Feuchter Keller... Was geht?

  • Hallo zusammen,
    wer weiß wie es möglich ist Lebensmittel in einem doch ziemlich feuchten Keller einzulagern.
    Ich wohne hier sehr historisch. Die Bausubstanz ist von anno1725!
    Der Keller wäre eigentlich ein Traum von einem Weinlokal :)
    Hohes Gewölbe etc, aber ziemlich feucht.
    Ich trau mich einfach nicht dort was einzulagern. Aber aus Platzmangel wäre es nicht schlecht.
    Ich hoffe mal auf eure geschätzte Meinung.
    Bin für jeden Tipp dankbar.
    Lg
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Feucht ist insofern schlecht, dass dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine relative hohe Schimmelsporenbelastung vorherscht und somit alles schimmelig werden kann was feuchtigkeit aufnimmt. Dazu gehört auch alles aus Papier un Karton sowie Holz etc.
    Was immer du dort lagern willst, muss Luftdicht verschweißt werden.


    LG. Nudnik

  • Hallo Boxer


    Ja das ist nicht unproblematisch ....


    Aber nicht unmöglich, denn es kommt immer darauf an was für ein Klima da wirklich herrscht.


    Ich würde mal die Luftfeuchte messen.


    Wenn Du kein geeignetes Hygrometer hast stell mal einen packen Salz im Karton da hin.


    Wenn in 10 aufgequollen dann ist übel.


    Wie richte es im Keller, muffig, schimmling ......


    Kann man den Keller ggf. lüften?


    Es sind noch einige Infos von Deiner Seite offen.


    Viele Grüsse, Ernst

  • ...sozusagen nur in Plastiktonnen, welche ich auch nur außerhalb der Feuchte aufmachen würde um etwas zu entnehmen.
    Vielleicht erstmal welche zur Probe bestücken, um dann nach einiger Zeit zu schauen/riechen, ob der Inhalt wirklich geruchsfrei ist.


    Kann man ihn trockenlegen?
    Wenn man so einen Traum von Keller hat, lohnt es sich vielleicht, den Alptraum zu beseitigen...


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Mir geht es ähnlich, unser Keller ist auch feucht und es fängt auch schnell mal was zum Schimmeln an. Hab das mit dem Salz auch probiert, der Pappkarton war ziemlich schnell vollgesogen und patschnass. Ich lagere im Keller also unverpackt: Dosen, Gläser, Plastikverpacktes (Nudeln, Knabberzeugs, Schokolade,...), Glasflaschen, Plastikflaschen. Meinen Weizen und Roggen habe ich in luftdichten Stahlfässern eingelagert. Alle Kartonverpackungen lagere ich in Plastiksäcken die ich mit Panzertape zuklebe. Bis jetzt hat es der Schimmel da noch nicht reingeschafft.


    Keller sanieren wäre bei uns eine größere Aktion: Haus rundherum ausgraben, Kellerwände mit Dichtbeton bearbeiten, Bitumenanstrich und Dämmung anbringen. Dabei gibt es das Problem, dass die Terasse nicht unterkellert ist sowie der Eingangsbereich auch nicht. Das müsste also vorher abgerissen werden um die Sanierung zu starten. Da lebe ich lieber mit einem feuchten Keller. Zwiebel, Kartoffel usw. habe ich in der Garage eingelagert. Dort hält ein Frostwächter die Temperatur über 0°. Am Dachboden habe ich auch schon einmal so einen Lagerraum angedacht, der müsste aber im Sommer dann gekühlt werden.

  • Hallo,


    für feuchte Keller gibt es meist zwei Ursachen:


    - schadhafte (Ab-)Wasserleitung bzw. schadhafte Dachentwässerung (defektes Fallrohr) bzw. falsche Regenwasserführung an den Aussenwänden (z.B. gepflasterter/asphaltierter Weg mit Gefälle zum Haus hin).
    - falsches Benutzerverhalten (Sommer Fenster auf/Winter Fenster zu oder sogar "isoliert")


    Beide Ursachenarten lassen sich meist mit überschaubarem Aufwand abstellen (Abwasser- und Fallrohre kann man mit einer billigen USB-Snake-Cam selbst inspizieren). Im Winter bei Frost konsequent zwei Fenster auf(!) und im Sommer niemals Dauerlüftung. Um den Keller forciert abzutrocknen, kann man ein paar Wochen lang einen professionellen Luftentfeuchter einsetzen, der sich allerdings auf der Stromrechnung bemerkbar macht. Gute Geräte holen aber durchaus 10l pro 24h aus der Luft und damit indirekt aus den Wänden und dem Boden.


    Grüsse


    Tom

  • Wenn man ihn lüften kann könntest du zumindest über die kalten Wintermonate die feuchtigkeit reduzieren...
    Und die niedrigen Temperaturen wären auch gut zum Lagern von Lebensmitteln.

  • Erstmal vielen dank für eure Antworten.
    Also ich lebe hier zur Miete. Das bedeuted ich werde natürlich nicht sanieren. Dann zum Lüften würde gehen wenn hier keine unisolierten Wasserrohre durchlaufrn würden. Letztes Jahr hat ein Nachbar vergessen das Fenster zu schließen und schon war eins eingefroren. Alles nicht so einfach hier. Eine Nachbarin hatte Kinderkleidung in Plastiksäcken gelagert. Alles angeschimmelt...
    Nun gut, ich werde mal einen Versuch starten und was einschweißen. Mal sehen ob es funzt.
    LG
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Ich hab mit den Luftentfeuchtersteinen (letzte Woche bei Aldi Schweiz im Angebot, manchmal gibts die auch bei Pearl Computer) zum Beispiel aus dem Hause Henkel ganz gute Erfahrungen gemacht, allerdings nicht mit der Härte wie bei Dir.
    Wie die Damen und Herren vor mir konnte ich mit lüften ganz gute Erfolge erzielen (oder um es richtig zu sagen: mal nen halbes Jahr das Lüften vergessen und ne prima Schimmelkultur im Keller gezüchtet).
    Als wir beim Kumpel gebaut haben (komplett neu), hatte er nen Gasbrenner zum trocknen, das Teil war heftig, die LIghtversion davon wäre ne Gaskartusche und ne Campingheizung.


    vielleicht lohnt es sich ja auch einen Raum im Raum zu bauen und den mit den Entfeuchtersteinen trocken zu halten


    wenns nur eine Tonne ist (Monatstonne, verschliessbar), dann kannst du da auch Silica beigeben, das hilft ganz gut (aber natürlich nicht gegen literweise Feuchtigkeit)

    These - AntiThese - Dita von Teese

  • Klasse Idee mit dem Raum im Raum Heisenberg. Vielen Dank dafür. Das werde ich jetzt mal durchdenken. Dürfte bei ca 4m Deckenhöhe kein so großes Problem sein.
    LG
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Hallo!


    Da das Problem anscheinend primär vom Fenster verursacht wird: Wie wäre es denn eine Weile einen Bautrockner rein zu stellen. Der braucht halt ein "bisschen" Strom, aber sofern die Ursache behoben ist, sprich nirgendwo Wasser reinläuft durch defekte Rohre, sollte der doch ein ganz gutes Ergebnis erzielen. Die Trockner gibt es auch zur Miete, ein wirklich zuverlässiges Gerät ist doch etwas teuer in der Anschaffung.


    Nur noch ans leeren vom Wassertank denken ;o)


    Gruess



    Chris

    Jage nicht was Du nicht töten kannst!

  • Das Problem wird nicht alleine von den Fenstern kommen. Die sanierte Bausubstanz über dem Keller ist von anno 1725! Wie alt der Keller ist weiß niemand so genau. Die Wände und Decke besteht aus einer Art Zieglstein. Da denke ich mal, dass dies das Problem ist. Aber im Prinzip ne gute Idee mit dem Trocknen. Ich mach mich auch da mal schlau.
    LG
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Super Idee Bärti. Aber da wird der Denkmalschutz nicht mitspielen.
    Einige Wohnungen hier haben noch so richtig alte Türen. Da darfst du nicht mal einen Spion anbringen...
    LG
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Zitat von Bärti;196072

    Wie wäre es mit einem gebrauchten Luft-Solar-Kollektor. Ich meine so etwas hier:


    http://www.solarventi.de/systemsolarventi.html


    Damit hast du erwärmte Luft die tagsüber immer für die Lüftung des bereiches sorgt. Mit Vermieter sprechen, dass Installation auch von ihm erlaubt ist.


    hmm, hat was.
    interessanter Ansatz - gefällt mir


    Hast Du ne Vorstellung beim Preis ? Hab auf die schnelle nichts gefunden

    These - AntiThese - Dita von Teese

  • Hallo,


    da Boxer den Keller nur gemietet hat, sind Tipps zur Bausanierung wohl an der falschen Adresse, das müsste der Eigentümer machen.
    Aber wie gesagt, viele Keller sind schlicht aufgrund falscher Nutzung feucht. Im Sommer darf ein Keller nicht mit Aussenluft gelüftet werden! Warme Luft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, in unseren europäischen Sommern überwiegt feucht-warme Luft, in einer ariden Wüstengegend wäre das anders.
    Wenn man nun im Sommer warme Aussenluft in einen Keller leitet, kühlt sie im Keller ab und gibt dann zwangsläufig Feuchtigkeit ab, die sich auf den Wänden, Decke und Boden niederschlägt.


    Das gleiche passiert auch, wenn man einen Keller mittels Gas-Heizgebläse "trocknet": bei der Verbrennung von Propan/Butan wird Wasserdampf gebildet. Die heisse Abluft des Gebläses ist gesättigt mit Wasser, sobald die Luft im Keller abkühlt, fällt das Wasser aus der Luft aus. Man reichert durch ein Gasheizgebläse die Kellerluft sogar noch mit zusätzlicher Feuchtigkeit an.


    Ich hab schon drei Keller "entfeuchtet". Bewährt hat sich die "Umerziehung" der Nutzer in ihrem gutgemeinten, aber physikalisch völlig verkehrtem Lüftungsverhalten und dann während der lüftungslosen Sommerzeit den zeitweisen Einsatz eines Bautrockners. Ich hatte hierzu einen Adsorptionstrockner aus BW-Beständen laufen. Der wälzt die Raumluft um und führt dampfgesättigte Abluft in einen zweiten Auslass ab, den wir ins Freie geleitet haben (Alu-Flex-Rohr durch eine Öffnung in einer passend geschnittenen Holzplatte in der Öffnung eines Kellerfensters).


    Grüsse


    Tom

  • Mein Senf .....


    gebe ich jetzt auch dazu.


    Hallo Boxer,


    tja, die alte Keller :winking_face:
    Für alte Keller gilt folgendes: sie brauchen eine Dauerbelüftung, am besten von vorn nach hinten od von links nach rechts.
    Umgekehrt geht auch :winking_face:


    Auch im Sommer gilt dies, da muß ich dem Vorredner leider widersprechen. Sorry Tom.
    Die Sommerluft ist ja nicht tropisch und hat meistens weniger Feuchte drin als in den nassen Monaten im Herbst, Winter oder Frühling.
    Kalte Luft, warme Luft, wo passen die meiste Molekülen rein?
    Klar kann von dieser feuchte etwas abgegeben werden, aber die Feuchtigkeit kommt größtenteils als Schwitzwasser über die Wände rein.
    In den alten Tagen konnten die Menschen leider noch keine wasserdichte Kellerwannen bauen. Und von daher atmen diese Wände.
    Und das muß aubgeführt werden, konsequent.


    Viele haben in den letzten Jahrzehnten auch noch den Fehler gemacht und mit irgendeinem Putz (z.B. Betonputz) die Wände "abgedichtet".
    Funktioniert nicht, kommt alles wieder runter.
    Selbst erfahren, mein keller war aus 1901: vorne + hinte aufgemacht - Putz runter und Problem beruhigt, nicht weg.
    Also es wird nicht optimal für preppen.


    Ach ja, schau mal ob über eins der Kellerfenster od Lüftungsschlitzen Regenwasser reinregnen kann?
    Dies ließe sich auch an Denkmäler mit Glas/Kunststoff, dann schräg vorm Fenster aufgestellt, beseitigen.


    Erzähl mal wie es bei dir aussieht ...


    Viel erfolg wünscht


    das Renn-Tier

    Herzlichen Gruß vom :deer:

  • Zitat von RudiRednose;196093


    Auch im Sommer gilt dies, da muß ich dem Vorredner leider widersprechen. Sorry Tom.
    Die Sommerluft ist ja nicht tropisch und hat meistens weniger Feuchte drin als in den nassen Monaten im Herbst, Winter oder Frühling.
    Kalte Luft, warme Luft, wo passen die meiste Molekülen rein?


    Sorry, aber das ist aus bauphysikalischer Sicht einfach falsch. Siehe z.B. hier:
    http://www.verbraucherzentrale…hsen.de/link1810365A.html
    oder hier
    http://www.a-kopf.de/uploads/media/keller_richtig_lueften_01.pdf


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • @ RudiRednose
    Schön sieht es bei mir aus :kichern:
    Ich habe eine 3 Zimmerwohnung in einem ehemaligen Benediktinerkloster. Vom Wohnzimmer habe ich Blick auf den Klostergarten und die Kirche. Habe hier 3m hohe Wände und meterdicke Ausenwände. Ist schon etwas Besonderes hier.
    LG
    Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat