Einigeln im Luftschutzkeller

  • Hallo zusammen
    Sagen wir wieso auch immer (GAU, ABC...) sind wir darauf angewiesen uns in unserem Luftschutzbunker einzuigeln.
    Also alle rein Türe zu. Noch kurz mit Klebeband zur Sicherheit nachdichten, 14-21 Tage warten und gut ist:staunen:.


    Meine Überlegung/Vorbereitung:


    Wasser:
    8Personen(Maximum) x 3L/Tag x 21 Tage = 504l Minimum
    9x 6erPack 1,5L = 81
    2x 220l Fässer (darin werden Decken & Flauschis gelagert, werden im Case geleert und mit Schlauch gefüllt) = 440l
    3x60l Fässer werden im Case mit Schlauch gefüllt = 120l
    Total Wasser = 641l
    Ablauf Verbrauch Prio1 eines der 220l da ich vermute, dass das Wasser am schneller schlecht wird im grossen Gefäss nach dem öffnen als die kleinen. Also eine Woche Trinken und kochen aus dem 220l fass. Für eine Woche denke ich kann man das Wasser auch noch ohne abkochen trinken. Traue nicht wirklich aber ist auch vorhanden. Hab das Classic genommen sonst werden das noch längere Tage!
    Für das Schöpfen des Wassers muss ich mir noch was einfallen lassen. Wasserhahnen anbauen ist mir irgendwie unsympathisch wenn plötzlich undicht und so.
    Das zweite 220l würde ich dann zeitglich mit einem der 60l öffnen und aus dem 220l nur Wasser zum Kochen nehmen und das aus dem 60l wagen weiterhin kalt zu trinken.
    Wenn die kleinen Fässer leer sind greifen wir die Wasserflaschen aus den 6Packs an.


    Essen:
    Unser Nahrungsmittellager in dem Raum was mitrotiert wird im Alltag reicht mit dem was ich noch in einem der 60l Fässer gebunkert habe gut für 21 Tage.
    In einem Seesack im Raum habe ich einen elektrischen Doppelkocher und Pfannen, Gewürze, Büchsenöffner. Falls fertig Strom ist der Gaskocher auch im Seesack. Die Gaskartuschen müsste im Patrerre noch geholt werden. (Besser vor dem verschliessen und herannahen des Fallouts:peinlich:)

    Sanitär:
    60l Fass mit Loch im Deckel. Plastiksack unter Deckel klemmen. Nach gewisser Füllmenge Plastiksack schliessen und mit Klebeband abdichten wegen netter Aromen und so. Wenn Fass mit Säcken voll nächstes Fass füllen.
    Das Fass würde mit einer Plastikfolie vom Rest des Raumes abgetrennt da wo der Luftauslass ist so sollte der Gestank einigermassen erträglich sein im Raum.
    Händewaschen ist nicht mit dem knappen Wasser und dem daraus resultierenden Schmutzwasser. Deswegen hab ich Desinfektionsmittel besorgt und jeder muss sich jeweils damit die Hände desinfizieren. Da das Druchfallrisiko meiner Meinung nach sehr hoch ist hab ich mir Bioflorin besorgt und jeder soll jeden Tag eine Vorbeugend nehmen gegen den Durchfall schon nur wegen dem Stress und der Nahrungsumstellung kann ich mir gut vorstellen, dass das hilfreich sein könnte.
    Frauenhygeneartickel sind auch vorrätig.
    Feuchtetücher sind auch vorhanden damit jeder/jeden Tag sich grob sauber machen kann.


    Luft:
    Jajaja ist das wichtigste 3erRegel, schon klar aber hierzu hab ich eben noch ne Frage:
    Wir haben ein Belüftungssystem Type VA20 was von Hand gekurbelt werden muss. Da steht drauf, dass es mit dem ABC-Filter 20m3 pro Stunde bringt. Wie wollen die das wissen da sie ja nicht wissen können wie schnell ich kurble?
    Zweite Frage: mit wieviel m3 pro Stunde/Peron würdet ihr rechnen? Geht mir darum rechnen zu können wie lange das Kurbeln unterbrochen werden kann. Bei 8 Personen müsste man wohl durchkurbeln bei 1-2 könnte man wohl auch eine Pause machen. Der Schutzraum hat wohl etwa 20m3
    Dritte Frage: Weiss jemand wieviel m3 ein L51 Turmofen ziehen würde? Überlege mir wenn Winter/kalt… aber wird wohl nicht möglich sein also sicher die Schlafsäcke mitnehmen
    Ein Vorteil hat das Kurbeln: Es gibt eine Aufgabe:grosses Lachen: Kurbeleinteilung… Muss mir noch ein Wecker dafür besorgen:staun:

    Licht:
    400 Kerzen, einige LED-Campinglaternen mit Batterien, Ersatzbine für Deckenlampe

    Unterhaltung:
    Ich stelle mir vor so nach 1-2 Wochen stribt man doch fast vor langeweile. Deshalb minimum einen Labtop mit Filmen drauf mit der Hoffnung, dass der Strom bleibt.
    Einige Bücher, Pockerset, Jasskarten, Würfel
    ABC-Schutz:
    Um den Raum danach verlassen zu können hab ich 2 Gasmasken mit Schutzfilter, einen Zodiak-Anzug, 6-7 Einweg ABC-Schutzanzüge und Gesichtsmasken.
    Da werd ich noch ein paar Überlegungen machen müssen

    Aber soweit schonmal. Hoffe jemand hat Antworten auf meine Fragen
    Grüessli vom Jouhou

  • Klingt gut, du hast dir einige Gedanken gemacht. Einen Ofen, der "Luft" frisst, würde ich aber nicht anschmeißen. Wenn, dann sollte das Ding autark von außen Luft ziehen und nach außen wieder abgeben. Nur weiß ich nicht, wie das gehen sollte, dass man Brennstoff nachfüllt, ohne dass ein Luft-Austausch stattfindet. Da du noch auf die "Elektro-Hoffnung" setzt, wäre vielleicht eine Elektro-Heizung sinnvoll. Ansonsten dicke Decken und "warmkurbeln".


    Gut wäre sicher eine autarke Möglichkeit, die Luft zu entfeuchten. Wenn sich das Wasser eventuell an allen Wänden sammelt und sich überall der Schwarzschimmel bildet, wirst du dich sonst vielleicht fragen, ob es ungesünder ist, drinnen zu bleiben oder nach draußen zu gehen.

  • Hallo,

    Zitat

    Wenn, dann sollte das Ding autark von außen Luft ziehen und nach außen wieder abgeben. Nur weiß ich nicht, wie das gehen sollte, dass man Brennstoff nachfüllt, ohne dass ein Luft-Austausch stattfindet.


    Ein Pelletsofen vielleicht?


    Zitat

    Licht:
    400 Kerzen, einige LED-Campinglaternen mit Batterien, Ersatzbine für Deckenlampe


    Kerzen verbrauchen aber deinen Sauerstoff. Würde ich drauf verzichten und lieber mehr Batterien für die Campinglaternen bunkern.


    Bei der Tonne für die Notdurft überleg dir mal ein Campingklo anzuschaffen. Das ist mMn. die hygienischere Lösung. (Das zB: http://www.amazon.de/Campingto…ette&tag=httpswwwaustr-21) Über die Entleerung solltest du dir ev. Gedanken machen. Soweit ich weiß stinken diese Dinger aber kein bisschen.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von jouhou;239301


    Luft:
    Zweite Frage: mit wieviel m3 pro Stunde/Peron würdet ihr rechnen? Geht mir darum rechnen zu können wie lange das Kurbeln unterbrochen werden kann. Bei 8 Personen müsste man wohl durchkurbeln bei 1-2 könnte man wohl auch eine Pause machen. Der Schutzraum hat wohl etwa 20m3


    Ein Erwachsener atmet bei normalem Atem etwa 8 Liter/min. Das macht 480L/h oder ~11500L/Tag
    Bei 8 Erwachsenen Personen müsstest du also täglich mindestens 92000Liter Luft ersetzen. Das sind 92m³ bzw bei einer Raumhöhe von 2.1m (viel höher wird der Bunker ja wohl nicht sein?) knapp 44m² leerer Raum. Mit der Luftkurbel müsstest du also knapp 4,5 Stunden pro Tag Kurbeln. wobei dadurch sicher die Menge der Luft zunimmt, die die Kurbeler verbrauchen...
    ..Allerdings nicht nach 19.5Std anfangen und 4.5Stunden loskurbeln sondern spätestens alle 4 Std für eine Stunde, besser alle 2Std eine halbe Stunde kurbeln und dann wieder 2std warten, da der Raum ja blos 20m³ hat.

  • Eine Frage hat der Schutzraum wie geschrieben ein Volumen von 20 m³ oder eine Grundfläche von 20 m² für 8 Personen? Auf 3 m * 3,3 m bei einer angenommenen Deckenhöhe von 2 m so lange auszuhalten stelle ich mir extrem schwierig vor.


    Ein paar kurze Überlegungen:


    Zitat

    Wasser:
    2x 220l Fässer (darin werden Decken & Flauschis gelagert, werden im Case geleert und mit Schlauch gefüllt) = 440l
    3x60l Fässer werden im Case mit Schlauch gefüllt = 120l


    Wie lange brauchst du um die Fässer zu befüllen? Ich würde zur Konservierung noch Micropur Classic einlagern.


    Zitat

    Sanitär:
    60l Fass mit Loch im Deckel. Plastiksack unter Deckel klemmen. Nach gewisser Füllmenge Plastiksack schliessen und mit Klebeband abdichten wegen netter Aromen und so. Wenn Fass mit Säcken voll nächstes Fass füllen.


    Du musst in jedem Fall Urin und Fäkalien getrennt sammeln, da sonst die Faulung verstärkt einsetzt, da hilft dir auch kein zukleben der Tüten. Chemietoilette wäre die bessere Option.



    Zitat

    Luft:
    ...
    Weiss jemand wieviel m3 ein L51 Turmofen ziehen würde? Überlege mir wenn Winter/kalt… aber wird wohl nicht möglich sein also sicher die Schlafsäcke mitnehmen


    Ohne CO- und CO2 - Warner würde ich so etwas nie in einem hermetisch abgeschlossenen Raum betreiben es sei denn du möchtest sanft entschlafen...


    8 Personen in einem 20 m³ Raum heizen schon von selbst ganz schön. Auch die Kerzen würde ich von der Liste streichen und lieber noch ein paar Taschenlampenn und Akkus / Batterien einlagern.

  • Hallo!


    Radio wäre gut, um zu wissen was draussen los ist.


    Kerzen würd ich auch nicht empfehlen, besser LED Lampen mit ausreichend Batterien.


    Weiss du schon wer diese 8 Personen wären?
    Wie schauts mit Reservekleidung aus, Körperpflege etc.?


    Von Laptop mit Filmen halt ich wenig.
    Besser wäre Musik (mp3-Player mit Lautsprechern und Batterien).



    >>>>>Um den Raum danach verlassen zu können hab ich 2 Gasmasken mit Schutzfilter, einen Zodiak-Anzug, 6-7 Einweg ABC-Schutzanzüge
    und wer von den 8 Personen bekommt die Gasmasken?
    wenn schon dann sollte jeder eine haben.


    lg ric

  • Bzgl. der zu ersetzenden Luft: Soweit ich weiß (ich bin nicht medizinisch vorgebildet), ist bei begrenztem Luftvolumen die durch die Atemluft ansteigende CO2-Konzentration eher kritisch, als die durch Sauerstoffaufnahme abnehmende O2-Konzentration der Atemluft.
    Nicht jeder Liter ausgeatmeter Luft muss vor dem Hintergrund der O2-Versorgung umgehend ersetzt werden, was die o.g. Werte von ca. 90m³ etwas relativieren dürfte.

  • Zitat von ric;239312

    Radio wäre gut, um zu wissen was draussen los ist.


    Ohne externe Antenne wird man wohl nichts empfangen aber Informationen sind extrem wichtig.


    Zitat

    Von Laptop mit Filmen halt ich wenig.
    Besser wäre Musik (mp3-Player mit Lautsprechern und Batterien).



    Bei 8 Personen würde ich eher auch noch ein paar Kopfhörer einlagern, ansonsten gibt es bestimmt schnell Konflikte, da die Geschmäcker ja unterschiedlich sind... Ganz wichtig Ohrstöpsel, da sicherlich in Schichten geschlafen werden muss.

  • Hallo zusammen
    Danke für eure Antworten. Gute Gedankenanstösse dabei.
    Micropur hab ich eingelagert.
    Dachte mir schon das das nicht klappt mit den L51 ausser wenn ich da vielleicht alleine oder zu zweit sitze. Hab ich ja auch so geschrieben.
    Ich weiss nicht wieviele sich den Raum teilen müssten da bei uns viele ein und ausgehen und ich einfach mal mit worstcase 8 Personen durchdenken wollte. Sinds dann 3 reicht alles locker:face_with_rolling_eyes:.
    Die wissen auch nicht das ich für sie mitpreppe. Gasmasken hab ich bis jetzt nur für mich und meine Bessere Hälfte. Stelle mir das so vor, dass einer mit dem Zodiak draussen nachsehen kann was für Optionen zur Verfügung stehen / Hilfe holen.../Fluchtauto organisieren.../ Weitere Vorräte in den Bunker holen...
    Radio hab ich vergessen auf zu schrieben. Ist natürlich auch vorhanden muss ich aber noch testen ob er überhaupt Empfang hat im Bunker.
    20m3 sind eine Schätzung von mir da ich die Masse noch nicht genommen habe. Grundfläche sollte 12-15m2 sein, etwa 2m Höhe - allem was drinn ist (schliesst mich ein:grosses Lachen:)
    Frage: Habe gelesen, dass eine Kerze bei >14-16% Sauerstoff ausgeht und bei >13% Atemnot für Mensch kann man also davon ausgehen, dass solange die Kerze brennt noch alles io ist? Oder kann das CO2 das irgendwie trüben?


    Grüessli vom Jouhou

  • Hi,
    ich mußte , beim Bund, einige Tage meines Lebens, in Bunkern zubringen.


    Is nich schön. ( besser als sterben, aber ...is nich schön.)


    Mit Kindern? GARNICHT schön.
    Wenn's ne andere Möglichkeit gibt, würde ich die vorziehen.


    Ein Bunker OHNE Luftfilteranlage --- ist ein Sarg.


    Luftfilterananlge - rausgehen mit ABC-Schutzanzug - Und.. wo ist die Schleuse? ( zum wieder reinkommen?)


    Wenn schon Bunker dann... bitte nur mit Lenzpumpe... um Fäkalien (unter Druck) aus dem Bunker in die Kanalisation zu drücken.
    Nicht nur das kochen und atmen verschlechtern die Luft im Bunker, auch jeder Toilettengang.
    Also Bunkerleben MUSS , auch baulich, super durchdacht sein. ( siehe " Eve und der letzte Gentleman") sonst "wird dat nix"


    M (nie mehr Bunker, wenns nicht umbedinkt sein muß)

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Für den Strombedarf würde ich eine PV-Anlage anstopseln. Es wird schon nicht gleich ein Trümmelteil bei einem Atombombenangriff auf die Module fliegen.


    Für den Fall , daß Mitinsassen unruhig werden und den Bunkerkoller bekommen , würde ich ein Sortiment mit Kabelbindern und Mundknebel zum Fixieren bereit halten. Idealer noch die passenden Psychopharmaka zum Sedieren, aber da kommt man nicht so leicht ran.


    @ jouhou:
    Wenn Du jemanden zum Nachschauen rausschickst, musst Du noch ne Schleuse mit Dekontaminationsmitteln einbauen. Wenn Du gerademal so in Deinem Bunker einen GAU/ABC -Angriff überlebt hast , aber noch die Notwendigkeit der Schutzkleidung bejahst, weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob 110/112 zum Hilfe schicken noch besetzt ist.


    Zur Lageeinschätzung wäre ein Geigerzähler oder dergleichen, Kampfmittelstreifen oder dergleichen sinnvoll, wenn man kein Chemielabor hat.



    Frieder

  • Zitat von frieder59;239321

    Kampfmittelstreifen


    Frieder


    Wo bekommt man sowas denn her?


    Grüße

  • Wenn du nach "spürpapier" suchst findest du einige Shops. Alternativ ist auch Ebay eine Option.
    Allerdings meinte der User "Tracer" (lange nicht mehr gesichtet worden...) mal, dass das Spürpapier sich wohl an der frischen Luft automatisch verbraucht.
    Ich persönlich halte deswegen von Spürpumpen mit "Dräger-Röhrchen" mehr, damit kann man dann auch Kampfstoffe in der Luft bestimmen.

  • Zitat von ric;239312

    Radio wäre gut, um zu wissen was draussen los ist.


    Ein schöner Luxus wäre eine steuerbare Außenkamera, die ihre Aufnahmen in den Bunker reinschickt.
    Womöglich besser als jedes Fernsehprogramm.
    Wird vielleicht im ungünstigen Fall nicht lange funktionieren, mit etwas Glück jedoch kann sie länger "auf Sendung bleiben...

  • Zu der Toilettenproblematik.
    Im Wk II war in den Luftschutzbunkern die Torftoilette das Mittel der Wahl.
    In einigen nachgerüsteten Atombunker habe ich sie noch 2003 in Bremen angetroffen (z.b. Bunker Hardenbergstrasse / Renovierung 1977).
    Diese dienten dort zwar wohl nicht als Haupttoiletten waren aber dennoch einsatzbereit. Chemieklos hingegen habe ich bislang in keinem Öffentlichen Bunker gesehen. So schlecht kann das also wohl nicht sein mit dem Torf oder der Blumenerde ;-).


    Gruß


    Tid


    Ps: Wegen des Wassers und möglicher bakterieller Kontamination einfach ne Flasche DanKlorix mitnehmen und gemäß der Katadyn Wasserfibel dosieren.

  • Zur Atemluftberechnung...
    Kann ganz leicht aus dem medizinischem Bereich beantwortet werden und für den eigenen Bereich berechnet werden:


    6-8 ml Atemzugvolumen je kg Körpergewicht (unabhängig von Alter und Geschlecht)


    Daraus kann man sich, je nach Alter das Minutenvolumen berechnen.


    Erwachsener Mann in Ruhe und ohne Stress, ca. 12 Atemzüge je Minute
    Geschätztes Gewicht dieses Mannes ca. 80 kg
    Atemminutenvolumen: 80 x 8 = 640 ml x 12 = ca. 7,7 ltr


    Jetzt kann man das ganze nach Bedarf rechnen.


    Tsrohinas

  • Ich denke sowohl die Frage der Belüftung und Luftreinigung, als auch die Dimensionierung anderer Ausrüstung und Vorräte müssen genau auf eine max. Personenzahl ausgelegt sein.


    Also vorher genau überlegen wie viele Leute dort versorgt werden müssen. Zwischen 3 und 8 Personen liegen Welten. Aus (in diesem Fall falscher) Gutherzigkeit die Sicherheit der übrigen Menschen aufs Spiel setzen bringt keinem was.


    Auch wäre für mich in dieser Situation genau zu klären wer da nun als "Gast" mir im Bunker Gesellschaft leisten soll. Es macht wieder keinen Sinn, wenn die Personen mental überhaupt nicht darauf eingestellt sind oder im Ernstfall sogar zum Sicherheitsrisiko für die verbliebenen Leute im Bunker werden.


    Ein Bunker mit einer Grundfläche von nur 10 oder 15m2 wäre mir für acht definitiv zu klein. Selbst bei nur 3 Personen und 3 Wochen ist das schon eine ausserordentliche Belastung, das mit den "falschen" Leuten...?


    Bei der Technik würde ich nicht sparen. Die Luftfilteranlage würde ich genauestens berechnen (lassen) und sowohl für Hand-, als auch Motorantrieb auslegen. Die Latrine darf das ohnehin schon schwierige Bunkerleben nicht noch zusätzlich belasten. Also auch hier lieber in Richtung Chemietoilette und ausreichend dimensioniertem Tank. Die Privatsphäre nicht vergessen.


    Jegliche Formen von Feuer und Flammen wären für mich bei einem Low-Budget-Bunker dieser Grösse tabu. Sowohl fürs Kochen als auch für Licht und Wärme. Entweder man erwärmt chemisch, per Fernwärme oder mit Strom. Ich bin aber auch der Meinung, dass man einen überschaubaren Zeitraum auch mit kalter Nahrung, warmen Decken und Kleidung und elektrischem Licht klar kommen kann.


    Eine Informationsquelle von aussen halte ich auch für essentiell. Da im Falle von "nur" einem AKW-Unfall die Infrastruktur nicht massiv betroffen sein wird, wäre neben Radio auch das Anbringen einer Mobilfunkantenne im Aussenbereich sinnvoll oder generell ein kompletter Anschluss an die feste Infrastruktur des Wohnhauses.


    Wenn es um die Sicherheit vor Naturgewalten oder Kriegszerstörungen geht, muss der Bunker blitzschnell erreichbar sein. Er muss aber auch über Möglichkeiten verfügen um sich im Falle von Trümmerteilen wieder befreien zu können. Also mind. ein Notausstieg und ggf. Werkzeug zum Räumen. Glück dem, der bei A-Waffeneinsatz überhaupt in unmittelbarer Nähe ist.


    Mein Fazit: Ein Schutzraum ist im Prinzip etwas tolles, die Flucht sollte bei vielen Szenarien aber im Vordergrund stehen. Wenn es ein Schutzraum sein soll, dann muss dieser absolut gut durchdacht, geplant und ausgeführt sein. Ansonsten wird er zur Todesfalle.


    Ein "Bunkertest-Wochenende" mit der besseren Hälfte könnte evtl. einige Schwachstellen zu Tage fördern.


    Schau doch mal bei den Schweizern nach, dort gibt es viele Anbieter, Informationen und Erfahrung.


    LG Buschmann

  • Such mal nach den Büchern "der kluge Mann baut tief" und "Schutzraumfibel".
    Das sind Büchlein aus den 60ern zu Zeiten des kalten Krieges. Dort stehen einige nette Sachen drin zu Größe, Ausstattung etc, natürlich unter dem Hauptaugenmerk eines Atomangriffs.
    Leider nur noch antiquarisch zu erhalten, aber man kann auch bei ebay oder so Erfolg haben.


    LG

    Die schönsten Torpedos in den Rohren, Stück für 25 Tausend Mark.
    Und alles was wir brauchen ist Draht, für 50 Pfennig alter Draht!

  • Die Überlegungen finde ich spannend.


    - was mache ich nach den 3 Wochen? Nach einem AKW-Gau wird die Umgebung so verstrahlt sein, daß man Schutzanzüge benötigt, sonst wäre man ja geflüchtet, also muß man für die anschließende Flucht genügend Filter etc bereithalten


    - bei wievielen Kampfmitteln oder Chemieunfälle benötigt man eine Luftreinigungsanlage? Denn diese Situationen sind doch zeitlich sehr überschaubar oder ? Ist da die Gefahr nicht nach 12-24h vorbei?


    Ich baue um und werde zusätzliche Kellerräume haben und haben auch schon zuhause diskutiert sovetwas mit einzuplanen bevor die Bagger kommen

  • ist bei uns zwar nicht mehr zwingend, aber wenn ich neu Bauen würde, würde ich sicher auch einen Luftschutzkeller einplanen.