fiktives (Trainings-) Szenario: "ein Nachmittag in der Großstadt"

  • Guten Abend liebe Foristen, da ich es immer recht interessant fand die hier vorgestellten Szenarien zu durchdenken werde ich Euch heute eine Denksportaufgabe geben.


    Das Szenario hat 2 Teile, den ersten Teil gibt es jetzt, da könnt ihr Eure Gedanken posten was ihr sofort machen würdet und den zweiten Teil (was nach 15-30min passiert) gibt es je nach Feedback heute Nacht oder Freitag (7.11.14) Nachmittag.


    Das Setting ist in einer größeren Stadt angesiedelt (50.000-1.000.000 Einwohner), wer dort lebt/arbeitet kann dies als seinen Startpunkt wählen, wer zur Landbevölkerung gehört erinnere sich einfach an seinen letzten Besuch in einer deratigen Stadt und nehme dies als Ausgangszenario.


    Es ist Werktag, Mittagszeit (ca 11-15Uhr), normaler Alltagsbetrieb, herbstliches Wetter, trocken, kein Regen, kaum Wind, gemäßigte Temperaturen. In der Stadt sind keine besonderen Vorkommnisse, die üblichen Baustellen, eine kleine Demo mit vielleicht 70 Besuchern, irgendwas mit Umgehungsstraße und Umweltschutz, 2-3 Konzerte, am Abend ist ein 2. Ligaspiel und ihr habt auch schon einige auswärtige Fans gesehen...


    Ihr hört in einiger Distanz zu Euch einige (ca. 5-10) dumpfe Schläge, vielleicht Feuerwerk, vielleicht kleine Explosionen, von der Lautstärke her nichts so wildes aber es fällt Euch auf zumal es aus verschiedenen Richtungen kam und zeitlich sehr eng beieinander stattfand.


    Die Passanten/Kollegen/Mitschüler... habe die Geräusche gehört, gehen aber schnell wieder zu ihrer vorherigen Beschäftigung über.


    Einige Minuten später hört ihr von Westen Fangesänge, aus verschiedenen Richtungen einige Martinshörner und 2 Polizeifahrzeuge rauschen mit Blaulicht an Euch vorbei.


    In einiger Distanz könnt ihr kleine Rauchsäulen erkennen, vielleicht 2-3, nichts wildes, vergleichbar mit einem größeren unsauberen Grillfeuer aber definitiv weniger als bei einem Wohnungsbrand o.Ä.


    Die Menschen um Euch herum reagieren völlig normal, in der Distanz sind einige Martinshörner zu hören, das war es.



    Was tut ihr in den nächsten 15min?

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Also, wenn mitten in der Stadt auf einmal Rauchsäulen zu sehen sind
    und das an verschiedenen Stellen, würde ich das nicht als "nichts Wildes" sehen.
    :face_with_rolling_eyes:


    Da würde es schon ordentlich bei mir nach Alarmzeichen klingeln.


    Würde schauen, daß ich von zentralen Stellen wegkomme, oder mich in ein Cafe oder so mal verdrücke.
    Oder ein Geschäft. Radio übers Handy hören.
    Schauen, wo mein Fahrzeug ist, ob ich da schnell hinkomme, ohne öffentliche Verkehrsmittel.
    Weg vom "Bumm".
    Im Internet schauen, ob es schon Infos gibt.


    Eventuell `nen Kumpel, der Polizist ist, anrufen, ob er weiß was da läuft.


    Übrigens...meinem Vater ist mal was Ähnliches in real passiert.
    In Wien.
    Da war ein Terroranschlag in der Nähe von seiner damaligen Tätigkeit...


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Sieht das Szenario vor, dass man gerade auf offener Straße ist und Arbeitsplatz, Auto, Schule und/oder Wohnung einige Minuten entfernt ist?


    Denn sonst kann man es sich im zweiten Obergeschoss, hinter halbwegs einbruchssicheren Türen gemütlich machen und sich das Treiben in Ruhe vom Fenster aus ansehen.
    Aber das wäre ja langweilig, oder?


    Aber ich würde auch erstmal versuchen, etwas mittels Radio oder Internet herauszufinden. Außerdem würde ich nicht in einen kleinen Laden gehen, in dem ich mich die nächste halbe Stunde beschäftigen würde, sondern versuchen einen Überblick zu bekommen. Beispielsweise indem ich versuche die Straßen in Richtung "Bumm" einzusehen - möglichst unter Berücksichtigung von Nebenstraßen/Fußwegen -, während ich noch in aller Ruhe ein Eis esse.
    Alles Weitere hängt dann davon ab, was in den nächsten 15 bis 30 Minuten so passiert.
    Je nach dem, ob ich noch irgendwas in dem Gebiet zu erledigen hab' aus dem die Geräusche kommen, und wo Arbeitsplatz/Auto/Schule/Wohnung sich befindet und wie weit das ist, würde ich vielleicht auch direkt dorthin gehen, aber das glaube ich eigentlich nicht. :)

  • Naja das Szenario ist offen gestaltet und soll sich an Eurer Lebensrealität messen.
    Was macht ihr so wenn ihr in der Mittagszeit in einer größeren Stadt seit?
    Wenn ihr dort zur Uni geht wechselt ihr z.B. gerade zwischen 2 Vorlesungen, arbeitet ihr dort, dann seit ihr auf der arbeit, seit ihr zum einkaufen dort wartet ihr eventuell auf Eure Frau/Freundin...


    Aber ich würde schon sagen, wenn es irgendwie passt - man ist auf der Straße/Geweg und hat erst mal nicht so den Überblick, Wohnung/Auto sind auch nicht in 2min zu erreichen sondern eher in 10-20min, aber orientiert Euch für Eure Gedankengänge an dem was für Euch realistisch ist.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Da ich auf dem Land wohne und so gut wie nie in größere Städte gehe, fühle ich mich dort sowieso nicht sehr wohl.
    Ich vermute, ich würde an randalierende Fußballfans oder eine agressive Gruppe denken und zügig zusehen, aus diesem Gebiet heraus zu kommen. Jedenfalls kein Cafe oder Geschäft, wenn es doof läuft wird sowas zur Falle. Hauptsache erstmal Abstand zu der Ecke bekommen, muss ja nicht gleich 2 Kilometer sein... Und dann versuchen an Informationen zu kommen - das Szenario ist gut, da es nicht wirklich bedrohlich sein muss, was dort vor sich geht, ich bin gespannt, was an Reaktionen kommt...

  • Mir so ähnlich schon passiert.Es gab einen lauten Rumms/Knall -hätte ein abgekippter Container sein können, aber ich hatte plötzlich ein ungutes Bauchgefühl und den Drang nach Hause zu gehen. Dann kam ein Rettungsheli und noch einer -da hab ich gemacht das ich weg komme.


    Hab dann auf dem nach Hause weg immer wieder im Internet gesucht obs Infos gibt.


    Dann erst spät kam die Nachricht es gab eine Explosion und Verletzte.


    Was ich damit in Bezug auf dein Bsp. sagen will:meist höre ich auf mein Bauchgefühl. Und Demos meide ich eh.D.h. ich wäre nach Hause(raus aus dem Stadtzentrum) und zwar in entgegengesetzter Richtung zu Fans und Rauchsäulen.
    Zur Not nehm ich nen längeren Fussmarsch auf mich.


    Klar wenn ich arbeiten müsste sähe das wohl anders aus.Da würde mein Pflichtgefühl mein Bauchgefühl unterdrücken. Trotzdem würde ich versuchen mich zu Informieren was da los is...

  • Ich würde erst mal checken, ob ich frische Batterien in meiner Kamera habe, und dann nichts wie hin um Livebilder vom Katastrophenort zu schiessen, damit ich sie dann hier im Forum posten kann - am besten in einem Thread mit dem aussagekräftigen Titel "Bumm!"
    :Ironie:


    Nun mal im Ernst:
    - Radio einschalten, sofern es noch nicht läuft
    - mit dem Handy das Internet abchecken und Bekannte/Verwandte anrufen, ob sie was genaueres wüssten
    - vergewissern, dass der GHB bereitsteht und Wasservorrat auffüllen (Behälter sind normalerweise leer)
    - Staumelder checken, ob irgendwelche Ausfallrouten blockiert sind


    Das ist das, was mir auf die Schnelle so dazu einfällt

  • 50 000 Einwohner? Das ist doch ein besseres Dorf, da mach ich gar nichts, da bin ich eh sofort weg. 1.000.000 ? Und dann am Arbeitsplatz? Weiter Arbeiten. Dafür werde ich bezahlt. Twitter an machen und aufs Handy schauen. Kaffee holen und mal zu einer schnellen Nachrichten Agentur surfen. Die üblichen Kollegen im Auge behalten, Gerüchte machen bei uns beeindruckend schnell die Runde. Aber vor allem... mit nicht all zu viele Gedanken machen.

  • Ich würde versuchen auf dem schnellsten Weg (Taxi, Anhalter, zu Fuß) nach Hause zu kommen. Wenn die Rauchsäulen zwischen mir und Haus liegen, dann würde ich einen Bogen darum planen. Auf dem Heimweg im Internet nach Infos suchen und SMS an Frau und Kinder schicken, dass sie sich bereithalten sollen. Freunde bei Polizei und Militär anrufen und fragen ob sie schon infos haben.


    Wenn ich nun zu Hause bin würde ich nichts überstürzen und erst mal abwarten, bis ich wirklich weiß, was los ist.

  • Hallo zusammen,


    da ich unter der Woche um die genannte Zeit sowieso in der Stadt auf Arbeit bin, würde ich falls nicht eh im Büro sitzend (also z.B. gerade auf der Straße beim essenholen) zurück ins Büro, und dort im Internet schauen ob ich irgendwelche Informationen bekomme, sowie auf mein Handy achten ob eine Meldung von Katwarn (http://www.voev.de/web/html/start/verband/engagement/schadenverhuetung/katwarn/index.html ) rein kommt. Weiter würd ich erst mal nix tun und normal weiterarbeiten.


    Gruß
    Paddy

  • Hallo @ll,


    Zur Ausgangslage noch ein Satz-ich Wohne auf dem Land,bin bei deinem Scenario aber zu Besuch bei Freunden in Berlin,daher kenn ich mich ein bisschen aus;-)


    Wenn man die Bilder von 9/11 anschaut,wie die Menschen bei einem Wirklich grossem"Bumm" immernoch auf der Strasse stehen,und NICHT weggehen,sondern Gaffen,dann Denke ich das es hier in D-A-CH genauso kommen wird.


    ABER,wir sind ja auch anders;-)


    Wir Wissen,erstmal weg von der Gefahrenquelle,also weg vom "Bumm",Ruhig bleiben,dann Informationen holen,daraufhin einen Plan gestalten-Wo sind meine Angehörigen?,wie ereiche ich diese?,wie komm ich dorthin?,
    was brauche ich oder sie zum an den Treffpunkt zu gelangen?,was habe ich bei mir um diese Aufgaben zu Lösen?


    Wenn meine Angehörigen und ich in Sicherheit sind,wird weiter Information eingeholt,darauf baut der Nächste Schritt auf....also entweder bleiben und Urlaub geniessen,oder Rückfahrt



    Gruss Kraftwerk...der schon gespannt ist wie es weitergeht;-)

  • Ich würde sehr wahrscheinlich garnix machen (das Martinshorn hör ich hier mehrmals am Tag) und dann eben beim Giftgasanschlag drauf gehen...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Für einen Dörfler wie mich ist es schon ein erstes Szenario sich vorzustellen man sei in einer Großstadt.. nun gut.
    Ich würde es beobachten, über das Internet nach Webcams suchen zu denen ich ggf live an das Ereignis rankomme, bei den sehr schnellen und unzuverlässigen News Websites meiner Umgebung schauen, mit Kontakten kurzschließen nach dem Motto "hast du das auch gehört/gesehen?", "weißt du was da los ist?" und ansonsten wohl dem nachgehen was ich gerade getan hab.

  • Ich sitze im Büro im 6 Stock und sehe die Rauchsäulen, würde ne Weile hingucken obs schlimmer wird, dann weiter arbeiten und ab und an im Bowser gucken ob es schon was in den Nachrichten dazu gibt.
    Sollte es was ernstes sein, hoffe ich, dass mich meine KATWARN App warnt :)

  • Informationsbeschaffung hat Proi 1.


    Also Handy raus und nachrichten checken. Lokalfunk anmachen und hören, ob es irgendwas konkretes ist. Das es mal knallt in einer Großstadt erlebe ich immer wieder. Mal sind es propangasflaschen, die hochgehen, mal Feuerwerke und Mal undefinierbares. Wenn ich jedes Mal die Gasmaske aufziehen würde wäre ich sozial ziemlich isoliert.


    Ich hab mir aber angewöhnt, dass ich bei wirklich ungewöhnlichen Vorgängen die Medien zu checken, ob irgendetwas bedrohliches vorliegt. Fußballspiele, angemeldete Demos und Volksfeste plane ich bei meinen Tagesabläufen nach Möglichkeit ein.


    Zum Thema Anschläge: ich habe 1999 in Düsseldorf gearbeitet, als ca. 1,5 km von meinem Büro eine Bombe in einer Gruppe Aussiedler hochging (am S-Bahnhof Wehrhahn) Der Knall hörte sich an, als ob eine schwere Stahlplatte umgefallen wäre. Wir haben uns nichts dabei gedacht, aber schon 5 minuten später hörten die Martinshörner nicht mehr auf zu heulen. es war also deutlich zu erkennen, dass etwas besonderes passiert war, spätestens, als Kollonen von dunkeln Limousinen mit Blaulicht vorbeidonnerten. Wir haben dann aus dem Radio erfahren, dass da etwas passiert war. Ich bin dann auf der Arbeit geblieben und drei Stunden später, als die Lage ruhig war nach Hause gegangen.


    Um bei dem Szenario zu bleiben: 4-5 Mal Knall und fünf Rauchsäulen gleichzeitig würden durchaus meine Aufmerksamkeit erregen. Dennoch würde ich weiter als erstes auf Informationsbeschaffung setzen und solange im Büro bleiben, da es durchaus einen gewissen Schutz vor allem Möglichen bietet.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Hallo,
    bei mir wäre es die Stadt München die ich sehr gut kenne, da ich sehr lange dort gewohnt habe. Ich wäre jetzt mit dem Auto dort zum einkaufen. Also erst mal Ruhe bewahren und von der Hauptstrasse runter. Dann würde auch versuchen an Informationen zu kommen per Handyinet. Da ich dort immer noch viele Bekannte und Freunde habe über die ganze Stadt verteilt, würde ich versuchen diejenigen zu erreichen die vielleicht in der Nähe des Bums wohnen. Als nächstes meine Frau anrufen die in einem Vorort arbeitet. Dann zu Fuss zurück zum Auto gehen, um dann zu versuchen zum Büro meiner Frau zu kommen um dort erstmal abzuwarten was sich entwickelt. Zum Büro deshalb, da meine Frau immer öffentlich zur Arbeit fährt und man ja nicht weiß ob das noch funzt. Wir wohnen 60km nördlich der Stadt.
    Lg
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Erstmal Informationen sammeln. Lokalsender einschalten, im Internet die aktuellen Newsportale checken, Social Media checken und das Funkgerät auf eine 'informative' Frequenz drehen.
    Danach weiss ich was Sache ist und kann weiter entscheiden.

  • Ich würde auf randalierende "Fussballfans" tippen, die Feuerwerk in Abfallcontainern hochgehen lassen. Die Martinshörner sagen mir, dass Polizei und Feuerwehr unterwegs oder bereits vor Ort sind.


    Ich würde meiner Tätigkeit einfach weiterhin nachgehen aber mich nicht unbedingt in Richtung Stadion bewegen. Wenns nicht schlimmer wird, würd ich nicht mehr tun. Bin nicht so der Paranoia Typ.





    Gruss Wolverine

  • Ich kann mich dem nur anschließen. Sowas passiert hier in einer sehr dichten Wohngegend (flächendeckend mind. 3 stöckige Bebaung) mit gemischter Bevölkerung (Dortmund) öfter. Wenn ich da jeden Monat gleich in Panik verfalle nutzt mir das auch nichts.
    Auch habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Menschen hier nicht leicht aus der Ruhe zu bringen sind. Falls etwas passiert werden nicht gleich alle losstürmen sondern das Problem besteht fast immer behördlicherseits in Sperrungen.

  • Wie sind denn die "Explosionen" und die Rauchsäulen verteilt. Alle an einem Ort oder verteilt, d.h. nicht logisch zusammenhängend.
    Wenn nichts fremdproduziert wirkt oder etwas wirklich passiert würde ich meinen Tag wohl genau so weiterlaufen lassen, wie bisher/geplant.


    Brennen tuts immer mal wieder, auch Gasfalschen explodieren bei Bauarbeiten (vor allem wenn die Kollegen mal wieder zu viel oder zu wenig getrunken haben) und Fußballfans.. naja, Fußballfans halt. Daher erstmal nichts, was mich wirklich aufschreckt.

    Take care!