Holzspalter/kegelspalter

  • Hallo zusammen,
    da ich heute am Brennholz spalten, klassisch mit Spalthammer, war und ich gescheit Muskelkater bekommen werde, hab ich mal gesucht wie man einen Holzspalter selbst bauen könnte.
    dabei hab ich dieses Video (unter Kegelspalter findet man diverse davon) gefunden.


    Punkto Sicherheit bestimmt nicht ideal, aber ich find das Prinzip ganz interessant und mM nach schneller als die herkömmlichen.


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    VG
    Peterlustig

  • Hallo zusammen


    Habe ich letzthin entsorgt.


    Habe eine Götschmann Holzfräse, wo man den Holzspalter seitlich montieren konnte.
    Die Idee grundsätzlich, war seinerzeit sicher nicht schlecht, Sägen und Spalten an der gleichen Maschine und Ort.


    War mir aber alles zu gefährlich und zu unkontrolliert.


    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Hallo,
    soweit ich weis sind die Kegelspalter in D nicht mehr zugelassen. Zumindest werden sie nicht mehr verkauft (Verletzungsgefahr usw.).
    Zum Selberbauen und von der Geschwindigkeit her auf jeden Fall einfacher und schneller als ein herkömmlicher Spalter.
    :Gut:


    mfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Zitat von 200680G60510;186568

    Hallo,
    soweit ich weis sind die Kegelspalter in D nicht mehr zugelassen. Zumindest werden sie nicht mehr verkauft (Verletzungsgefahr usw.).


    Erstaunlich, was im Juristen,- und Hochsicherheitsstaat Deutschland alles nicht mehr erlaubt/zugelassen ist.
    Ich bin der festen Überzeugung: Würde der Verbrennungsmotor heute erfunden, er hätte (bis auf ein Nischendasein) keine Chance und würde tot-reglementiert werden...

  • Na ja, ich habe an einem 24. Dezember im Rahmen eines Rettungsdiensteinsatzes, einen ca. 40 jährigen Bauern im Wald vorgefunden.....


    Der wollte mit einem Kegelspalter noch was wegarbeiten. Offensichtlich hatte sich seine Jacke verfangen.


    Das war ein Einsatz, der sich, obwohl schon einige Jahre zurückliegend, tief bei mir eingebrannt hat.


    Finger weg von solchen Geräten!


    Tsrohinas

  • Ja, leider sich die Welt nicht zu 100% absichern, ein Restrisiko besteht immer. Bei allem. Und es nicht auf andere abwälzbar.


    Nunja - nur meine kleine Meinung.

  • Ich denk mal wenn man an so einer Maschine die gleichen Sicherheitsrichtlinien wie an ner Drehbank beherzigt, also KEINE Handschuhe, wenn langärmelig, dann ne Arbeitsjacke mit engen Manschetten etc. Ist die Gefahr überschaubar.
    ich mein klar, gewerblich sollte sowas eher nicht zum Einsatz kommen und wie im Kommentar vom Video erwähnt würde ich auch net auf den Notaus verzichten.
    aber ich denk echt drüber nach sowas zu bauen, einfach schon wegen der Geschwindigkeit.


    @unabhängiger hast du evt noch den Kegel? Da hätte ich Interesse dran.

  • Die SUVA empfiehlt hier dringend, solche Geräte (Kegelspalter) nicht mehr zu benutzen.
    Die wissen schon warum.
    Das Problem bei dieser Art Geräte ist die Routine, die Ermüdung, der Lärm, die brutale Kraft, das "noch schnell wegarbeiten" und weil alles blitzschnell geht. Da hilft dann das Notaus auch nix mehr.


    Ob der Typ, der 30 Jahre lang sein Brennholz an der Kreissäge ohne Schutzhaube und mit offenem Riemenantrieb gesägt und mit einem Kegelspalter kleingemacht hat, ein Held war oder nur mehrmals Schwein gehabt hat, wird man nie herausfinden.
    Ich bin mir für solche Geräte zu schade.

  • Zitat von jp10686;186603

    Die SUVA empfiehlt hier dringend, solche Geräte (Kegelspalter) nicht mehr zu benutzen.
    Die wissen schon warum.
    Das Problem bei dieser Art Geräte ist die Routine, die Ermüdung, der Lärm, die brutale Kraft, das "noch schnell wegarbeiten" und weil alles blitzschnell geht. Da hilft dann das Notaus auch nix mehr.


    Ob der Typ, der 30 Jahre lang sein Brennholz an der Kreissäge ohne Schutzhaube und mit offenem Riemenantrieb gesägt und mit einem Kegelspalter kleingemacht hat, ein Held war oder nur mehrmals Schwein gehabt hat, wird man nie herausfinden.
    Ich bin mir für solche Geräte zu schade.


    Aber das gilt doch für jede Maschine, jede Arbeit. In dem Moment, wo die Routine sich einschleicht, evt gepaart mit Erschöpfung und dem Drang noch schnell was fertig zu machen, wird es gefährlich.


    Nicht falsch verstehen, ich will hier jetzt nicht für gefährliche Maschinen "Werbung" machen.
    Bezeichnend finde ich im von jp10686 verlinkten Artikel den folgenden Satz

    Zitat

    Hydraulische Spaltmaschinen sind heute Standard. Obwohl diese Maschinen theoretisch sicherer sind als Drallkegelspalter, nahm die Anzahl Unfälle zu.


    das zeigt, die sicherste Maschine ist nur so sicher wie der Anwender und meiner Erfahrung nach werden grad im Privatbereich viele der Sicherheitsvorschriften und Einrichtungen nicht beachtet und ausgehebelt.

  • Hydraulikspalter sind kräftige Werzeuge, da kann schon mal der Keil abbrechen und ein paar Meter fliegen oder ein knorriger Stamm, explodiert förmlich und springt durch die Gegend oder der Klotz fällt auf den Fuss ...
    Hab ich alles schon gesehen:Schlecht:
    Vielleicht mehr Unfälle aber unter dem Schnitt immer noch besser als der um den Kegel gewickelte Darm oder ein offener Brustkorb.
    Ich glaube ich muss mal ein Tuturial zum Holzmachen erstellen...

  • Ich habe letztes Jahr auf der Agritechnika nur Kegelspalter zum Anbau an einen Bagger gesehen, weil man da (und nur da) den nötigen Sicherheitsabstand zu drehenden Teilen hat...



    Es gibt beim Autofahren immer wieder die Geschichte, das es rund um den 7.000sten km Fahrerfahrung am riskantesten ist, weil man sich sicher genug fühlt, aber trotzdem noch die Routine dabei fehlt...


    Beim Hobby-Holzen kommt man glaub ich kaum über einen vergleichbaren Punkt hinaus, weil im Hobby einfach keine Stunden zusammen kommen (verglichen zu Profis) und mit eben dieser trügerischen Sicherheit werden andere Sicherheitsregel dann auch mal ignoriert, da werden dann mal Fußschalter entfernt, weil man ja nicht immer genau an der Stelle stehen will, die Maschine aber die Information "der Bediener steht an einer sicheren Stelle" braucht um überhaupt zu starten

    sagt der Sven

  • Hallo,

    Zitat von Peterlustig;186608

    Bezeichnend finde ich im von jp10686 verlinkten Artikel den folgenden Satz


    das zeigt, die sicherste Maschine ist nur so sicher wie der Anwender und meiner Erfahrung nach werden grad im Privatbereich viele der Sicherheitsvorschriften und Einrichtungen nicht beachtet und ausgehebelt.


    womit wir wieder bei der Statistik und ihrer Aussagekraft wären: vermutlich nahm die absolute Zahl der "Spalter-Unfälle" zu. Interessanter wäre aber die relative Zunahme, d.h. wieviele Unfälle pro 1.000 Spalter z.B.


    Als manuell bediente Kegelspalter noch zulässig waren, gab es m.W. noch keine derartige Verbreitung von Holzspaltern wie heute. Jeder Baumarkt hat heute ein halbes Dutzend Spalter im Angebot, man braucht auch keinen Traktor mit Zapfwelle oder Drehstromanschluss. Auch die kleinen weit verbreiteten Horizontalspalter mit 230V-Anschluss zählen da mit.


    Ob man alles reglementieren und verbieten muss, ist sicher eine Frage. Allerdings zeigt die Erfahrung aus Industrie und Landwirtschaft, dass nicht abgedeckte, schnell rotierende Teile per se ein sehr hohes Verletzungsrisiko mit sich bringen. In den Anfängen der Industrialiserung war praktisch kein Antriebsrad, keine Transmissonswelle etc. abgedeckt. Mit zunehmender Verbreitung mechanisierter Antriebe stiegen dann die menschlichen Verluste stark an (deshalb entstanden dann auch die Berufsgenossenschaften) und man begann über Unfallverhütung nachzudenken.


    Man könnte auch einen Kegelspalter sicher konstruieren, mit entsprechenden Abdeckungen bzw. einer Kammer, in die das Spaltgut eingelegt wird und dann in geschlossenem Zustand an den Kegel fährt. Aber das würde die Spalter teurer und unhandlicher machen. Dazu kommt, dass bei Brennholzprofis unergonomische Spalter, bei denen man das Holz auf einen Tisch wuchten muss (wie bei Kreissägen mit angeflanschtem Spaltkegel), nicht mehr besonders gefragt sind.


    In unserer sehr brennholzintensiven Gegend sind die am Heck eines Traktors montierten Hydraulikspalter am meisten verbreitet, bei denen man Meterstücke einfach hochkant auf eine Bodenplatte stellt und dann in einem Spaltvorgang 2 is 6 Meterscheite erzeugt, die anschliessend zum Trocknen aufgeschlichtet werden und erst kurz vor dem Verkauf auf einer Bandsäge auf die vom Kunden gewünschte Länge (50/33/25cm) abgelängt werden.
    Die Luxusvariante ist dann der Anhänger mit Horizontalspalter mit hydraulischem Kranarm, der auch dicke Stämme mit einem Spaltstern in schmale Meterscheite verarbeitet, ablängt und mittels seitlichem Förderband auf einen bereitstehenden weiteren Anhänger fördert.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo zusammen


    Zitat

    @unabhängiger hast du evt noch den Kegel? Da hätte ich Interesse dran.


    Nein, irgendwo auf dem Alteisen findest du ihn......:ohhh:


    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Die staatlichen Unfallversicherungen, die Berufsgenossenschaften mit Zwangsmitgliedschaft und die Unfallverhütungsstellen bekommen die Unfallstatistik und wenn sie wollen alle Unfallprotokolle von Interesse. Alle Unfälle mit schweren Verletzungen oder Tod als Folge werden von Amtes wegen untersucht. Die Leute dort sehen, was alles tatsächlich passieren kann. Die Unfallverhütungsvorschriften sind eben nicht nur Schikane.
    Das andere ist, dass es eben prinzipiell keine Statistik geben kann über nicht erfolgte Unfälle, die wegen den Sicherheitsvorkehrungen nicht erfolgt sind oder deshalb keinen oder nur geringen Sach- oder Personenschaden zur Folge hatten. Insofern ist diese Tätigkeit ein Frust, man bekommt nur Rückkommunikation wenns nicht geklappt hat. Man kann höchstens die Betriebsstundenzahl aller Geräte mit der Anzahl Unfälle verrechnen und überprüfen, ob diese Zahl abnimmt.
    Man kann ein Verbot, nach Alkoholkonsum einen Holzspalter zu bedienen, weder technisch noch juristisch durchsetzen. Ich sehe auch jeden Sommer in den Ferienhausquartieren eine Menge Leute, die in Shorts und Turnschuhen oder Sandalen mit einer Kettensäge Brennholz für ihren Kamin kleinmachen. Aber man kann die Versicherungsleistungen für solche Helden kürzen, wenn etwas passiert. Gemäss SUVA muss jeder damit rechnen, der eine Maschine benutzt, an der wesentliche Sicherheitsvorkehrungen fehlen, abmontiert oder deaktiviert wurden, oder der ohne die vorgeschriebene Schutzkleidung arbeitet.

  • Also das man ein Gerät so konstruiert das halbwegs Gefahrlos benutzt werden kann finde ich in Ordnung. Lieber ein bisschen mehr für einen modernen Hydraulikpsalter ausgeben und noch die Hände dran haben.


    Ich habe noch so eine uralte Kreis Holzsäge die dafür gedacht ist Das Brennholz zu machen. Ist primitiv, aber es gibt eine Abdeckung, der Tisch ist auf Rollen und geht wieder zurück. Trotzdem schiebe ich das Holzstück immer mit einem Holzstab und bleibe so in sicherer Entfernung. Und sollte etwas mal klemmen, erst Maschine abstellen und dann handeln.


    So ein Kegel käme mir nicht ins Haus, weil es eine bessere Alternative gibt.


    Ich bin auch kein Fan von staatlicher Bevormundung, aber in wenigen Fällen wie diese stört es mich nicht, wenn man gleichwertige weniger gefährliche Alternativen hat.

  • Zitat

    Lieber ein bisschen mehr für einen modernen Hydraulikpsalter ausgeben...


    Ein bisschen mehr? Meiner hat unter 200€ gekostet (50cm, 4,5t). Funktioniert seid 7 Jahren problemlos.

  • Super Spalter:Gut: Das einzige was ich "bemängle" sind die Handschuhe. Handschuhe können besser gegriffen werden vom Kegel als nackte Haut. Ärmel hochkrempeln und los.
    Das wichtigste Sicherheitstool befindet sich zwischen den Ohren.


    Im Tessin, aber auch in anderen Kantonen gibt es immer noch Treppen ohne Geländer und trotzdem können sich die Tessiner erfolgreich Fortpflanzen. Weil sie es von Kindheit an gewohnt sind das Sicherheitstool zu aktivieren bevor sie die Treppe benutzen:face_with_rolling_eyes:


    Liebe Grüsse
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste