Wenn "Horten" zur Straftat wird...

  • Zitat von frieder59;166479

    @commander:
    woran erkennt denn die " hungernde Bevölkerung" , daß der Eigentümer der "gefundenen" Vorräte gerade verstorben oder auf Weltreise ist - und nicht gerade mal ne gewisse
    Zeit unterwegs ist. Ist doch eine gerechte Bestrafung für die , die sich an fremden Eigentum vergreifen.


    Ich mach mir auch Gedanken, wie ich im Fall einer Belagerung durch ......-Horden möglichst schnell meine Vorräte unbrauchbar machen kann , wenn absehbar ist , daß ich dem Angriff nicht mehr lange widerstehen kann. Mangels Giften fallen mir bis jetzt nur Treibstoffe ein , die per Injektionsspritze verabreicht werden könnten. Problem ist dann nur noch ein kleiner Dorn um zB Dosen unauffällig anzustechen . Bei der thermischen Lösung kanns vielleicht sein, daß sich noch ne schön durchgewärmte Dose mit Chili-con-carne aus der rauchenden Ruine fischen ließe .


    frieder


    Wenn ich fliehen müßte und nicht alles mitnehmen kann, warum sollte ich dann den Rest vernichten oder gar vergiften ? Macht für mich keinen Sinn. Jeder wird sich ja unterwegs was suchen müssen,zum übernachten genauso wie zum essen. Ehe es schlecht wird sollen es dann andere arme Teufel essen. Dann hat das Geld wenigstens moralisch noch Sinn gemacht.
    Auch Feindsoldaten sind PERSÖNLICH nicht meine Feinde, sondern nur ihr Auftrag. Vermutlich wären die Leute privat und zu anderer Zeit recht OK. Daher denke ich nicht mal darüber nach da heimtückisch vorzugehen.
    Selbstverteidigung und Kampfhandlung, klar, aber sonst doch immer Mensch bleiben.

  • Als Privatperson gilt keine Haager Landkriegsordnung, und die ist den ...-Horden, denen ich meine Vorräte nicht in die Hände fallen lassen möchte, wahrscheinlich auch ein Fremd-
    wort , da rechne ich mit keiner Gnade, wenn man auch nur einem dieser Subjekte ein Haar gekrümmt hat. Sind ja jetzt schon so drauf.


    Frieder

  • Hi,


    wie auch immer man dazu steht, den eigenen Vorrat mit Gift zu schützen, dieser Thread zeigt auf jeden Fall, dass man gerade dann, wenn man ein offensichtliches Notlager eines Fremden findet, nicht gleich alles in sich reinstopfen sollte. :)


    Und genau aus diesem Grund werden vermutlich großflächige Beschlagnahmungen von Vorräten des Ottonormalbürgers durch welche größere freundliche oder feindliche Organisation auch immer recht unwahrscheinlich. Bei Beschlagnahmungen denke ich eher an Vorratslager von Großhändlern und vergleichbarem.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Es wäre ein viel zu großer administrativer Aufwand, private Vorsorgelager die du und ich im Keller haben zu erfassen, geschweigedenn diesen auch habhaft zu werden.


    Wie Opa schreibt: Großhändler und dergleichen sind da schon ein anderes Kaliber.


    Der 0815 Prepper ist den Behörden egal (solange er bei uns nicht gleich wie die US "Kollegen" 35 Sturmgewehre und 50k Munition hortet) und wird nicht herangezogen werden. Auch aus bereits genannten Gründen: kein einheitliches Lager, zweifelhafte Qualität, schrullige Typen, die mit Gift hantieren..... usw.


    Ich selber habe Zugriff auf Behördentools der Katastrophenhilfe in meinem Land. Hier gibt es sehr wohl Aufzeichnungen über große Lebensmittellager und dergleichen. Das sind aber Verteilerzentren für die Supermärkte, Großhandel und Firmen die die Logistik dazu machen. Keine privaten Kellerlager.


    Im Shtf wird auch eine Anfrage der Behörde bei Visa ausbleiben "wer denn in letzter Zeit 3000 Pkg. NRG 5 bestellt hat."


    Mir kommt es hin und wieder so vor als würden einige zuviele Filme sehen. .. ich würde mir als Behörde jedenfalls geschmeichelt vorkommen, bei dem was hier im Forum so an Kompetenz zugetraut wird.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Zitat von witchcraft;165948

    Paranoia an : Bezahlt ihr die Vorräte eigentlich mit Kreditkarten ?????


    Paranoia weiter: Kauft ihr lokal, oder extra in Nachbarorten,wo man Euch nicht kennt ?


    Ich bezahle inzwischen alles was möglich ist in bar egal ob ich für`s Preppen kaufe oder den normalen Einkauf mache. Es wird sich in Zukunft sowieso wieder eher lohnen sehr viel Geld auf einmal von der Bank zu holen. Denn gerade vorher kam eine Nachricht im TV wonach in Deutschland über kurz oder lang (eher kurz) die Banken auch für eigene Kunden Gebühren je Abhebung am Geldautomat verlangen werden. Derzeit wird von min 1,95€ pro Abhebung gesprochen.


    Und ich kaufe schon lange in verschiedenen Orten rundherum ein, wo man mich persönlich nicht kennt

  • Der Beweggrund, seine Vorräte für andere unbrauchbar zu machen, erschließt sich mir nur so, dass man meint es gebe nur das Szenario seine Vorräte ausschließlich aufgeben zu müssen, weil jemand anderes sie haben will und man denen es nicht gönnt.
    Das ist sehr riskant, kurzsichtig und egoistisch.
    Wenn ich fliehen muss, nehme ich mit was geht. Nach mir die Sintflut, aber keine verbrannte Erde, das habe ich nicht nötig! Dafür bin ich zu sehr Mensch.

  • Wenn marodierende Horden mein Haus stürmen wollen, dann werde ich mich dagegen wehren .
    Wenn dann keine Verteidigung mehr möglich , sondern nur noch die Flucht bleibt und wenns die aus dem
    eigenen Leben ist, sehe ich keine Veranlassung den Aggressoren meine noch verbliebenen Vorräte zu überlassen.
    Nein , den Räubern, Mördern und sonstigen Gesindel gönne ich keinen Bissen.
    Die Taktik der verbrannten Erde ist im übrigen nicht erst 70 /75 Jahre alt. Sie stammte aus der Zeit der Kriege der Gallier/Kelten gegen die Römer. Nachdem sich die Römer aus den Getreidefeldern der Kelten ernährten , zündeten die Kelten ihre eigenen Getreidefelder an :
    = verbrannte Erde.


    Völkerrechtswidrig sind nach den ARt.52,53 und 55 der Haager Landkriegsordnung Zerstörungen durch die Besatzungstruppen in fremden, besetzten Ländern.


    Die Vernichtung eigener Resourcen auf eigenem Hohheitsgebiet , wie etwa von den Russen bei der Invasion Napoleon praktiziert, fällt da
    nicht drunter.



    Frieder

  • Zitat von frieder59;293392

    Wenn marodierende Horden mein Haus stürmen wollen, dann werde ich mich dagegen wehren .
    Wenn dann keine Verteidigung mehr möglich , sondern nur noch die Flucht bleibt und wenns die aus dem
    eigenen Leben ist, sehe ich keine Veranlassung den Aggressoren meine noch verbliebenen Vorräte zu überlassen....


    In so einem speziellen Fall würde ich das wohl auch machen. Aber vernichten ist etwas anderes als vergiften. Man muss immer davon ausgehen, dass dann unschuldige Dritte zu Schaden kommen könnten.

  • Also zum Thema Vergiften der Vorräte:
    Moralisch finde ich es absolut gerechtfertigt. Wenn jemand einen offensichtlichen Notvorrad plündert, dann ist das für mich schon so etwas wie vorsätzliche Gefährdung von Menschenleben. Mord noch nicht, aber vorsätzlich auf jeden Fall. Moralisch gesehen kann der gerechte Lohn für Plündern, Diebstahl und vorsätzliche Gefährdung von Menschenleben nicht ein voller Bauch sein. Das passt einfach nicht.
    Das ist die moralische Seite.


    Die praktische Seite ist, dass bei mir persönlich damit zu rechnen ist, dass die Vorräte einerseits von meinen Kindern gefunden werden könnten, und dass ich ihnen aber andererseits (noch) nicht alles preppermäßiges auf die Nase binden will. D.h. für mich persönlich halte ich es aus rein praktischen Gründen für zu unsicher mit Gift oder auch nur mit gesundheitsschädlichen Stoffen zu hantieren.


    Ich würde es aber sehr begrüßen, wenn eventuelle Plünderer, die sich sogar an Notvorräten vergreifen, wo anders lernen, dass Plündern nicht gut ist, und damit dann mein Zeugs in Ruhe lassen.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Zitat von Opa;293405

    Also zum Thema Vergiften der Vorräte:
    Moralisch finde ich es absolut gerechtfertigt. Wenn jemand einen offensichtlichen Notvorrad plündert, dann ist das für mich schon so etwas wie vorsätzliche Gefährdung von Menschenleben. Mord noch nicht, aber vorsätzlich auf jeden Fall. Moralisch gesehen kann der gerechte Lohn für Plündern, Diebstahl und vorsätzliche Gefährdung von Menschenleben nicht ein voller Bauch sein. Das passt einfach nicht....


    Und was ist dann vergiften? Prophylaktische Selbstjustiz?


    Und wenn der Notvorrat niemanden mehr gehört oder verlassen wurde, warum auch immer? Soll er lieber vergammeln?


    Wenn alle Hunger haben, weil es keine Nahrungsmittel mehr gibt, kann man diejenigen nicht verurteilen, die auch nur ums Überleben kämpfen. Wer am verhungern ist, vergreift sich auch an fremden Eigentum. Jeder hier, jede Wette!


    Im letzten WK hat meine Oma ihre Kinder nach der Ernte auf die Felder geschickt, um Kartoffeln einzusammeln, die der Bauer übersehen hat. Nach deiner Moralvorstellung wäre es rechtens, wenn der Bauer ein paar vergiftete Kartoffeln ausgelegt hätte, um die Plünderer zu bestrafen?


    Das hat doch was. Es gibt noch nicht einmal eine solche Situation und schon brechen hier verbale Unruhen aus. Keine Frage, was im Erstfall abgehen wird.:staun:

  • @ Bingo : das ist jetzt aber ein sehr schlechter Vergleich. Notvorrat, den ich in (übrigens immer noch für alle) fetten Jahre anlege, ist eben Notvorrat, also für Not(zeiten). Liegen gebliebene Kartoffeln sind fdür den ursprünglichen Eigentümer NIX, da er sie liegen gelassen hat. Wer aber Kartoffel kurz nach der Einpflanzung wieder ausbuddelt, der gehört eigentlich auch bestraft - auch wenn Hunger sicher eine gute Entschuldigung ist.


  • Vergiften nicht, finde ich auch unschön, aber erschiessen wenn sie sich an die Vorräte ran machen geht doch, oder wofür hortet man x tausend Schuss.


    Aber ironie bei Seite es wurde zwischen den Weltkriegen zu Zeit der Megainflation schon auf Kinder geschossen die versuchten Kartoffeln aus zu graben.

  • Zitat von beprudent;293416

    @ Bingo : das ist jetzt aber ein sehr schlechter Vergleich. Notvorrat, den ich in (übrigens immer noch für alle) fetten Jahre anlege, ist eben Notvorrat, also für Not(zeiten). Liegen gebliebene Kartoffeln sind fdür den ursprünglichen Eigentümer NIX, da er sie liegen gelassen hat.


    Er ist nicht der ursprüngliche Eigentümer, er ist immer noch der rechtmäßige Besitzer!


    Aber wenn du deine Notvorräte liegen lässt, z.B. weil du fliehst und nicht alles mitnehmen kannst? Warum sollen sie nicht andere bekommen?


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    Zitat von moleson;293422

    ... es wurde zwischen den Weltkriegen zu Zeit der Megainflation schon auf Kinder geschossen die versuchten Kartoffeln aus zu graben.


    Dann hoffen wir mal, dass sich Preppen als Zeitverschwendung erweist.

  • Hallo zusammen


    Dem ist nichts mehr beizufügen!


    Doch ......!


    Lieber Herr Frieder, wir kennen Deine Gesinnung!


    Bei Wiederholung werden wir darüber sprechen müssen.


    Ob es Dir passt oder nicht!


    Ernst

  • Also irgendwie muss ich bei der Diskussion hier an ein Zitat von Britney Spears denken:
    "Ich bin für die Todesstrafe. Wer schreckliche Dinge getan hat, muss eine passende Strafe bekommen. So lernt er seine Lektion für das nächste Mal."
    Wer findet den Fehler in dieser Denkweise?


    Klar ist es nicht schön, wenn der eigene Vorrat geplündert wird. Verteidigen desselben find ich auch in Ordnung.
    Aber vergiften bedeutet immer:
    1.) Eigentlich gute Lebensmittel unnötig zu vernichten. Mit rotieren ist ja dann wohl eher auch nichts mehr.
    2.) Das Risiko einzugehen, Menschenleben fahrlässig zu gefärden. Kann ja auch mal dein nächstes Date sein, das am Morgen danach eine Packung Dosenwurst fürs Frühstück aus dem Keller holt.
    3.) Was schon einige hier angemerkt haben: Deine Hinterlassenschaften töten womöglich noch Menschen lange nachdem du deinen Vorrat nicht mehr brauchst (tot oder ausgerückt). Das steht für mich ungefähr auf dem selben Level wie das Legen von Personenminen. Was diese noch Jahrzehnte nach dem Ende irgendwelcher Kriege bewirken, kann man sich ja anhand entsprechendender Fotos ansehen.


    Um es kurz zu machen: Falls ich von irgendjemandem in meinem Umfeld erfahre, dass er solche Methoden anwendet, wird diese Person gegebenenfalls auf Hilfe meinerseits verzichten müssen. Mit so jemandem möchte ich nicht zusammenarbeiten. Wenn derjenige meint, dass er sich alleine besser durchschlagen kann als im Team, dann bitteschön. Ich denke, dieser Irrtum wird sich dann relativ schnell aufklären.


    Ich wünsche einen schönen Abend,
    Kc

  • Andererseits könnte es vielleicht Argumente geben, die dafür sprächen, dass man nicht mit Leuten in Verbindung gebracht werden will, die Ihre Vorräte für den "Feind" oder die "Wilden Horden" zur Verfügung stellen.


    Verteidigen ist ok, aber dabei dürfen keine "unschuldigen" Menschen zu schaden kommen? Wie naiv ist das denn?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ja, normalerweise sollte man davon ausgehen, dass beim Verteidigen keine Unschuldigen erwischt werden. Das war zumindest bisher mein Sprachverständnis des Worts "verteidigen".

  • Zitat von Bingo;293453

    Er ist nicht der ursprüngliche Eigentümer, er ist immer noch der rechtmäßige Besitzer!


    Juristisch ist Eigentümer, wer die rechtliche Verfügung über die Sache hat, insbesondere sie verkaufen kann. Besitzer ist, wer sie in physischer Gewalt hat.
    In der Umgangssprache wird das fast nie unterschieden.


    Übrigens heisst es nicht zufällig Lebensmittel.


    Ein Bauer, der nicht alle Kartoffeln erntet, ist immer noch Eigentümer der Ernterückstände. Es gibt keinen Grund, auf fremdem Land irgendwas sammeln zu dürfen, was ein anderer angebaut hat. Durch das Jedermannsrecht darf man "im üblichen Umfang" Beeren und Pilze sammeln und Leseholz auflesen, aber nicht auf Kulturland.
    Ob es moralisch haltbar ist, in Gegenwart hungernder Menschen Nahrungsmittel verderben zu lassen oder gar bewusst zu verderben, ist eine andere Frage.
    Ich meine nein.
    Die Moraldiskussion hatten wir schon mehrfach. Sie führt nicht weit, weil sich erst in Notsituationen zeigt, wie hoch ein Mensch moralische Werte gewichtet.

  • Zitat von jp10686;293487


    Ein Bauer, der nicht alle Kartoffeln erntet, ist immer noch Eigentümer der Ernterückstände. Es gibt keinen Grund, auf fremdem Land irgendwas sammeln zu dürfen, was ein anderer angebaut hat. Durch das Jedermannsrecht darf man "im üblichen Umfang" Beeren und Pilze sammeln und Leseholz auflesen, aber nicht auf Kulturland.
    Ob es moralisch haltbar ist, in Gegenwart hungernder Menschen Nahrungsmittel verderben zu lassen oder gar bewusst zu verderben, ist eine andere Frage.


    Einfach mal den Bauern nett fragen.
    Ich kenne ein Familie, die versorgt sich seit Jahren so mit Kartoffeln.
    In Notzeiten kann man ja einen Teil es Leseergebnisses oder was anderes zum tauschen anbieten, heute sind die Bauern froh, wenn im nächsten Jahr nicht wieder
    überall Kartolffeln dazwischen wachsen. Früher haben oft Schafe den Job gemacht, aber Wanderschäfer sind am aussterben.