Warum taucht die Kartoffel so selten in euren Vorräten auf?

  • Kartoffeln werden geschält und geschnitten, dann ins Salzwasser gelegt, damit sie sich nicht verfaerben. Eventuell ueber Nacht waessern.
    Kartoffeln nochmals durchspuelen und in Gläser füllen. Dadurch wird ein grosser Teil der Staerke ausgeschwemmt und das Wasser nicht trueb.
    Anschliessend wird kochendes Salzwasser in Gläser gefüllt und bei 100 Grad 120 Minuten eingekocht.


    Die Kartoffeln kommen roh ins Glas und sind nach dem Einkochen weich.



    Alternative wie im Weckbuch beschrieben: Ganze kleine bis mittelgroße Kartoffeln (vorgegart), 90 min, 100°C


    Man verwendet diese Kartoffeln zu allem wofür man sie auch ohne Einkochen nehmen würde.
    Bratkartoffeln sind ganz schnell gemacht, weil die Kartoffeln schon vorgekocht sind.


    Man kann sogar Püree draus machen. Die Kartoffeln kurz in heißes Wasser geben, abseihen. Butterflocken und etwas heiße Milch dazugeben, wuerzen , dann stampfen und gut verruehren.



    Eingeweckte Kartoffeln halten genausolange wie die anderen eingeweckten Sachen. Wichtig ist, die Staerke zu reduzieren.



    Schoenen Abend wuenscht euch


    Selbstversorgerin

  • Hui hier ist ja immer noch was los, toll was aus dem Thread geworden ist! Hatte ihn etwas aus den Augen verloren.


    Zitat von Macohe;284023

    Spitze, liebes Lagerregal! :Gut: Bin sehr gespannt auf Deine Erfahrungen und Ergebnisse.


    Übrigens habe ich sowohl von Privatpersonen gelesen, als auch über industrielle Herstellung, dass man Kartoffeln wohl roh trocknen kann, aber manche vorher die Kartoffeln kurz dämpfen bzw. vorkochen. Geht scheinbar so oder so. Da müsste man wohl selbst etwas experimentieren.


    So weit ich weiß gibt es in Peru eine spezielle Kartoffelsorte die sogar getrocknet werden muss, bevor sie richtig genießbar wird oder wars nur lecker?


    Ist schon ein weilchen her als das im Fernsehr kam. Die trocknen die Kartoffeln dort nach der Ernte jedenfalls ein paar Wochen in der Sonne. Braucht halt ein trockenes Klima, dass das mit der Sonne funktioniert. Ständig regen wäre blöd.

  • Bezogen auf die Kartoffel in Vorräten: Ich habe Gläser mit eingekochten Kartoffeln da. Die vom REWE. Ich verbrauche alleine nicht so viele, aber für die ein oder anderen Speisen sind die perfekt geeignet. Dazu locker 3 Jahre haltbar. Denke ich auch mehr.


    Selbstversorgerin: Gefällt mir dein Beitrag zum Kartoffel einkochen.


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ich hab ja bisher in meinem Dörrautomaten immer nur Pilze und Obst gedörrt. Kartoffeln hatte ich nur im Glas, bzw. halt in allerlei Form von den Freunden der Lebensmittelindustrie. Weil hier aber die Frage mit dem Dörren aufkam, hab ich jetzt mal einen Test gemacht. Verwendet wurden Festkochende Kartoffeln, vorgekocht in Salzwasser. Sehen dann so aus:



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    Zur Haltbarkeit kann ich jetzt natürlich nix sagen. Habe aber mal getestet, wie sie sich verhalten, wenn man sie wieder (über Nacht) einweicht:


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    Konsistenz ist ein wenig gummiartig, die Form aus dem getrockneten Zustand wird beibehalten. Musste dann natürlich gleich testen wie gut sie sich für mein Lieblingsessen eignen und hab Bratkartoffeln draus gemacht:


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    Waren durchaus lecker, die leicht gummiartige Konsistens hat man aber noch gemerkt. Sie saugen auch mehr Fett als frische Kartoffeln. War aber doch positiv überrascht vom Ergebnis muss ich sagen. :lechts:
    Den Rest meiner Trockenkartoffeln werd ich demnächst mal in einem Linseneintopf oder so verarbeiten.


    Insgesamt muss man aber sagen, die aus dem Glas sind dann doch praktischer und der Trockenvorgang hat im Vergleich zu meinem sonstigen Dörrgut recht lange gedauert, weil ich auch die Scheiben etwas dicker machen musste. Dafür sind sie so natürlich schön leicht.

  • Hallo alle zusammen,
    wenn ich daran denke wieviel Mühe, Energie und Zeit das Einmachen und Haltbarmachen von Kartoffeln kostet, dann empfinde ich meine Wahl als deutlich besser. In einer Krise oder danach kann ich einwecken oder einwecken lassen. Dafür liegen einige Hundert Weckgläser, Gummis und Klammern nebst 3 Einwecktöpfen mit Strom oder für den Kochherd oder das Lagerfeuer bereit.
    Jetzt ist meine Zeit dafür einfach zu teuer.
    Ich bevorzuge den Griff zu Kartoffelpüree in Alufolie. Ebenfalls wie Nudeln haltbar, vielseitig zu verwenden und unschlagbar preiswert. Einfach 2Kisten in den Vorrat und fertig, kostet fast nichts an Zeit und Geld.


    Was kann man damit machen, nun das beantwortet jede Hausfrau besser als ich...
    Nur einige Vorschläge:
    Kartoffelpüree, zu Bällchen geformt und in Öl gesiedet, in der Pfanne (den Rest vom Vortag) angebraten, zu Fladen geformt und gebacken ein Brotersatz, in irgendeine Suppe eingerührt und diese bekommt mehr Festigkeit, dem Mehl beim Backen von Brot beigeben und strecken / Geschmack verändern, usw.
    Mit freundlichen Grüßen

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Nikwalla;284456


    wenn ich daran denke wieviel Mühe, Energie und Zeit das Einmachen und Haltbarmachen von Kartoffeln kostet, dann empfinde ich meine Wahl als deutlich besser. In einer Krise oder danach kann ich einwecken oder einwecken lassen. Dafür liegen einige Hundert Weckgläser, Gummis und Klammern nebst 3 Einwecktöpfen mit Strom oder für den Kochherd oder das Lagerfeuer bereit.
    Jetzt ist meine Zeit dafür einfach zu teuer.


    Sicher, aber es schadet nicht, schon mal jetzt verschiede Varianten auszuporbieren, um bei Bedarf darauf zurückzugreifen.
    Jetzt sind Fehlversuche höchsten ärgerlich und mit mit einen kleinen finanziellen Verlust verbunden.
    Und mir macht das mehr Spaß, als mit einen 50kg-Rucksack durch eine deutsche Fichtenplantage zu stampfen.

  • Das Produkt der Woche für den Wucher-Masochisten (Vakuum-Kartoffelwürfel). Wer sich mal so richtig über's Ohr hauen lassen will: Zuschlagen! Satte 800g einer zweifelhaften Dosen-Sättigungs-Beilage für schlappe 42 Euronen: Sittenwidrigkeit in Vollkommenheit. Ein Trost: Wie Diamanten schmücken diese Kartoffelwürfel den Teller des Preppers. Zum Geschmack und Gesundheitswert kann ich nichts sagen, hoffe aber, das sich beim Verzehr wenigstens ein Völlegefühl einstellt. Andererseits eignet sich diese Dosenknolle bei den Konditionen bestens für eine Kartoffeldiät zum abnehmen.

  • Für die Dose verlangen die einen absoluten Wucherpreis, da gebe ich Dir völlig Recht. Meine Links sind auch weniger als Empfehlung gedacht, eher als Hinweise, was es auf dem Markt so gibt zum Thema haltbare Formen von Kartoffeln, die geeignet wären zum längerfristigen Bevorraten.


    Ob und in welcher Form jemand Kartoffeln bevorraten möchte und wie viel er / sie bereit bzw. in der Lage ist, dafür auszugeben, sei jedem selbst überlassen. Das will ich nicht bewerten. Beeinträchtigt nämlich nur die Stimmung und führt selten zu kontruktiven Gesprächen.

  • Wer den Platz hat, für den wäre evtl. ein Erdkeller interessant oder alternativ ein großes Plastikfaß eingraben, den Deckel isolieren, geht auch für anderes Gemüse.


    Ich bin in der glücklichen Lage, in einen Haus von 1978 zu leben und dennoch 2 Gewölbekeller drunter zu haben. Da will ich es auch mal mit Pilzzucht probieren.


    Gruß Frank

  • Zitat von Macohe;284018

    Also gehen tut es, das Trocknen von Kartoffeln. Ja Menschenskinder, da müsste man doch mal eigene Versuche machen, Kartoffeln zu trocknen. Vielleicht muss ich mir doch endlich mal noch ein Dörrgerät zulegen.


    Hat jemand von Euch schon mal Trocknungsversuche gestartet?


    Ja, wir dörren regelmäßig, einen Dörrautomaten haben wir erst seit kurzem und vorher erledigten wir das entweder im Backofen oder mittels Kaminofen, meist in der Heizperiode um Energie zu sparen.


    Nicht nur Dörrobst, auch Gemüsepulver, Paprika und ähnliches um auch Gewürze zu machen, schmeckt viel besser und ist ohne Zusätze wie Glutamat und andere nutzlose Beimengungen.


    Da ich auch räuchere und sonstige Experimente mache, Trockenfleisch geht auch. TIP! Wer es mal mit Kalträuchern probieren will, das geht auch in einem stabilen Karton in geeigneter Größe.


    Man sollte sich generell mit den Techniken unserer Altvorderen auseinander setzen, die wussten genau wie man es macht um saisonale Lebensmittel für später verfügbar zu halten.


    Gruß Frank

  • Zitat von Macohe;284018

    Irgendwie lässt mich die Idee des Haltbarmachens von Kartoffeln durch Trocknung nicht los.
    Es gibt getrocknete Kartoffeln auch zu kaufen. Guckt Ihr z.B. hier.


    Der Link funzt nicht mehr. Die haben anscheinend ihre url geändert. Hier ist die aktuelle: https://supr.com/troki-manufaktur/bio-gemuese/kartoffeln/


    Basteler:

    Zitat von Macohe;284018

    Hat jemand von Euch schon mal Trocknungsversuche gestartet?


    Ich denke aus dem Kontext war erkennbar, dass sich die Frage speziell auf das Trocknen von Kartoffeln bezog, nicht allgemein aufs Dörren (was ja sonst auch zu weit weg vom Thema des Fadens geführt hätte). Also, wenn Du schon Kartoffeln gedörrt hast, dann würde ich hier gern von Deinen Erfahrungen hören bzw. lesen. :face_with_rolling_eyes:

  • @ Macohe, Kartoffeln wollte ich nicht trocknen, die sind mir lieber und besser eingemacht.


    Zudem wollte ich auch nur weitere Trocknungsmöglichkeiten aufzeigen.


    Der Beitrag war auch für andere gedacht und es dürfte nicht schaden wenn mal ein paar andere Anregungen mit einfließen, nichts für ungut. :winking_face:


    Gruß Frank

  • Ich habe eine ganze Menge Kartoffeln im Keller (zur Zeit)
    Das ist das Einzige, was ICH im Garten anbaue, den Rest muss BEVA erledigen ☺


    Für den Notvorrat habe ich geschälte Kartoffeln in Dosen (je2,5kg) aus dem Großhandel.
    Die Haltbarkeit ist mit 4-5 Jahren recht anständig.


    Im Shit Fall wirds dann aber vermehrt Reis & Nudeln geben, das ist dann eben doch einfacher zu Lagern.


    Beste Grüße, Olaf

    &#8203;- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Kartoffeln und allgemein Dinge selbst für mehrere Jahre haltbar zu machen ist meiner Meinung nach nicht sehr sinnvoll. Ich bevorzuge die Strategie dass alles was im Garten wächst bis zur nächsten Ernte aufgebraucht wird und man für den "Notfall" noch eine kleine Dosenreserve mit 2-5 Jahren Haltbarkeit kauft. (hält in der Realität meist noch viel länger)
    Alles selbst haltbar gemachte ist gut um den Winter und Frühling zu überbrücken und ohne Importgemüse über die Runden zu kommen. Doch langfristig ist in einer Küche die sterile Umgebung nicht gewährleistet.
    Dörren werde ich wohl doch mal angucken, denn das sieht interessant und schmackhaft aus :winking_face:

  • Eine weitere Möglichkeit eines Vorrates ist eine Kartoffeldauerpflanze. Ich hab mal auf der Fensterbank eine Kartoffelpflanze 2,5 Jahre lang stehen gehabt.
    Die Pflanze hat immer wieder neue Knollen gebildet. Also auf der einen Seite Kartoffel geerntet und auf der anderen Seite neue gebildet.
    Das hat lange so funktioniert. Die Pflanze ist hat immer wieder den Eindruck erweckt krank zu sein aber hat dann immer wieder neu ausgetrieben.
    Jetzt hab ich das in einen Größeren Topf angesetzt um muss mal schauen wie sich die Pflanze entwickelt. Der Topf muss im Winter frostfrei stehen.
    Gedüngt wird mit Wurmkompost und nährstoffangereicherter feiner Holzkohle.


    [ATTACH=CONFIG]36808[/ATTACH]


    Das ist evtl. auch einem Möglichkeit ab und zu mal was frisches auf den Teller zu haben.

  • Seit drei Jahren habe ich das einwecken wiederentdeckt und wecke alles ein was mir unter die Finger kommt. Seit letztem Jahr auch Fleisch.
    Um es gleich vorweg zu nehmen, ja ich habe Zeit und es erweitert meinen Horizont. Denn auch das einwecken, wie jede Tätigkeit braucht Übung, und gerade beim einwecken ist ein gewissen Wissen von nöten.
    Zwar kannte ich das einwecken noch aus meiner Kinderzeit, aber das hat Muttern gemacht , genau so der Garten und den Stall wo das das ganze Einkochgut herkam. Gefriertruhe gab es erst ein paar Jahre später, und das mache es leichter, aber auch abhängiger.
    Ich musste lange in den Erinnerungen wühlen und probieren und lesen und und und, bis ich es richtig machte. Dazu las ich in alten Kochbüchern und Hauswirtschaftbüchern für die Landwirtschaft.
    Warten bis die Katastrophe da ist ist für mich keine Obtion. Auch muss ich wenn ich schon so viel zum einwecken gesammelt habe, wissen wo ich mein Einkochgut herbekomme. Wenn ich nichts selber anbaue, dann sieht es schlecht aus, denn auch andere haben Hunger.
    Ich denke das wird immer gerne vergessen oder zumindest verdrängt. Ja es ist eben schöner mit einem Rucksack durch Wald und Wiesen zu laufen und sich an der Natur zu erfreuen, aber das bringt mir in einem Szenario nichts, und wo bekomme ich neue Kartoffeln her wenn meine aus dem Rücksack oder aus meinem Lager verbraucht sind. Ich denke das sind Fragen die ich mir beantworten muss.
    Deshalb plediere ich immer auch, wer Lebensmittel haltbar machen will und damit sich beschäftigt, der muss auch wissen wie man im Garten oder Feld das heranzieht um es später einzulagern. Ich finde das wichtiger als alles andre.


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    Zitat von holzgaser;289972

    Eine weitere Möglichkeit eines Vorrates ist eine Kartoffeldauerpflanze. Ich hab mal auf der Fensterbank eine Kartoffelpflanze 2,5 Jahre lang stehen gehabt.
    Die Pflanze hat immer wieder neue Knollen gebildet. Also auf der einen Seite Kartoffel geerntet und auf der anderen Seite neue gebildet.
    Das hat lange so funktioniert. Die Pflanze ist hat immer wieder den Eindruck erweckt krank zu sein aber hat dann immer wieder neu ausgetrieben.
    Jetzt hab ich das in einen Größeren Topf angesetzt um muss mal schauen wie sich die Pflanze entwickelt. Der Topf muss im Winter frostfrei stehen.
    Gedüngt wird mit Wurmkompost und nährstoffangereicherter feiner Holzkohle.


    Hast du da eine spezielle Sorte, weil ich nur Karrtoffeln kenne die nach der Ausbildung der Knollen einfach absterben. Richtig ist das dann nach einer gewissen Zeit diese Knollen wieder anfangen auszutreiben und neue Pflanzen bilden. Mir ist nicht bekannt das es solche mehrjährigen Pflanzen gibt, lasse mich aber gerne eines besseren belehren, glaube es aber nicht. Zudem sollte man kartoffel noch einer Ernte wechsel da der Boden stark darunter leidet und Kranheiten und Befall von Schädlingen so fördert. Zudem sehe ich den Aufwandt zum Erzeugniss als zu wenig, und bringt einen nicht wirklich weiter, zumindest in einem Szenario.

  • Zitat von Arwed51;290231

    Zudem sehe ich den Aufwandt zum Erzeugniss als zu wenig, und bringt einen nicht wirklich weiter, zumindest in einem Szenario.


    Naja... bzgl. Ertrag/Aufwand kann man ja einwenden, dass die Kartoffel z.B. einen deutlichen Vorteil gegenüber Getreide in Anbau und Verarbeitung hat. Und diese hat sie immerhin schon in den Hungersnöten Anfang des 17. Jahrhunderts unter Beweis stellen können. Welche Pflanzen kennst du denn, die weniger Aufwand machen?