Sinn einer Tarnung im urbanen Bereich

  • Zitat von suti777;231449

    Genau das gleiche ist mir auch passiert. Früher trug ich auch immer Trekking Schuhe und ich wurde auch schon gefragt wieso ich immer Wanderschuhe anhabe. Jetzt habe ich immer unaufällige Turnschuhe an.
    ...
    Gruess Suti


    Ich trage seit 10 Jahren fast auschliesslich schwarze Lederstiefel oder ähnliches, und aufgefallen ist es fast niemanden. Seit 5 Jahren sind es Stiefel der S3 sicherheitsstufe und da schauen die leute nur einige male blöd drein wenn Sie mir auf den Fuss stehen und ich es zT. nicht merke :peinlich:.


    Meiner Meinung nach kann man heute fast alles Tragen, es ist immer auffällig und gleichzeitig normal.

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • Zitat von Hjördis;231259

    I
    Also egal was ich anhab: Die Leute sehen wohl eher eine fein geschminkte, kleine, junge Frau.


    Halli Hjördis,


    da sollte man sich nicht täuschen lassen. Die sind was Selbstverteidigungskapazität angeht oft die Überlegenen :)


    Tendenziell, das mag jetzt subjektiv und ein Vorurteil sein: Bei einer Frau mit Tattoos wäre ich eher vorsichtig, die hat oft auch noch was in der Tasche.... weil Tatttoos meist ein Zeichen für Selbstbewusstsein sind.



    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Miesegrau;231310

    Wenn ich allerdings in der Dämmerung einmal meine Runden drehe, kann es durchaus passieren das ängstliche Menschen die Straßenseite wechseln. Woran das nun genau liegen mag, kann ich leider nicht nachvollziehen.:staunen:


    Am Bart. Mit Sicherheit liegt es am Bart.:face_with_rolling_eyes:




    Edit:
    Zum Thema: Ich trage jeden Tag Cargo-Hosen (also die mit den großen Seitentaschen). Das würde ich mir auch in einer Krise nicht nehmen lassen.

  • Es war vor einigen Jahren. Damals war ich bei uns im Dorf noch im Samariterverein (sowas ähnliches wie Rotes Kreuz oder Malteser). Wir hatten damals Warnwesten mit dem Samariter-Logo drauf. Auf einer kleinen Reise durch den Schweizer Kanton Jura kam ich nach Saignelegier. Zufälligerweise fand dort gerade das grosse Pferdefest statt. Und meinereiner wollte keinen Eintritt zahlen. Also zog ich meine Samariterweste an und spazierte neben der Eingangskontrolle durch. Ein freundliches "Bon Jour" und fertig.


    Manchmal muss man sich gar nicht tarnen. So eine passende Weste oder Jacke könnten vielleicht auch die einen oder anderen Tore öffnen. :lachen:

  • Zitat von Waldschrat;231671

    Tendenziell, das mag jetzt subjektiv und ein Vorurteil sein: Bei einer Frau mit Tattoos wäre ich eher vorsichtig, die hat oft auch noch was in der Tasche.... weil Tatttoos meist ein Zeichen für Selbstbewusstsein sind.


    Hi Matthias,


    naja, bei mir trifft das ja auch auf jeden Fall zu :grosses Lachen:


    Es kommt aber auch immer ein bisschen auf die Tattoos an. Einer Frau mit Federn-liegenderAcht-Schwalben-Pusteblumen-Tattoo, würde ich jetzt weniger Bewaffnung oder Equipment zutrauen, als einer Frau mit Tattoos meiner Art.
    Ich denke, da kommts einfach auf den Kontext an.
    Individuelles Tattoo vs. Mode-Schnick-Schnack, den man nach 3 Jahren bereut, weil jeder 4te das gleich Tattoo trägt..

  • Vielleicht sollten wir mal ein Spiel machen und Bilder verlinken, bei denen man viele Personen sieht und dann sollen die leute mal reihum sagen, wen sie auffällig finden und warum...


    Hier mal drei Beispiele zum Start:


    http://i1.web.de/image/722/30281722,pd=3/pegida-dresden.jpg


    http://hastuzeit.de/uploads/2009/11/01.jpg


    http://bilder1.n-tv.de/img/inc…g_16_9-w1200/3m0c5355.jpg


    Mein Fazit wäre, dass man in einer Stadt eigentlich nicht auffällt, wenn man es nicht extra drauf anlegt...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Beim ersten Bild (mit Pegida) fällt mir sofort der Typ mit der hochgezogenen Kapuze ins Auge, der direkt (etwas finster) in die Kamera blickt. Hochgezogene Kapuzen in Massen erwecken bei mir immer ein wenig das Gefühl, das die Person sich vermummen will, respektive etwas zu verbergen hat.
    Im Zweiten Bild fällt mir der grosse Typ hinter dem linken Plakat als "Verdächtig" auf. Der Grund ist wieder der gleiche, nämlich die Kapuze, welcher er als einziger hochgezogen hat.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ich versuche mich mal so gut wie möglich politischer Kommentare zu enthalten. Außerdem weiß ich nicht ganz, was die Übung bringen soll, wenn es keine Aufklärung gibt, bei wem es nachher wirklich zu irgendwie auffallendem Verhalten gekommen ist.


    Auf dem ersten Bild fällt mir vorne links der Jugendliche mit asiatischem Aussehen auf. Der hat offenbar eine gut gefüllte Beintasche und eine ziemlich verdreckte Hose. Der Zentrierte hinter der Deutschlandfahne hat halt eine Kaputze auf. Als "vemummt" würde ich den nicht ansehen. Ganz rechts der hat eine Lederjacke an. Die sieht man heute nur noch relativ selten. Die Dinger bieten einen gewissen Schutz gegen Schnittwerkzeuge und Splitter von irgendwas. Insgesamt leichter Männerüberschuss, vom Alter her aber relativ breit gemischt, auch wenn ganz Junge und ganz Alte fehlen. Ansonsten für eine Demo auffällig: Keine klar als solche erkennbaren Ordner, die es meines Wissens aber geben müsste.


    Zweites Bild: Die Gruppe ist relativ auffällig vor allem von Frauen in der Altersklasse zwischen schätzungsweise 18 und 25 dominiert. Die Gestalt mit der Kapuze hinter dem vorderen Banner fällt ein wenig auf.


    Drittes Bild: Auffällig dominieren die Männer im Alter zwischen 20 und 40. Von der Aufmachung her eindeutig rechte Szene: kurze Haare und Glatzen, Kleidung dunkel, oliv, bräunlich, zum Teil Bomberjacken, rechts unterhalb der Mitte und ganz rechts oben in der Ecke jeweils einer mit Schal vor der Mundpartie. Teilweise typische Demo-Vermummung mit Kaputze, Wollmütze und Sonnenbrille. Alle Jacken fest geschlossen, keine raushängenden Schals oder Ähnliches (kann natürlich auch am Wetter liegen, aber der Unterschied zu Bild zwei ist schon auffällig). Interessant finde ich, dass die besonders eindeutig rechtsgerichtet Gestylten und Vermummten einander zugewandte Grüppchen bilden, zwischen denen sich relativ unauffällig Aussehende schlängeln.

  • Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber überflogen.


    Ich musste des Öfteren lachen. Ich selbst habe mich bis jetzt als unaufälliger Outdoorsman betrachtet. Trage im Alltag Hemd, Jeans, Timberland Schuhe und meist Fjällräven Jacken. Um bewusst unauffälliger zu wirken habe ich mir, anstelle meiner Rucksäcke, eine Messengertasche besorgt. Ich denke trotzdem, dass ihr mich erkennen würdet. Tja. Meine Motivation so rum zu laufen ist, dass ich jederzeit 10, 20 oder sogar 30 km zu gehen bereit bin. Da ich eigentlich nicht zu sehr auffallen möchte, werde ich meinen Auftritt in der Öffentlichkeit überdenken müssen. Und ja, die zwei Clips des Messers und der Lampe werde ich auch verstecken müssen.


    Wenn ich in eine heikle Situation kommen sollte, würde ich vermutlich trotzdem nicht als zu gut vorbereitet wirken, damit ich zum Ziel würde. Sollte ich trotzdem in den Fokus geraten würde ich versuchen selbstbewusst aufzutreten. Sollte dies auch nicht wirken, gibt es nur noch eine Möglichkeit. Signalisiere deinem potentiellen Gegner, dass er mehr verliert, als er gewinnen kann. Was ein einfaches Mittel ist unauffällig zu sein, ist sich eine Gratiszeitung zu nehmen oder Kopfhörer in die Ohren zu stopfen. So erwartet niemand, dass man sich an Dialogen oder auch an Provokationen beteiligt oder diese wahr nimmt.


    Gruss Xeore

  • Tja, man kann sich noch so gut tarnen. Spätestens, wenn man etwas von seiner Ausrüstung benutzt, fliegt man auf. Dabei rede ich nicht von ganz speziellen Dingen, schon ein Taschenmesser mit Flaschenöffner verursacht Kommentare wie: "Du bist ja richtig vorbereitet." Dann fiel noch das Wort 'Survival'. Allerdings kannte ich diese Person und sie mich. Ein anderer hätte vermutlich nichts gesagt und sich seinen Teil dabei gedacht.

  • @GreenXi: Das mit dem "tarnen" - nicht ganz verständlich was du damit meinst..... ich hab immer ein Taschenmesser dabei. Das führte nie zu Kommentaren. Mindestens auch, weil es ziemlich nützlich ist, Flaschen, Packungen, Kram öffnen... die Leute freuen sich, wenn man schnell mal das richtige Werkzeug zur Hand hat, statt danach zu suchen. Ich hab das ein oder andere im Büro dabei und das stört keinen.


    Woher kommt bei dir die Unsicherheit und die Sorge, wie dich andere Leute wahr nehmen? Man ist doch wie man ist, sich im allgemeinen Umfeld "tarnen" ist anstrengend und meist nicht von Erfolg gekrönt.


    Sinn und Zweck der Ausrüstung ist, dass sie verwendet wird. Natürlich alles im Rahmen. Ich versteh nicht, wie man mit seiner Ausrüstung auffliegen kann.


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ist zwar fast ein Zombie- Thread, aber ziemlich interessant.


    Es ist gar nicht so sehr die Kleidung oder Ausrüstung, die ich mit mir herumtrage. Ein Hausmeister zum Beispiel hat etliches an Werkzeugen bei sich und fällt kaum auf.


    Es ist das Mindset und das daraus resultierende Vrrhalten, dass uns auffällig macht, oder uns in der Masse verschwinden lässt.


    Gehe ich gerade, aufrecht und stolz, schaue ich eventuellen Opponenten in die Augen, oder kartiere ich gar jeden im Umkreis auf Waffen, körperliches Vermögen etc? Dann falle ich auf, ob ich das beabsichtige oder nicht.


    Gehe ich hingegen ruhig, vielleicht leicht gebeugt und beobachte die Personen scheinbar nur flüchtig (in Wirklichkeit natürlich genau intensiv- nur eben unauffällig ) , falle ich meist gar nicht auf.


    Wirke ich drohend, oder im Gegensatz dazu sehr ängstlich, werde ich auffallen.


    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Zitat von DerGerald;194077

    Hallo,
    dazu kommt noch: Wer, außer ein Prepper, erkennt einen Prepper als solchen?



    Gruß
    Gerald


    Sicherheitsdienste, Polizei, Militär, aber auch "besorgte" Bürger, die nicht an Prepper, aber an politisch unangepasste Mitbürger denken.

  • Guter Prepper muss aussehen wie ein Sky Marshal: völlig unauffällig wie jeder andere auch.
    Zu 99% werden wir unsere Ausrüstung nie brauchen.

  • Interessante Frage. In meiner näheren Umgebung rennen viele Handwerker rum, mit Blaumann (gerne auch in Oliv), Arbeitsrucksack, an den Seiten schauen Gliedermaßstab, Hammer, Schraubendreher heraus, ordentliches (geeignetes) Schuhwerk. Ich denke, als Prepper sticht man so nicht ins Auge, sondern eben als "Handwerker", der "von der Arbeit kommt und nachhause will". Das Verhalten, die Körpersprache spielen natürlich auch eine große Rolle!
    Es gibt hier sogar welche, die in Flecktarn rumlaufen, aber das ist nun wieder kontraproduktiv.

  • Setzt euch mal ins Café, Restaurant etc und guckt 1-2 Stunden wie die Leute draußen aussehen und was sie dabei haben wie Kleidung, Rucksack etc.
    Genau so müssen wir auch aussehen.
    Unsere Kleidung, Tasche etc muss unsere Ausrüstung unauffällig verbergen.
    Ein Sky Marshall ist ein gutes Beispiel für Unauffälligkeit.

  • Da war ich noch jünger und dümmer, aber aus einer schon weiter zurückliegenden Erfahrung würde ich behaupten, jeden Sky Marshall erkennen zu können.


    Schröder oder sogar noch Kohl (damals war ich noch sehr politisch uninteressiert) kam für eine Veranstaltung. Davon wusste ich nichts. Mir fielen nur die vielen Penner auf dem Marktplatz auf. Irgendwie *komische* Penner. Dann fielen mir die Hunde auf. Einige hatten für Penner sehr untypische und sehr aufmerksame Schäferhunde an der Leine. Ahso... Grüne in Zivil. Mal schaun wie die reagieren... Jacke halb geöffnet und die Hände so vor der Brust verschränkt, dass die rechte Hand in der Jacke in der Nähe der Innentasche ruhte. Jeder von den Freunden und Helfern hat mich plötzlich sehr interessiert gemustert.


    Es ist so ein bischen wie bei einem Schüler mit Spickzettel. Den Spickzettel findet man fast nie direkt, es ist das auffällig unauffällige Verhalten, das einen Spickzettel verrät.


    Für uns wiederum bedeutet das: gleiche Geschwindigkeit wie die Masse, wenn sich die Masse für Tatütata interessiert, dann schau auch hin, wenn nicht dann nicht. Und so weiter.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Also wenn ich mir die Leute in der Stadt so anschaue komme ich zu dem Schluß, dass es eigentlich nur eines einzigen "Tarngegenstands" bedarf, der Rest Eures Outfits ist dann relativ egal. Ob Ihr nun wie ein Skaterboy, Hobbysoldat, Banker, Handwerker oder sonstwas ausseht, Ihr müsst Euch einfach nur ein Smartphone vor die Nase halten, dann seid Ihr so perfekt in die Zombiherde integriert, dass niemand etwas bemerken wird. :grosses Lachen: