...man einen fremden Fluchtrucksack auf dem eigenen Grundstück findet?

  • Wie bereits gesagt, die beste Lösung wäre das liegenlassen des Rucksacks mit einem Zettel.


    Die Vorteile:


    -Der Besitzer kommt "anonym" an seinen Rucksack


    -Scholle kann klarmachen "ich habe den Rucksack gefunden, dass Versteck ist gegen meine Interessen etc...)


    -Keiner muss Angst haben, dass der Andere ihm ( z.B. bei einer Übergabe) etwas antut (rechtlich, körperlich).

  • Hi, De_Ba_Be!


    Ja, die Sache ist nicht ganz so einfach.
    :)


    Schatz: das Zeug ist nicht verborgen gelegen, sondern in eine Hütte verbracht worden.


    Ich bin bei Dir, daß es sich (mutmaßlich) um ein besitzloses Fundgut handelt.
    Eine bewußte Eigentumsaufgabe kann ich aufgrund der geschilderten Umstände nicht erkennen.
    (Nachträglich herrenlos, Aufgabe des Eigentums)


    Finderlohn: die Bemessensgrundlage wird auch mit beigelegten Rechnungen schwer,
    da Kleidungsstücke, Proviant und Ausrüstungsgegenständen nach jahrelangem Liegen kaum mehr einen Wert aufweisen.
    Man wird wahrscheinlich davon ausgehen, daß nur ein Wert für den Empfangsberechtigten besteht. ((Finderlohn) Wäre dann nach billigem Ermessen zu bestimmen.)


    Fundunterschlagung: es hat sich niemand da rechtswidrig das Zeug angeeignet.


    :)


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Also, meine Synthese aus den vorangegangenen Postings sieht wie folgt aus:


    - Rucksack wieder verstecken und einen (lamentierten) Begleitbrief beilegen.
    - Darin auffordern, das Objekt sofort zu entfernen und dein Grundstück in Zukunft nicht mehr ohne dein Einverständnis zu nutzen.
    - Wenn Du Interesse an einem Kontakt (aus Neugierde oder möglicher Zusammenarbeit) hast, nenne eine anonyme Email-Adresse und biete eine Kontaktaufnahme an, falls dem Verstecker um private Krisenvorsorge geht. Nenne das Kind also beim Namen. Damit gibt Du zu verstehen, dass du weißt was Preppen ist und der Verstecker hat nicht gleich das Gefühl, dass Du ihn/sie für verrückt hälst. Kriminelle werden sich nicht bei dir melden :winking_face:
    - Setze ein Ultimatum (z.B. ein halbes Jahr) nachdem du den Rucksack dem Fundbüro XY übergibst. Belasse den Brief für weitere Zeit vor Ort.
    So bist du die Sorge um das versteckte Objekt los, handelst legal (keine Fundunterschlagung) und der Verstecker kann sein rechtmäßiges Eigentum zurück erhalten.
    Wenn er dieses abgeschrieben hat (nach Lesen deines Briefes oder weil die Wartungsintervalle sehr lang geplant sind), kannst du nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist beim Fundbüro deinerseits Eigentum anmelden.
    Dann hast du entweder eine Entschädigung für deinen Aufwand oder du änderst den Brief vor Ort so ab, dass nun der Rucksack nur noch bei dir abgeholt werden kann. Falls du letzteres als Form des persönlichen Kontaktes möchtest.


    Im Endeffekt hast du so eine für alle Seiten moralisch wie rechtlich zufriedenstellende Lösung gefunden.
    Wenn es dir nicht um eine Lösung ginge, hättest du den Rucksack längst eingesackt ohne hier nach unseren Meinungen zu fragen :winking_face:

  • Hi,


    ich würde erst mal den Rucksack gründlich zerlegen und versuchen mir ein Bild zu machen, was das für ein Mensch ist.
    Ist eine Waffe drin?
    Wie viel Hygieneartikel sind drin?
    Vielleich ein "Glücksbringer", ein Gesangbuch, ein Rosenkranz?


    Davon ausgehend würde ich dann die weiteren Schritte abhängig machen.
    Das Spektrum könnte reichen von einem Zettel mit Einladung zum Mittagessen oder gemeinsamen Survival-Ausflug über Abführmittel in die Kekse,
    einfach den Rucksack mitnehmen, der Polizei melden (bei Waffenfund auf jeden Fall),... der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.


    Mal die Perspektive wechseln:
    Falls ich ein Lager anlegen sollte, würde ich auf jeden Fall auch damit rechnen, dass daran in meiner Abwesenheit gut- bis böswillig manipuliert worden sein könnte und das in die Planung mit einbeziehen.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Tut mir leid, bei manchen Dingen brennt mir die Sicherung durch...


    Deswegen Beitrag editiert.

  • Innteressante Sache...


    Wow, was für antworten... :winking_face:


    Fremdes Eigentum auf deinem Grundstück ist nicht automatisch deines. Hier würde die Fundbüro Sache helfen. Mir ist auch in den Sinn gekommen, kann es einen kriminellen Hintergrund haben? Jemand der nicht gefunden werden will, sich versteckt, abgehauen ist? Das wäre dann ja doch Sache für die Polizei. (Wenn derjenige beim betreten nichts kaputt gemacht hat oder geklaut hat, könnte man ja nochmal davon absehen...wegen der Sache zur Polizei zu gehen, wegen der ersteren aber wohl, wenn auch schwer anzunehmen)
    Andererseits kann es auch ein Obdachloser sein, es muss ja nicht ausgeschlossen sein, nur weil scheinbar hochwertige unpassende Ausrüstung darin ist, das wäre zu Klischeehaft. Wenn das da schon länger liegt, warum vergisst jemand sowas? Schade drum... Behalten darfst du die Sachen erst mal nicht.
    Die Idee mit Nachricht hinterlassen ist so eine Sache, in welcher Form? Versteht die Person diese? Kommt sie nochmal wieder?


    Wäre interessant wenn sich was tut und du uns wieder davon berichtest.

    Gruß David

  • Hi Chipacabras,



    also wer einen BOB in der Ecke einer Hütte versteckt, und nicht damit rechnet, dass er gefunden wird, ist einfach nur blöd.
    Wenn er damit rechnet, dass er gefunden wird, sollte er sich Gedanken machen, was der liebe oder böse Finder damit anstellt.


    Er muss zumindest damit rechnen, dass der Hüttenbesitzer verunsichert ist, und verunsicherte Leute neigen nicht dazu, besonders rational oder liebevoll zu handeln, gell?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Du kannst auch was tun, was niemand erwartet...tausch die Abgelaufenen Lebensmittel gegen Frische und deponiere den Rucksack dort wo er war :face_with_rolling_eyes:


    Gruß Klappspaten

  • Hey Klappspaten,
    hatte fast den gleichen Gedankengang :winking_face:
    Nicht immer das schlechteste erwarten.


    Bob da lassen wo er war,
    Zettel für Kontaktaufnahme dazu und
    als positives Zeichen noch ne Kleinigkeit dazu gelegt.
    Evtl. ergibt sich ja ein netter ( & nützlicher) Kontakt .... wer weiß.


    Schöne Grüße
    AFu-Sven

    "Wo Hesse und Holländer verderben, wer könnte da sein Brod erwerben?"

  • @ afu-sven + Klappspaten:
    Schön das ihr in diese Richtung denkt. Irgendwie...romantisch.
    Ich jedoch würde nichts in diese Hütte legen. Es könnte nutzlos verderben oder gestohlen werden.
    Wenn ich etwas verschenke, dann lieber direkt an jemanden persönlich.


    Tsrohinas

  • Öhm ... ich hatte da jetzt weniger an einen Apfel oder anderes leicht Verderbliches gedacht,
    eher an was kleines wie .... Päckchen Kaugummi, Getränkepulver, Chlortabletten, ... was gerade rum liegt.



    btw romantisch ?! .... ah hah ....
    Ich dachte dabei mehr an ein positives Zeichen zur unbelasteten Kontaktaufnahme.


    Überlegt mal wie ihr es finden würdet wenn Einer einen von euch,
    an einem scheinbar sicher wirkenden Ort,
    versteckten BOB mitnehmen würde und
    ihr nur eine Nachricht finden würdet.


    Interesse an einem Kontakt ?! ... eher nicht.
    Das führt im worst-case eher zu Vandalismus/Rache.


    Andererseits ... wenn ihr seht/merkt dass jemand euren BOB entdeckt und eine Nachricht + X hinterlassen hat ... was würdet Ihr tun ?!



    AFu-Sven


    Nachtrag:
    Nichts desto trotz sollte man bei solchen Funden auch Vorsicht walten lassen.
    Überlegt mal wie ihr euer Zeugs sichern würdet .... und wie andere so was realisieren könnten.
    Nicht zu vergessen, wenn es sich evtl. dann auch noch um was Illegales handeln könnte ....

    "Wo Hesse und Holländer verderben, wer könnte da sein Brod erwerben?"

  • Was bitte, ist an einer Hütte in einem abgelegenen Wäldchen sicher?


    Kein vernünftig denkender Mensch kann ehrlich daran glauben, dass dort abgelegte Ausrüstung sicher verwahrt ist.
    Das funktioniert doch schon oft in einer eigenen, verschlossenen Hütte nicht sicher.


    Wenn die Person den Rucksack im Wald vergraben hätte und ich durch Zufall darauf gestossen wäre, sähe die Sache anders aus.


    Fazit: Wer seinen BoB so deponiert, kann froh sein wenn er ihn in einem Fundbüro wieder abholen kann.


    Tsrohinas

  • Als erstes würde ich über so einen Fund nichts im Netz schreiben.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zweitens: Was machst Du im C-Fall wenn du z.B. ein Gewehr findest? Gehts du zum aktullen Machthaber und sagst: Das geht über meine Planung hinaus, was soll ich tun?

  • Hallo!


    Wow, ganz schön viele Beiträge... Danke dafür erst mal.
    Hier noch ein paar Zusatzinfos: Die Lebensmittel sind alle (noch) lange lagerfähig, die Sachen recht gut wasserdicht verpackt. Die Sachen sind von unterschiedlichster Qualität, von billig und alt bis teuer und neu (incl. Preisschild!). Waffen oder Spezialwerkzeuge waren nicht drin. Da habe ich sofort nach geschnüffelt. Die Hütte ist geschlossen, in einem umfriedeten Grundstück. Dazu muss man sagen, dass der Einstieg in eine Holzhütte im Wald, hinter einem maroden Zaun nicht schwer ist, auch ohne etwas zu beschädigen. Verschluss und Zaun sagen eigentlich nur: Du bist nicht eingeladen, dich hier unbefugt nach Belieben zu bewegen. Deshalb bin ich auch ein wenig angefressen.
    Ich werde folgendes tun: Erst mal noch mal gründlich unter den "Befugten" nachforschen, ob da nicht ein heimlicher Prepper dabei ist, was mich prinzipiell ja freuen würde. Hier eine bestimmte Ansage streuen, was als nächstes passiert, falls jemand sich nicht outen möchte. Zeitgleich einen freundlichen Zettel "am Sack" deponieren mit Angabe einer Halbjahresfrist und Kontakt, dann, wenn nichts passiert, je nach Gemütslage die Sachen einsacken oder ab ins Fundbüro.


    Gruß von der Scholle

  • Genauso würde ich es auch machen.
    Versetzt euch mal in die andere Lage des Versteckers.


    Ich hätte kein Problem damit, vermutlich tickt dieser Jemand so wie wir, ein Prepper also und hat nichts schlimmes im Sinn.
    Auch würde ich versuchen Kondakt aufzunehmen.


    Lg Fischer

  • Hallo Fischer,


    je mehr ich darüber nachdenke, desto eher meine ich, dass Du nicht recht hast.
    Dieser jemand tickt überhaupt nicht so wie ich und vermutlich auch nicht so wie die meisten hier im Forum.


    Muss man sich mal vorstellen: Der füllt einen BOB mit eventuell wertvollem Zeugs, "versteckt" den an einem Ort, wo er fast zwangsläufig entdeckt wird.
    Ein Bob, der eigentlich dafür gedacht ist, im Notfall da zu sein, also möglichst nicht gefunden.


    Entweder ist der Verstecker so realitätsfern, dass er tatsächlich meint, eine Waldhütte ist ein sicheres Versteck --> Blöd.
    Oder er ist der Meinung, der Besitzer der Hütte freut sich darüber, wenn in Abwesenheit Fremde die Hütte nach einem Versteck durchsuchen --> Blöd
    Ich kann mir nicht im entferntesten vorstellen, aus welchen Grund ich meinen BOB in einer fremden Waldhütte deponieren sollte, ohne den Besitzer vorher zu fragen.
    Du etwa?


    Also so jemanden blöden oder mit mangelndem gesunden Menschenverstand möchte ich in einer Kriese auf gar keinen Fall in meiner Nähe, und schon gar nicht als Freund.
    So jemandem würde ich ernsthaft so jeden kritischen Fehler zutrauen, den man sich vorstellen kann.


    Ich finde, Abführmittel in die Kekse wäre noch bei weitem zu freundlich.


    Eine Wildkamera mit Infrarotblitz kostet (falls nicht eh vorhanden) bei Conrad nicht mal 100 Euro...



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ich glaube über das reinkommen bei Hüttchen (und auch bei Wohnungen, Kellerverschlägen, usw) macht man sich keine Gedanken mehr, wenn man sich mal mit Lockpicking beschäftigt hat. Die verarbeiteten Schlösser vor allem bei Hütten mit wenig wertvollen Inhalt sind ja eher die günstigeren. Sichtbar ist das dann nur mit einer Lupe und gut Licht anhand etwaiger Kratzspuren am/im Zylinder.


    Revedere Romal