einen Aufwand mit Stromerzeuger oder anderen Stromquellen zu treiben. Wegen vier Tiefkühlpizzen und Tiefkühlgemüse lohnt sich doch der Kauf und Betrieb eines Stromerzeugers nicht. Pizza isst man beim Italiener um die Ecke, der sie vor meinen Augen frisch zubereitet und statt Tiefkühlerbsen tuns auch welche in Dosen oder getrocknete.
    Ich bin der Meinung, dass auf eine durchgehende Kühlung verzichtet werden kann, ohne grossartig an Lebensqualität zu verlieren.


    Wer ohne Dauerkühlung nicht leben kann (z.B. um Insulin vor dem Verfall zu schützen) oder weil er bestimmte, empfindliche Lebensmittel verarbeitet oder verkauft, der kann sich am Aufwand orientieren, den man in Reisemobilen für Wüstentouren treibt:


    - Kompressorkühlbox 32l Nutzinhalt mit Danfoss BD35-Kompressor (35W Leistungsbedarf) in 12 bzw. 24V
    - 12V@200Ah bzw. 24V@100Ah Pufferbatterien
    - 200Wp besser 400Wp Solarmodul(e)
    - passender Solar-Laderegler


    Alle Komponenten neu beschafft, liegt man bei etwa 2.000 Euro. Die Lösung hat zu dem den Vorteil, dass sie notfalls auch transportabel wäre und bei richtiger Systemauslegung kann man normale Standard-Solarmodule verwenden, die mittlerweile ja ziemlich verbreitet sind und auch im Krisenfall nicht einfach so von hunderttausenden Dächern verschwinden werden.


    Diese Zusammenstellung erlaubt den problemosen Betrieb der Kühlbox bei Sonnenschein quasi direkt mit Solarstrom, während gleichzeitig die Akkus für die sonnenlose Zeit geladen werden. Die Akkukapazität von 2.400 Wh erlaubt bei 50% Akkuentladung (1.200 Wh) 34h Kompressorbetriebsstunden der Kühlbox. Bei einem angenommenen Ein-Aus-Verhältnis des Kompressors von 1:6 (der tatsächliche Wert hängt von der Aussentemperatur, der Füllung mit durchgekühltem oder noch nicht gekühltem Inhalt und der Häufigkeit der Öffnung der Kühlbox ab) entspräche das 8,5 Tagen, während denen ein Kühlbetrieb auch ohne Sonne, rein aus dem vollgeladenen Akku gewährleistet wäre.


    Andere Lösungen, mit Generatoren oder Brennstoffzellen sind IMO komplizierter und noch teurer und auch nicht dauerbetriebsfähig.


    Dann lieber "back to the roots". Um ganzjährig Eiseskälte zur Verfügung zu haben, genügt es im Winter, 70 Zentner Eis einem Eiskeller auf einem Holzrost und in Stroh eingepackt, zu lagern. Das Schmelzwasser muss unter dem Rost abfliessen können, der Eisberg taut auch im Hochsommer nicht ganz auf und man hat immer kühlendes Eis zur Verfügung, was man noch vor 100 Jahren dann stückweise in Eisschränke gepackt hat (in ein Fach, an der Stelle des heutigen Gefrierfachs eines Kühlschranks, mit einem Tauwasserablauf nach aussen - heute immer noch bei Kühlschränken so) und hat die heruntersackende Kaltluft zur Kühlung des Schrankinhalts genutzt. Statt Strom aus der Steckdose musste man sich halt alle 1-2 Tage zum Eiskeller aufmachen und sich ein paar Eisbrocken herausschlagen. Brauchte man tiefere Temperaturen, um z.B. Milchspeiseeis herzustellen, mischte man Eisstücke in einen grossen Topf mit Kochsalz, was eine endotherme Reaktion auslöst, die das Schmelzwasser auf -18°C abkühlt. In diesen Topf stellte man einen kleineren Topf hinein, in dem man das Speiseeis zubereitete. Die Methode hielten die italienischen Gelatiere ürbigens lange streng geheim.


    Geht es nur um "etwas" Kühlung, reicht ein unglasiertes Tongefäss (notfalls ein Deko-Blumentopf aus dem Baumarkt), das in einer Schale mit Wasser steht, durch Verdunstung kühlt sich das Innere des Tongefässes ziemlich stark ab, der Effekt kann durchaus mit dem der Peltier-Kpühlboxen mithalten (die schaffen 18°...20° unter Aussentemperatur). Sowas kann man sich dann z.B. auf den Balkon stellen und hat so auch im Krisenfall ein kühles Bierchen. Auch ohne Kühlschrank und Stromaggregat.


    Grüsse


    Tom

  • Vielen Dank für Eure Hinweise!



    Ich habe heute einen Test mit einem geborgten 800W Einhell Generator gemacht. Die Kühlkombination hat gestartet. Also reichen 750..800 W Dauerleistung aus, um den Kompressor zu starten. Nach Kompressorstart zeigte mein Energiemesser glatte 200 Watt an, entspricht also der Herstellerangabe im Rahmen meiner Messtoleranzen. Werde mir dann so ein Ding selber zulegen.

    Warum werde ich versuchen meinen Kühlschrank am Leben zu halten?


    Weil ich denke, das es wichtig ist, insbesondere für Familien:
    - Für mich ist er ein großes Depot mit hochwertiger, haltbarer Nahrung
    - der Inhalt hat auch viel Geld gekostet (auch wenn er von Versicherung ersetzt würde)
    - verlängert mein Vorratslager
    - (kann Moral heben durch Gourmet Essen in der Krisensituation)


    Ich gehe ja von einem relativ kurzem Krisenszeanario aus, Blackout, Hochwasser etc., also keinem Endzeitszenario. Der Schrank muss also 3...7 Tage weiter leben, solange es halt dauert, ihn leer zu essen.


    Mein Tiefkühler hält lt. Anleitung 36 Stunden, ich rechne mal mit vielleicht 24h effektiv, die Kälte. Ich habe Hinweise gelesen, den Inhalt der Kühlschranke/Kühltruhen am Besten sofort zu verarbeiten. Das ist insofern einleuchtend, um die enthaltene Nahrung zu sichern und vor dem Verderb zu schützen. Viele Menschen, insbesondere Familien, haben in den Geräten viel gebunkert, nicht nur ein paar Pizzen. Hochwertiges Fleisch, Butter aus dem Angebot, vorgekochtes Essen, Medizin, vielleicht Eiswürfel für die Cola oder Drink, der Westfale legt sein Bier rein. Wie soll ich aber 30kg Fleisch oder ein halbes verwurstetes Schwein am ersten Tag der Krise verarbeiten? Und wie soll ich das verarbeitete haltbar machen? Der Jäger hat vielleicht ein Reh liegen neben den Wildschweinkeulen? Daher ist der Bertrieb des Kühlschranks für mich sehr wichtig, insbesondere, weil er halt weniger als 200 Watt verbraucht, denke ich, das es auch technisch machbar ist. Die Idee, das mit dem GOALZERO zu bewerkstelligen finde ich sehr gut! Wenn wir Kalorien im Vorratsschrank zählen, warum nicht die wesentlich besser schmeckenden, moralverbessernden die bereits im Kühlschrank liegen? Die schmecken dann noch richtig gut. Ich werde berichten, wie ich mich dann entschieden habe.
    Viele Grüße
    whs

  • Also für Gefrierschrank hab ich keine bessere Lösung als tomduly parat, aber Kühlschrank-seitig sollte man dann evtl. über eine Absorber-Kühlbox nachdenken... die laufen mit 230V, 12V und Gas (zB die großen 10l-Flaschen Butan/Propan) Die kann man auch ohne Krise prima als Reise- oder Camping-Kühlschrank benutzen, oder als Getränkekühlschrank wenn Besuch kommt... Mein Vater hat auch eine, ich glaube die ist älter als ich, aber auf jeden Fall schon MINDESTENS 20 Jahre alt und funktioniert tadellos... obwohl er noch ein paar freireligiöse Pabst-Lüfter für bessere Abluft drangebastelt hat :winking_face:
    Das Ding hat sogar ein kleines Eiswürfel-Schälchen aus Alu, aber funktioniert nur, wenn man den wirklich auf volle Pulle laufen lässt...


    Achja... preislich kommen die auf etwa 200-500€ (meine war gebraucht mit Versand bei 86€), einfach mal in der Bucht schauen, oder im Camping- und Outdoorladen fragen... zB Fritz Berger.


    So long,
    Sam

  • Dank für Eure Hinweise, noch eine Frage an die Fachleute


    GOLAZERO gibt für die Solarpanele einen Wirkungsgrad von 17..18 % an, das ist ein sehr guter Wert! Scheint ein sehr gutes Produkt zu sein.
    Mein Hausdach bietet 16.278 kWh/a bei 87,50 qm nutzbare Dachfläche Solarpotential pro Jahr, wenn es voll bestückt wäre, bezogen auf die Fläche des GOLAZERO Boulder 30 (dem großen) würde ich bei fachgerechter [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Installation,[/FONT][FONT=Arial, Helvetica, sans-serif] Ausrichtung und Wetterbedingungen theoretisch 46 kWh/Jahr abzapfen können. Das steht von der Sonne aus zur Verfügung.



    Muß ich jetzt davon ausgehen, daß ich nur 18% der 46 kWh/a Einstrahlleistung nutzen kann? Dann wären das ca. 14 kWh/a, die ich abzapfen könnte, ideale Bedingungen vorausgesetzt.
    Lieder weiß ich den Jahreszeitlichen Verlauf der Sonneneinstrahlung nicht (Tagesdauer, Einfluß Wetter, Wolken, Nacht). Wenn ich das einfach auf 365 Tage runterechne komme ich dann auf 38 Watt pro Tag, die ich mit der Fläche des GOALZERO ziehen könnte? Oder liege ich da falsch? Hat einer von Euch das schon mal berechnet?


    [/FONT][ATTACH=CONFIG]13284[/ATTACH]

  • Der Wirkungsgrad bezieht sich auf die um Wandlung von Sonnenstrahlung in Strom. Ein 30-Watt-Modul mit 9% Wirkungsgrad ist einfach von der Fläche her doppelt so groß wie ein 18%-Modul. Der Ertrag ist der gleiche. Bei tragbaren Modulen sind Fläche und Abmessungen natürlich ein gehöriges Argument.


    18% für Aufdachanlagen gibt es auch. (ich glaube von Solarword gabs die), die meisten Aufdachmodule liegen irgendwo bei 13%-14%
    Rechne mal aus, wieviele Boulder-Module auf dein Dach passen und dann hast du die Nennleistung im Vergleich zu dem, was installiert ist.



    In der Solartechnik rechnet sich der Tagesertrag auf andere Weise etwas leichter:


    Meine 5,6 kW-Aufdachanlage liefert an einem optimalen Tag knapp 40 kWh Das sind knapp 7 kWh/ installiertem KWp
    Für ein 30 W-Modul bedeutet das: an einem optimalen Tag bekommst du maximal (=30x7) 210 Wh heraus. (da muss aber alles passen)


    Das kannst du auch ganz einfach mit deiner großen Anlage für jeden Tag umrechnen. Tagesertrag/Nennleistung= kWh/kWp Das ganze multipliziert mit der Nennleistung des Goalzero-Moduls ist der Tagesertrag des GZ-Moduls. Das kann man natürlich auch mit anderen Zeiträumen (Wochen, Monate) machen.


    Im Winter oder bei nebligem Wetter kann statt der 7 auch mal 14 Tage etwas mit einer null vor dem Komma rauskommen.


    Bei den mobilen Modulen sollte man im Hinterkopf behalten, dass sie nicht immer optimal zur Sonne ausgerichtet sind und auch nicht von morgens früh, bis abends spät verschattungsfrei in der Sonne stehen. Dazu kommen die Wandler und Übertragungsverluste, was zu drastisch geringeren Tageserträgen führt.


    Grüße Solarwind, der auch noch ein Nomad7 hat

  • Zitat von Sam de Illian;142447

    über eine Absorber-Kühlbox nachdenken... die laufen mit 230V, 12V und Gas (zB die großen 10l-Flaschen Butan/Propan) Die kann man auch ohne Krise prima als Reise- oder Camping-Kühlschrank benutzen, oder als Getränkekühlschrank wenn Besuch kommt...


    Die haben einen bescheiden Wirkungsgrad.
    Für ein paar Tage Camping im Jahr mag das noch ok sein, aber als Dauerlösung?


    Und in der Krise: Entweder man hat reichlich Strom (Dachanlage im Inselbetrieb), dann tut auch ein Inverter nicht weh, aber wenn man nur eine kleine 12V-Solaranlage hat?


    Es gibt auch sehr sparsame 12/24 Kompressorgefrier/Kühlschränke (leider teuer), aber der Kühl- und Gefierschrank ist im normalen Haushalt das Gerät,
    was mit den meisten Strom verbraucht. Da rechnet sich vieleicht so langsam auch für den Eigenheimbesitzer die Direktversorgung mit Solarstrom.

  • Natürlich ist der Gedanke naheliegend die vorhandene Kühl-/Gefrierkombi mit einem Stromerzeuger weiter zu betreiben wenn der Strom ausfällt.
    Was mir daran nicht gefällt ist daß der Stromerzeuger eine erhebliche Zeit nutzlos läuft während der Kühlschrank seine Temperatur erreicht hat und den Kompressor automatisch abschaltet. Gut, man kann auf die Idee kommen den Kühlschrank Stundenweise nicht zu versorgen um ihn dann wieder (beaufsichtig) runterkühlen zu lassen, nach meinem Geschmack ist das alles nicht.


    Tomduly hat schon einen gangbaren Weg aufgezeigt, obwohl die Komponenten relativ teuer sind. Wenn man auf die "Mobil-Option" verzichten kann gibt es noch eine Idee mit mehr Volumen.


    So eine Kühlbox steht auf meinem Wunschzettel: http://www.steca.com/index.php?Gefriertruhe_de
    Der Preis ist erheblich, aber man braucht keinen Strom, kein Aggregat, keinen Treibstoff und keine Batterien, die Kühl/Gefriertruhe läuft direkt von den Solarmodulen und das mit einem hervorragenden Wirkunsgrad.
    Wenn ich mir überlege daß meine jetzige Kühl/Gefrierkombi in den vergangenen 10 Jahren für 550€ Strom verbraucht hat und die Abschreibungskosten für Batterien wegfallen, dann relativiert sich der hohe Anschaffungspreis und ich muss mir keinen Kopf mehr machen über Stromausfall oder -bedarf.

    If you are looking to government for the answer, you obviously don´t understand the problem.

  • Hallo J.C.Denton,
    ist Dir zufällig der Preis für dieses Gerät bekannt ?


    Gruß vom Kaiserstuhl von Rugo

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)

  • Hallo Rugo, die kleine ungefähr 800€, die große ungefähr 1200€

    If you are looking to government for the answer, you obviously don´t understand the problem.

  • Zitat von Henning;142492

    Die haben einen bescheiden Wirkungsgrad.
    Für ein paar Tage Camping im Jahr mag das noch ok sein, aber als Dauerlösung?


    Und in der Krise: Entweder man hat reichlich Strom (Dachanlage im Inselbetrieb), dann tut auch ein Inverter nicht weh, aber wenn man nur eine kleine 12V-Solaranlage hat?


    Es gibt auch sehr sparsame 12/24 Kompressorgefrier/Kühlschränke (leider teuer), aber der Kühl- und Gefierschrank ist im normalen Haushalt das Gerät,
    was mit den meisten Strom verbraucht. Da rechnet sich vieleicht so langsam auch für den Eigenheimbesitzer die Direktversorgung mit Solarstrom.



    Das ging auch schon 6 Wochen am Stück im Juli in der Türkei gut.
    Solaranlage? Wenn man hat, dann gut, aber BRAUCHEN tut man es nur, wenn man kein Gas hat.


    Und gefragt waren ja nur ein paar Tage...


    Zitat

    Ich gehe ja von einem relativ kurzem Krisenszeanario aus, Blackout, Hochwasser etc., also keinem Endzeitszenario. Der Schrank muss also 3...7 Tage weiter leben, solange es halt dauert, ihn leer zu essen. (whs2)


    In Anbetracht der Tatsache, dass ich leider einen Kühlschrank BRAUCHE, ist das für mich besser als nichts. Und allemal besser als die Elektrokühlboxen :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Zitat

    GOLAZERO gibt für die Solarpanele einen Wirkungsgrad von 17..18 % an, das ist ein sehr guter Wert! Scheint ein sehr gutes Produkt zu sein.


    Bin alles andere als ein Experte für Solaranlagen. Aber ja, Monokristallin soll den besten Wirkungsgrad haben. Hat eben den Nachteil, das man sie genau zur Sonne ausrichten muss, weshalb man die Panels immer auf so Tripod-Stativen sieht. Und ganz billig sind sie natürlich auch nicht. Manche Leute favorisieren deshalb eher Solarzellen die nur eine Handvoll Prozent Wirkungsgrad liefern aber dafür spottbillig sind.


    Wie gut das ich an dem Yeti 1250 insgesamt 8stk. Boulder30 anschliessen könnte. Soll natürlich nicht hoffnungslos überdimensioniert sein. Aber ich vermute in der dunklen Jahreszeit muss man Klotzen nicht Kleckern damit überhaupt noch ein nennenswerter Ertrag raus kommt.


    Zitat

    Also reichen 750..800 W Dauerleistung aus, um den Kompressor zu starten. Nach Kompressorstart zeigte mein Energiemesser glatte 200 Watt an, entspricht also der Herstellerangabe im Rahmen meiner Messtoleranzen.


    Hab auch noch nie einen Kühlschrank gemessen der im Betrieb mehr als 200 Watt verbraucht hätte. Es heisst ja der Anlaufstrom sei sehr hoch. Vermutlich ist nur mein Messgerät zu langsam um das auch messen zu können. Aber einen hohen Anlaufstrom hat, so wie ich das sehe fast jedes Gerät. Ein normaler PC, der muss noch nichtmal gestartet werden, schon beim in die Steckdose stecken zieht er im ersten Moment verdammt viel.

  • Ich habe mir heute auch eine Kompressorbox mit 220 V 12/24 V und Gas zugelegt.
    Mit 39 Liter Inhalt und einem Gasverbrauch von 12,8 Gramm pro Stunde.


    Als Backup fur schlanke 180 Euro echt super! Bei meinem Leib und Magen Ausstatter hätte ich knapp 500 Euro bezahlt.
    Kühlt auch bei weit über 30 Grad wunderbar runter das Käse und Fisch haltbar bleiben.


    Nachtrag: Ich hatte es für mein Panel und Gas vorgesehen (SO).

  • Hallo whs2.


    Aus aktuellem Anlass: Ich bin gerade dabei (Eigentumswohnung mit Süd- und West- Balkon), die Anbringung von PV-Modulen an den Balkongeländern offiziell genehmigen zu lassen, von wegen Auswirkung auf die Fassadenansicht und den Gesamteindruck. Ich verfüge bereits über einen Batteriepuffer und Sinus-Wechselrichter [siehe mein Profil], so dass ich die bestehende Anlage bloß schlicht um ein paar Module als Energiequelle bereichern möchte. Geplant sind 5 Module "Schott Protect ASI-100", an den sonnenreichen Seiten der Balkone. Sowas sollte für reine Kühlzwecke (ich beabsichtige damit eher abendliche Lichtversorgung mit LED-Lampen) locker ausreichen.


    Als Energiemesser kann ich Dir aus eigener Erfahrung den "Energy logger 4000" von Conrad ans Herz legen. Der hat neben der min-max-Funktion sowohl einen internen Speicher, als auch eine Schnittstelle über SD-Karte zur Langzeit-Auswertesoftware Voltsoft (kostenlos herunterladbar). Darüber hinaus zeigt er Dir auch noch den aktuellen cos-phi an. Interessantes Stück Plastik! Kosten = ca. 70 €. Anbei ein Foto des Geräts beim Laden + Betrieb meines Notebooks.


    Gruß,


    WB.


    [ATTACH=CONFIG]13577[/ATTACH]

  • Nachtrag:


    Der 90°-Aufstellungswinkel ist natürlich für EEG-verwöhnte Grünlinge indiskutabel. Aber dafür hat man jenseits des Hochsommers, und selbst bei diffusem Licht, eine weit bessere Ausbeute als mit den teuren, monokristallinen Modulen. Ein 100Wp-Modul von Schott kriegt man inzwischen für ca. 70,-€. Da zögere ich ganz sicher nicht mehr.


    WB

  • Zitat von tomduly;142408

    Hallo,


    man sollte sich auch überlegen, was man überhaupt so wertvolles kühl bzw. gefroren halten will, dass man bereit ist so einen Aufwand mit Stromerzeuger oder anderen Stromquellen zu treiben.



    Hallo Tom,


    es kann schon Sinn machen. Ich schaue mir jetzt mal unseren Lebensstil an, meine Frau und ich, keine Kinder, beide berufstätig. Zwei Portionen Gulasch, zwei Teller Kürbissuppe, ein Brot zu bereiten, wäre sowohl vom Zeit- wie vom Energieaufwand unsinning. Wir haben auch keine Lust, noch abends um acht zum Metzger zu fahren und zwei Steaks zu kaufen. Die Antwort lautet also zwanzig Portionen Gulasch, zwanzig Teller Kürbissuppe, zwanzig Kilo selbstgebackenes Brot und diverse Steaks in der Tiefkühltruhe. Das ist für uns letztlich "Überleben im Alltag". Also lag für mich der Schluss nahe, die Kühltruhen mit einer Notsromversorgung auszustatten, bei der - hinreichende Isolierung vorausgesetzt - das Notstromaggregat ja nur für 1-2h am Tag laufen muss.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Leute!


    Da ich vor einer Woche einen Test mit einem kleinen Kompressorkühlschrank gemacht habe, hier mal meine Ergebnisse zum Anlaufstrom:


    Kühlschrank: 230V und 80 Liter Rauminhalt, davon ca. 5 Liter Eisfach (sehr klein)/ neues Modell - überdurchschnittliche Energieklasse
    Solaranlage mit Sinuswechselrichter und 12V/135AH Solarakku


    Der Kühlschrank braucht im normalen Betrieb etwa 60 Watt, aber der Anlaufstrom lag bei 1300 Watt!
    Der Wechselrichter hat eine Dauerleistung von 400 Watt und eine Spitzenleistung von 1000 Watt/5 sek.
    Er hat es gerade so geschafft den Kühlschrank zu starten, da die 1300 Watt nur etwa 0,5 sek. gefordert wurden.


    Der Gesamttagesverbrauch liegt je nach Umgebungstemperatur und Nutzung zwischen 400-600 Wh und ich brauche hier in unseren Breiten eine Modulleistung von 400 W/p um auch schlechte Wetterperioden mit der kleinen Batterie zu meistern.


    Mit Goal Zero und dergleichen muss man denke ich auf jeden Fall schauen, ob das Kühlgerät mit einem Sanftanlaufsystem/entsprechenden Kondensatoren ausgestattet ist oder man bastelt sich da selber was. Wenn ich das auf große Truhen und Kombigeräte übertrage, kann ich mir vorstellen, dass einige davon sicherlich 2000 Watt und mehr beim Anlauf brauchen könnten.


    LG Buschmann

  • Das deckt sich in etwa mit meinen Beobachtungen.


    Den Anlaufstrom des Kompressors unseres TK-Schrankes habe ich noch nicht gemessen, die Leistungsaufnahme im Betrieb liegt aber bei ca. 130W.
    Meine 700VA (VA, nicht W) USV schafft es oft erst beim dritten oder vierten Anlauf, den Kompressor zu starten und geht ansonsten halt auf Überlastung.
    Ausweg wäre ein Nulldurchgangsschalter, allerdings ist's mir diesen Aufwand nicht wert. Der TK-Schrank hängt nur dann an der USV, wenn der Strom auch wirklich weg ist.
    Dann allerdings stelle ich den TK-Schrank auf maximale Leitung und lasse die USV solange laufen, bis sie wegen Unterspannung abschaltet. Üblicherweise sind das um die 12 Stunden. Damit habe ich bei vollem TK-Schrank die Innnentemperatur von ca. -19°C auf etwa -28°C gesenkt. Sobald dann die USV final abschaltet, reichen diese -28°C noch für gute 3-4 weitere Tage ohne sich zu sehr der 0°C Marke zu nähern. Bis dahin haben wir das Ding leer gefuttert :)


    Thermostat-Betrieb ist im USV-Fall nicht sinnvoll, sofern nur begrenzte Akku-Ladekapazitäten zur Verfügung stehen.