Notfallkiste / Fluchtkiste bei (weit) weg lebenden Freunden deponieren?

  • Hallo,


    schon lange denke ich darüber nach eine/zwei Notfallkiste(n) / Fluchtkiste(n) bei ein bis zwei Freunden in Süddeutschland und/oder in Norddeutschland zu deponieren. (Selber komme ich aus dem Köln/Bonner Großraum).


    Inhalt: Z.B. Kopien / digitale Daten wichtiger Dokumente, Geld, Nahrungsmittel, Messer, Kocher etc.


    Bisher bin ich immer wieder von dem Gedanken weg gekommen.
    Vor allem, da die Freunde keine Prepper sind und den Sinn nicht verstehen würden.
    Dann der Aufwand (Kosten und Rotation (Folgekosten).)
    Dann aber auch die Überlegung der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit, da diese Vorbereitung nur bestimmte (regionale) Szenarien abdeckt:
    Ich müsste Flüchten, aber in Süd- oder Norddeutschland wäre noch "heile Welt".


    Praktiziert jemand von Euch eventuell schon diese Idee?


    "Über Kreuz" (man Lagert auch selber von Freunden ein) mit identischem Inhalt der Kisten (außer Kopien persönlicher Dokumente) wäre dies sicher eine gute Sache. Das würde dann auch bei mehr Szenarien Sinn machen.


    Ciao
    Zeltengehen

  • Hallo!


    Ähnliche Überlegungen habe ich auch mal angestellt. Habe dann aber wegen Kosten und mangels preppender Bekannter auch wieder davon abgelassen. Kann ja immer mal sein, dass man BOB oder ähnliches zurücklassen muss. Allerdings wäre "weit weg" dann wirklich nicht soooooo gut.


    Bin mal gespannt, was erfahrenere Leute dazu sagen.


    Gruß


    Avesjünger

  • ... das hat mein Großvater anno `43/44 mit mehreren Koffern über halb Deutschland gemacht. Allerdings primär mit Kleidung etc.
    Das hat dann der Familie nach April 45 sehr geholfen, als die Sachen dann nach der Flucht in den Westen so peu a´peu am Fluchtort eintrudelten ...


    War wohl als "Wehrkraftzersetzung" damals ziemlich mutig!


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Wenn es sich nur um digitale Kopien von wichtigen Dokumenten, Fotos etc. handelt würde ich diese lieber vergraben. Wenn man diese vorher verschlüsselt, sollte es keine Probleme geben, selbst wenn sie jemand zufällig finden sollte. Man sollte aber darauf achten das man sie in jedem Fall wieder entschlüsseln kann, also die nötige Software (OS in 32 und 64 Bit Version, Verschlüsslungsprogramm etc. ebenfalls UNVERSCHLÜSSELT auf den Datenträgern haben)
    Bei anderen Dingen würde ich eher keinem trauen.


    Zitat

    War wohl als "Wehrkraftzersetzung" damals ziemlich mutig!


    So betrachtet allenfalls traurig, da aber selbst die damalige Elite schon einige Querschüsse plante moralisch in Ordnung. Hat ja keinem geschadet.
    Das bringt mich aber auf einen wichtigen Punkt, lieber alles in Friedenszeiten machen, als in Zeiten wo solche Vorbereitungen dann je nach Lage auch sehr kritisch beobachtet werden!

  • Unser GrimmWolf hat doch auch schon so etwas gemacht!
    Daraufhin habe ich mit meiner Mutter gesprochen und wir können bei ihr Kisten einlagern.
    Ist ein Projekt von uns, aber erst die nächste Zeit - aus finanziellen Gründen. (Zuerst haben zwei andere Projekte Vorrang und müssen beendet werden.)


    Ich finde dies ausgesprochen gut!



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von Zeltengehen;247053


    Praktiziert jemand von Euch eventuell schon diese Idee?


    Bei mir:


    Sicherheitskopien und etwas EM.
    Dafür lagert dann bei mir was von meinen Freunden.
    Hautgrund ist Schutz vor Totalverlust bei Einbruch ,Feuer usw.


    Eine kleineren Betrag an Bargeld hält jeder selber vor, der würde notfals eben geteilt.


    Messer: Was ist den das für ein Haushalt, wo sich kein Messer findet?


    Outdoor-Kram: Wozu, wenn man in ein Haus/Wohnung ist.


    Nahrungsmittel: zuviel Volumen / zu aufwändig zu rotieren. Da muss reichen, was da ist. Aber man flieht ja zu denen, weil dort die Lage besser ist.

  • Ich habe eine Kiste mit all den Dingen die nicht hundertprozentig "erste wahl" fürs Survival sind sehr ländlich bei Verwandten eingelagert. Da ist alles drin was so an Fehlkäufen (ja klappt, aber ist nicht optimal), Gierkäufen (ok war billig habe ich mehrfach genommen) und leicht abgenutzter, verhunzter Ausrüstung (geht noch, ist aber ersetzt worden durch hochwertigeres, oder eben neues) im Laufe der Jahre zusammen gekommen ist.
    Da sind auch Data-Stick und Kopien drin sowie minimal Bargeld, Kartenmaterial der dortigen Region. Das wäre im Befarfsfall keine TOLLE Ausrüstung, aber besser als nichts auf jeden Fall.
    Allerdings ist nichts drin was rotieren müsste, also keine Lebensmittel zum Beispiel.

  • Hi


    ich halte es für billiger und einfacher, für sehr wenige Freunde eine Notfallausrüstung bereit zu halten, wenn diejenigen das auch für mich tun.


    Eine Notfallkiste zu deponieren, daran habe ich noch gar nicht gedacht.
    Im Vergleich zu meinem (bzw. unserem System) folgende Nachteile
    1. Ich muss eine Ausrüstung in Schuss halten, die weit weg ist.
    2. Nahrungsmittel, selbst wenn sie wenige Jahre haltbar sind, wären in so einer Kiste umständlich.
    3. Wenn ich so viel Vertrauen habe, dass die Kiste in einer Krise nicht angefasst wird, habe ich auch genug vertrauen, dass mir aus dem privaten Vorrat geholfen wird, so wie auch ich helfen würde.


    Es ist aber auf jeden Fall eine gute Denkanregung... mal schaun..



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Im Prinzip durchaus eine schlaue Idee, eine entsprechende Kiste bei Freunden unterzustellen. Aber wie Opa schon sagt: Wenn ich soviel Vertrauen in die Freunde habe, dass sie in einer Krise die Kiste nicht anpacken, wenn ich nicht zugegen bin, dann kann ich auch genug Vertrauen haben, dass diese mir aus ihren privaten Vorräten zumindest teilweise mitversorgen, genauso wie ich sie mitversorgen würde.


    Daher würde ich eine solche Notfallkiste eher unter dem Gesichtspunkt angehen: Was brauche ich im Zweifelsfall vor Ort, was die für mich nicht hätten? Also in erster Linie Bekleidung (1., 2. und 3. Bekleidungsschicht, eventuell etwas Arbeitskleidung). Vielleicht für alle Fälle einen Schlafsack. Ein Wasserfiltersystem und sowas. Alles, was in dem Sinne keine Wartung erfordert. Und wenn man die Freunde routinemäßig besucht, kann man die Bekleidung austauschen, falls man dann doch mal aus ihnen herausgewachsen sein sollte. Passiert gerade bei Männern ab 30 dann doch mal gelegentlich. :lachen:


    Lebensmittel und Wasser würde ich an der Stelle nicht in diese Notfallkiste packen. Eher würde ich mit den Leuten darüber sprechen, den regulären Vorrat aufzustocken und mich ggf. an den Kosten für die Rotation beteiligen. Denn in meiner aktuellen Situation ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass ich mich bei denen für eine längere Zeit einquartieren muss und kann als umgekehrt. In einer Einzimmerwohnung ist naturgemäß eher weniger Platz für ganze Famiien, auch wenn ich selbst dafür schon Lösungen und Ideen habe, die ich in absehbarer Zeit umsetzen werde.


    Und sollte bei dem einen oder anderen ein Notquartier erforderlich sein, hätten sie in hinreichender Entfernung andere Optionen, die sie in Anspruch nehmen würden.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Na ja, es kommt immer darauf an WAS GENAU man mit der Kiste bezweckt. Ist doch wie beim EDC / GHB / BOB / INCH macht nur Sinn wenn man danach weiss was man tun will.


    Flüchtest Du nach einem GAU zu Deinen Freunden und gedenkst die nächsten 10 Jahre dort zu bleiben, nützen Dir natürlich Lebensmittel für 1 Monat herzlichst wenig.
    Dann bist Du mit Kleidern, Werkzeug, Wasser- Gasmaskenfiltern, Waffen und Munition wohl besser abgedeckt.


    Willst Du dort nur ein paar Wochen abhängen bis Du eine neue Whg hast weil Deine alte Whg abgebrannt ist, macht ein Satz Kopien Deiner Unterlagen ( sofern nicht im BOB ), 3 Garnituren Klamotten und Lebensmittel für 1 Monat definitiv mehr Sinn.


    Deponierst Du die Kiste auf Deinem Fluchtweg zum SO, macht es Sinn das zu lagern was Du bereits auf dem Weg dahin verbraucht hast, quasi um Nachzufüllen und was Du noch brauchst um bis ans Ziel zu gelangen.


    Lagerst Du die Kiste weil dort ein Sammelpunkt ist um Gemeinsam mit anderen weiter zu ziehen, brauchts darin was um die Woche / 10 Tage ( je nachdem welche Zeit abgemacht wurde ) abzusitzen bis alle da sind und dann wiederum das was Du ans Ziel mitnehmen möchtest.


    Gibt sicher noch viele weitere Möglichkeiten, aber so oder so, eine Kiste ist immer nur ein Kompromiss und muss Individuell für die eigenen Pläne zusammengestellt werden.


    Schaden kanns auf jeden Fall sicher nicht, aber der Kollege bei dem sie steht, hat sicher mehr davon ( Wenn Du nicht auftauchst ) wenn darin was zu Essen oder Munition im passenden Kaliber ist, als Deine 3 Garnituren Klamotten in XS während er XL braucht....


    Das mit über Kreuz lagern macht auch nur für gewisse Scenarien Sinn ist aber durchaus zu empfehlen. Und zum rotieren der gelagerten Lebensmittel, das ist doch ein guter Anlass um Deinen ( meist weiter weg wohnenden Kumpel ) zumindest 1x im Jahr zu Besuchen :winking_face:


    LG

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Hallo,


    wir haben bei den Eltern & Schwiegereltern jeweils einen "Notfallkoffer" stehen, der einen Gaskocher, Kartuschen, ein Kurbelradio, eine Campingleuchte und jede Menge Batterien enthält. Dieser Koffer ist in erster Linie für das Szenario "Stromausfall" für die (Schwieger-)Eltern gedacht. Familiär bedingt sind die beiden Standorte knapp 700km von einander entfernt, einmal Süd- einmal Norddeutschland. An beiden Standorten haben wir zudem Klamotten, Schuhe und DVDs mit wichtigen Daten/Dokumenten. Als Kriegsgeborene und in der Nachkriegszeit aufgewachsene sind unsere Eltern ohnehin "Prepper" und haben immer gut gefüllte Vorräte und es gibt Fahrräder und bei jedem eine Werkstatt im Haus, um sich bei Reparaturen oder Baumassnahmen selber helfen zu können und einen üppigen Gemüsegarten und Obstbäume. Über die "Blackoutkoffer" hinausgehende Notfallkisten haben wir nicht verteilt. Im Freundeskreis auch nicht. Wir wissen aber bei welchen Freunden wir selbstlos aufgenommen werden würden und die wir genauso bei uns beherbergen würden, wenn es eine Notlage erforderlich macht, keine Frage.


    Grüsse


    Tom