Menschlicher Ansturm bei reduziertem Fleisch und das in Friedenszeiten

  • Dieses Phänomen erkläre ich mir hauptsächlich durch einige chemische Vorgänge im menschlichen Körper. Die Übergange zwischen Euphorie und Panik sind fliessend. So kommt es, dass eine tolle Stimmung "umkippen" kann und mit ebenso starkem Drang dann auch im negativen Bereich weitergeführt wird.


    Schmerzrezeptoren und bewusstes Handeln werden herabgesetzt. Die Botenstoffe fixieren sich dann nur noch auf die eine Sache und dämpfen Entscheidungen der Vernunft. Vermutlich werden dabei auch noch unbewusst Stoffe ausgeschüttet die in einer Gruppe zum Herdentrieb führen. Ist der Verstand dann nicht "trainiert" genug um die Situation richtig zu deuten kann es unangenehm werden. Oft wird dann erst hinterher realisiert was da eigentlich passiert ist. "Ohh, der Supermarkt ist ja völlig zerstört" oder "Meine Güte, da wurden Menschen totgetrampelt".


    Ein interessanter Aspekt sind die Unterschiede in der Bevölkerung, vor allem aber die unterschiedlichen Mentalitäten unter verschiedenen Völkern. Ein gutes Beispiel dafür war das Erdbeben in Japan. Wäre das in Pakistan passiert, hätte die soziale Seite vermutlich völlig anders ausgesehen.


    Vor kurzem habe ich mich mit einem Bekannten hier über die Inselleute unterhalten. Wir fragten uns, warum die es einfach nicht schaffen aus ihrem generationsübergreifenden Trott herauszukommen und ausser ein paar Fische zu fangen oder Gemüse anzubauen im Grunde rein gar nichts auf die Reihe kriegen. Er meinte dazu, dass dies evtl. durch Hormone und diverse Botenstoffe beeinflusst wird und die Menschen durch ihren anatomischen Aufbau gar nicht dazu fähig sind.


    Hauptsächlich führt dies zu einer Interessenlosigkeit. Es kommt bei denen einfach nicht zu gewissen Gefühlen, die als Antrieb dienen irgendetwas richtig umzusetzen. Es wird nur das Heute gesehen, ohne jegliche Gedanken an das Morgen. An einer Sache dran zu bleiben, ein langfristiges Ziel zu verfolgen und mit "Herz" und vollem Einsatz einer Aufgabe gegenüberzutreten können diese Menschen nicht. Eindrücke von aussen lassen sie kalt. Es entsteht kein Interesse, alles wird irgendwie hingenommen und nicht versucht zu verstehen. Selbst wenn alle um sie herum von der Wichtigkeit überzeugt sind, dringt das nicht in sie ein.


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei solchen "Supermarkt-Kämpfen" ein Schuss in die Luft von einer Sicherheitskraft gereicht hätte, um sofort den Botenfluss im Gehirn zu unterbrechen und alle würden wie gelähmt dastehen und das Bewusstsein würde wieder die Oberhand gewinnen.


    Bezogen auf Krisenzeiten denke ich, dass durch die völlig neue Situation in der plötzlich alle stecken, eine Art Schockstarre überwiegen wird. Der Anteil in der Bevölkerung, der nur seinen eigenen Vorteil sieht ohne dabei an Konsequenzen zu denken wird nicht so gross sein, wie vielleicht vermutet wird. Dazu kommt, dass die Supermarktkämpfe von vielen als Spielerei gesehen werden. Dieses Spiel ist aber im Ernstfall nicht mehr vorhanden, der Spieltrieb damit auch nicht mehr.


    Grundsätzlich halte ich mich von Menschenansammlungen immer fern oder versuche wenn es nicht anders geht im Randbereich zu bleiben. Menschen, die im normalen Leben übertrieben euphorisch oder untertrieben emotionskalt wirken, sind für mich die Gruppen, denen ich zuerst aus dem Weg gehe. Natürlich kommt es dabei auch immer ein wenig auf den eigentlichen Reiz an.


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;231183

    Er meinte dazu, dass dies evtl. durch Hormone und diverse Botenstoffe beeinflusst wird und die Menschen durch ihren anatomischen Aufbau gar nicht dazu fähig sind.



    Das keinen kalten Winter gibt, wo man ohne langer Vorausplanung (Voräte und Essen und Brennstoffe, Unterkunft) einfach nicht nicht Überlebt,
    hat sicherlich deutliche Spuren in der Kultur hinterlassen. Und das man gegen einen Hurikann ziehmlich machtlos ist, sicherlich auch.


    Um festzustellen, ob es da auch biologischen Unterschiede gibt, müßte mal mal ein Experiment machen und ein paar Deiner Insulaner als Säugling nach DACHS verfrachten und hier in hiesigen Familien aufwachsen lassen. Ich glaube nicht, das man dann als Erwachsene noch Unterschiede beobachten kann, dafür reichen die paar hundert Generationen, die uns von unseren gemeinsamen Vorfahren trennen, nicht aus.

  • Vielleicht ist das "Hamstern" in der Provinz ja ausgeprägter, hier sehe ich so etwas jedenfalls öfters bei den REWE Märkten. Wenn Merkur alle Wochen wieder - 25% auf Alkohol hat dann stürmen sie den Laden schon im Morgengrauen, da ist dann oft wirklich ein Kampf um Bierkisten. Das gleiche habe ich bei Penny bei den Fleischaktionen gesehen, da sind manche so "schlau" geworden und gehen gleich am Regal vorbei zum Fleischer und kaufen die ganzen Schweine auf. Beim ersten CD Brenner bei Hofer / Aldi war auch schon ein Handgemenge, wo ich damals in jungen Jahren auch mal selbst "zupackte" bevor sie weg waren.


    Für mich jedenfalls ein klarer Hinweis darauf wie Menschen, auch in unseren Ländern reagieren würden wenn eine Krise kommt. Da ruht man sich doch gerne auf dem eigenen Vorrat aus.


    Zitat

    Um festzustellen, ob es da auch biologischen Unterschiede gibt, müßte mal mal ein Experiment machen und ein paar Deiner Insulaner als Säugling nach DACHS verfrachten und hier in hiesigen Familien aufwachsen lassen. Ich glaube nicht, das man dann als Erwachsene noch Unterschiede beobachten kann, dafür reichen die paar hundert Generationen, die uns von unseren gemeinsamen Vorfahren trennen, nicht aus.


    Vor einigen Jahren konnte ich eine Philippinin bei ihrem ersten Einkauf in Österreich beobachten. Die lebte wirklich am Land in einem Dorf wie man es in Dokus gerne zeigt und kannte so etwas wie Supermärkte nicht. Sofort schaltete sie auf Hamstern um und abgesehen von der Kritik das wir hier keine angebrüteten Eier konsumieren mutierte sie in 5 Minuten Supermarkt zum "Prepper" der für 2 Monate einkaufte.
    Erst nach 2 Jahren normalisierte sich das Einkaufsverhalten, sie gibt aber zu das sie sich immer noch schwer tut keine 20 Kilo Reis in der Küche stehen zu haben und immer den Drang verspührt Lebensmittel zu horten. (Wobei ich der einzige bin der das gut so findet. :lachen: )
    Bei vielen Südländern habe ich jedoch beobachtet das sie wenig bis gar nicht darauf achten ob sie Vorräte haben und sich voll und ganz auf das Angebot verlassen. Und da möchte ich unterstreichen das es nicht am Geldmangel liegt.


    Die paar hundert Jahre haben uns sicher nicht genetisch an ein Voratsleben angepasst wie es zum Beispiel Eichhörnchen oder sonstigen Tieren in die Wiege gelegt ist, aber mit Sicherheit begünstigte die Entwicklung und die Umgebung davor unser jetziges Verhalten. Und zwar ganz einfach nach dem Ausleseprinzip der Evolution, wer keinen Vorrat hat muss entweder so stark sein um einen Vorrat zu erobern oder verhungert. Das formt dann auf die Dauer schon nach wenigen Generationen eine Ansammlung von "Kriegern" und "Bauern". In anderen Kulturen überlebten vielleicht eher spitzfindige Jäger, bei anderen gab es vielleicht aufgrund der Umgebung fast keine Auslese diesbezüglich, vor allem wenn das Klima das ganze Jahr über konstant bleibt.

  • Henning


    Vermutlich hast Du recht.


    Was aber sehr verwunderlich ist, ist das allgemeine Interesse und der Bezug zu den Emotionen.


    Damit meine ich richtiges "Hineinsteigern", Interesse mit allen Sinnen und Gefühlen.


    Keine Frage, die Leute besitzen die Grundlagen, lachen, weinen, können wütend werden. Aber wenn es um eine spezielle Sache geht, dann ist wirklich so gut wie kein tieferes Interesse vorhanden und auch keine begleitenden Gefühle.


    Gehen wir davon aus Du bist amateurfunkbegeistert. Während Du Deinem Hobby nachgehst oder evtl. auch nur wenn du etwas neues darüber siehst, liest oder anfassen kannst, dann spielen sich bei Dir zum einen gedankliche Prozesse ab, du "versinkst" evtl. in dem Thema. Zum anderen geht das auch mit Emotionen einher. Du freust Dich z.B. wenn Du eine Verbindung mit einer weit entfernten Station aufbauen konntest oder Du hast eine Art Glücksgefühl nach einer erfolgreichen Reparatur des Funkgerätes. Auch während Du z.B. reparierst wird Dein Handeln von Emotionen begleitet.


    "Irgendetwas" in Dir "sagt" Dir dass Du es richtig machen willst, Details werden bedacht, das gute Ergebnis ist in Deiner Vorstellung vorhanden und Du willst es schaffen.


    Du musst das so sehen: Die Leute hier leben nicht hinterm Mond. Wir haben Internet, TV und Radio. Auch Schulen sind vorhanden, wenn auch mangelhaft. Nicht jeder hier geht Fischen oder in den Wald. Und interessanterweise gilt das Phänomen auch für die traditionellen Bereiche. Es wird noch genauso gefischt wie vor hundert Jahren, es wird noch genauso angebaut wie vor hundert Jahren. Wenn doch Veränderungen stattfinden, dann sind diese idR von ausserhalb durchgesetzt worden.


    Der Drang etwas zu verbessern, Stolz auf sein Schaffen zu sein, etwas zu bewegen...ist hier nicht vorhanden.


    Um das verständlich auszudrücken: Die Leute hier sind dumm und können einfach nicht bei einer Sache alles geben oder wenigstens versuchen. Mag sein, dass das hauptsächlich daran liegt weil die schlauen Köpfe alle abgehauen und in den Westen gegangen sind. Der Anteil derer, mit denen man nichts auf die Reihe bekommt ist hier halt dramatisch hoch.


    Ob es tatsächlich nur am Umfeld und der Erziehung liegt...vielleicht. Ich gebe aber zu bedenken, dass es z.B. Urvölker gibt, dessen Gehirne nicht in der Lage sind, auf einem Foto etwas zu erkennen. Sie sind einfach nicht fähig dazu. Die Welt wird mit anderen Augen gesehen. In abgeschwächter Form haben wir das ja überall.


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;231221

    Der Drang etwas zu verbessern, Stolz auf sein Schaffen zu sein, etwas zu bewegen...ist hier nicht vorhanden.


    Allerdings könnte man es auch so sehen, dass genau dieser Drang die Ursache für viele Probleme ist, mit denen die entwickelte Welt nicht nur sich selbst "beschert" hat, sondern auch alle anderen. Vielleicht sind die Leute, die sich nicht am allgemeinen "Höher, Schneller, Reicher" beteiligen, in Wirklichkeit die schlaueren.

  • Zitat

    Allerdings könnte man es auch so sehen, dass genau dieser Drang die Ursache für viele Probleme ist, mit denen die entwickelte Welt nicht nur sich selbst "beschert" hat, sondern auch alle anderen. Vielleicht sind die Leute, die sich nicht am allgemeinen "Höher, Schneller, Reicher" beteiligen, in Wirklichkeit die schlaueren.


    Ich möchte hier bewusst nicht weniger "schlauer" sagen, aber weniger überlebensfähig. Wenn Ansammlungen von Menschen über Generationen nie von der Natur dazu gedrängt wurden Vorräte anzulegen, diese dann einzulagern und diese Lagerstätten auch so weit auszubauen bis sie das erste Haus, das erste Dorf und die erste Stadt erschaffen haben dann sind sie eben davon Abhängig das sich die Umwelt nicht verändert.
    An den natürlichen Eiszeiten können wir aber sehen das sich die Umwelt sehr wohl verändern kann, dann sind Menschen ohne eine Infrastruktur und das nötige Wissen über Vorratshaltung im Nachteil und jene die bis dahin etwas "erschaffen" haben klar im Vorteil.

  • Asdrubal


    Ich wusste es;)


    Ne wirklich, das Problem ist die Dummheit und das kurzfristige Denken.


    Wenn die hier bei uns so leben wollen, dann ist dagegen auch nichts einzuwenden. Aber die wollen ja den ganzen West-Kram haben, wissen aber noch weniger als wir wie man das richtig handhabt und nachhaltig damit umgeht. (Oder entsprechend ablehnt und kritisch betrachtet)


    Wie gesagt, das ist sicherlich ein internationales Problem, aber hier hat es extreme Ausmasse angenommen.


    Die sind mit ihrem Verständnis für die von Menschen geschaffenen neuen Probleme völlig am Anfang. Wenn wir hier z.B. die Bevölkerungsdichte wie in Deutschland hätten, dann wäre die Insel schon untergegangen. Die Leute hätten sie völlig vernichtet.


    Es gibt hier mehr Autos als Einwohner. Pro Kopf ist die Müll- und Schadstoffbelastung ein Vielfaches höher als bei Euch. All das könnte durch "Höher, Besser, Weiter" in den Griff bekommen werden.


    Schwellen- und dritte Welt Länder werden durch die Technologie und den ganzen Kram aus den Industrienationen völlig überfordert. Die Auswirkungen auf die Menschen und die Natur sind bei denen um ein Vielfaches dramatischer als es sie bei uns waren.


    Das soll nicht heissen, dass "Wir" etwas besseres sind, der Anteil "Vernunftsmensch" ist bei uns aber weitaus höher, ebenso diejenigen, die motiviert an Verbesserungen arbeiten. Vermutlich entwickelten sich aber auch die negativen Seiten entsprechend. Gut und Schlecht wachsen beide.


    Nur um ein Beispiel zu geben: Wasser ist bei uns kostenlos und fast jeder Haushalt (>99%) ist an das Wassernetz angeschlossen. Durch die geringe Einwohnerzahl gibt es genug Frischwasser. Das Wasser wird in grossen Zisternen zwischengespeichert. Traditionell haben die Leute früher das Wasser aus Brunnen gezogen, Regen aufgefangen oder aber aus dem Wald aus Pflanzen geholt.


    Heute haben wir ein menschengemachtes Leitungsnetz, samt Pumpen und den Zwischenspeichern. Die Pumpen laufen natürlich elektrisch, der Strom kommt aus dem Diesel-Kraftwerk. All das wird jedem hier kostenlos zur Verfügung gestellt. Jetzt haben wir folgende Probleme: Die Leute verschwenden Wasser erstmal allgemein. OK, könnte man sagen, Dusche ich halt länger ist eh umsonst und genug vorhanden. Aber, diese Verschwendung nimmt krasse Ausmasse an. Da wird ein Wasserschlauch im Schweinegehege 24/7 laufen gelassen...immer. Da haben die grossen Tanks ein Leck...egal. Wasserleitungen sind geborsten...was solls, der Druck reicht ja noch...usw. Also auch die Wasserbehörde schert sich eine Dreck darum.


    Ohne es genau zu wissen würde ich sagen der virtuelle Pro-Kopf-Verbrauch liegt hier bei mind. 5.000 Litern pro Tag. Und das, obwohl es hier keine Industrie und keine Massentierhaltung gibt.


    Und was ist nun die Aussage vieler Menschen auf die Verschwendung angesprochen: "Das Wasser wurde uns von Gott geschenkt...Ende der Diskussion"


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;231225

    Ne wirklich, das Problem ist die Dummheit und das kurzfristige Denken.


    Das was Du so beschreibst habe ich auch bei vielen Besuchen außerhalb Europa`s feststellen müssen,das ist ein trauriges Ergebnis !


    Ich sehe das mal so : Die Kulturen in vielen Ländern hatten ja keine Zeit sich langsam zu entwickeln und anzupassen,die wurden ja vollkommen überfahren von den durch die Kolonisation mitgebrachten Dingen...


    Schuld daran sind w i r ,man kann ja nicht erwarten das alles mitgebrachte mit einem Verständnis und Hintergrundwissen aufgenommen wird wie bei uns.


    Dazu noch mit der Einstellung rangehen " die brauchen das" " wir müssen diese Leute entwickeln" grenzt für mich schon an Selbstverliebtheit der übelsten Sorte !


    Niemand muss sich dann wundern das jegliche Eigeninitiative im Keim erstickt wird wenn " die gebratenen Tauben" von selber angeflogen kommen .


    Was bleibt dem " einfachen Einheimischen" noch übrig ?
    Einfach in den Tag leben,morgens den Reset-Button an sich selbst zu drücken und die anderen machen zu lassen.


    Eine gefährliche Mischung die noch am gären ist,wenn man sich mal die -mangels Bildung- völlig unkalkulierbaren Wirkungen vieler mitgebrachter Religionen anguckt,das zusammen mit wirtschaftlicher Armut und Überbevölkerung...
    Ist noch viel künftiger Zündstoff !


    Es muss sich dann Niemand wundern das es zu Verteilungskämpfen im Supermarkt kommt,sei es auch nur wegen eines Sonderangebots.


    So lange die Leute nicht begreifen sich Alternativen zu suchen ,selber zu hinterfragen und einen eigenen Weg zu finden...ändert sich daran auch nichts.

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von AndreasH;231231

    So lange die Leute nicht begreifen sich Alternativen zu suchen ,selber zu hinterfragen und einen eigenen Weg zu finden...ändert sich daran auch nichts.


    Musik in meinen Ohren;)


    Könnte ein Prepper-Leitsatz werden. Die Probleme sind überall zu finden. Interessanterweise, denke ich, obwohl die Leute hier nicht so helle sind, wird es hier nicht zu solchen Szenen (Supermarkt) kommen wie in der übersättigten Welt bei Euch.


    Und lustigerweise gerade auch wegen dieser Überforderung oder dem Mangel an Antrieb.


    LG Buschmann

  • Hi Bushmann,


    wo ist das Problem mit dem Wasser, wie gesagt, war doch noch genug Druck da?
    Du komischer Europaer, kritisch wird es doch nur erst dann, wenn nicht genuegend Wasser fuer alle da ist, dann sprechen wir uns wieder.
    Und hetz uns nicht immer so :Zunge raus: (du wirst auch schon am Gang erkennen, so schnell wie die denken, latschen die auch).


    Trotz des Wohlstandes seid Ihr Deutschen unzufriedener als wir Insulaner, Go with the flow man ! :grosses Lachen:

  • Der Vorteil des Insel-Lifestyle ist halt die "kompromisslose Downgrade-Fähigkeit".


    - Kein Fressen mehr im Supermarkt --> geh ich halt fischen oder in den Garten und zehre von den 100kg zuviel auf den Rippen
    - Kein Strom --> Kenn ich...mach ich Feuer oder schlafe nachts
    - Kein Telefon/Internet --> So wie früher (vor ca. 10 Jahren;), als Informationsquelle hab ich das eh nie benutzt
    - Kein Wasser aus dem Hahn --> Der Regen kommt bestimmt bald
    - Kein Sprit fürs Auto --> SCHEISSE!!! Bleib ich halt im Dorf und specke ab
    - Keine Medikamente --> Die Armee wird's schon richten


    Was ich damit sagen will: Die Leute sind halt völlig flexibel was das angeht. Abgesehen von der modernen medizinischen Versorgung ist jeglicher Zusammenbruch verkraftbar.


    Anders gesagt: Was eh schon völlig unzuverlässig und fragil ist kann man kaum kaputter machen. Die Leute kennen es so und das Wort "kritische Infrastruktur" kennen die nicht.


    Das einzige Riesenproblem ist, dass mehr als 50% der Bevölkerung an Diabetes leiden. Kein Witz. Da können die soviel Wasser und Nahrung als Eigenversorger klar machen...wenn keine Medikamente mehr aus Übersee kommen...:ohhh:


    LG Buschmann

  • Die menschliche Gier...
    Und verknapptes Gut weckt immer Begehrlichkeiten - dabei egal, ob künstlich oder tatsächlich verknappt.
    Ich beobachte das im privaten Umfeld selbst beim Teleshopping: "Nur noch 125 Sets..." und die Menschen brechen sich die Ohren auf dem Weg zum Telefon...


    Denkt an die Hamsterkäufe vor Feiertagen.
    Und denkt an die Ungehaltenheit mancher (vieler) Menschen, wenn es in der Kassenschlange mal länger dauert.


    Ich bin dank Vorräten nicht auf Hamsterkäufe angewiesen.
    Wenn überhaupt kaufe ich zu solchen Zeiten nur im Normalmaß ein (1 Brot, 1x Wurst,...).


    Gerade bei verknapptem Gut geht es psychologisch gar nicht darum, ob und wofür man es braucht - man will es einfach nur besitzen.
    Wenn das Ganze nicht so traurig wäre, könnte ich drüber lachen.


    Man kann den simplen Selbsttest machen: Chips, Gummibärchen, Schokolade sind im Nasch-Fach, aber keine Lakritz.
    Was man unbedingt haben muss heute abend, sind Lakritz! Sonst wird man nicht glücklich.


    Sparsamkeit ist mir antrainiert worden (Erziehung) und wurde vor wenigen Jahren bittere Realität.
    Seitdem bin ich Schnäppchenjäger.
    Ich weiß, was ich wofür brauche, spare darauf, vergleiche und warte ab... Das Schnäppchen (Rabatt, Ausverkauf, B-Ware,...) kommt ganz von allein.


    Dass ich mich um Lebensmittel nahezu prügeln würde... Nein.
    Ganz besonders nicht um Fleisch!


    Seit ich aus Gesundheitsgründen umgedacht habe, lebe ich 1. gesünder, 2. sparsamer (gekauft wird, was wirklich gebraucht wird) und habe 3. sogar noch Geld am Monatsende übrig.
    Mir geht die Maxime "Mehr für weniger Geld!" der überfressenen Industrienation auf den Zeiger (entschuldigt die Wortwahl).
    Ich esse weniger - dafür das für mich Richtige - und bin deutlich länger satt als früher.


    Sorry, falls das teilweise OT geworden ist.

  • Was mir daran gefällt: die Menschen prügeln sich um Fleisch.


    Ich hege die Vermutung, nach Tofu hätten die Leute weniger gegiert.


    Offensichtlich sind die Urzeitinstinkte, die der Menschheit das Überleben sicherten, noch recht gut entwickelt.


    Das macht mir Zuversicht, zu meinen Lebzeiten noch in keiner Veganerdiktatur leben zu müssen.

  • Das hat nichts mit Urinstinkt zu tun, sondern mit soziokulturellen Faktoren.
    Fleisch hat auch heutzutage bei vielen noch einen hohen "Prestigewert"


    Eine Veganerdiktatur erlebt sicher keiner von uns, aber es ist schön dass mittlerweile viele ihre Vorurteile über Bord werfen und freiwillig die Weg der veganen oder vegetarischen Ernährung gehen :)

  • Ich möchte lieber nicht wissen wie oft das Gammelfleisch schon abgelaufen ist und einfach umetikettiert wurde (in Discountern, so kann man sagen ist das schon fast Gang und Gäbe. Hierzu gibt es Tonnenwese Dokumentationen. Und nebenbei enstand auch eine richtige Industrie, die Produkte liefert um das graue Fleisch wieder hübsch zu machen)


    Sollen sie sich doch halb totschlagen, ich will das nicht und traue den Herstellern nicht zu das sie.was zu verschenken haben.


    https://www.youtube.com/watch?v=YErliV7tHTE

  • Zitat von C71;263977

    Ich möchte lieber nicht wissen wie oft das Gammelfleisch schon abgelaufen ist und einfach umetikettiert wurde (in Discountern, so kann man sagen ist das schon fast Gang und Gäbe. Hierzu gibt es Tonnenwese Dokumentationen. Und nebenbei enstand auch eine richtige Industrie, die Produkte liefert um das graue Fleisch wieder hübsch zu machen)


    Sollen sie sich doch halb totschlagen, ich will das nicht und traue den Herstellern nicht zu das sie.was zu verschenken haben.


    Das ist auch genau meine Überlegung,hier in der Nähe wurde eine riesengrosse " Hühnerhinhimmelungsanlage" aufgebaut,man schlachtet dort in der Grössenordnung " Lastzug" die Viecher im Halbstundentakt.


    Wenn ich die Produkte anschliessend im Discounter wiederfinde stellt sich mir die Frage wie sich der Preis von 2,99 pro kg verbrauchsfertigem Hühnerflesch ergibt...


    - Spazierfahrt hierher ( LK Celle) aus dem Nördlichen Dänemark ( Der LKW fährt leer hin !!!)
    - Personal zum auf und abladen bezahlen
    - Kopf abreissen,Federn runter Eingeweide raus und Portionieren ,Verpacken,Kühlen in den Laden karren
    - Erzeuger bezahlen,LKW kaufen,pro Fahrt 800l Diesel bezahlen,Fahrer ect
    - Vorschriften zum Tierschutz,zur Hygiene,Lebensmittelrecht,Arbeitsschutz,Lenkzeiten ect. einhalten
    - Warenverlust wenn man es nicht schafft das zeug vor dem MHD zu verkaufen...


    Wenn ich da mal zusammenrechne,näää,lassen wir das,aber vom Bauchgefühl her muss in dieser Kette jemand Geld dazu bekommen,das kann sonst nicht funktionieren...


    Führen die Hühner während ihres kurzen Lebens Entsorgungsaufgaben durch von Dingen die vom Futter-LKW als Sondermüll gegen Bezahlung dort abgekippt werden ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von AndreasH;263994

    Führen die Hühner während ihres kurzen Lebens Entsorgungsaufgaben durch von Dingen die vom Futter-LKW als Sondermüll gegen Bezahlung dort abgekippt werden ?


    EU Subventionen?
    Ich arbeite öfters in Lebensmittelverarbeitenden Betrieben u.a Grossschlachtereien und sehe dort Dinge die ich nicht unbedingt sehen muss.
    Amüsant sind vor allem die ganzen Kleintransporter mit Aufschriften wie Bio Hof Hanswurscht oder Metzgerei Mustermann mit eigener Hausschlachtung die dort Fleisch einladen.
    Wer sauberes Fleisch will muss dieses selber anbauen und zwar von Beginn an.

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • @ Museveni : jetzt will ich aber mehr wissen ! Andere wohl auch ! Und mir ist klar, dass mit "Fleisch" für 3€ pro Kilo etwas nicht stimmen kann (trotzdem kaufe ich es zu oft und von Algen und Tofu möchte ich mich auch nicht ernähren).

  • Mein Exfreund war Fleischer für Edeka (Nennen wir's mal beim Namen), bekam also nur die toten Tiere zu Gesicht, um sie zu zerlegen.
    Der erzählte von dicken Eiterbeulen an Schweinen, die einfach rausgeschnitten wurden - und den Rest vom Fleisch esst ihr dann.
    Oder von gebrochenen Knochen, besonders bei Geflügel, die wohl definitiv vor dem Tod entstanden waren (wahrscheinlich beim einfangen, umlagern, transportieren).


    Wer gutes Fleisch haben will, muss es nicht selbst "anbauen", wie oben so schön gesagt, man kann auch (Bio-)Bauern in der Nachbarschaft aufsuchen und sich dort alles zeigen lassen. Wenn diese Leute nichts zu verbergen haben, werdet ihr die Tiere etc auch zu Gesicht bekommen. Ich hab früher selbst auf nem Bioland-Hof gearbeitet und da waren die Tiere für jeden ganzjährig zu sehen (Im Sommer auf Waldweiden, im Winter im offenen Stall).
    Es ist allerdings natürlich ein Unterschied, ob ein Bauer sein Fleisch nur privat auf seinem Hof verkauft oder ob ein "Biobauer" mit mehreren tausend Tieren, gehalten nach den laffen EU-Vorschriften, Großbetriebe wie Aldi, Rewe etc beliefert und womöglich noch zweigleisig fährt (also sowohl Bio- als auch konventionelles Fleisch herstellt, weil er gemerkt hat, dass es sich gut verkauft). Niemand kann mir erzählen, dass da nicht auch mal ein "falsches Schwein" mit dem Biosiegel versehen wird oder zugekauft wird, wie oben von Museveni beschrieben.