Feuer anmachen wenn alles nass ist

  • An alle Feuermaenner/frauen, Pyromanen und Pyrotechniker :winking_face: Ich konnte leider nichts ueber Feueranmachen wenn Alles nass ist finden.Hat jemand Erfahrung, wie ich auch mit nassem Holz Feuer machen kann, bzw welche Materialien muss man suchen, damit das klappt?Simka

  • Wenn alles nass ist dann geht nix. nicht mal ein Brandbeschleuniger. Es ist beim Anzünden einfach nicht genügend Hitze da um das Wasser verdampfen zu lassen damit die Zündtemperatur erreicht wird.

  • Danke Drudenfuss, das hatte ich leider schon befuerchtet. Gibt es eine andere Moeglichkeit an Trockenes ranzukommen, eg. Wurzeln ausgraben etc?

  • Zitat von Simka;147600

    Gibt es eine andere Moeglichkeit an Trockenes ranzukommen, eg. Wurzeln ausgraben etc?


    Was man machen kann ist ein großes Stück Totholz nehmen und spalten um an das Kernholz zu kommen. Die inneren Schichten können trocken sein wenn das Holz nicht gerade im Wasser lag. Dieses dann sehr dünn zurecht spalten und falls vorhanden massig Birkenrinde hinzunehmen(diese brennt auch wenn die Feucht ist).
    Alles an machen und ganz dünne Zweige/Reisig drauf und ein Stoßgebet an den Feuergott schicken. :face_with_rolling_eyes:


    Was auch geht ist Harz von Nadelbäumen, das brennt auch wenn es Nass ist. Und immer erst dünnes Holz nehmen, das wird schneller trocken.


    Wichtig bei Nässe/Schnee ist auch das du dir eine Art "Plattform" aus Totholz baust damit du vom Nassen Boden weg kommst und noch einen extra Kick Sauerstoff von unten bekommst.


    Mit diesen Methoden habe ich bisher eigentlich fast immer ein Feuer anbekommen.

  • Birkenrinde brennt immer, die kann man vom Baum abziehen und anzünden.

  • Bei entwurzelten Bäumen sind auf der dem Boden zugewanten Seite trockene Wurzelfasern zu finden.
    Den Dreck ausklopfen und mehrere Schichten stapeln.


    Den Haarsalat wenn möglich mit einer Hand festhalten und von unten gut anbrennen lassen. Das brennt kurz aber
    sehr heiß um anderes anzuzünden.


    Bei Nadelhölzern sind die unteren, abgestorbenen Äste auch nach Dauerregen noch zu gebrauchen. Manchmal muss
    man etwas danach klettern.


    Abgestorbene noch stehende Bäume kann man oft stumpf umschubsen. Durch das abbrechen findet sich im innern
    etwas oder man kokelt bei bestehendem Feuer die trockene Seite weiter an.


    Es lohnt sich auch natürlichen Regenschutz abzuklappern. Felsvorsprünge, schiefe Bäume oder eben umgefallene.


    Wenns dann brennt, große Holzstücke als Windschutz nehmen und anschließend verfeuern.


    Bei der Suche finden sich auch immer Maden die wunderbare Köder ergeben.

  • Wenn alles nass ist. Stehende ausgetrocknete Bäume suchen und fällen im Inneren ist das Holz trocken und eignet sich um ein Feuer zu machen. Das ist der Moment wo eine Fiskar Säge Gold wert ist, man kann es natürlich auch nur mit dem Messer hinkriegen.
    Liegende ausgestorben Bäume sind oft bis ins innere nass.


    Wenn das Feuer mal brennt kann man nasses Holz daneben legen und trockene bevor man es ins Feuer legt.


    Fakt ist es braucht sehr, sehr viel Zeit und alles steht und fällt mit einer sauberen Vorbereitung. Mit einem Schlafsack und einem Tarp geht das warm werden schon um einiges schneller.


    Vorschlag für jeden es ein paar mal im nahen Wald üben wenn es regnet. Kein Meister fällt vom Himmel.



    Moléson

  • Hi Alle,


    wie oben Wildclaw schon erwähnte, massig Birkenrinde und ein art Plattform.
    Auch im tiefen Schnee funktioniert das super, zuerst nehme ich immer Äste (ca. 2 x 30 cm) und
    lege die aneinandergereit bis ich eine Plattform habe in Form eines Quadrrates.
    Jetzt kommt die Birkenrinde zum zuge, ich schabe mit dem Messer immer eine Handfoll ab dass es wie eine
    art Wolle ergibt als Zunder, darauf dann die dickere Birkenrinde.
    Jetzt kommt Reissig oder die ganz dünnen Ästchen von Tanne, aber nicht vom Boden sondern von der
    Höhe, das ist trockener.
    Jetzt immer mehr und Dickeres sternförmig aufbauen, und so habe ich jedes Feuer zum brennen gebracht.
    Sorry habe leider nicht optimale Bilder, aber so als Beispiel :


    als erstes die Unterlage zurecht machen....
    [ATTACH=CONFIG]13889[/ATTACH]
    und ganz wichtig, alles bereit machen.....
    [ATTACH=CONFIG]13888[/ATTACH]
    Sind leider nur allgemeine Bilder von mir, aber vielleicht konnte ich es genug gut erklären... :peinlich:
    [ATTACH=CONFIG]13890[/ATTACH]



    LG

  • Zitat von Commando;147614

    [ATTACH=CONFIG]13888[/ATTACH]


    OT: Hallo Commando,


    Hast du beim SAK den Wellenschliff weg gemacht oder sieht es nur so aus?
    Wenn ja, ist es noch stabil genug?


    Grüsse, Gresli

  • Am einfachsten ist es, wenn man immer einen wasserdichten Beutel mit trockenem Anmachholz im (Flucht?)rucksack hat. Sobald man etwas entnimmt, auffüllen, bei Nässe neue Ästchen am vorhandenen Feuer trocknen.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Wenn nur dickere Äste zur verfügung stehen empfielt es sich diese in Spänen ab zu schaben. Hierbei dann allerdings nicht die Späne komplett abschneiden, sondern diese immer am Ast lassen uns sich so nach und nach vorarbeiten. Dies ergibt dann ein kompaktes Bündel Späne, in der Mitte der Rest vom Ast....
    In Verbindung mit den bereits genannten Tipps hilft das zusätzlich.


    Gruß,
    der Thomas

  • Zitat von Firehorse;147668

    Am einfachsten ist es, wenn man immer einen wasserdichten Beutel mit trockenem Anmachholz im (Flucht?)rucksack hat. Sobald man etwas entnimmt, auffüllen, bei Nässe neue Ästchen am vorhandenen Feuer trocknen.


    Naja, bis jetzt bin ich noch nie in die Verlegenheit gekommen, hatte immer genug Spiritus dabei, aber wollte nur gerne mal Anregungen bekommen, wenn's ganz hart kommt, eg. Rucksack weggeschwemmt etc.
    Zum Wandern hab ich den Trangia, und ich kann da ganz gut abschaetzen, wieviel Spiritus ich fuer 'ne Woche brauche.
    Ihr habt mir sehr gute Anregungen gegeben, das werde ich auf meiner Gehirnfestplatte speichern :winking_face:


    Danke nochmals

  • Zitat von Gresli;147660

    OT: Hallo Commando,


    Hast du beim SAK den Wellenschliff weg gemacht oder sieht es nur so aus?
    Wenn ja, ist es noch stabil genug?


    Grüsse, Gresli


    Hi Gresli,


    Nein, ist total original das Messer, ist nur ne schlechte Aufnahme und schlechte Unterlage mit
    einer Brise blödes Licht mit Spiegelung. :lachen:


    [ATTACH=CONFIG]13921[/ATTACH]

  • Bedenken sollte man aber auch das nasses Holz (egal wie wenig) immer mit einer massiven Rauchentwicklung einher geht. Je nach Lage und Menge ist das ja auch mal nicht gewünscht. Als Faustregel sagt man das 1l Wasser etwa 10.000m² Rauch ergeben. Den Rest kann man sich jetzt ausmalen. Und 1l Wasser ist schneller mal in so nem Baumstamm als man denkt.

  • Ich habe oft bei Bäumen (fragt mich nicht nach der Sorte) einfach die trockenen seitlichen Ästchen abgebrochen, meiner Erfahrung nach dringt bei hartem und trockenen Holz das Wasser ja nicht sehr schnell ein, somit hat man mit Tampon und Feuerzeug im Wald praktisch immer eine faire Chance ein Feuer in Gang zu bekommen.

  • Hallo Foris,


    Ihr bekommt beinahe alles in Brand, wenn Ihr genug Unterzünder habt. Neben trockenen Ästchen und Holzspänen - wie man die findet bzw. zubereitet wurde in anderen Beiträgen bereits berichtet, braucht das Feuer erst mal Nahrung, bis es die feuchten Scheite anfressen kann. Ein probates Hilfsmittel dazu sind Feueranzünder wie Paraffine, etwa in Gestalt von Kerzenwachs. Ein bis zwei Teelichter beschweren den Rucksack nicht wirklich


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hi,


    Wenn alles nass ist, kann man auf zwei Arten Feuer machen:
    1. Man nimmt etwas, das auch brennt, wenns Nass ist,
    -Spiritus
    -Natrium
    -Phosphor
    -Die neumodischen Piezo-Gasfeuerzeuge
    -Autobatterie-Blitze
    -Autobatterie an abgesägten Bleistift (Miene glüht dann, Holz fängt Feuer)
    -Fishermans Friends
    ...
    2. Man nimmt etwas, das nicht nass wird.
    -Wachs
    -Öl
    -Benzin
    -Filzstifte
    -Folienschnüre (PE)
    -Gummi
    ...




    Nick


    P.S. das mit den Filzstiften gibt übrigens ne Mordssauerei! Nicht im Hof vom Papa machen!

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Vor dem Problem stand ich vor ein paar Wochen in Schweden..3 Tage naheu Dauerregen, alles nass.



    Glücklicherweise gibt es uunter den Windskyds, bzw dahinter, meist trockenes Holz, das man nach Benutzen durch nasses bzw frisches auffüllt.
    Unglücklicherweise gibt es Leute die das nicht so halten und Leute, die kurz davor da waren; Kein trockenes Holz in Sicht.


    Wir haben das trotzdem hinbekommen, teilweise mit gefühlt stundenlangen Pusten und mehreren Wiederbelebungsversuchen des Feuers.


    Wo findet man da noch trockenes Holz/ brennbares?


    - DICKE liegendeBaumstämme, im innern geht das meist.
    - Harzhaltige Wurzeln (Kienspan), Baumstämme
    - Birkenrinde
    - kleine Ästchen unten an Nadelbäumen
    - Holz unter Nadelbäumen (die schirmen den Regen ab)
    - Holz und vor allem Kienäppel (Tannenzapfen usw) an der WINDABGEWANDTEN Seite von Bäumen und Felsen
    - Unter Feldvorhängen/ Steinen
    - verzichtbare "Ausrüstung" (Flusen aus den Hosentaschen, Verpackungsmaterial aus Papier,...Klopapier)


    Was uns sehr geholfen hat, war das "Rösten" von feuchtem Holz über dem Feuer. Gegen Regen hilft ein Schrägdach aus nassen(!) Nadelbaumzweigen( mit den Nadeln) . Durch den andauernden Regen dampfen die zwar tierisch, fangen aber selbst nicht an zu rauchen/glimmen/brennen. Ausserdem kriegt man damit einen Kamineffekt hin, vor allem wenn man auf die Windrichtung achtet.



    Revedere Romal