ES überraschend kommt

  • Einen wunderschönen !!



    In letzter Zeit bin beruflich häufig an Orten tätig, an denen es weder Handy, noch Radioempfang gibt.
    Oder eben elektrische Geräte nur sehr eingeschränkt zugelassen sind.


    Jetzt nehmen wir mal folgendes an :


    Nach ca. 8-12 Stunden Arbeit, von sämtlicher Kommunikation abgeschnitten, komme ich wieder an die frische Luft.
    Der Arbeitsort liegt eher im Industriegebiet, von daher fällt erstmal nichts besonderes auf.
    Ich setze mich ins Auto und trete den Heimweg an. Ca. 150 km


    Nach 10 bis 15 Min komme ich durch eine Ortschaft, in der sich eine Menschenmenge versammelt hat, die mehr oder weniger konfus, aber dennoch geschlossen durch die Strassen patroliert.


    Das Autoradio bringt auf allen Kanälen nurnoch rauschen ( vielleicht ist ja die Antenne defekt )


    Und aus irgendeinem ( nicht sonderlich beunruhigendem ) Grund, komme ich mit dem Auto weder vor noch zurück ( vielleicht ist der Tank leer ) und die Tankstelle geschlossen.


    Dad Handy ist leer oder nicht vorhanden.
    Eine Telefonzelle nicht in Sicht.


    Ich muss das Auto stehen lassen, was mich schon sehr nertvt.


    - - - AKTUALISIERT - - -


    1. wie lange wartet Ihr auf den Tankwart, bis Ihr beschliesst, den Wagen stehen zu lassen.
    2. wie verhaltet Ihr euch wenn keine Transportmittel ÖVM mehr zur Verfügung stehen
    3. Was wäre für euch ein Zeichen, der Grund anzunehmen, dass es "soweit ist"
    4. was tut Ihr um zu registrieren, akzeptieren, dass etwas nicht stimmt.
    5. wie ändert Ihr euer Verhalten.
    6. da eine Demo nicht notgedrungen von einem Pöbel zu unterscheiden ist, wie verhaltet Ihr euch bei auf euch zukommende Menschen.
    7. Welchen Weg sucht Ihr nach Hause ??



    Immer davon ausgehend, dass es ein schleichender Prozess ist, bei dem man lange braucht um zu begreifen was los ist, oder dass etwas los ist.


    Ab wann praktiziert ihr evt auch etwas agressivere Selbstverdeidigung.


    Der liegt zuhause im Lager.

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Das Szenario lässt viele Fragen offen was aber bei der Beantwortung einen durchaus angenehmen Ermessensspielraum Tür und Tor öffnet.
    Bei einer geschlossenen Tankstelle würde ich gar nicht warten sondern gleich versuchen von der Menschenmenge Antwort auf meine Fragen zu bekommen:
    1. Wann sperrt die Tanke wieder auf?
    2. Funktioniert bei euch irgend ein Telefon?
    3. Weiß jemand was los ist?


    Je nach den Antworten darauf werde ich reagieren.


    Angst habe ich keine vor der Menge denn ich habe ja offensichtlich zu diesem Zeitpunkt nichts was ihre Begierde erwecken könnte. Auto geht nicht, Handy auch nicht und sie werden mich nach einigen Minuten Krise ja nicht schon verspeisen wollen oder so.


    LG Wolfgang

  • Zitat von Daniel;224434


    Jetzt nehmen wir mal folgendes an :
    [...]
    Der BOB liegt zuhause im Lager.


    Alles andere dazwischen sind sehr sehr viele wenns, abers und könnte... und Prepper zu sein(to be prepared) heisst doch vorbereitet sein. Das man einen großteil der von dir beschriebenen Probleme erst garnicht bekommt oder eben vor Ort löst.


    Sprit leer? Schlecht geplant. Ich habe immer soviel Sprit im Tank das ich nach Hause komme bzw. noch einen Reservekanister an Bord.
    Im Radio rauschen? Ich hör eh meist CD :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Dann bräuchte ich das Handy auch nicht(was ich auch im Auto laden kann).

  • Hallo Daniel,


    interessantes Szenario, m.E. aber wirklich sehr speziell oder auch zu allgemein :winking_face:


    Selbst wenn an dem angegebenen Arbeitsplatz kein Radio oder Mobilfunk empfangbar ist, alleine aus logistischen und Sicherheitsgründen wird dort ein Kommunikationssystem existieren (müssen). Und wenn ich überlege, welcher inhaltslose Müll heutzutage firmenintern zum Zeitvertreib über diverse Kommunikationskanäle ausgetauscht wird - da kann man von ausgehen, daß wirklich SHTF-relevante Infos ganz schnell die Runde machen.


    Aber gesetz den Fall, daß tatsächlich ein verschwindend geringer Promillesatz der Bevölkerung den Einfall der Marsmännchen (die unsere gesamte Kommunikation lahmgelegt haben müssen) nicht mitbekommen hat (erster Fehler), spätestens wenn der Tank leer ist (zweiter Fehler) und keine offene Tankstelle zu finden ist, dann wird man (wie Isuzufan bereits geschrieben hat) doch mal die umgebenden Personen ansprechen und zumindest nach der nächsten offenen Tanke fragen, zu der man mit seinem leeren Reservekanister (dritter Fehler) hinlaufen kann.


    Die Geschichte wäre für einen Schulaufsatz ganz gut geeignet. Momentan fehlt mir dazu aber leider die Zeit. Vielleicht sollten doch noch ein paar weitere Vorgaben gemacht werden.


    Gruß


    Boppel

  • Dann ist eben der Sprit nicht leer, Sondern die Antriebswelle hin, oder Jemand ist einem reingefahren.
    Bezüglich des Handys, könnten auch die Masten ausgefallen sein und es gibt keinen Empfang.


    Führst Du immer deine Ausrüstung mit ?


    lass Dich doch mal drauf ein.....


    mir geht es um das eigene Bewusstsein oder einschätzen der Lage, bei fehlenden Mitteln und relativ unauffälligen Symtomen.
    wenn man das ganze weiter spinnt, Wo die Schwelle liegt ( selbstverständlich bei jedem anders ) einem Angreifer auszuschalten.


    welche Umstände es für einen selbst rechtfertigen, VIELLEICHT erst zu schiessen und dann zu fragen ( nicht unbedingt auf eine Waffe bezogen )

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Ein täglicher Pendelweg von 150 km wäre derart preparedness-inkompatibel,
    daß es schon so außergewöhnlich gute Gründe für eine solche Konstellation geben müßte,
    daß sie die Nachteile schon im Alltag, erst recht in der Krise, übekompensieren müßten.


    Wenn irgend möglich, hätte ich als normaler Arbeitnehmer meinen Hauptwohnsitz innerhalb eines maximal 20 km-Radius um eine täglich aufzusuchende Arbeitsstelle.
    Das gilt fürs fahrradfreundliche Flachland, in den Bergen eher noch weniger.


    Falls zu teuer, dann ein preiswertes, minimalistisches Wohnklo in Jobnähe plus eine legal dauerbewohnbare Datscha weiter draußen.


    Falls das auch gerade nicht geht, ein übernachtungsfähiges Auto plus Klappfahrrad.
    Da muß dann auch alles drin sein, was man bis zum Nachhausekommen braucht.


    Weiters würde ich, soweit möglich, im Spind der Firma alles bunkern, was mir ermöglicht,
    Krisen am Arbeitsplatz auszusitzen.
    Was den Vorteil hätte, daß ich so lange wie möglich weiterarbeiten kann.


    Denn wenn man schon nur unter unkalkulierbaren Risiken nach Hause käme,
    dann käme man womöglich erst recht nicht wieder zur Arbeit, und dann sind bald Job und Einkommen futsch.

  • Zitat von Daniel;224447


    Führst Du immer deine Ausrüstung mit ?


    Ja.
    Der Rucksack ist immer im Auto. Und im Auto sind auch noch andere hilfreiche Gegenstände(Licht, Werkzeug, Schlafsack, Nahrung usw.).
    Und wer mich kennt weiß das ich ungerne ohne mein Auto irgendwo bin. Sprich ich fahre meistens selbst.


    Gut Auto schrott und kein Empfang. Rucksack ausm Auto und in die nächste Ortschaft laufen um nach Kommunikation zu fragen.
    Dort dann ADAC bzw. Kumpel anrufen(je nach Entfernung).

  • OK, also Auto ist irreparabel im Eimer, Radio und Handy funktionieren nicht, BOB ist logischerweise nicht mit da ich ja gar keinen habe, GHB oder so etwas ähnliches ist aber immer im Auto da ich ja wirklich jeden Tag einige Strecke zurückzulegen habe.
    Jetzt kommt es ganz auf die Informationen an welche zu erhalten sind.


    Schlimmstenfalls hat keiner eine Ahnung was los ist und auch kein funktionierendes Auto, Telefon, Öffis gehen auch nicht.


    Also stelle ich aus den im Auto mitgeführten Dingen ein gutes GHB zusammen und mache mich auf den Weg immer mit dem Gedanken im Hinterkopf das in der nächsten oder übernächsten Ortschaften etwas mehr zu erfahren ist oder eventuell sogar ein Transportmittel zu ergattern. Im Notfall kann ich sogar mit einem Fahrrad(wenn es gar nicht anders geht) oder Pferd umgehen und die sind beide recht störunanfällig.


    Auf befestigten Straßen sollte es wenn nichts böses dazukommt möglich sein 120km(150km minus der 15Minuten Autofahrt zu Beginn) innerhalb von 3 Tagen zu Fuß zurückzulegen falls nichts ohnehin vorher ein Transportmittel aufzutreiben ist. Wasser kann man unterwegs wahrscheinlich ergänzen, wenn nicht dauert es eventuell etwas länger (Wassersuche).
    Proviant hab ich locker für 3 Tage im Auto :grosses Lachen:. Ein leerer Sack steht nicht sagt bei uns der Volksmund.
    Und zu Hause werde ich um Himmels Willen doch endlich erfahren was los ist.


    LG Wolfgang

  • Hi,


    also erst mal, danke, das Szenario ist eines der interessanteren der letzten Zeit (meine persönliche Meinung)
    Auch weil ich selbst mal sowas ähnliches erlebt habe. Morgens in den Keller, 20 m Stahlbeton in jede Richtung (auch nach oben), am Abend hatte dann Wibke oder Lothar die Gegend verwüstet. War irgendwie ein komisches Gefühl da rauszukommen und "alles ist anders".


    Es konzentriert sich alles auf die Frage: "Wie komme ich an Information, wenn die üblichen Informationsquellen "tot" sind?"


    Also:
    1. Es gibt auch heutzutage noch Telefonzellen. Selten, aber es gibt sie. Wichtige Telefonnummern wie 11833, Familie, ... sollte man auswendig kennen. Aber das Szenario war ja ohne Telefonzellen.
    2. Andere Menschen anquatschen. Entweder auf der Straße, oder der nächste Bäcker, Metzger,... sind Informationsknoten.
    3. Im Auto habe ich normalerweise immer ein Autoradio und zwei Funkgeräte. Damit kann ich schon mal testen, ob EMP das Problem sein könnte.
    4. Wenn sich eine einem Mob ähnliche Menschenmenge auf mich zu bewegt, dann würde ich mich auf jeden Fall erst mal unsichtbar machen, außer ich bin mir ganz sicher, dass ich im Notfall auch grade aus durch sie durch komme. Mir fällt jetzt spontan keine einzige geballte Menschenmenge ein, die auf die ich mich in der beschriebenen Situation zu bewegen würde.



    150 km schafft man mit de Klapprad in drei Tagen. Das müsste machbar sein. Bei so einem Job hätte ich vermutlich stets eins dabei.


    Zur Frage mit der Selbstverteidigung... Ich nehme mir zwar vor, *immer* bereit zu sein, Notwehr zu leisten, falls nicht verhältnismäßig möglich, dann auch ohne Verhältnismäßigkeit... aber ich kenne mich gut genug, dass ich vermutlich erst mal eine "auf die Fresse" bekommen muss, bevor ich ernsthaft Werkzeug auspacke. Ich hoffe, dass ich dann noch dazu komme.


    Zum 150km sind unrealistisch-Einwurf: Ich kenne einiger Montagearbeiter, für die 150 km Arbeitsweg schon so ungefähr der Durchschnitt ist.
    Auch ab und zu in einem abgeschotteten Sicherheitsbereich arbeiten müssen, ist nicht sooo sonderbar. Für mich nicht gerade erstrebenswert, aber bevor ich gar nichts mache, würde ich auch so einen Job tun.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Zitat von Wildclaw;224450

    Ja.
    Der Rucksack ist immer im Auto. Und im Auto sind auch noch andere hilfreiche Gegenstände(Licht, Werkzeug, Schlafsack, Nahrung usw.).
    Und wer mich kennt weiß das ich ungerne ohne mein Auto irgendwo bin. Sprich ich fahre meistens selbst.


    Dem kann ich mich zu 100% anschließen. Wenn ich irgendwo ohne mein Auto hinmuss, dann ist mir schon immer mulmig; nicht mal nur der Ausrüstung da herinne sondern auch alleine schon wegen meiner Autonomie. Ich hasse es auf Bahn oder andere Fahrer angewiesen zu sein. Wenn ich mal ohne mein Auto irgendwo bin, dann habe ich in der Regel meinen Rucksack (GBTC-Rucksack (EDC)) dabei oder falls ich mit der Balkenmafia unterwegs bin, dann entweder 10KM Umkreis um mein Auto oder mit einem speziellen Rucksack für Einsätze.


    Aber selbst wenn ich in die Verlegenheit dieser Situation käme, so hätte ich zumindest im Auto noch genug Material um mir ein passables Gepäck herzustellen (und sei es das ich aus dem Notfallrucksack nen GHB mache) oder Bargeld um mir nen Taxi zu nehmen....
    Also generell liebe ich ja solche Denkszenarios aber auf dieses fällt es mir sehr schwer mich einzuilassen, da es zu 99,9% bei mir SO nicht vorkommen könnte.

  • Zitat

    aber ich kenne mich gut genug, dass ich vermutlich erst mal eine "auf die Fresse" bekommen muss, bevor ich ernsthaft Werkzeug auspacke. Ich hoffe, dass ich dann noch dazu komme.


    Ähnlich geht es mir da auch.
    Naturgemäß will man ja niemandem etwas böses.
    Und je nach Situation ist es ja nicht ausgeschlossen, auch von einem freundlich anmutenden Menschen, plötzlich im besten Fall nur " eins auf die Fresse " zu bekommen.


    Und wir wissen ja nicht, was in den letzten Stunden beschlossen, erlassen, ausgesetzt ( im Sinne von Recht und Ordnung ) oder sich geändert hat.


    Was mich auch dazu bringt, nochmal den Notfallplan für zu Hause ( wo meine Familie im Idealfall ) sich zeitgleich befindet zu überarbeiten.

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Zitat

    Immer davon ausgehend, dass es ein schleichender Prozess ist, bei dem man lange braucht um zu begreifen was los ist, oder dass etwas los ist.


    Es gibt Fälle, da versagt alle Planung. Für alle anderen, geht man weitestgehend nach Plan vor. Welcher das ist, hängt von der Situation ab...


    Dein Auto ist weit von zuhause defekt, das Radio (im Auto und im Handy) ist defekt, Du hast kein Wegwerf-Handy oder Taschenradio als Ersatz dabei und Du weisst nicht, wie dein Heimweg aussieht? Versuch mit dem was Du hast zu improvisieren ohne dabei draufzugehen und lerne, in Zukunft besser zu planen...

  • Also,


    in meinen Auto habe ich immer meinen kleinen BOB drin, mit Einmanzelt, Nahrung fuer 3 Tage, Schlafsack etc.
    Wenn ich an der Tanke stehe und nix geht, erst mal Fragen was los ist.
    Wenn die alle nix wissen, dann bleibe ich vieleicht eine Nacht, und mach mich dann erst auf den Weg nach Hause, wenn auch am naechsten Tag totale Unwissenheit herrscht.


    LG Simka

  • Schauen wir mal:

    Zitat

    1. wie lange wartet Ihr auf den Tankwart, bis Ihr beschliesst, den Wagen stehen zu lassen.


    Kann mir (eigentlich) nicht passieren. Eine der ersten Verhaltensweisen, die ich in meiner Prepperkarriere angenommen habe, ist immer schon bei halbleerem Tank zu tanken. Ich knirsche zwar manchmal mit den Zähnen, wenn ich wieder im preislich ungünstigesten Moment tanken muss, aber so what... ich hätte also normalerweise noch Sprit für ca. 400Km im Tank.


    Aber gehen wir mal davon aus, dass ich liegen bleibe. Das passiert mir entweder an meinem Arbeitsort, in einer Gemeinde am nordöstlichen Stadtrand einer Großstadt. Da bin ich innerhalb von 30 Minuten an einer Tanke. Und nochmal 45 Minuten später an der zweiten. Wenn die beide dicht haben und mein Handy nicht funktioniert, wäre ich vermutlich sehr verwirrt und würde erstmal in die Arbeit zurückgehen und versuchen, von da aus über Festnetz jemanden zu erreichen bzw. rauszufinden, was überhaupt los ist und evtl. eine Mitfahrgelegenheit nach Hause bei einem anderen Kollegen zu ergattern.


    Alternativ passiert es mir auf der Autobahn, ich habe 83Km einfach von Tür zu Tür, Luftlinie irgendwas um die 50Km. Das wäre natürlich echt scheisse... wenn ich da niemanden per Handy erreiche, würde ich versuchen zu Trampen. Die Frage ist halt, wann ich zu Fuß losmarschiere, wenn mich keiner mitnimmt. Eine Nacht im Auto kanns vermutlich schon werden, nachts werde ich nicht loslaufen. Nimmt mich am nächsten Tag immer noch keiner mit, würde ich mich wohl zu Fuß auf die Socken machen. Ich habe ne dicke Jacke und eine halbwegs regenfeste Jacke im Auto + mein Daypack mit meinem EDC-Organizer und meinem Mini-FAK + eine Packung Müsli-Riegel + den Rest von 1,5 Litern Wasser. Damit werde ich wohl auf der Standspur Richtung heimwärts pilgern. Sobald ich an eine Abfahrt komme (gibt vier mögliche) werde ich nochmal versuchen a) zu telefonieren b) mich abschleppen zu lassen c) rauszufinden, was zur Hölle los ist d) meine Vorräte auffüllen und weitermarschieren e) wenn die Ordnung schon erkennbar zu Teufel geht, mir einen fahrbaren Untersatz "besorgen". An einer der Abzweigungen ist eine verdammt große Handelsniederlassung eines Wohnmobilhändlers...


    Zitat

    2. wie verhaltet Ihr euch wenn keine Transportmittel ÖVM mehr zur Verfügung stehen


    Würde ich vermutlich gar nicht mirbekommen, die benutze ich nie.


    Zitat

    3. Was wäre für euch ein Zeichen, der Grund anzunehmen, dass es "soweit ist"


    Die Geschäfte sind geschlossen bzw. teilweise ggf. schon geplündert, Radio tot, Handy tot und last but not least: Irgendwann stoße ich schon auf jemanden, der weiß, das ES passiert ist und mir sagen kann, was ES ist. In den ersten paar Tagen wird die Zivilisation schon nicht sofort komplett zu Teufel gehen.


    Zitat

    4. was tut Ihr um zu registrieren, akzeptieren, dass etwas nicht stimmt.


    Mit anderen Leuten reden? Ist ja scheinbar die einzige verbliebene Informationsquelle.


    Zitat

    5. wie ändert Ihr euer Verhalten.


    Erstmal gar nicht... ich will nach Hause und schauen, wie es Frau Winter geht, das hat oberste Prio. Danach alles weitere. Dafür bin ich aber ggf. schon bereit ein Auto zu klauen. Ich bin zwar noch nicht so weit, jemand anderem sein Auto mit Gewalt wegzunehmen, aber wie gesagt, wenn ich an diesem Wohnmobilhändler vorbeikomme und da ist zu und ich habe schon registriert, dass irgendwas komplett im argen liegt, bin ich möglicherweise schon bereit da die Scheiben einzuschmeissen und nach irgendeinem Fahrtzeugschlüssel zu suchen.


    Zitat

    6. da eine Demo nicht notgedrungen von einem Pöbel zu unterscheiden ist, wie verhaltet Ihr euch bei auf euch zukommende Menschen.


    Ich rede mit denen und versuche rauszufinden, was Sache ist. Alles was in meinem Rucksack steckt gibt es noch wie Sand am Meer, da sehe ich noch keine Probleme und Kannibalismus wird wohl noch nicht ausgebrochen sein :winking_face:


    Zitat

    7. Welchen Weg sucht Ihr nach Hause ?


    Erstmal den bekannten... über die Autobahn, wenn man da noch fahren kann, über die Dörfer, wenn die Autobahn dicht ist. Gleiches gilt für zu Fuß. Querfeldein durch den Wald in der Situation noch nicht... ist eh schon alles ziemlich shitty, da brauche ich mich nicht auch noch abseits der Zivilisation zu verlaufen.


    Zitat

    Ab wann praktiziert ihr evt auch etwas agressivere Selbstverdeidigung.


    Ab dem Moment, in dem ich angegriffen werde.

    Haben ist besser als brauchen.

  • Zitat

    Kann mir (eigentlich) nicht passieren. Eine der ersten Verhaltensweisen, die ich in meiner Prepperkarriere angenommen habe, ist immer schon bei halbleerem Tank zu tanken. Ich knirsche zwar manchmal mit den Zähnen, wenn ich wieder im preislich ungünstigesten Moment tanken muss, aber so what... ich hätte also normalerweise noch Sprit für ca. 400Km im Tank.


    Hallo HenryWinter,


    gerade am Samstag habe nach der Autobahn mein Auto betankt und zwei 20 Liter Kanister frisch befüllt. Die stehen im Kofferraum in einer Transportbox und stören nicht wirklich (ja doch, es ist ein großer Kofferraum).
    Das würde ich auch Jedem raten.


    Wenigstens ein Kanister zu zehn Liter- aber die Dinger sollten aus Stahl sein. Ich habe festgestellt, daß die bei ordentlicher Betankung nicht stinken wie Kunststoffkanister.


    Insgesamt habe ich zehn zwanzig Liter Kanister zur Verfügung... Die können bei günstigem Spritpreis auch mal alle betankt sein ... Lagerort ist dann aber im Gartenschuppen- gut belüftet weil vorne offen !

  • Hallo,


    man kann das Szenario (Auto kaputt, keine unmittelbaren Kommunikationsmittel verfügbar) auch auf andere Bereiche übertragen und schauen, welche Erfahrungen dort gesammelt worden sind: beispielsweise bei einer Autopanne im australischen Outback oder in der Wüste. Die dort meist fehlende Menschenmenge, die einem ans Leder will ersetze man wahlweise durch gefährliche Tiere bzw. durch die sengende Hitze oder durch beides. Wahlweise kann man sich auch ein Szenario vorstellen, das auf einer einsamen Landstrasse in Nordamerika während eines Blizzards spielt (dann eben gefährliche Tiere und/oder Kälte als konkrete Bedrohung).


    Generell gilt in all diesen Szenarien, dass die kurzfristigen Überlebenschancen stark sinken, wenn man sich vom liegengebliebenen Fahrzeug entfernt. Erst auf längere Sicht (mehrere Tage ohne Hoffnung auf Hilfe von Aussen) könnte ein Verlassen des Pannenorts die bessere Handlungsvariante sein. Die Kunst ist, das zu erkennen, weil man sonst u.U. nach Tagen des Wartens ohne Vorräte (Wasser) etc. aufbricht und vielleicht schon kräftemässig eingeschränkt ist. In der Mehrzahl der Fälle ist aber ein Abwarten am Pannenort besser, als ein planloses losmarschieren irgendwohin. Wenn man nicht gerade ein soziopathischer Eigenbrötler ist, dann wird man nach spätestens einem Tag von jemand vermisst werden, was zumindest in halbwegs zivilisierten Regionen einen Automatismus in Gang setzt (z.B. wird das Autokennzeichen zur Fahndung ausgeschrieben). D.h. irgendwann wird jemand das liegengebliebene Auto finden und helfen können. Und das in den meisten Fällen eher, als wenn man sich unvorbereitet zu Fuss aufmacht und nach wengien Kilometern oder wenigen dutzend Kilometern entkräftet hinter einer Feldscheune zusammenklappt. Da Suchgebiete nacheinander "abgegrast" werden, werden sie meist nicht mehrfach abgesucht/überflogen. Ein umherwandernder Vermisster ist als moving target eine Herausforderung für die Suchmannschaft - das Fahrzeug wird dagegen meist sehr schnell gefunden. Das zum generellen Handeln bei liegengebliebenem Fahrzeug ohne Kommunikationsmöglichkeit.


    Gehe ich mal von meinen/unseren Fahrzeugen aus, dann befindet sich in jedem diese Mindestausstattung:
    - Ersatzrad, Wagenheber, orig. Bordwerkzeug, Werkzeugkoffer, Starthilfekabel bzw. Jumpstart-Akku, Feuerlöscher, Bastelmaterial (Tape, Draht, Kabelbinder etc.)
    - "Pannenkoffer" mit Notkocher, 1l stilles Wasser, Keksen, Tee, Multitool, Messer, Stirnlampe, LED-Taschenlampe, Blechtasse, 2x Rettungsdecke
    - im Seitenfach des Kofferraums zusätzlich im Sommerhalbjahr: Kekse, 4x 0,5l Mineralwasser, Küchenrolle, Müllsäcke
    - Regenjacke, Schirme, Wolldecke, Mütze, Handschuhe
    - im Handschuhfach: Shellatlas Mitteleuropa, Notizblock, Schriebzeug, Digicam, Ladeadapter für Handy etc.
    - usw.


    D.h. eigentlich alles, um 24-48h recht kommod überstehen zu können, sofern mich nichts zwingt, das Fahrzeug zu verlassen (Auto liegt überschlagen im Wassergraben, brennt, wütender Mob kommt auf mich zu etc.). Uns selbst dann hätte ich eine Ausstattung, die ich aus dem Fahrzeug bergen könnte, auf die selbst Robinson Crusoe neidisch gewesen wäre.



    Um zu entscheiden, wie ich nach dem Liegenbleiben mit dem Auto weiter vorgehen würde, ist das Szenario zu vage. Das hängt von vielen Faktoren ab:
    - Kann ich die Lage aufklären bzw. Infos beschaffen, ohne meine Situation zu verschlechtern (wird das Auto geplündert, wenn ich mal eine Runde um den Block mache)?
    - Kann ich gefahrlos am Auto bleiben oder könnte sichd ie Situation vor Ort verschlechtern?
    - Bestehen Chancen, auf irgendeine Weise zu kommunizieren?
    - Ist das Umfeld bedrohlich oder nicht? In einem südlichen Vorort von Los Angeles würde ich versuchen, schnellstmöglich "unterzutauchen", das Auto aufzugeben und mich davonmachen Richtung City. Auf einem zugeschneiten Alpenpass würde ich mich auf eine frostige Nacht am/im Auto einstellen und ggf. im näheren Umfeld etwas Feuerholz suchen und dann vor Ort bis auf weiteres ausharren.


    Grüsse


    Tom

  • Ein kleiner Weltempfänger kann in solchen Situationen sehr nützlich sein. Es ist unwahrscheinlich, dass auch in tausenden km Entfernung nichts mehr sendet. Ich hätte auch mein SAT-Telefon dabei und würde checken, bis zu welchem Umkreis ich noch jemanden erreichen kann.


    Wenn man gar nicht weiss was los ist, würde ich auch eher abwarten, bevor falsche Entscheidungen getroffen werden.


    LG Buschmann

  • Zitat von odenin11;224543

    gerade am Samstag habe nach der Autobahn mein Auto betankt und zwei 20 Liter Kanister frisch befüllt. Die stehen im Kofferraum in einer Transportbox und stören nicht wirklich (ja doch, es ist ein großer Kofferraum).
    Das würde ich auch Jedem raten.


    Ne... auf keinen Fall stelle ich mir 40 Liter Sprit in den Kofferraum. Ich fahre jeden Tag 160 Km Autobahn und hatte in den letzten paar Jahren zwei Unfälle, einmal mit Totalschaden. In beiden Fällen ist mir einer hinten reingebrettert, in beiden Fällen hat der andere zumindest noch angefangen zu bremsen. Das kann aber auch anders laufen. Wenn ich mir vorstelle, in meinem Auto eingeklemmt zu sein und der Sprit aus zwei verbeulten 20 Liter Kanistern schwappt durchs Auto... das ist es (mir zumindest) nicht wert.

    Haben ist besser als brauchen.

  • Nun gut, wie würde ich auf das eingangs beschriebene Szenario reagieren?


    Wenn mein Auto nicht mehr anspringt und auf allen Kanälen des Radios nur Rauschen zu vernehmen ist, dann würde ich das zunächst als seltsam empfinden; ich würde davon ausgehen, dass es nicht einen leeren Benzintank als Ursache hat, denn ich stelle meinen Tageskilometerzähler nach jedem Tanken auf Null aus doppelte Kontrolle gegen die Tankuhr.
    Dass ein Radio mal den Geist aufgibt, das kann vorkommen, wenngleich auch selten.


    1. wie lange wartet Ihr auf den Tankwart, bis Ihr beschliesst, den Wagen stehen zu lassen.


    10 Minuten, dann fahre ich mit den letzen Tropfen heim (sofern es der Arbeitsweg ist) und tanke von meiner Reserve SELBST auf.
    2 Tankfüllungen bevorrate ich grundsätzlich selbst.


    2. wie verhaltet Ihr euch wenn keine Transportmittel ÖVM mehr zur Verfügung stehen


    Dann laufe ich.


    3. Was wäre für euch ein Zeichen, der Grund anzunehmen, dass es "soweit ist"


    Entweder ist alles totenstill und kein Mensch auf der Straße, oder es geht der "Punk" auf den Straßen ab, Chaos, verstopfte Straßen, Gewalt...


    4. was tut Ihr um zu registrieren, akzeptieren, dass etwas nicht stimmt.


    Ich gehe heim, schließe alles ab, werfe den PC, meinen Funkscanner und das Radio an und versuche Informationen zu bekommen.
    Kommt da garnichts mehr, werfe ich mein CB-Funkgerät und PMR-Funk an und lausche ob es dort etwas gibt. Höre ich was, versuche ich Kontakt aufzunehmen und mehr zu erfahren.


    5. wie ändert Ihr euer Verhalten.


    Safety first! & Kopf einziehen, nicht auffallen, kein Ziel bieten, nicht zum Opfer werden - aufmerksam bleiben und die Situation beobachten.


    6. da eine Demo nicht notgedrungen von einem Pöbel zu unterscheiden ist, wie verhaltet Ihr euch bei auf euch zukommende Menschen.


    Ich gehe Menschenmengen grundsätzlich aus dem Weg; ist das nicht machbar, weiche ich immer an den Rand der Menschenmenge aus.


    7. Welchen Weg sucht Ihr nach Hause ??


    In diesem Fall jenen, der am wenigsten von anderen benutzt wird!


    Die Frage "Ab wann praktiziert ihr evt auch etwas agressivere Selbstverdeidigung." beantworte ich mal so:


    Grundsätzlich gehe ich Ärger aus dem Weg; wer mir nach zweimaligem Hinweis, dass ich etwas nicht will keine Ruhe lässt riskiert einen lautstarken Anpfiff von mir; lässt man mir keine andere Wahl, oder greift mich jemand widerrechtlich an, dann werte ich das als Notwehr mit allen Konsequenzen und was gerade in Griffweite zur Selbstverteidigung liegt.
    Konfrontationen habe ich seit 24 Jahren nicht mehr erlebt und das darf auch gerne so bleiben...


    Gruss, Fairlane

  • Okay, Kofferraum war understatement... es ist ein alter 208D mit Ladefläche :) ...
    Sollte da tatsächlich einer bis an den Standort der Kanister reinrauschen ...