Trinkwasser in Ohio verseucht

  • In der US-amerikanischen Stadt Toledo dürfen 500.000 Menschen kein Leitungswasser mehr trinken oder kochen. Grund ist ein Algenbefall, die Dauer des Notstandes ist nicht absehbar, die Nationalgarde ist in Bereitschaft versetzt worden.


    Hier ein Bild der Wasserregale eines örtlichen Supermarktes, die Menschen fahren bereits in Nachbarstaaten, um Trinkwasser zu kaufen.
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    Dieser Vorfall zeigt mal wieder, dass eine ausreichende Bevorratung mit Trinkwasser richtig und notwendig ist.
    Übrigens habe ich bei der gezielten Suche in deutschen Medien so gut wie keine Meldung gefunden, ist das wirklich so uninteressant?

  • Mich würde mal interessieren, was das für Algen sind, dass man das betreffende Wasser nichtmal abgekochen bzw. beim Kochen verwenden kann.
    Oder ist das normal?

  • Hallo SP-Mitglieder,



    wegen einem Algenbefall des Trinkwassers dürfen nun 500.000 Menschen kein Leitungswasser mehr trinken UND AUCH NICHT KOCHEN???

    Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass es in der freien Natur eine Alge, einen Virus, ein Bakterium oder einen Keim geben soll, der durch extremes Abkochen nicht abgetötet werden kann. (Abgesehen von den extrem hitzebeständigen Algen in den vulkanischen Geysiren.)



    Vielleicht ist es auch keine „böse Alge“, sondern eine ultra hochgiftige Chemikalie, die ins Trinkwasser gelangt ist.



    Dann wird das schon stimmen, dass mit Abkochen allein nichts zu machen ist…



    Gruß Jörg

  • Das sind cyanobacter die Toxine produzieren sehen ein bisschen wie Algen aus. http://en.wikipedia.org/wiki/Cyanobacteria#Health_risks


    Das ist übrigens etwas vorauf man achten muss wenn man stehendes Wasser aufbereite will, denn kein Filter der Welt kriegt die Toxine raus. Man hat so einen blau grünen Schimmer auf dem Wasser

  • Die Konzentration von Microcystin war wohl zu hoch. Jetzt geht es an die Ursachenforschung und Schadensbegrenzung.
    Möglicherweise lassen sich die Giftstoffe herausfiltern oder neutralisieren , aber wer will den Selbstversuch starten?
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  • Zitat von moleson;180223

    Das ist übrigens etwas vorauf man achten muss wenn man stehendes Wasser aufbereite will, denn kein Filter der Welt kriegt die Toxine raus. Man hat so einen blau grünen Schimmer auf dem Wasser


    Müsste sich doch eigentlich mit einem Aktivkohlefilter entfernen lassen, oder irre ich da?


    Google spuckt z.B. das hier aus: http://toxische-cyanobakterien…/trinkwasseraufbereitung/


    Das hilft der Wasseraufbereitung in Ohio natürlich wenig, mir daheim aber evtl. schon, wenn ich z.B. den Katadyn Combi an den Wasserhahn anschließe und regelmäßig den Aktivkohleeinsatz tausche. Mit einem reinen Filter wie z.B. dem Sawyer bist Du natürlich aufgeschmissen. Deswegen ist Wasseraufbereitung bei mir eins der wenigen Dinge, wo ich auf so viele Verfahren wie möglich setze.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    Warum ist da eig. nur Toledo betroffen?
    Detriot liegt nur 50km entfernt, Cleveland 100km.
    Wenn die ihr wasser aus dem Eriesee beziehen sollte zumindest die ganze Bucht betroffen sein. oder hat es eher mit dem Maumee River zu tun. Dann wäre es für mich logischer, obwohl der in den Eriesee mündet. Wenn sich das ganze noch ausweitet und den ganze Eriesee bereffen sollte, dann ist da aber ganz schön die K am D. (Scheint mir aber eher unrealistisch, der See ist doch sehr groß. Es wird sich wohl nur auf die Ostseite beschränken.)


    Detail am Rande: Toledo schein auch ein Bevölkerungsproblem zu haben. 1970 hatten die 380t Einwohner 2012 waren es 280t, also rund ein Viertel weniger.


    Ergänzung: Nachdem ich die Artikel im Blick und der Krone gelesen habe, schaut das ganze aber eher so aus, als ob das Wasser vorsorglich abgestellt wurde. Genaue Daten scheinen noch nicht raus zu sein. Wenn es aber wirklich wegen des Kunstdüngers ist, dann schaut es nicht so toll aus, da ist nämlich alles, und ich meine echt alles Farmland. Die Flächen dort sind echt riesig, und wenn da der Dünger schön toll über die Bäche in den See reingewaschen wird, dann wär ich gerne eine Cyanobakterie,dort. Das muß so etwas wie das Schlaraffenland für die sein.
    Gruß
    Gerald

  • Für Bild usw... ist es nicht interessant. Man will ja niemanden in Panik versetzen. Wegen Frackung und so.


    Weiß zufällig jemand ob dort gefrackt wurde? Das wäre ziemlich ungünstig, wenn jetzt in so einer großen Stadt das Wasser wegen Fracking ungenießbar wird. Da ist so eine Alge oder Bakterie eine willkommener Vorwand.

  • Warum willkommener Vorwand auch die Algenproblematik ist anthropogen verursacht und das eine Eutrophierung zu erhötem Algenwachstum führt auch keine neue Erkenntnis.

  • Hallo,
    das hat jetzt aber mit fracking rein garnichts zu tun. Tut mir leid, keine Grundlagen für irgendeine Verschwörung. Es wird einfach zu viel gedüngt und durch Regen werden die Phosphate in den Eriesee gewaschen. Dort freuen sich die Cyanobakterien und gedeihen frisch fröhlich.
    Wenn dann auf Monsanto und Co. schimpfen. (Was ja auch sehr beliebt ist). BP, Exxon, Shell und Co können diesmal nichts dafür.


    Gruß
    Gerald

  • Diese Algenart wächst seit Jahren immer intensiver. Keiner unternimmt minimal etwas. Und logo bezieht man alles aus einer Quelle
    für rund 300'000 Personen. Kein Ersatz aus der Umgebung NULL Redundanz. Dann werden so 1 L Flaschen abgegeben grauenvoll
    im Zeitalter von 5 und 10 L Kanister. Der Eriesee hat ein Einzugsgebiet von mindestens 25 Mio. Einwohnern und ist 400 km lang und etwa 90 km breit.
    Obwohl es da genug Wald und kleinere Seen gibt wird alles aus dem Eriesee bezogen. Interessanterweise höre ich nichts aus Detroit sondern nur vomsüdlichen Teil in Ohio.

  • Hallo, also ich hab bei uns in D etwas von dem Problem gehört, und zwar im Deutschlandfunk. Da wurde gesagt, das es ein Gefährliches Eiweiß ist, was die Nierenschäden auslösen kann. Und das lässt sich durch Kochen nicht zerstören, sondern die konzentration steigt nur, wenn ein teil des Wassers verdampft. Aber ich denke, das man das Wasser mit einen Keramischen Filter, wie von Kathadyn z.b., rausfiltern können müsste. Aber sicher bin ich nicht.
    Grüße, forensiker

  • Also in Anbetracht der Tatsache, dass Cyanide sogar als feinste Aerosole toxisch wirken, würd ich das auch mit dem besten Keramikfilter gefiltert nicht trinken wollen.
    Hauptproblem bei den Amis ist einfach auch, dass die meisten (Groß-)Städte ihr Wasser aus großen über- und unterirdischen Reservoirs beziehen. Eine Quelle kann man meines Wissens nicht mal mit Absicht so einfach versauen, bei einem Tiefbrunnen ist zumindest die Wahrscheinlichkeit für eine Kontamination deutlich reduziert. Abgesehen von der Tatsache, dass z.B. das Reservoir, was Las Vegas beliefert, schon tierisch am zurückgehen ist, weswegen in Vegas mittlerweile auch eine sehr strenge Wasserdisziplin herrscht.
    Das Wissen hilft denen aber jetzt auch nicht weiter...


    So Long,
    Sam

  • Schon komisch das , sobald die Prämisse "die Amis" auftaucht, total pholemisiert wird und absolut vernachlässigt wird das bei uns, oder in anderen Ländern, das Trinkwasser vielerorts auf genau die selbe Art gewonnen wird.


    Als Beispiel sei nur mal der Bodensee genannt, der etwa 50 mal kleiner ist dafür aber viel mehr Menschen mit Trinkwasser versorgt.
    Da sollte man zB den "Giftanschlag" erwähnen http://www.welt.de/print-welt/…kte-Gift-im-Bodensee.html
    oder die Schadstoffe im Lindauer Bahnhof...


    Ganz zu schweigen von dem Alpenvolk das beim Fischsterben gerne mal in Deutschland anruft und fragt warum man da (in den Rhein) giftige Abwässer einleitet:face_with_rolling_eyes:

  • Zitat von Buddelbär;180812

    Schon komisch das , sobald die Prämisse "die Amis" auftaucht, total pholemisiert wird und absolut vernachlässigt wird das bei uns, oder in anderen Ländern, das Trinkwasser vielerorts auf genau die selbe Art gewonnen wird.


    Als Beispiel sei nur mal der Bodensee genannt, der etwa 50 mal kleiner ist dafür aber viel mehr Menschen mit Trinkwasser versorgt.
    Da sollte man zB den "Giftanschlag" erwähnen http://www.welt.de/print-welt/…kte-Gift-im-Bodensee.html
    oder die Schadstoffe im Lindauer Bahnhof...


    Ganz zu schweigen von dem Alpenvolk das beim Fischsterben gerne mal in Deutschland anruft und fragt warum man da (in den Rhein) giftige Abwässer einleitet:face_with_rolling_eyes:


    Aaaha... mal davon abgesehen, dass "die Amis" bei mir keine negative Konnotation besitzt, sondern einfach eine Abkürzung ist, polemisiere ich nicht, weil man dazu naturgegeben einen Streit braucht.
    Die benutzen einfach das, was sie haben, so wie wir das auch machen, nur in ganz anderen Dimensionen. Und nein, ich glaube nicht, dass Berlin durch einen Dorfbrunnen versorgt wird...


    So Long,
    Sam