Test Splitterschutzweste der Bundeswehr

  • Bei der guten alten SpliSchuWe handelt es sich um eine Weste ohne feste Einlagen, z.B. aus Stahl oder Keramik.


    Die Projektile mögen zwar die weiche "Panzerung" nicht durchschlagen haben, jedoch wären die Verletzungen trotzdem immens gewesen.
    Die Dellen im Körper zeugen von großer punktueller Energieübertragung in den Körper.
    Oberflächlich wäre mit Hämatomen und Frakturen der getroffenen Rippen zu rechnen. Darunter liegende Organe wie Lunge, Milz und Leber sind gefährdet.


    Was auch nicht vergessen werden sollte: Unter der Schutzweste getragene Gegenstände, selbst Knöpfe, können zum Sekundärgeschoss mutieren.


    Tsrohinas


  • Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen! Es mag ja sein, dass ein Teil die Schüsse nicht durchgingen. Aber gerade der Beschuss mit der Langwaffe im zweiten Video bei etwa Minute 6 zeigt, welche Energie dahinter steckte. Gerade dieser Beschuss hätte erhebliche innere Verletzungen verursacht!


    Es war abzusehen, dass ein Beschuss aus 7,62er und 5,56er glatte Durchschüsse bedeutet. Bezeichnend finde ich seinen Kommentar zur Shotgun am Ende des Videos: "Sie werden zwar vorraussichtlich an inneren Blutungen sterben, aber immerhin haben sie keine Kugel im Körper." Na super! Ganz ehrlich? Da sind mir offene Wunden durch Streif- und Durchschüsse lieber. Die kann man unter feldmäßigen Bedingungen meist noch einigermaßen behandeln. Loch stopfen und gut. Aber innere Blutungen? Sorry. Da habt ihr in eurem Bauchraum schneller mehr Blut als euch lieb sein kann. Im ungünstigsten Fall merkt ihr davon erst etwas, wenn ihr in einen Schock fallt.


    Ich habe früher die Splitterschutzweste getragen. Einigermaßen leicht und bequem, wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat. Aber sie soll in erster Linie eben Splitter und Schrapnelle abhalten. KEINEN Direktbeschuss aus irgendeiner Waffe. Im günstigsten Fall hat man "nur" Hämatome, also blaue Flecken. Im ungünstigsten Fall führt der Beschuss zu inneren Blutungen. Leber (rechte Seite unter dem Rippenbogen) und beide Nieren sind dafür besonders prädestiniert. Stark durchblutete Organe. Im allerschlimmsten Fall hat man sich zu sehr darauf verlassen, dass einen diese Splitterschutzweste gegen irgend etwas schützt und hat die eine oder andere Kugel in seinem Körper.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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  • Hallo,


    ich verstehe eure Überlegungen, aber ehrlich gesagt, wenn ich die Wahl hätte,
    mich mit beschießen lassen zu müssen, dann würde ich definitiv die Variante mit SpliSchuWe wählen.
    Lieber ein sehr starkes Hämatom und ne gebrochne Rippe, als nen satten Durchschuss oder ein aufgepilztes Projektil
    inkl. entsprechenden Wundkanal in mir.
    Zu mal sich die Penetrationswahrscheinlichkeit, bei zunehmende Entfernungen, schrägen Eintrittswinkel und zusätzlichen Klamotten unter der Weste,
    noch ein wenig zu meinen Gunsten verbessern könnte.
    Klar kann es im schlechtesten Fall zu inneren Blutungen oder zum Durchschuß der Weste kommen,
    dennoch würde ich mir mit Weste, die besseren Chancen ausrechnen.


    Gruß
    maniacmantis


  • Wenn man in die unangenehme Lage kommt, sich beschießen zu lassen und das planen kann, dann empfiehlt sich von vornherein die Wahl einer beschusshemmenden Weste. Dazu braucht es keinen riesigen Plate Carrier über den Klamotten, sondern eine Unterziehweste ab SKIII.
    Wäre ich in der Lage, jemanden bekämpfen zu müssen, der offensichtlich Platte trägt, dann wären die nächsten Ziele der Kopf und falls noch ein Helm getragen wird, die Oberschenkel. So wie mir das beigebracht wurde.
    Es gibt allerdings auch die Möglichkeit -bei entsprechend dickem Portemonnaie- sich direkt z.B. eine kugelsichere Jacke anfertigen zu lassen.


    Einen Vorteil haben die SSW vom Bund allerdings: sie halten im Winter auf Wache verdammt warm :grinning_squinting_face:


    So long,
    Sam

  • Das ist natürlich eine rein theoretische Situation, ich möchte mich weder mit SK3,
    noch mit SK4 und erst recht nicht mit einer SpliSchuWe beschießen lassen.


    Hier geht es allerdings ausschließlich um die SpliSchuWe und darüber, dass sie wohl gewisse Fähigkeiten beim
    Beschuss hat und nicht darum, dass sie eine schusssichere Weste ersetzen kann.


    Ich bleibe jedoch dabei, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich mich mal in einem Feuergefecht befinden sollte,
    dann lieber mit
    SpliSchuWe, als nur im T-Shirt.

  • Ich sags mal von einem anderen Blickwinkel:


    Eine Splitterschutzweste macht vor allem im militärischen Einsatz Sinn,
    wo nicht unbedingt gezielt geschossen wird, sondern eine Masse von Schüssen in eine Richtung gehen....
    ...und auch mit nem Haufen von Querschlägern oder Splittern durch Beschuß, auch zb. Mauersplitter, oder Steinsplitter zu rechnen ist.
    Auch sind Gegner oftmalig sehr weit weg und die Durchschlagskraft stark gemindert.


    Wenn man allerdings in die ungünstige Lage kommt aus nächster Nähe und gezielt beschossen zu werden...
    ...wie es gerade bei urbanen Situationen der Fall ist, dann hat man damit einfach Pech.


    Ebenso darf nicht vergessen werden, daß man beim Militär zumeist mit guter rascher medizinischer Versorgung rechnen kann,
    sei es durch nen Medic, der dabei ist, oder daß man sogar relativ zeitnah ausgeflogen werden kann.


    In einem Post- apokalyptischen Szenario wirds das halt nicht spielen.


    Allerdings: man kann besch*** Ausrüstung ja auch aufwerten. Gibt ja zahlreiche Hersteller, die Platten herstellen,
    oder sogar Sonderkonstruktionen für derlei. Gar nicht so teuer...
    ...aber wenn wir schon beim Preis sind: eine ordentliche Schutzweste ist ja auch jetzt nicht soooo teuer,
    wenn man denn daran denkt sowas zu brauchen.


    Nur: ob ich zb. mit meiner englischen, die so an die 10 kg schwer ist (bzw. leicht ist, kann man sehen, wie man will)
    dann bei Szenario X durch den Wald streife...nö, wohl eher nicht.
    Wenn ich im Auto sitze und fliehe schon eher.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Was wäre denn nun eine gute Weste wenn ich mich primäre vor 9mm Schützen möchte? Blaue Flecken, geprellte Rippen ok aber mehr sollte nicht passieren. Schussdistanz nicht unter 3m.


    Danke


    LG. Nudnik

  • "Unterziehweste SK I"ist der richtige Suchbegriff dafür.


    Gibts von zig Anbietern, kosten nicht die Welt, für ein paar ct mehr bekommt man den Traumaschutz und Stichschutz dazu.
    Einzelne Westen und Shops aufzuzählen macht bei der Auswahl kaum Sinn, sind einfach zu viele.


    Für Neuwesten muss man aber schon mind. 400,- einplanen, meist bewegen die sich um die 600,-.
    Auch ebay bietet Möglichkeiten, da würde ich persönlich die Finger von Behördenverkäufen, optisch stark verschlissenen Westen und den älteren Polizeimodellen (bulky) lassen.
    Manchmal hat man aber durchaus Glück und ein Polizist verkauft seine einst privat gekaufte SK I, nachdem des seine Behörde endlich mal geschafft hat, neuen dienstliche Westen bereit zu stellen.


    Das ist zB dieses Jahr in Berlin passiert, da könnte man durchaus eine gepflegte Weste aus Privatbesitz bekommen.


    Bei Bildmaterial ist die Westenhülle nebensächlich, wichtig ist die Hülle des Schutzpakets, sprich Weichballistik.
    Hat die Risse, Flicken, Schäden, würde ich die Finger davon lassen.
    Wie gesagt, die Dinger stecken viel klaglos weg, aber Feuchtigkeit im Gewebe vertragen die gar nicht gut.


    Und du willst doch nicht nur einen Alibi-Schutz, oder?


    Wer es taktischer will, surft mal durch die Seiten von Lindnerhof-Taktik, der baut einem auch jede mögliche und aufrüstbare Kombination an Schutzklassen zusammen. Unterzieh und Obendruff.


    Finger weg von den alten Schutzwesten SK IV der Bundeswehr, Modell Standard oder auch Bristol genannt. Erkennbar an den 3 MagTaschen vorne drauf und der Rückentasche.
    Nicht mehr state of the art, zu bulky und vor Allem mittlerweile mit hoher Wahrscheinlichkeit überaltert.


    Sollte man schon IdZ-BS (Basissystem)-Westen sprich, Schutzweste, Infanterie finden, Finger weg, mit höchster Wahrscheinlichkeit Hehlerware! (Und mit dem spezifischem Bebänderungssystem kann eh keiner was anfangen).


    Die Krone der deutschen Militärschutzwesten stellt die Schutzweste Infanterie modifiziert des IdZ-ES-Systems dar.
    Nicht bei ebay zu bekommen, wenn doch, GARANTIERT Hehlerware!


    Gruß,
    Maro

  • Hallo allerseits,


    man sollte hier deutlich abgrenzen.


    Eine Splitterschutzweste ist zwar auch eine ballistische Schutzweste, aber mit einem ganz anderen Packetaufbau als eine „Schusssichere Weste“. Splitterschutzwesten sind auf Penetration durch Fragmente, Splitter, Schrapnelle konstruiert. Die Aufgabe dieser ist es, eben „umherfliegendes“ vom Träger so gut wie möglich abzuhalten.


    Eine ballistische Schutzweste gegen direkten oder indirekten Beschuss mit Faustfeuerwaffen Munition ist wieder ein ganz anderes Paar Stiefel. Hier ist entscheidend, welche Aufgabe diese Erfüllen soll (sicherlich die Kernaufgabe ist das Abhalten von Projektilen). Ob es nun eine Unterziehweste ist, eine Überziehweste mit Hartballistik Einschub, in Kombination mit Stichschutz und welche Leistungskriterien dieser Weste abgefordert werden. Man kann behaupten, dass es eine Wissenschaft für sich ist und die Eierlegende Wollmilchsau noch nicht erfunden wurde. Ganz im Gegenteil.


    Ich mache mal Beispiele von Anwendern und Westen hierfür:


    Polizist: Überwiegend werden softballistische Überziehwesten oder Westen welche auch untergezogen werden getragen. Die Westen erfüllen meistens die Schutzklasse SKL / VPAM2/3, teilweise SK1/VPAM5.


    Polizeiliche Zugriffseinheiten: Überwiegend softballistische Überziehwesten mit Hartballistischen Einschüben. SK1/VPAM5 zzgl. SK3/VPAM8/9 Einschüben.


    Personenschützer: softballistische Unterziehwesten in Schutzklasse SK1/VPAM5, mittlerweile sehr viele welche auch aufgesetzte Schüsse abhalten können. Fokus hier Westen welche sehr leicht sind und sich ganztägig tragen lassen.


    Schutzbedürftige Personen: softballistische Unterziehwesten in Schutzklasse SK1/ VPAM5. Gewicht Nebensache. Oftmals inkl. Stichschutz sowie auch teilweise mit Einschub für Hartballistik.


    Armee: Überwiegend Hartballistik in Form von Plattenträgern/Plate Carrier, Schutzklassen SK3 VPAM8/9, teilweise SK4/VPAM10. SK3 dann auch mit softballistischer Unterstützung.


    Rettungssanitäter: Überwiegend Stichschutzwesten.


    Wie man hier erkennen kann, eine Vielzahl von Unterschieden. Das ganze lässt sich noch weiter verfeinern, durch z.B. Ausbau der Westensysteme, Gewicht, flammhemmende Anforderungen, Traumaschutz.


    Einen Überblick die neue VPAM Prüfrichtlinie seht Ihr hier: http://www.vpam.eu/fileadmin/P…AM-Tabelle_2010-12-11.pdf


    Was hier nicht enthalten sind Kerngeschosse bei Kurzwaffen, bzw. auch Solid Geschosse und Flintenlaufgeschosse. Ebenso sind hier die Kaliber 4.6x30 sowie 5.7x28 nicht enthalten. Hintergrund ist, derzeit existieren keine ballistischen Gewebe, welche diese kleinen und schnellen Kaliber aufhalten können. Sollten diese noch mit einem Kerngeschoss kombiniert sein, wird es auch für Hartballistik eng. Fakt ist klein und schnell, verträgt sich so gut wie nie mit einer Softballistik. Im Regelfall ist bei 600m/s Schluss.


    Bei Flintenlaufgeschossen sieht es anders aus, hier spielt nicht die Geschwindigkeit sondern die reine Masse (28-35g) eine Rolle. Das Geschoss verursacht überwiegend ein schweres Trauma, je nach Schutzklasse.


    Generell sagt aber auch die Schutzklasse erstmal wenig aus, ob der Träger, nach einem Beschuss, stehen bleibt bzw. wieder aufsteht.


    Wichtig sind hier Kriterien, ob die Weste durchgehend über alle relevanten Kaliber zertifiziert ist. Ebenso aufgesetzte Schüsse sind ein schwieriges Unterfangen, da durch die Verbrennungsgase am Laufende, die ballistischen Pakete enorm belastet werden. Auch wie tief hier die Penetrationstiefe ist. Die Schutzklasse SK1/VPAM5 gibt bis zu 50mm vor. Jeder kann sich mal einen Zollstock nehmen und diese Tiefe am Körper abmessen, das ist erheblich. Es existieren aber gute Produkte, welche bei dieser Schutzklasse maximal 20mm zulassen.


    Darüber hinaus, muss auch bewusst sein, dass wenn ein gezielter Schuss auf einen Westen oder Plattenträger erfolgt, die Handlungschancen danach enorm weichen. Bei einem Beschuss z.B. mit Kaliber 7.62x54R auf eine SK4/VPAM10 Hartballistik fällt der Träger definitiv erstmal um und danach muss mit einem enormen Trauma gerechnet werden. Oftmals tritt hier der Tod durch das Trauma und nicht die Schussverletzung ein.


    Von gebrauchten ballistischen Westen würde ich persönlich abraten, auch wenn diese nur Depotware sind. 1. Sind die überwiegend verarbeiteten Aramidgewebe (es wurde und wird nicht nu Aramid verarbeitet) nicht Alterungsbeständig und feuchtigkeitsanfällig, 2. Kann man nie zu 100% ausschließen das die Weste falsch gelagert wurde. Grundsätzlich werden bei den meisten Behörden, die Westen nach 5 Jahren ausgesondert. Teilweise auch nach 10 Jahren, wenn diese zwischendurch nochmals geprüft wurden. Das ist aber eher mit einer sparsamen Beschaffung verbunden, als mit der Anforderung das die Träger geschützt sein sollen.


    Derzeit werden bei einigen Behörden neue Westen beschafft, weil die bestehenden Westen die mittlerweile existierenden Anforderungen nicht mehr erfüllen.


    Gerade dies sollte zu denken geben!


    Ich will und möchte keinen generelleren Rat zum Kauf geben, da es in den meisten Fällen, eine Bewertung der Einzelsituation erfordert. Allerdings sei der Kauf einer ballistischen Weste gut überdacht. Grundsätzlich sollte man im Fokus haben, das eine ballistische Weste Gewicht mit sich bring und man hierdurch schon etwas eingeschränkt ist.


    Ich werde die Tage noch ein wenig Informationen über ballistische Pakete und Materialien veröffentlichen.


    So long!
    Bowjaxx

  • Zitat von bowjaxx;258707

    Von gebrauchten ballistischen Westen würde ich persönlich abraten, auch wenn diese nur Depotware sind. 1. Sind die überwiegend verarbeiteten Aramidgewebe (es wurde und wird nicht nu Aramid verarbeitet) nicht Alterungsbeständig und feuchtigkeitsanfällig, 2. Kann man nie zu 100% ausschließen das die Weste falsch gelagert wurde. Grundsätzlich werden bei den meisten Behörden, die Westen nach 5 Jahren ausgesondert. Teilweise auch nach 10 Jahren, wenn diese zwischendurch nochmals geprüft wurden. Das ist aber eher mit einer sparsamen Beschaffung verbunden, als mit der Anforderung das die Träger geschützt sein sollen.


    Aramidgewebe ist ja deshalb bei Schutzwesten auch stets in Kunststofffolie gehüllt, damit Feuchtigkeit, UV Licht & Co die Fasern nicht schädigen. Tests von 30 Jahre alten gelagerten Aramidgeweben hatten keinerlei Degradation gezeigt und noch dieselbe Schutzwirkung wie im Neuzustand. (Korrekt) gelagert ist natürlich nicht dasselbe wie im Einsatz benutzt, daher würde ich auch einmal neu kaufen, aber dann auch beliebig lange lagern.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von bowjaxx;258707


    Darüber hinaus, muss auch bewusst sein, dass wenn ein gezielter Schuss auf einen Westen oder Plattenträger erfolgt, die Handlungschancen danach enorm weichen. Bei einem Beschuss z.B. mit Kaliber 7.62x54R auf eine SK4/VPAM10 Hartballistik fällt der Träger definitiv erstmal um und danach muss mit einem enormen Trauma gerechnet werden. Oftmals tritt hier der Tod durch das Trauma und nicht die Schussverletzung ein.


    Ob das jetzt das typische Geschoss ist, das man abbekommt sei mal dahin gestellt. Aber die o.g. Aussage liest man sehr häufig, dass man bei einem Treffer für den die Schutzklasse halt so ausreicht zwar nicht tot, aber schwer verletzt und Handlungsunfähig sei. Ich hab noch nie jemanden getroffen, der so etwas erlebt oder gesehen hätte.


    Hier ein aktuelles Video wo ein Polizist mit der Pistole aus kurzer Dsitanz scheinbar in die Unterziehweste getroffen wird:


    http://www.welt.de/vermischtes…s-Verkehrspolizisten.html


    und hier ein US Soldat, der (vermutlich mit ner 7,62x39) aus ca. 70m Entfernung getroffen wird:


    https://www.youtube.com/watch?v=bQi7iknSKy0


    Handlungsunfähig schauen mir die beide nicht aus, im Grunde ist es so, dass in diesen Fällen die Westen genau das machen, was man sich so vorstellt.


    Sind Euch denn andere Fälle bekannt, wo jemand trotz ausreichender(!) Schutzklasse für das Kaliber massive Verletzungen erlitten bzw. handlungsunfähig war?


    mfG

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  • Beide Videos sind recht interessant.


    Der Polizist scheint nicht voll getroffen zu sein; ich habe das Video gezogen und die (extrem schlechten) Einzelsequenzen angesehen. Ich tippe auf einen flachwinkligen Treffer auf Höhe des Schulterblattes. Anderenfalls hätte ihn das Geschoss zu sehr aus der Bahn geworfen/umgestoßen.


    Der Amerikaner trägt volle Kampfausstattung. Weder Trefferzone, noch Aufschlagwinkel sind erkennbar. Er trägt mit Sicherheit Plates.


    Wie kommst Du auf das angegebene Kaliber? Nach der Schussabgabe ist deutlich ein Repetiervorgang zu hören.


    Was Verletzungen durch Deformation eines Schutzsystems durch kinetische Einwirkung betrifft, muss ich mal ein paar ehemalige Kameraden fragen, die noch im Einsatz sind.


    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Das ganze gleitet doch schon wieder in eine sehr akademische Debatte ab. Wenn die Leute reihenweise an ihren Traumata sterben würden könnte man sich den ganzen Krempel sparen. Jeder muss für sich selbst eine Risikobewertung durchführen und danach entscheiden ob und wenn ja was für eine Schutzweste er benötigt.

  • Ich glaube die Frage ist doch viel eher, wie habe ich bessere Überlebenschancen. Ohne jeglichen Schutz oder mit irgendeiner Form von Schutz?
    Dass man sich, egal mit welcher Weste, nicht absichtlich unter Feuer begibt ist ja wohl klar und keine Weste zu kaufen weil sowieso nur die Dragonskin Superduperhypertex um €10.000 vor BMG50 Beschuss schützt, ist ja auch nicht sinnvoll. Da kauf ich mir lieber eine gebrauchte SK1 Weste für wenig Geld, achte darauf, dass sie aus ordentlichem Material gemacht ist und habe zumindest bessere Chancen als ganz ohne Schutz. Das Alterungsthema bei Westen wird immer wieder hochgepusht. Es gab mal ein Material, das schnell alterte und die Müncher Polizei griff damit mal ins Klo aber bei Aramid konnte das bisher nicht nachgewiesen werden.


    LG. Nudnik

  • Zitat von Semper Fi;259410


    Der Amerikaner trägt volle Kampfausstattung. Weder Trefferzone, noch Aufschlagwinkel sind erkennbar. Er trägt mit Sicherheit Plates.


    Es gibt noch ein zweites YT Video, da sieht man auch die getroffene Keramikplatte, das Einschussloch war über dem Herz. Man sieht im Video auch den nackten Oberkörper, der an der Stelle des Treffers gerötet war (würde mal sagen gibt nen fetten blauen Fleck) und laut Video hat ihm noch ein Geschoss(?)Fragment den Daumennagel abgerissen


    Zitat


    Wie kommst Du auf das angegebene Kaliber? Nach der Schussabgabe ist deutlich ein Repetiervorgang zu hören.


    Da kannst Du recht haben, ich ging einfach nur davon aus, dass die alten AK47 die am meisten benutzten Waffen des Gegners sind.


    Fazit ist jedenfalls, dass beide getroffenen handlungsfähig blieben, der US Soldat war laut 2. Video dann an der Verfolgung der Schützen beteiligt und hat dann auch noch (ironischerweise) diesen Gefangenen dann medizinisch versorgt.
    Man kann jetzt überlegen, was passiert wäre, hätten die Angreifer den kurzen Vorteil genutzt und mehrmals geschossen, haben sie aber nicht.


    mfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.