...SHTF! Gedanken zur Wahl der Bug-Out-Location

  • Hallo Liebe Forengemeinde!


    Ich wollte dann einmal meinen ersten "richtigen" Thread starten. Derzeit zermartere ich mir den Schädel, was zu tun wäre, wenn ich das geliebte Heim verlassen muss.


    Die vielfach diskutierte Lösung mit "ich gehe in den Wald" wird nicht funktionieren, da sich andere auch die gleichen Gedanken gemacht haben und man im Wald im Winter nicht unbedingt mit der Familie weit (bzw. lange aus-) kommt.


    In ein anderes Land flüchten, wenn es geknalt hat, ist auch immer leichter gesagt als getan. Wie weit ist es bis zur gewählten Location? Werde ich dann noch wilkommen sein in dem Land? Komme ich überhaupt bis dahin durch, z.B. wie will ich nach Schweden, wenn keine Fähre mehr fährt und nur eine der benötigten Brücken in Dänemark zerstört ist?


    Also kann es nur heißen: Überquerung der Ostsee oder gar eines Ozeanes ist ausgeschlossen.


    Bleiben nur Länder übrig, die gut über den Landweg erreichbar sind. Autobahnen meiden... Was ist mit Flüssen? Da scheitert es bei mir schon an der Elbe. Über diese muss ich rüber um eine sichere Gegend zu erreichen (es gibt hier relativ viel Militär im Norden, da wären viele Primärziele denkbar und alle sind nicht weit entfernt von meinem Wohnort). Also muss die Elbe doch überquert werden, aber an welcher Stelle? Sind alle Brücken gefährdet? Muss die Elbe an einer brückenlosen, schmalen Stelle überquert werden, mit einem Boot. Ein Fluchtfahrzeug auf der anderen Seite... Wie dort unterbringen?


    Wie viel Zeit bleibt mir, z.B. in einer kriegerischen Handlung, die Bug-Out-Location zu erreichen?


    So weit zu meinen Gedanken. Bin mir sicher ihr habt euch hierzu schon eure Gedanken gemacht :grosses Lachen:


    Was habe ich dabei noch nicht berücksichtigt? Wie sieht es mit dem Faktor Zeit aus in einem SHTF-Szenario? Benutzbarkeit der Straßen (nicht unbedingt Autobahnen)? Vorwarnzeit?


    Gruß Oliver

  • Hi Fisherman,


    ich würde mich vor allem nicht zu sehr festlegen und mir bezüglich der Bug Out Location diverse Optionen offen halten.


    Nehmen wir an, es gibt sowas wie ein Reaktorgau oder einen Terroranschlag mit einer Mininuke oder schmutzigen Bombe, oder


    einen Angriff mit einer taktischen Atomwaffe (ist im Grunde alles das selbe, mehr oder weniger), wohin zieht der Fallout?


    Nur um mal ein einzelnes Szenario zu nennen. Ist meine Bug Out Location oder der Weg da hin betroffen?


    Kann ich in ein alternatives Camp ausweichen? Will ich dort ausharren, bis (wieder alles "normal" ist),


    oder will (muß) ich dauerhaft aus der Gefahrenzone raus? Ist der Weg dorthin sicher?


    Ist es sinnvoll, die sichere, vertraute Umgebung zu verlassen, oder igele ich mich ein?


    Wie weit sind die Primärziele weg, wie steht es mit der vorherschenden Windrichtung?


    Tja. Fragen über Fragen. Ich denke, man soll einfach diverse Optionen planmäßig vorbereiten.


    Im Enstfall ist es eben wichtig, Zugriff auf die richtigen Informationen zu haben, die richtigen Schlüsse zu ziehen


    und im Ernstfall entschlossen und entschieden zu handeln. Dabei jedoch immer die Gesamtlage im Auge behalten


    und gegebenenfalls optionale Wege und Ziele zu verfolgen.


    Gruß
    Vossi

  • Die erste Frage die sich nach m.E. stellt, ist die Frage ob denn genug Kohle da ist, am gewünschten Ort nun eine solche Location zu kaufen und auszustatten?
    Alleine dadurch wird sich viel bezüglich irgendwelcher Träume etc. schon im Ansatz erledigen...


    Letztlich ist es doch so, das die Geldbörse die Menschen zur Vernunft bringt.


    Also wieviel Geld kann verbraten werden? ;-))


    Gruß


    TID

  • Moin @All,


    TID hat es mal wieder ganz charmant auf den Punkt gebracht.
    Träume sind eine tolle Sache aber das Überleben kann man sich eigentlich nur mit dem abschätzen der wahren, mittelfristig Umsetzbaren, realistischen Möglichkeiten und dem schaffen von Fakten wirksam sichern oder sich zumindest gute Optionen darauf zu verschaffen.


    Eine mögliche Option wäre da auch gleich dauerhaft am SO oder der Bugout Location zu wohnen und sich mit anderen in größerer Entfernung zu vernetzen um mit ihnen eine Art Haus charing zu vereinbaren. Sprich: Geht bei Dir das AKW hoch kommst Du mit Deiner Familie zu mir und wenn hier die Sturmflut durch das Obergeschoss schwappt kommen wir zu Dir.
    Hätte auch den Vorteil das die Bugout Location dauerhaft bewohnt/bewacht ist und finanziell hat man auch nur die Kosten für einen Wohnsitz.:grosses Lachen:


    Schönen Gruß
    littlwwulf

    1800 wie 2021 = 1Oz Gold = 1 Maßanzug! Geld ist übrigens aus Papier.

  • Ich sehe Bug Out insgesamt sehr skeptisch, besonders über weite Entfernungen. Bei Krieg oder größeren Unruhen, in welcher Ausformung auch immer, dürften die politischen Verwerfungen so groß sein, dass die Nachbarstaaten die Grenzen dicht machen bzw. der eigene Staat niemanden mehr raus lässt. Zudem dürfte das Vorwärtskommen durch Militärbewegungen sehr erschwert sein. Je nachdem gibt es vielleicht auch auf Seitenstraßen Checkpoints, durch die man nicht so einfach durchkommt. Beim Reaktorunfall sind die Straßen ebenfalls schnell zu, und wenn man nicht nahe an der Grenze wohnt und mit dem ersten Schwung raus kommt, dürften die Nachbarn ebenfalls schnell dicht machen, wenn ein massiver Flüchtlingsstrom auftritt. Zudem kann man Pech haben, und der Fallout zieht über den Fluchtweg, den man eigentlich vorgesehen hat, oder das Bug-Out-Land ist ebenso vom Krieg betroffen.


    Insofern würde ich vom Bug Out grundsätzlich Abstand nehmen. Wenn man das von TID genannte Kostenargument gegen die eng begrenzte Zahl von Szenarien hochrechnet, in denen diese Vorgehensweise Sinn ergibt, (verglichen mit dem gut ausgerüsteten Ausharren zu Hause, das auch bei einer ganzen Reihe kleinerer Ereignisse sinnvoll sein kann) und auch noch gegen die von mir genannten Probleme der Erreichbarkeit, würde ich vom Bug Out in dieser Form Abstand nehmen.


    Die Rechnung fällt vielleicht etwas besser aus, wenn der Bug-Out-Ort ein ohnehin zur Erholung genutztes Ferienhaus ist, das ein wenig in diesem Sinne optimiert wird. Aber ein reiner Bug-Out-Stützpunkt, der für nichts anderes zu gebrauchen ist, scheint mir vom Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen her wenig attraktiv.

  • Es stellt sich doch an diesem Punkt die Frage, ob und wo hat man eine Bug Out Location ?
    Es ist sicherlich schwer ohne einen geplanten Zufluchtsort und dem Vorsatz nicht im Wald zu verschwinden ein Bug Out durchzuführen.


    Hier bleibt sicherlich nur die situative Entscheidung wie / wo und ob man einen Bug Out umsetzt.
    Das ganze ist sicherlich in erster Linie vom Ereignis/Szenario abhängig. So wird sich bei räumlich begrenzten Ereignissen immer eine Ausweichlokalität finden. Auch wenn das ganze im Zweifel ein Hotel am anderen Ende der Republik ist.
    Jedoch bei Flächenlagen (wie Spannungs- und oder Verteidigungsfall oder gar europaweite/globale Ereignisse wie Finanzcrash etc.) wird das ganze extrem schwer einen Bug Out ohne SO durchzuführen.


    Hinzu kommt das viele nicht wissen, das es im Spannungs- und V-Fall in D sogenannte Notstandsgesetze gibt wie z.B. das Arbeitssicherstellungsgesetz. So kann hier eine gesetzlich Verpflichtung zu Arbeitsleistung ein Bug Out Plan durchkreuzen.


    Wie VOSSI bereits ausführte ist die Informationsbeschaffung und dessen richtige Beurteilung das A und O ob man ein BUG OUT überhaupt durchführen sollte.
    Im Endeffekt gilt solange ein Bug IN, soweit dies eine Sicherstellung der Grundbedürfnisse möglich macht. Ist zum Beispiel die Sicherheit nicht mehr gewährleistet, so lässt sich mit Sicherheit eruieren wohin man "fliehen" sollte.


    Mit einem geplanten Bug out hat dies dann aber nix zu tun.
    Einen Plan ohne Zufluchtsmöglichkeit aufzustellen halte ich für schlicht unmöglich. Bei der Wahl einer Örtlichkeit für eine BoL sollte man die üblichen Grundsätze berücksichtigen:


    - Weg von Orten strategischer Bedeutung
    - Weg von Ballungszentren und Großstädten
    - Wasserversorgung vor Ort
    - Gefährdung der BoL durch mögliche große Naturkatastrophen möglich ? (d.h. über 400m N.N.)

    usw.

  • Grübelzahl: Uups, das mit den Notstandsgesetzen hatte ich garnicht auf dem Zettel. Das heißt ja im Klartext: Im Falle des Aufsuchens der BoL werde ich ja fahnenflüchtig, was noch zu anderen unagenehmen Folgen führen würde. Neuer interessanter Aspekt! Das muss ich erst einmal drüber nachdenken.


    Für einen Anfänger wie mich: Wofür steht die Abkürzung SO? (Danke schon einmal, dass ihr mich nicht dumm sterben lasst)


    TID: Wenn man flexibel bleiben will und die Kohle nur einmal ausgeben kann, dann bleibt ja eigentlich nur ein alter Wohnwagen o.ä. Klar ist das alles geldabhängig,aber Grübelzahlhat es ja schon angedeutet, man könnte ja auch in ein Hotelam andern Ende der Republik. Dies klappt dann aber nur bei einer lokal begrenzten Katastrophe. Im Verteidigungsfall sieht die Geschichte dann wieder anders aus. Dann müßte man "abtauchen".


    Asdrubal: Ferienhaus gut und schön, die Erreichbarkeit wird mit steigender Entfernung aus den von Dir genannten Gründen immer schlechter. Mein größtes Problem bleibt der große Fluß...


    littlewulf: Auch ein interessanter Ansatz. Schade dass ich im Süden der Republik keine Verwandschaft habe...


    Vossi: Also ich würde mein Heim wirklich nur in der allergrößten Not verlassen. Und dann im Ernstfall "entschlossen und entschieden zu handeln" setzt dann ja auch eine gewisse hellseherische Fähigkeit :face_with_rolling_eyes: voraus. Wann ist es besser zu gehen und ist es noch nicht zu spät. Das ist sehr spannend. Zu früh und sicher reisen und einen Rauswurf im Job zu provozieren, wenn das erwartete Szenario doch nicht eintritt oder warten bis der Fallout an die Tür klopft.


    Hoffe ich habe keinen vergessen. Vielen Dank schon einmal für eure Anregungen.


    Gruß Oliver

  • Moin Fisherman,


    also SO bedeutet ganz einfach Sicherer Ort.
    Halt ein Ort der eine Bug Out Location sein kann, aber noch besser ein eine gut überlegte Bug In Location ist, die ein dauerhafter Wohnort sein sollte.
    Ein Zuhause das mit etwas Tuning gegen die meißten Szenarien gewappnet ist und wo ein BugOut wirklich nur als aller letztes Mittel nötig wird.


    Was das BugOut Charing angeht habe ich nicht unbedingt Familie gemeint.
    So etwas kann man auch durch gute Vernetzung erreichen. Du wirst bald feststellen das dies hier tatsächlich ein ganz besonderes Forum ist in dem sich schon viele reale Freundschaften und kleinere Nezwerke gebildet haben wo man sich untereinander beisteht.


    Einen schönen Gruß
    littlewulf

    1800 wie 2021 = 1Oz Gold = 1 Maßanzug! Geld ist übrigens aus Papier.

  • Zitat von Fisherman;260056


    Asdrubal: Ferienhaus gut und schön, die Erreichbarkeit wird mit steigender Entfernung aus den von Dir genannten Gründen immer schlechter. Mein größtes Problem bleibt der große Fluß...


    Eben, deshalb mein Tipp: Lass es bleiben und bereite dich besser zu hause gut vor.

  • Zitat

    - Weg von Orten strategischer Bedeutung
    - Weg von Ballungszentren und Großstädten
    - Wasserversorgung vor Ort
    - Gefährdung der BoL durch mögliche große Naturkatastrophen möglich ? (d.h. über 400m N.N.)


    400m N.N.? Da sieht man wieder wer wirklich im Flachland wohnt... Für die meisten Schweizer ist dies eine normale Höhe, so ganz ohne spezielles Risiko..... :devil:

  • Moin @ll,


    nun, ich denke offen gestanden gar nicht mehr über ein Bug Out / Vorbereitung einer BOL nach!


    Auch wenn weder mein noch der Beruf der Mutter meiner Kinder heute mehr im Melderegister erfasst sind, so sind wir doch beide hier im Ernstfall gebunden. Das ist halt so bei Berufen im Gesundheitswesen ...


    Und von akuten kriegerischen Auseinandersetzungen gehe ich im Europa der Jetztzeit absolut nicht aus. Wenn es zu einer Phase gewaltsamer Konflikte kommt, so sind die IMVHO eher im Bereich von völkerwanderungsgenerierten Unruhen, Terror o.ä. zu erwarten, alles aus der riesigen Auswahl asymmetrischer Konflikte. Damit hat man weder einen definierten Frontverlauf noch eine klare "Freund-Feind-Kennung", was eine Fluchtbewegung marginal erschwert ...


    Vor allem dürften diese in Europa in einer Flächenverteilung stattfinden, dass eine BOL schwerlich auf dem Landweg erreichbar sein wird.


    Bleiben noch die (Manmade) Natural Desaster. Bei einem AKW-Unglück kann der Fallout auch riesige Flächen in Richtungen erfassen, die schwer vorherzusehen sind. Das hat uns Tschernobyl gelehrt (wird nur gerne vergessen).
    Unfälle in Chemiekonzernen (und da hat es hier in der Region so den einen oder anderen) können da im Nahberich erhebliche Virulentenz erreichen, dies ist dann allerdings i.d.R. mit kurzfristigen, zeitlich limitierten Evakuierungen verbunden - das würde ich jetzt nicht als Anlass für eine große BO-Aktion nehmen. So weit zur Abteilung Manmade.
    Was wäre dann noch? Sturmkatastrophen, Brände, Überschwemmungen ... alles zeitlich und örtlich limitierte Ereignisse, wenn wir von den dauerhaften Folgen eines Anstiegs des Meeresspiegels einmal absehen. Bis mich der hier vor Ort trifft, sind die Spitzen des Kölner Doms bereits unter Wasser und Koblenz hat einen Seehafen, auch wenn ich nicht auf 400 m ü.N.N. bin! :devil:
    Bleiben das Abbrennen meiner Wohnung und der kapitale Sturmschaden, der dieselbe unbewohnbar macht. Für mich beides keine Szenarien, die Region zu verlassen. BO ja, aber entweder zeitlich oder örtlich limitiert. Retten, was zu retten ist, den Rest trägt die Versicherung - ideelle Werte einmal außen vor gelassen.


    Die weiteren hat TID ja bereits die wesentlichen K.O.-Kriterien präzise zusammengefasst - ich muss dem Beitrag noch ein Danke anklicken ... :Gut:


    Da bleibt am Ende des Tages nur der Grundsatz, der sich auch bei einigermaßen arbeitsintensiveren Einsätzen immer wieder bewährt hat: Leben in der Lage!


    Das bedeuten gute Vorbereitung, solide Materialversorgung und flexibles Handeln - im Preppingbereich nichts anderes als Training von Skills, Vorratshaltung und gute, vielseitige Ausrüstung und flexibles Handeln...


    Jaws - Klar, aber auch hier im "Flachland" hat es Vorteile: Uns fallen statistisch deutlich wenigen Felsen auf den Kopf. Wenn das für Euch nicht als spezielles Risiko gilt - als Normalfall wäre es mir schon recht unsympatisch ... :devil: SCNR


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Ich würde das Finanzamt vorschlagen.
    Da wo keiner hin will und wo es nichts zu holen gibt.

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • littlewulf: Das mit den Netzwerken hört sich spannend an. Da eine Freundschaft wachsen muss, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass eine sehr gute Freundschaft über das Netz entstehen kann. Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren. Achso, danke noch für‘s aufklären :winking_face:


    Asdrubal: Also mit SHTF meine ich wirklich Shit... und zwar so viel, dass man das Zuhause verlassen muss. Mir ist auch viel wohler in meiner gewohntem Umgebung, ich würde das BO auch soweit wie möglich nach hinten hinausschieben.


    ksbulli: Die Manmade deasasters habe ich jetzt einmal aussen vor gelassen. Bei einem AKW Unglück hätte man ja ggf. „alle Zeit der Welt“ in eine andere Gegend zu ziehen, sogar mit staatlicher Unterstützung.
    Hausbrand, Sturmschäden etc. sind zwar ärgerlich aber versichert, das sehe ich so wie Du.


    Anders sieht es aus bei einer kriegerischen Handlung. Bei dem was unsere kaputtgesparte Bundeswehr noch entgegen zu setzten hat (alles was noch funktioniert ist ja auch noch im Auslandseinsatz), wäre das fast ein Spaziergang von der einen Seite der Republik auf die andere. Und die Kriegsgefahr sehe ich gerade in der heutigen Zeit höher als bisher. Der Westen hat den Osten soweit gereizt und in die Enge getrieben, wenn da jetzt in den USA dieser Cowboy an die Regierung kommt und mit den Muskeln spielen will, kann das schnell ins Auge gehen. Das mit der Ukraine sehe ich als „Verzweiflungstat“ an, ich kann das auch nicht gutheißen und bin nicht pro-russisch, aber ich kann diese Handlungweise verstehen: Erst Jahre lang von Freunden umgeben und jetzt rückt nach und nach die NATO immer weiter an die Staatsgrenzen. Mit Muskeln spielen lassen meine ich z.B. könnten die USA wieder Werbung in den baltischen NATO.Partnerstaaten für einen gegen Russland gerichteten Raketen Abwehrschirm machen (wegen der Ukraine-Geschichte), auch beliebt sind Manöver mit US-Soldaten in der Nähe der russischen Staatsgrenze... soetwas schürt Ängste im Osten, der Osten macht eine schärfere Übung und so fort... bis einer die Nerven verliert.


    @All: Wie weit sollte man eurer Meinung nach von strategisch wichtigen Orten (also auch Militär) und Ballungszentren entfernt sein?


    Gruß Oliver

  • Das Verhalten bei kriegerischen Auseinandersetzungen hängt von ziemlich vielen Variablen ab, so dass man da imho kaum etwas Allgemeingültiges schreiben kann: Halte ich mich verdeckt oder versuche ich Einfluss auf den Konflikt zu nehmen? Zu Gunsten der eigenen oder der gegenerischen Streikräfte? Entziehe ich mich einer Verpflichtung zum Militärdienst oder komme ich ihr nach? Ist es ein konventioneller Krieg oder wird er mit ABC-Waffen geführt? Was sind ie politischen Ziele der beteiligten Parteien? Ist die Fronstellung relativ klar oder gibt es unübersichtliche ireguläre Kräfte?

  • Zitat von Fisherman;260242

    littlewulf: ...
    Anders sieht es aus bei einer kriegerischen Handlung. Bei dem was unsere kaputtgesparte Bundeswehr noch entgegen zu setzten hat (alles was noch funktioniert ist ja auch noch im Auslandseinsatz), wäre das fast ein Spaziergang von der einen Seite der Republik auf die andere. Und die Kriegsgefahr sehe ich gerade in der heutigen Zeit höher als bisher. Der Westen hat den Osten soweit gereizt und in die Enge getrieben, wenn da jetzt in den USA dieser Cowboy an die Regierung kommt und mit den Muskeln spielen will, kann das schnell ins Auge gehen. Das mit der Ukraine sehe ich als „Verzweiflungstat“ an, ich kann das auch nicht gutheißen und bin nicht pro-russisch, aber ich kann diese Handlungweise verstehen: Erst Jahre lang von Freunden umgeben und jetzt rückt nach und nach die NATO immer weiter an die Staatsgrenzen. Mit Muskeln spielen lassen meine ich z.B. könnten die USA wieder Werbung in den baltischen NATO.Partnerstaaten für einen gegen Russland gerichteten Raketen Abwehrschirm machen (wegen der Ukraine-Geschichte), auch beliebt sind Manöver mit US-Soldaten in der Nähe der russischen Staatsgrenze... soetwas schürt Ängste im Osten, der Osten macht eine schärfere Übung und so fort... bis einer die Nerven verliert.


    ...


    Gruß Oliver




    Bitte keine politische Diskussion, solche Absätze schreien nach einer Klarstellung!

  • Hallo zusammen,


    bei mir sind ein paar Dinge zusammen gekommen, die mich nachdenklich stimmen:


    Da ist zunächst einmal der Flüchtlingsstrom nach Europa.


    Wie man hört, werden die Leute an den Grenzen inzwischen systematisch "gefilzt" und alles das einen gewissen Wert übersteigt, wird ihnen, "zum Wohle der Allgemeniheit", abgenommen.....


    Selbst wenn nun hier jemand mit seinen gesamten Ersparnissen - wie hoch und in welcher Form auch immer, nach EU hereinkommen wollte, würde ihm das "zwangs-enteignet"....


    Nun ja, die Flüchtlinge haben es hier je wohl immer noch vergleichsweise gut (es zischen ihnen zumindest mal keine Bomben um die Ohren....), aber sie sind vollständig aus ihrem Kultur- und Freundeskreis heraus gerissen und bewegen sich hier auf Sozialhilfeniveau). Ob wir als EU angehörige woanders so einen Aufnahme finden würden ? - Ich bezweifle das ....


    Stellt Euch mal vor, wir hätten in EU die "K.... am dampfen" und wir wollten mit gut ausgerüsteten Fahrzeugen, Anhängern, unseren Ersparnissen, oder was auch immer, uns "aus dem Staub" machen....


    Wie lange hätten wir unsere Ausrüstung, Ersparnisse und sonstige Dinge, die wir uns zusammengesucht haben und natürlich dafür hart gearbeitet haben, wohl noch ? .....


    Einen weiteren Anstoß zum Nachdenken war für mich ein Film aus einem Bezahlfernsehsender über die Afrika Zeit des Brasilianischen Fotografen Sebastiao Salgado. Er hatte sehr eindrucksvolle Bilder der Flucht und Migration aufgenommen von Afrikanern die in Zentralafrika vor Kriegen und anderen Unbilden (vor Jahren) geflohen sind.


    Ein paar Eindrücke findet man ansatzweise hier:


    https://www.google.de/search?q…iao+salgado+flucht+bilder


    Wenn man diese Zustände und die Verfassung der Leute sieht, frage ich mich, ob wir so ein reelles "Flucht-Szenario" aus unserer heutigen Perspektive hinten dem Computer im warmen Sessel und mit randvoll gefüllten Bäuchen überhaupt richtig beurteilen / einschätzen / abstrahieren können....


    Letzen Endes komme ich zu dem Schluss, dass eine richtige "Flucht" über längere Streken und Grenzen wohl nur mit einer minimalsten Ausrüstung möglich bzw. sinnvoll sein kann, wenn man nicht rechtzeitig "vor dem großen Treck" aufbricht... .


    Die Dinge die man für ein halbwegs "vernünftiges Leben" (nicht eines in so in einem Auffanglager oder was immer staatlich reglementiert ist) haben will, muss man sich wohl zwangsweise vorher an diesen Ort / mehrere Orte bringen, damit man sie nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an der nächsten Kontrolle Grenze abgenommen bekommt.... "zum Wohle des Volkes"....wenn die K... am Dampfen ist.


    Sofern dieser Ort in dem dann herrschenden "Chaos" der Richtige Fluchtort war.....


    Daher müssen solche Vorkehrungen wohl rechtzeitig, und nicht für jeden offensichtlich einsehbar, getroffen werden.


    Der beste Ort um etwas "in Sicherheit" zu bringen ist mMn die Umgebung in der man sich auskennt und ggf. auf Freunde / Verwandte etc. zählen kann, die ggf. drauf aufpassen....


    Und man muss natürlich auch darauf aufpassen, dass sich nicht Mäuse, Motten oder sonstiges Ungeziefer darüber her machen....


    Versucht mal 10 Tage irgendwohin in die "Pampa" zum Camping zu gehen, nur mit den Sachen, die ihr mitgenommen habt, ohne was nachzukaufen.... Selbst diese Logistik ist nicht ganz einfach.....
    Das sollte man mal probiert haben, damit man weiss, was ggf. fehlt....


    Das wären meine 2 Cents zu der dem Thema..., wie seht Ihr denn das ?



    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Wenn man ins Ausland will, stellt sich erst mal die Frage, ob man noch geordnet auswandern kann oder ob man wirklich fliehen muss. Solange man auswandern kann, ist man damit sicher besser bedient. Nur kommt es dabei auf die politischen Bedingungen im abgebenden und im aufnehmenden Land an sowie auf die persönliche vor allem finanzielle Vorbereitung an.


    Wenn man mal die Vertreibung der Juden und anderer unliebsamer Gruppen im "Dritten Reich" betrachtet, dann gab es durchaus Phasen, in denen die Auswanderung aktiv gefördert wurde und dann wieder unterbunden. Den Leuten wurde in verschiedenem Umfang ihr Besitz abgepresst, allerdings gab es am Anfang durchaus noch Möglichkeiten, Geldmittel im Ausland in Sicherheit zu bringen.


    Auf der anderen Seite gab es bei den Aufnahmeländern in verschiedenen Phasen verschiedene Herangehensweisen, von Kontingentierung über die Notwendigkeit eine inländischen Bürgern, eines nachgewiesenen Arbeitsplatzes oder eines Vermögens, Vorzugsbehandlung für Wissenschaftler, Kulturschaffende oder politisch Erwünschte, humanitäre Erwägungen (Aufnahme jüdischer Kinder in Großbritannie und Skandinavien), etc.


    Ganz arm waren schließlich diejenigen dran, die man nicht mehr rauslassen sondern lieber umbringen wollte und die auch kein anderes Land aufzunehmen bereit war. Denen hat es dann auch nicht mehr viel gebracht, wenn sie noch eine Handvoll Goldmünzen dabei oder über ein Konto irgendwo im Ausland verfügten. Natürlich waren die Habenichtse noch schlechter dran.

  • Es gibt ein gutes Sprichwort (eigentlich bezogen auf den Börsenhandel):


    If you panic, panic first.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo zusammen,


    ich finde das Thema BugOut immer schwieriger.
    Die "romantische" Vorstellung wenn es knallt geht's in den Wald lasse ich als unrealistisch gleich mal raus.
    Einen SO als dauerhaften Wohnsitz zu haben ist eine schöne Vorstellung und bestimmt je nach Ausgangslage möglich. Ich denke persönlich ein Leben auf dem Land ist der Stadt aus Sicherheitsaspekten vorzuziehen, weil es mM in der Stadt egal bei welchem SHTF zuerst ungemütlich wird. Von daher wäre es natürlich immer ein Ziel sich, wenn ein Landleben nicht möglich ist, eine BO Möglichkeit auf dem Land zu schaffen.
    Aber je nach SHTF bringt auch das nicht unbedingt Sicherheit, wie oben schon erwähnt, stellen sich diverse Unkalkulierbare Faktoren ein (fallout, Erreichbarkeit, etc.) daher würde ich eher nicht dazu raten sich für viel Geld einen Ort auf dem Land zu suchen, der nur als SO dient. Eher als Ferien/Wochenend Domizil, dann hat man im normalen Leben auch großen Nutzen davon!


    das mM nach beste für die Vorbereitung ist ein funktionierendes Netzwerk. Das müssen keine "Prepper" sein. "Normale" Freunde, Familie, etc. auch das sind gute funktionierende Netzwerke!
    Im Idealfall kann man diese Netzwerke auch sensibilisieren und zum Prepper bringen. Da ist zumindest das Vertrauen schon mal vorhanden was grad im SHTF das wichtigste sein wird!

  • @ Peterlustig


    Gerade weil es nicht einfach ist wird viel darüber diskutiert. Es ist ein kontroverses Thema mit sehr vielen unterschiedlichen Ansprüchen, Möglichkeiten, Szenarien, Wünschen und ebensovielen Lösungsansätzen.


    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Meisten hier Diskutierenden wie ich selber auch jederzeit das eigene Bett im geheizten Heim einem luftigen Tarp vorziehen. Ich jedenfalls gestehe mir mein Weicheisyndrom ein. Wenn wir wirklich nur im Wald leben wollten, so bin ich mir sicher, das dies schon geschehen wäre.


    Es geht hier ja auch nicht darum, das traute Heim beim geringsten Anzeichen von Problemen zu verlassen, sondern um die Möglichkeiten wenn wirklich die ganz grosse Katastrophe eintritt und es wirklich darum geht, zu leben, bzw. überleben oder ins Gras zu beissen.


    Aber ich gebe Dir durchaus recht, ein persönliches Netzwerk kann in einer solchen Situation durchaus hilfreich sein.