Aus gegebenem Anlass

  • So, da vor einigen Tagen mein Schwiegervater verstorben ist und nun seine drei Kinder und Schwiegertöchter- und Söhne mit der Aufarbeitung beschäftigt sind bin ich dabei meine Todesfallvorsorge wieder mal durchzugehen. Ich schreibe das hier, um daran zu erinnern, dass das Leben endlich ist und im Zweifelsfall die Familie ziemlich überfordert ist, wenn keinerlei Vorbereitung stattfand. Ich habe nun einen Umschlag erstellt in dem sich alles an wichtigen Kontaktdaten, Patientenverfügung, Begräbniswunsch und Absicherung meiner Frau und meiner Kinder befindet. Völlig unvorbereitet war ich da nicht, aber meine Frau und ich haben uns unterhalten ob jeder wirklich alles wichtige wüsste, wenn etwas passiert - und das war nicht wirklich der Fall. Man - mich eingeschlossen - verdrängt das doch ganz gerne, vor allem mit Anfang dreißig, aber wer weiß schon was passiert. Also empfehle ich allen - um der Angehörigen Willen - ihre Dinge zu regeln bevor es zu spät ist und die Verwandten Entscheidungen treffen müssen, die sie sich eigentlich nicht zutrauen.



    Grüße

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Zuerst einmal mein herzliches Beileid.


    Ich kann nur jedem empfehlen, sich bei Erstellung von Vorsorgevollmacht, Testament etc. professionelle Beratung zu suchen, damit alle Dokument rechtlich wasserdicht sind.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Und eventuell die Problematik der Erbschaft von Sparbüchern und anderem Vermögen in Verwahrung von Banken bedenken. Das kann lange dauern bis es freigegeben wird bzw. holt sich die Finanz davon noch etliches.
    Überlegt eine Verwahrung in werthaltigem Metall mit Zugriffsrecht der verlässlichsten Person Eures Vertrauens.

  • Hmm, na es geht ja nicht zwingend nur um das Finanzielle. Da gibt es natürlich viele gute Möglichkeiten. Eher die trivialen Dinge wie Sarg oder Urne, Gottesdienst oder keiner, Grab mit Namensstein oder Anonym usw usf.


    Bei den Versicherungen war ich erstaunt welche alle irgendwelche Todesfallsummen mit drin haben. Im Fall der Fälle muss das der Hinterbliebene aber natürlich auch wissen um sich dorthin zu wenden. Ich habe nun fertige Anschreiben an die wichtigen Stellen im Umschlag wo meine Frau nur noch die Sterbeurkunde beilegen muss und fertig. Ist zwar irgendwie schräg, selber Schreiben aufzusetzen, dass ich verstorben bin, aber immer noch besser als meine Frau müsste es dann machen...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Mein Beileid an die Angehörigen und an Dich.



    Kommt gut durch diese schwere Zeit.

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Hallo,


    erst mal herzliches Beileid an Corvinjus.


    Ich habe vor kurzem auch einen nahen Verwanden und seine Ehefrau auf seinem letzten Weg begleitet.
    Bei ihm war ab der Diagnose das "Zeitfenster" (blöder Begriff, weiss aber keinen besseren) relativ klar und es blieb genügend Zeit (4 Monate) um alles abzuklären und zu organisieren.


    Trotzdem wurden viele Sachen schlichtweg vergessen. Sachen wie: Code der Tankkarte, wie die Heizung funktioniert und der kleine Trick wenn die Pumpe der Heizung nicht anspringt usw.
    Kleinigkeiten, die in der Summe aber Angehörige (sprich Ehefrau) belasten.


    Dann ist da noch eine Sache die die Bekannten und Verwanden angeht:


    Bitte, Bitte, wenn ihr Beileidsbekundungen in Form von Karten, Briefen oder sogar mit Zuwendungen verschickt: Vermerkt den Absender mit vollem Namen und Adressen (zumindest auf dem Couvert)!


    Nicht nur "... von Trudi und Hans".


    Speziell für ältere Leute, welche die Adressen und Bekanntschaften anhand von Poststempel und mit Telefonbuch zu rekonstruieren versuchen ist das ein riesen Aufwand. Und selbst nach 50 Jahren Ehe kennt der zurückgebliebene Partner nicht alle Bekannten und Schulfreunde des anderen!


    Und sind die Hinterbliebenen noch um eine Generation versetzt ist es praktisch unmöglich herauszufinden wer denn dieser Hans war um ihm die Karte oder Spende zu verdanken.


    Liebe Grüsse, Gresli

  • diese idee, ist echt ne gute...ich kenne nicht was familie ist, und hatte auch keine beziehung mit
    meiner mutter. aber sie hat alles hahrklein vorbereitet in einem ordner, von essen auf rädern usw....
    vermieter...der wollte noch drei monate geld....hab aber im mietvertrag gefunden,das beim tot der
    mietvertrag hinfällig ist.....gut,das der dabei lag.....


    ich bekam einen anruf, soundso...ich wollte erst gar nicht dahin fahren...aber irgentwas hat mir gesagt,
    es ist jetzt ein schlusstrich den du ziehst, und auf und durch...
    war oki im nachhinein....


    aber ohne die vorbereitung, hätte ich das nicht so schnell hinbekommen.
    ich kannte sie ja gar nicht richtig.....


    wenn noch nen partner übrigbleibt, ist es noch mal schwerer..usw....


    ich gebe da euch voll recht, das so früh als möglich zu machen..


    jeder moment könnte der letzte sein.



    wünsche euch viel kraft und ein gutes abschied nehmen.


    lg urban-rolli
    in zwei wochen war alles vorbei....bis auf die beerdigung....

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Mit dem Tode komm nicht das Ende, den wissen werdet Ihr, wer ich war.


    Mein Beileid an dich und deine Familie.


    Ich hoffe du kommst den Umständen entsprechend durch diese Zeit und findest Zeit für dich zu Trauern.


    Liebe Herzliche Grüße Anubis83 (Andreas)

  • Da mein Mann einen nicht ungefährlichen Beruf hat, haben wir unser gemeinsames Konto in ein ODER-Konto umgewandelt. Denn nur so kann der Überlebende auch weiter alle Geldgeschäfte abwickeln. Viele Konten sind ein UND-Konto. Dann kann man Konto-Entscheidungen nur mit Unterschrift des Partners regeln. Und nein die Vollmacht reicht dazu nicht aus.
    Allerdings gibt es in der Schweiz keine ODER-Konten, wie es in einem Todesfall dort gehandhabt wird, weiß ich nicht.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Zitat von Luftikus;205432

    Und eventuell die Problematik der Erbschaft von Sparbüchern und anderem Vermögen in Verwahrung von Banken bedenken. Das kann lange dauern bis es freigegeben wird bzw. holt sich die Finanz davon noch etliches.
    Überlegt eine Verwahrung in werthaltigem Metall mit Zugriffsrecht der verlässlichsten Person Eures Vertrauens.


    Hallo Luftikus,


    das Problem haben meine BEVA und ich relativ elegant gelöst mit einer Bankvollmacht auf Gegenseitigkeit. Da gehört natürlich Vertrauen in den Partner und die "Langzeitstabilität" der Partnerschaft dazu.


    Ansonsten wäre es im Todesfall ohne Bankvollmacht nämlich tatsächlich so (deutsches Recht), dass Konten, Wertpapierdepots, etc. erst mal bis zur Testamentseröffnung eingefroren wären und bis der Testamentsvollstrecker (i.d.R. der Notar, vor dem das Testament errichtet wurde) Dir einen Erbschein ausstellt. Das kann Monate dauern! Natürlich bekommt dann auch das Finanzamt sein Teil.


    Sollte ich dagegen in den letzten Zügen liegen, dann wird meine BEVA noch zu Lebzeiten (!) meine Konten und Depots abräumen, wozu sie als Bevollmächtigte berechtigt ist und posthum bleibt keine steuerpflichtige Erbmasse mehr. Ein typisches Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung kann dem Partner nach deutschem Recht praktisch erbschaftssteuerfrei vererbt werden. Das unsere ist sowieso im Grundbuch als "je zur Hälfte" eingetragen, so dass nur 50% des Wertes vererbt werden müssen.


    Sie könnte natürlich auch morgen abräumen und mit irgendeinem Typen durchbrennen :devil: Eine Frage des Vertrauens eben.


    Viel Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Sollte ich dagegen in den letzten Zügen liegen, dann wird meine BEVA noch zu Lebzeiten (!) meine Konten und Depots abräumen


    Das klingt einfacher als es ist! Wer heutzutage einen größeren Geldbetrag bar abheben will muß dies vorher bei der Bank anmelden! Die Geldmenge wird dann von einem Automaten gezählt (mindestens zwei mal).


    Ich hatte einmal diesen Fall und habe in der Zwischenzeit mit der Dame über diesen faszinierenden Zählautomaten gesprochen. Meine Frage, ob gleichzeitig auch die Seriennummern registriert werden bejahte sie. Zudem müssen die Banken derartige Vorgänge (ab einem bestimmten Geldvolumen) wohl melden - auf jeden Fall MÜSSEN sie aber BAREINZAHLUNGEN ab einem bestimmten Betrag melden. ich gehe davon aus, daß dann ebenfalls eine Prüfung der Seriennummern stattfindet.


    Ein neuGIERIGER Finanzbeamter könnte da schon nachhaken und Fragen stellen. Kommt natürlich auch auf den Güterstand an.


    Auf jeden Fall sollte dieses Geld dann nicht wenige Tage später bar auf das Konto des Ehepartners eingezahlt werden sondern langsam bei alltäglichen Einkäufen verbraucht werden - die übliche regelmäßige Bargeldauszahlung des verbliebenen Ehepartners darf sich jedoch nicht signifikant ändern!


    Gruß


    Boppel

  • Ich finde es seltsam, dass es beim Thema Todesfall immer zurückfällt auf Vollmachten, Abhebungsverfahren, Erbrecht und was weiß ich noch alles.


    Mir kommt noch viel mehr in den Sinn.
    Weiß meine Frau wie die Heizung funktioniert, wo im Keller was steht? Weiß jemand wie meine diversen Passwörter sind um meine ganzen Kundenkonten und Mitgliedschaften aufzulösen? Wie ich beerdigt werden möchte?
    Weiß jemand was mit unseren Kindern passieren soll, falls meine Frau und ich zeitgleich verunglücken? Findet in diesem Fall auch ein dritter alle wichtigen Unterlagen?


    Ist das alles nicht wichtiger als die schnöden Kröten in irgendwelchen dämlichen Fonds?


    Einfach mal so zum Nachdenken...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]


  • Da hast Du sicher Recht, nur hast Du in Deinem Eingangspost mit der Empfehlung geschlossen, Dinge zu regeln, bevor Verwandt sie entscheiden müssen. Das lenkt die Gedanken aus meiner Sicht erstmal in Richtung rechlicher und finanzieller Regelungen.


    Aber der Rest ist mindestens genau so wichtig. Habe es gerade im Bekanntenkreis erlebt: jemand verstirbt urplötzlich an einem Herzinfarkt, und die Partnerin kennt nicht das Passwort für den PC. Meine Lehre daraus: Ich erstelle jetzt für meine Frau eine exakte Anleitung mit Screenshots, damit sie sich bei allen wichtigen Diensten, Buchhaltung, Rechnungsprogramm etc. anmelden kann. Warum mit Screenshots? Weil der Partner im Falle eines plötzlichen Todes viel zu aufgeregt ist, sich an alles zu erinnern, was ich Ihr mal gezeigt habe.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Hallo Corvinjus,


    sehr richtig, was Du sagst. Diese Maßnahmen gehören meiner Meinung nach jedoch zum grundlegenden Preppen.


    Klärung der Vorsorgevollmacht, sonstige Vollmachten, Passwörter, Hinweise auf Geldverstecke, Pflegeeltern/Paten für Kinder usw. sind in meinen Augen ganz wichtige Punkte beim Preppen und stehen bei mir weit vorne (aber nicht am Anfang).
    Man kann Informationen auch in einem verschlossenen Behälter aufbewahren, der erst nach dem Ableben geöffnet wird - für Informationen, die man während der Lebzeit niemandem mitteilen möchte (z.B. falls die BEVA die Vorsorge nicht unterstützt, dann kann man dort die Orte vermerken, an denen das Gold versteckt ist - ich gehe davon aus, daß sie dann nicht mehr böse über einen sein wird - zumindest merkt man's nicht mehr :)).


    Aber Geldkonten, Schliessfächer usw., zu denen den Hinterbliebenen der Zugang verwehrt wird (weil plötzlich ganz Viele ganz gierig werden, sobald jemand verstorben ist - muß ich gerade selbst miterleben und würde es sonst nicht glauben, wozu Menschen fähig sind).


    Insbesondere das Finanzamt ist sehr an den Vermögenswerten interessiert. Die Bank muß dann die Vermögenswerte zum Zeitpunkt des Todes melden - das wird dann zur Bestimmung der Erbschaftssteuer mit herangezogen. Was in diesem Moment nicht da ist, das kann somit auch nicht berücksichtigt werden.


    Und wenn der Hinterbliebene Partner dann das ganze Geld hat - dann finden sich euch schnell Leute die bei alltäglichen Problemen (wie Heizung u.ä.) helfen, oder meine (dann Ex-)BEVA sucht sich einen neuen Partner und verlebt den Nachlaß mit Freuden :grosses Lachen: - sei's ihr gegönnt, sie hat mich schon lange genug ertragen müssen :kichern:



    Gruß


    Boppel

  • Zitat von boppel;205904


    Aber Geldkonten, Schliessfächer usw., zu denen den Hinterbliebenen der Zugang verwehrt wird (weil plötzlich ganz Viele ganz gierig werden, sobald jemand verstorben ist - muß ich gerade selbst miterleben und würde es sonst nicht glauben, wozu Menschen fähig sind).


    Die Bank muß dann die Vermögenswerte zum Zeitpunkt des Todes melden - das wird dann zur Bestimmung der Erbschaftssteuer mit herangezogen. Was in diesem Moment nicht da ist, das kann somit auch nicht berücksichtigt werden.


    Sehr häufig ist der Fall, dass sich die Erben gegenseitig beschuldigen, nicht deklarierte Vermögenswerte und Wertsachen vor Erstellung des Erbinventars beiseitegeschafft zu haben. Darunter nicht selten auch solche, die der Verstorbene tatsächlich selber verbraucht hat.


    Wenn nicht deklarierte Vermögen bei der Bank auftauchen (in CH muss die Bank (noch?) nichts melden) - dann werden Nachsteuern fällig (das, was der Erblasser hätte versteuern müssen).


    Übrigens wird man nicht plötzlich ganz gierig, wenn es zu erben gibt. Man war es schon immer, nur im Erbfall wird es auffällig.


    Um Verwandte wirklich zu kennen, sollte man sie einmal besoffen und einmal beim Erben erlebt haben. Schlimmer noch sind oft die Verschwägerten.


    Wenn du Deinen Nachkommen nicht traust, musst du eben alles schon bei Lebzeiten verbrauchen. Und dann aber auch sterben, wenn die Kohle weg ist.

  • nun denn, die erbschlachten sind schon heftig.....


    nun ich hatte nix geerbt, hatte den erbschein in 2 tagen.....kontostand 2000dm
    hab ich zur auflösung des irdischen heimes benötigt..alle rechnungen bezahlt, usw....


    na klar hab ich erst vom konto was runter geräumt, bevor ich mit totenschein in der bank stand...
    aber nur so konnte ich arbeiten.....


    aber das ist alles orga kram.


    das schwierigste ist eh der persönliche abschied, zu guten oder zum besseren ist eh das schwierigste....
    habe eine klientin der sohn ist vor einem jahr gestorben, und sie leidet immer noch sehr stark...
    war halt ne grosse bindung da.....und es ist schlimm wenn die kinder vor den eltern gehn....


    ich schreibe mein testament, hab zwar keine kohle zum erben, aber einige schöne sachen, die ich an meine freunde verteile,
    meiner freundin, auch die neuen tierbesitzer werden benannt.....es haben sich schon welche bereiterklärt meine katze zu übernehmen...
    und die papageien kommen in einen vogelpark usw......das find ich wichtig, denn auf der müllkippe will ich meine dinge nicht sehen..
    da sollen andere freude drann haben.


    und meine hilfsmittel die mir gehören, gehen an meinen verein queerhandicap, da freuen sich bestimmt etliche..


    jaja verbrannt werde ich in holland, und dann die asche irgentwo hingestreut..so ist das mit grundsicherungsempfängern...
    aber wenn ich tot bin isses mir eh egal..


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Bei einem Freund ist vor ein paar Wochen ein enger Kumpel verstorben. Neben den weltlichen Dingen und dem Schmerz ist er nun damit beschäftigt, seinen Kumpel auch digital "zu beerdigen". Dazu gehört, ihn in den sozialen Medien und auch in den diversen Foren, sowie Bezahl- und Versanddiensten abzumelden.


    Da er aber (wie die meisten) weder eine Liste mit allen Anmeldungen, noch eine Liste mit den Passwörtern angelegt hat ist das eine schwierige Angelegenheit. Aber gerade mit analog geprägten Angehörigen reicht es auch nicht, den Kopf in den Sand zu stecken und nichts zu tun. Schließlich könnte jemand den Acount übernehmen und Dinge tun, die dann auf die Angehörigen zurückfallen.


    Von daher sollte überlegt sein, ob in einen "Todesfall" Umschlag eine Liste (handschrftlich) mit allen wichtigen Zugängen und Passwörtern hinterlegt ist. Eine solche Liste wäre dann aber ein klassischer Fall für ein Bankschließfach, da ein Abhandenkommen zu Lebzeiten ebenfalls drastische Folgen hätte.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;207036

    Bei einem Freund ist vor ein paar Wochen ein enger Kumpel verstorben. Neben den weltlichen Dingen und dem Schmerz ist er nun damit beschäftigt, seinen Kumpel auch digital "zu beerdigen". Dazu gehört, ihn in den sozialen Medien und auch in den diversen Foren, sowie Bezahl- und Versanddiensten abzumelden.


    Da er aber (wie die meisten) weder eine Liste mit allen Anmeldungen, noch eine Liste mit den Passwörtern angelegt hat ist das eine schwierige Angelegenheit. Aber gerade mit analog geprägten Angehörigen reicht es auch nicht, den Kopf in den Sand zu stecken und nichts zu tun. Schließlich könnte jemand den Acount übernehmen und Dinge tun, die dann auf die Angehörigen zurückfallen.


    Von daher sollte überlegt sein, ob in einen "Todesfall" Umschlag eine Liste (handschrftlich) mit allen wichtigen Zugängen und Passwörtern hinterlegt ist. Eine solche Liste wäre dann aber ein klassischer Fall für ein Bankschließfach, da ein Abhandenkommen zu Lebzeiten ebenfalls drastische Folgen hätte.



    Hallo Harmlos,


    bei uns ist das ein GPG*-verschlüsseltes File (Blowfish 256bit) auf Memory-Sticks, wo die Online-Accounts und Passwörter von meiner BEVA und mir hinterlegt sind. Die Passphrase (nicht: Passwort!) kennen meine BEVA und ich. Sollten wir beide im selben Autounfall ums Leben kommen, dann ist mir mangels Kindern die Nachwelt herzlich egal. Multiple Kopien existieren und sind sowohl zu Hause in einem feuersicheren Waffentresor gelagert, als auch 30km entfernt am Arbeitsplatz im Schreibtisch oder 250km entfernt bei meinen Schwiegereltern, als auch auf den Mobiltelefonen von meiner BEVA und mir.


    *GPG Gnu Privacy Guard, die LINUX-Variante von PGP als lizenzfreie Freeware und Open Source.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,


    aus eigener Erfahrung im Bekanntenkreis: zum Abmelden z.B. eines Mail-Accounts eines Verstorbenen, dessen Zugangsdaten den Angehörigen nicht bekannt sind, muss dem Mailbox-Provider eine Sterbeurkunde vorgelegt werden, dann löscht dieser den Account. Aufpassen muss man auch bei Zeitschriften- und sonstigen Abonnements, die kann man häufig auch nicht einfach so im Namen des Verstorbenen kündigen. Mit einer gefaxten Sterbeurkunde geht das aber dann recht unproblematisch.


    Sind z.B. durch einen Pflegeheimaufenthalt dem Staat Kosten entstanden, muss man auch damit rechnen, dass das Sozialamt nach dem Tod rückwirkend alle Finanztransaktionen des Verstorbenen der letzten afaik 5 Jahre durchleuchtet und ggf. eine Rückgängigmachung von Schenkungen fordert oder erzielte Einnahmen einfordert. So z.B. wenn ein Mensch in ein Pflegeheim kommt und er bzw. seine Angehörigen, die dazu berechtigt sind, sein Auto verkaufen. Für den Verkaufserlös interessiert sich das Sozialamt, sofern durch diese Einnahme das Geldvermögen des Betroffenen einen bestimmten (niedrigen) Freibetrag überschreitet.


    Grüsse


    Tom

  • Soo, die Sorgerechtsverfügung für unsere Kinder wurde nun vom Notar beim Nachlassgericht hinterlegt. Diese Maßnahme empfehle ich allen Eltern hier mit minderjährigen Kindern. Sonst landen die Zwerge im eigenen Todesfall getrennt bei fremden Pflegeeltern ...

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
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