Bundesregierung erwägt offenbar Bargeld-Obergrenze von 5000 Euro


  • Ich sehe da schon eine große Angst vor Überwachung.
    Ich frag mal:
    Wer durchleuchtet?
    Wer schaut nach? und vor allem wen interresiert es?
    Wer sitzt hinter den Kameras?


    Solange die Daten dort bleiben wo sie hin gehören sehe ich da jetzt nicht wirklich ein Problem. Und sie gehören eindeutig zur Exekutive, sonst nirgendwo hin.
    MMN ist es wichtiger dafür zu sorgen, daß diese Daten rechtmäßig verwendet und nicht dafür, daß sie gar nicht erst erhoben werden.


    Denn eines ist schon auch klar, durch die Verhinderung wird dem Verbrechen Tür und Tor geöffnet, oder glaubt ihr im Ernst nur weil keiner eine Überwachungskamera am Bahnhof aufstellt wird dort keiner mehr überfallen/ beraubt/ vergewaltigt?
    Oder weil der Bargeldverkehr nicht auf 5000€ beschränkt wird, wird keiner mehr ausgeraubt, reingelegt? (Was du hast mir 5000€ gegeben? Niemals...)


    mir fällt gerade das Facebook Urteil ein: http://www.faz.net/aktuell/wir…as-internet-13841520.html
    Genau das selbe gilt auch für staatliche Einrichtungen.

  • Die Daten bleiben aber nicht da, wo sie hingehören.
    Beispiel?
    http://www.heise.de/newsticker…ntendaten-ab-2176983.html


    Auch eingeführt um den pöhsen Terror abzuwehren (kennt den eigentlich einer persönlich? Wie ist sein Nachname? Terror Müller?).
    Und im Laufe von ganz wenigen Jahren munter aufgeweicht.


    Das ist nur ein Beispiel. Warten wir mal ab, wie lange es dauert, bis die Vorratsdatenspeicherung auch für andere Zwecke genutzt wird. Oder die Maut-Brücken zur Fahnung (nach bestimmten Nummernschildern). Oder die lustigen, kleinen Kameras landesweit mit OCR-Systemen ausgestattet werden. Guckt Euch doch mal an, was an den Außengrenzen des Schengenraumes für Systeme stehen. Kameras + Software zur Erkennung von Nummernschildern, Fahrzeugtyp (Marke, Modell), Gesichtserkennung für Fahrer + Beifahrer - und das alles automatisiert. Ist nur eine Datenbankabfrage entfernt von der Kontrolle des Fahrzeugs (Gestohlen? Nummernschilder echt?) und der Insassen (Fahndungsliste?).


    Nochmal zum Bargeld:
    Der größte Punkt ist doch, dass die Banken sich gesundstoßen werden. Kaum ist das Bargeld weg, braucht jeder ZWINGEND ein Konto. Steht irgendwo, dass dieses Konto kostenfrei sein muss?
    Die Banken haben in den vergangenen Jahren schon viele Klagen gehabt, dass die Gebühren überzogen waren, rechtswidrig Gebühren erhoben wurden oder falsch erhobene Gebühren nicht zurückgezahlt werden. Glaubt einer von Euch, dass sich das bessern wird?
    Ich glaube ja, dass die Banken dann anfangen für jede Transaktion Gebühren zu erheben. Ist doch bei Kreditkarten auch üblich....
    Dann werden die Minus-Zinsen eingeführt - natürlich nur auf Druck der Regierung *hüstel*
    Logischerweise wird für die Sicherheit des System nur das absolut erforderliche Minimum ausgegeben (so wie z.B. schon bei den Geldautomaten seit Jahrzehnten üblich).


    Und dann, dann kommen tatsächlich die pöhsen Terroristen und zerstören unseren Staat - indem sie das Geldtransfersystem einfach blocken oder plätten. Wie das gehen soll? Einfach mal beim Chaos Computer Club anfragen...
    Sogar ich (und ich bin kein Security-Spezialist) hätte da ein, zwei Ideen.


    Dann ist der landesweite Ausfall des Bezahlsystems auf einmal da. DAS wird dann natürlich viiiieeeel besser sein, als das blöde Bargeld weiter mitzuschleppen (ja, das war ironisch).

  • Zitat

    Die Daten bleiben aber nicht da, wo sie hingehören.
    Beispiel?
    http://www.heise.de/newsticker/meldu...b-2176983.html


    Dann sollte man vielleicht dafür sorgen, daß sie dort bleiben? Was ist jetzt falsch, daß die Banken die Daten haben, oder das die Ämter sie abfragen können? Na? Ich tippe aufs Zweite.


    Zitat

    as ist nur ein Beispiel. Warten wir mal ab, wie lange es dauert, bis die Vorratsdatenspeicherung auch für andere Zwecke genutzt wird. Oder die Maut-Brücken zur Fahnung (nach bestimmten Nummernschildern). Oder die lustigen, kleinen Kameras landesweit mit OCR-Systemen ausgestattet werden.


    Für welche Zwecke denn?
    Und ich persönlich hoffe ja schon, daß die Maut Brücken zur Fahndung nach Kriminellen schon heute eingesetzt werden. Was hättest du so generell dagegen?


    Zitat

    Logischerweise wird für die Sicherheit des System nur das absolut erforderliche Minimum ausgegeben (so wie z.B. schon bei den Geldautomaten seit Jahrzehnten üblich).


    Kannst du das näher erklären?


    Was hindert Banken daran schon heute diese Gebühren zu erheben? Genau, nichts, oder findest du nur einen Grund der wegfallen würde sollte es kein Bargeld mehr geben. (btw auch heute brauchen schon zumindest 99% der Bürger ein Konto. Schon allein für Gehalt, Pension, Harz4....)



    Das sind doch alles nur Halbargumente die schön populistisch klingen. Genauer hinterfragt lösen sich so gut wie alle in heiße Luft auf. Aber Hauptsache mal rausposaunt. Irgendwer glaubt den Mist schon... Ich bin hier raus, da eine Diskussion eigentlich gar nicht möglich ist.


    Gruß
    Gerald

  • ...@ DerGerald


    Ich kann deine Meinung durchaus Verstehen, als an das gute glaubende, gesetzestreuer Bürger macht das auch alles
    Sinn, was da als "zum Schutz der Bevölkerung" proklamiert wird.


    --------------------------------------------------


    Ich für meinen Teil bin halt einfach nicht so optimistisch, für mich sind da einfach zu viele Unwägbarkeiten drin enthalten, und immer wenn ich mir irgendeine sache genauer ansehe stinkt die ganze Sache, und leider sind die kreativen Gedanken der "Staatslenker" teils so perfide, das ich mich diesen Dingen erst gar nicht aussetzen möchte, deshalb lehne ich das einfach strickt ab!


    Den 15%, die der Bürger unter "Vorteilen" verbuchen kann/soll stehen meißt auf lange Sicht gesehen 85% Ungewisses/Nachteile gegenüber, auch wenn nicht auf Anhieb sichtbar....


    Und das heißt für mich, das ich mich auf den Versuch einfach nicht einlassen möchte!


    -----------------------------------------------


    Es gab auch mal eine nette Geschichte mit einem Hirtenjungen und auch ein Sprichwort dazu: "wer einmal lügt...."


    ------------------------------------------------


    Ich werde mich nun auch aus diesem Thread raushalten, da bis auf die Aufregung über die kommenden Dinge hierdurch eh keine Änderung stattfinden wird....


    Vielleicht werden dadurch zumindest ein paar Schlafschafe aufgeweckt, dann hat er seine Schuldigkeit getan....


    Gruß EZS

  • [QUOTE=DerGerald;261590]Ich sehe da schon eine große Angst vor Überwachung.
    Ich frag mal:
    Wer durchleuchtet?
    Wer schaut nach? und vor allem wen interresiert es?
    Wer sitzt hinter den Kameras?


    Naja Gerald,


    die Vergangenheit zeigt uns ja, dass man erfasste Daten auch nachträglich noch zweckentfremden und missbrauchen kann.
    Ohne die Hollerith-Maschinen hätten die Nazis die Juden bei weitem nicht so präzise und bequem ermitteln können.
    Bei der Erfassung der Daten hätte sich damals auch niemand vorstellen können, für welchen abartigen Zweck diese mal verwendet werden.
    Weist Du, wer in zehn Jahren in Europa regiert und wer dann Zugang zu den bereits gesammelten Daten hat?

  • Zitat von tomduly;261518

    Ich bin ja in der "Kommunalpolitik" ein wenig aktiv (Gemeinderat, parteilos) und sehe, dass man selbst als kleines Rädchen persönlich durchaus Dinge beeinflussen kann, es ist aber auch mit Arbeit verbunden und ner Menge Zeit. Und als normaler Bürger hat man auch durchaus Möglichkeiten, sich in behördliche Entscheidungsprozesse einzubringen und Einfluss zu nehmen.


    Hallo Tom !


    Danke das Du "mich" so ausführlich beantwortet hast !
    Das zeigt mir das Du einer der wenigen (Lokal) Politiker bist die sich Ihre Informationen nicht nur vorgekaut aus fragwürdigen Quellen servieren lassen,Du lauscht an der Basis :winking_face:


    Du hast mit dem Satz den ich oben zitiert habe leider Öl in mein Feuer gegossen,in nicht unerheblicher Menge.


    Um etwas beeinflussen zu können müsste ich - der einem handwerklich-gewerblich-kaufmännischen Beruf nachgeht- eine Menge Zeit haben um die Arbeit der Einflussnahme durchzuziehen.


    Bei etwa 12 h täglich und einem Berufsbild das es eigentlich gar nicht gibt habe ich nichtmal die Regelmässigkeit als Luxus die es mir erlauben würde mich in ein politisches Amt wählen zu lassen...Keine Zeit dafür um an Veranstaltungen bzw. auch mal einer Sitzung des Gemeinderates teilzunehmen.
    (Der möglichen Einflussnahme wegen )


    Einzige Ausnahme bleiben die Wahltage,nur leider habe ich da seit längerem k e i n e Partei mehr gefunden deren Programm ich vollumfänglich unterstützen würde...


    Das Du als parteiloses Mitglied im Gemeinderat sitzt spricht doch Bände !


    Meine Schwester hat neben einer ähnlich umfangreichen beruflichen Tätigkeit wie ich für eine der 3 grossen Parteien für unser Bürgermeisteramt kandidiert...
    Es ist damit geendet das nach erfolgreichem Einzug in den Gemeiderat ect. ihre Gesundheit nicht mehr mitgemacht hat.
    Dann hat sie das Amt zu Gunsten von Arbeit und Einkommen wieder an den Nagel gehängt.


    So geht es vielen Leuten.


    Durch diese Problematik ist in der Repräsentanz der Bevölkerung in allen politischenen Ebenen eine völlige Schieflage entstanden.


    Selbstständige / Handwerker/ Kleinunternehmer / (schein) Selbstständige sind nur im unteren 1-stelligen Prozentbereich im Bundestag vertreten.Aber 100% davon müssen mit Entscheidungen leben die sie so nie abgenickt hätten !


    Seit der ernsthaften Verbreitung der EDV wird auch der Datenhunger der Behörden und Behördenähnlichen Organisationen immer grösser,z.Zt. beschäftigen dich bei uns in dem 14 Mann Betrieb 2 Vollzeitstellen damit um


    - völlig schwachsinnige Anwesenheitslisten bezüglich des Mindestlohnes zu führen


    -Fahrerkarten sowie Kontrollgeräte auszulesen und - nicht elektronisch dokumentiert- schön sauber auf Papier ausgedruckt abgeheftet für Kontrollen vorzuhalten.( So ganz traut man der Eleltronik nicht wenn`s um Beweissicherung für Bussgelder geht..)
    - Dokumentationen über " Warenströme" zu erstellen-natürlich auch in Papierform- für Kontrollen vorzuhalten


    - Und etwa 32 weitere Behörden und Behördenähnliche die so etwas von uns verlangen.


    Ich bin gerne Bereit Dir per PN eine genaue Aufstellung dessen zukommen zu lassen.


    Eine Verdoppelung der Arbeit durch die elektronische Erfassung von jedem Kleinkram haben wir erreicht,vor etwa 15 Jahren haben die Papieraufzeichungen die wir angefertigt haben in 1/3 der Zeit abgearbeitet.


    Vielleicht bin ich ja auch nur zu blöd um die Verbesserung zu erkennen ?


    Wir arbeiten mit nicht ausgereiften EDV Systemen die wir -gesetzlich vorgeschrieben- zur Datenerfassung nutzen müssen .Zur Beweissicherung und Rechtskraft müssen wir aber alles in gewohnter Form auf Papier dokumentieren ?


    Es ist letztes Jahr ein 4-stelliges Bußgeld geflossen weil die Dokumentation - die Ausdrucke- beanstandet wurden !
    Da fällt es wirklich schwer eine Verbesserung zu Erkennen.


    Noch ein Beispiel :


    Die Online Zulassung für KFZ.


    Das funktioniert nicht,man muss sich mit einem elektronischen BPA idendifizieren,einen QR Code in sein Smartphone einscannen den man unter dem Landkreis-Dienstsiegel sowie auf der ZB Teil I freigerubbelt hat ...
    Dann könnte ich wenn ich denn ein Smartphone mit eingebauter Lesefunktion für Personalausweise hätte mein Auto vor einem Verkauf online Abmelden.


    Das ist aber -selbst wenn technisch möglich- nicht sofort wirksam,der Käufer fährt trotzdem mit einem auf mich zugelassenen Auto vom Hof.
    Durch eine Nachfragte bei der Zulassungsstelle wurde mir dann mitgeteilt das erst manuell durch einen Mitarbeiter nach anfertigen einiger Ausdrucke für das Archiv ( Datensicherung) der Vorgang abgeschlossen ist. (Werktags von 9-12.00)


    Eine Wiederzulassung online sei auch kein Problem.Man kann dazu dann seine Elektronische Versicherungsbestätigung sowie den QR Code aus seinen Fahrzeugpapieren verwenden.
    Um dann anschliessend mit den Kennzeichen zur Zulassungsstelle zu fahren und die nur einmal benutzbaren Dienstsiegel auf den Kennzeichen ersetzen zu lassen.Und sich einen neuen Fahrzeugschein -( mal wieder Papier) aushändigen zu lassen..


    Also ich verstehe auch hier nicht wirklich das ausser einer Verschlimmbesserung etwas erreicht wurde..


    Liegt aber wohl daran das ich zu genau hinsehe...


    So,das war jetzt völlig OT,aber es musste nur mal so als Beispiele raus :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Das Grundsatzproblem ist, dass wir in gewissen Maßen eine Schattenwirtschaft brauchen weil


    a) die Menschen nun mal nicht alle Heilige sind und sich auch nicht 100%ig in diese Richtung hin konditionieren lassen werden und


    b) die Schattenwirtschaft einen nicht unerheblichen Teil unseres Wirtschaftslebens ausmacht


    Unterbindet man durch totale Kontrolle die z.B. auch durch die Abschaffung des Bargeldes in Teilbereichen erlangt werden kann die Schattenwirtschaft, so wird auch der allgemeine Geldfluss sich im entsprechenden Prozentsatz verlangsamen bzw. dementsprechend wenige Dienstleistung nachgefragt werden. Bleiben wir als Erstes beim wirtschaftlichen Aspekt:


    Lieschen Müller will ihre Wohnung streichen lassen. Der gute Kumpel des Bruders ist Maler. Der macht das schwarz für die Hälfte des Preises, die eine Firma verlangen muss, alleine schon durch die im Lohn inkludierten Sozialabgaben. Lieschen Müller ist kleine Angestellte. Eine Firma für 1000€ kann sie sich nicht leisten, der Kumpel des Bruders tüncht ihr die Wohnung für 500€. Das ist schon Obergrenze ihres Budgets. Also holt sie 500€ von der Bank, der Bekannte streicht ihr die Wohnung und von den 500€ dackelt er los und holt sich beim Media markt einen neuen Flachbildfernseher. Was ist nun passiert?


    Das Geld ist schneller wieder im Umlauf. Dadurch, dass Lieschen Müller den Maler schwarz beschäftigt hat ist dieses Geld nun wieder im Fluss und der Maler sorgt für Arbeitsplätze im Media Markt, der Media Markt wiederum für Arbeitsplätze beim Spediteur der den Fernseher ankarrt, beim Fernseherhersteller etc. Ohne die Möglichkeit der Schwarzarbeit wäre die Arbeit eventuell erst ein paar Jahre später ausgeführt worden oder ganz spät, wenn sich schon die Tapeten von den Wänden rollen. Dieser prozentual nicht unerhebliche Effekt der Schwarzarbeit an der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (im Englischen Velocity bezeichnet) ist nicht zu unterschätzen. Es ist natürlich genauso schädlich, wenn Alles am Staat vorbei gemacht wird (siehe Griechenland) aber gewisse Ventile müssen in einer funktionierenden Wirtschaft erhalten bleiben und das bedeutet: Schwarzarbeit im Maßen ist für die Wirtschaft und die Gesellschaft gesund, es bedarf hier eines ständigen Austarierens. Unterbindet man das vollständig so schlagen positive Aspekte sehr schnell ins Gegenteil um. Und wie will man dem Maler der sich ein wenig dazuverdient moralisch erklären das er ein Schwerverbrecher ist, wenn Großkonzerne im Zuge der Steuervermeidung Milliardensummen am Fiskus vorbei legal über Ländergrenzen hinweg Transferieren können um Steuern zu sparen und das auch noch auf legaler Basis.


    Oder auch einfache gesellschaftliche Probleme die entstehen, wenn Bargeld komplett verboten werden sollte. Zigtausende Männer in der Bundesrepublik dackeln täglich zu Prostituierten. Nun wäre es natürlich blöd, wenn aus den Kreditkartenabrechnungen plötzlich der Nutten-Besuch ersichtlich wäre. Das aber die Leute unbeobachtet und nicht nach verfolgbar die Dienste in Anspruch nehmen können hat auch sein Gutes. Man stelle sich vor, das Gewerbe würde wegen der Nachverfolgbarkeit zusammenbrechen. Ich bin mir sicher im Gegenzug würden Vergewaltigungszahlen ansteigen.


    Wir brauchen sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich ein gewisses maß an Illegalität. Aber wie gesagt es muss in Maßen sein. So wie beim Wein: ein Gläschen max. am Tag.


    Wer die Schattenwirtschaft per se als etwas teuflisches abtut und probiert den gesetzestreuen immer Steuern zahlenden Einheitsmenschen zu erschaffen wird scheitern. Zwang und Druck haben noch nie nachhaltig eine Veränderung bewirkt, eher das Gegenteil.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • DU sagst es überdeutlich, Bärti.
    Kinderbetreuung im Notfall - also wenn Verdi sich wieder meinen Bürostresstag Nummer 1 für eine Machtdemonstration in der Kita wählt - war früher ein Anruf bei der Tagesmutter. Jetzt, mit transparenter Abrechnung Konto à Konto für jeden Termin, fehlt ihr (und mir) leider völlig die Motivation für diesen Job. Der bürokratische Aufwand für einen Tag Kitaersatz ist extrem geworden. Glücklicherweise sind meine Kinder jetzt aus dem ALter raus.
    Wohnung renovieren? Entweder ich mach es selbst, dann sieht es halt aus wie "Tapezieren für Dummies", oder es geht über den lokalen Tauschring oder es findet sich ein kompetenter Bekannter. Regulär ist es nur dann zu finanzieren, wenn es mein Arbeitszimmer betrifft.
    So zeigt sich gerade im Detail und Alltag die Diskrepanz im Leben zwischen Regierenden und Regierten.

  • Wen es interessiert hier mal ein älterer Aufsatz aus den 90er-Jahren zu dem Thema:


    https://mpra.ub.uni-muenchen.de/7224/1/MPRA_paper_7224.pdf


    Auch wenn man das Pamphlet nur mal überfliegt (einige Passagen sind grotten-langweilig) sieht man schön, wie hoch die Bedeutung der Schattenwirtschaft ist.


    "Einige prominente Ergebnisse (vgl. Abb. 3, Tab. 3): 42% der Bevölkerung sind in einem
    Haupterwerb tätig, 9,5% der Haupterwerbstätigen haben zusätzlich noch einen oder
    mehrere Nebenjobs. Fast jeder Fünfte (17,7%) der Befragten ist in mehreren Tätigkeitsbereichen
    (Haupterwerb, Nebenerwerb, Eigenarbeit) aktiv und wählt damit multiple Versorgungsstrategien.


    Fast 10% aller Bundesbürger (Erwerbstätige und Nichterwerbstätige) sind nebenerwerbstätig.


    Knapp die Hälfte dieser Personen (ca. 4,2% der Bundesbürger, Ca. 2,2
    Mio. Personen) geht dem Nebenerwerb in Form von Schwarzarbeit nach.


    Die ökonomische Bedeutung der schattenwirtschaftlichen Aktivitäten gemessen am zeitlichen
    Umfang und dem erzielten Einkommen (Eigenarbeit: erzielte Ersparnis gegenüber
    Marktbezug) wird in Tab. 4 verdeutlicht.


    Schwarzarbeit: In der Woche werden durchschnittlich 6,l Stunden (Männer: 4,5 Stunden;
    Frauen: 8,3 Stunden) schwarz gearbeitet (vgl. Tab 3). Daraus resultiert ein durchschnittliches
    Monatseinkommen von Ca. 420 DM (Männer: 294 DM; Frauen 601 DM).
    Deutlich wird damit ein höheres zeitliches Engagement der Frauen, das schließlich auch
    zu einem durchschnittlich doppelt so hohen schwarzen Einkommen hhrt wie das der
    Männer. Gemessen am durchschnittlichen monatlichen Netto-Einkommen aus einem
    Haupterwerb generell sind das immerhin ca. 24% und nach Geschlecht von deutlich
    unterschiedlichem Gewicht: Männer: 15%; Frauen: 47%.


    Die von den Befragten angegebenen Tätigkeiten in der Schwarzarbeit ergeben folgendes
    Aktivitätsprofil (vgl. Abb. 4, Wolff 199 1, S. 75): Handwerkliche Tätigkeiten (24%), der
    Baubereich (15%) und sonstige Dienstleistungen (15%) werden am häufigsten genannt.
    Es folgen Gartenbau/Landwirtschaft (1 2,7%), Raumpflege (1 1,1%) und Pflegen
    (10,2%). Zustellen (9,6%), Verkauf (8%) und Unterricht (7,l%) stehen neben Sonstigen
    Aktivitäten an letzter Stelle."


    Wie gesagt, die Studie ist aus den 90er-Jahren, ich denke aber das sich mit der Euro-Einführung und dem damit verbundenen Kaufkraftverlust und dazu noch mit der ganzen Leiharbeiter-Unsitte wo oftmals Hungerlöhne bezahlt werden sich die Zahlen eher noch weiter "verschlechtert" haben. Schattenwirtschaft ist für viele eben notwendig zum Lebensunterhalt. Es sind halt nicht nur Terroristen, Drogendealer und Kriminelle die das machen (müssen). Zerstört man das System vollends zerstört man auch Otto-Normal-Existenzen. Das Abwägen macht es halt....

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Wenn in D Parteien eine Politik machen, die von ihren Wählern von den Programmen her nicht mal mehr voraus geahnt werden kann,
    bliebt eigentlich nur noch Teetrinken bei ner tea-party in ner netten Schattenwirtschaft : no taxation , without representation ,
    wobei unter letzterem wohl nicht das 4 jährige Kreuzchenmachen gemeint ist.



    Frieder

  • Noch ein kleiner Gedankengang meinerseits zu dem Thema:
    Vor einigen Monaten gab es eine nette Entwicklung in Griechenland: Da durften die Leute mehrere Wochen und Monate plötzlich fast kein Geld mehr abheben von den Konten. Im Zusammenspiel damit bekommt so eine Grenze für Bargeldtransfers noch einen ganz anderen Beigeschmack.
    Nur mal so für diejenigen, die momentan versuchen das ganze zu verkaufen mit dem Argument, dass das Geld auf den Konten ja eh viel sicherer ist als unter dem Kopfkissen.


    Gruß
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    na klar, nicht nur die Besteuerung, sondern auch der einfache Bail-In ist ein Hintergedanke,
    wieso man uns das Bargeld langfristig nehmen wird.
    Den bösen Bankrun, den sowohl die Banken, als auch die Regierungen fürchten, wird es dann nicht mehr geben.


    Gruß
    maniacmantis

  • Das Problem liegt mMn auch darin begründet das unsere ohnehin schon fiktives Zahlungssystem auf Dauer komplett digitalisiert wird.
    Meine Sorge besteht u.a. auch darin was bei einem erfolgreichen Hackerangriff auf Rechenzentren (Stichwort: Cyberkrieg) oder einem Black Out passiert. Momentan kann man auch noch in solch einem Szenario mit den bunten Schuldscheinen Zahlen, aber was macht man sobald diese nicht mehr vorhanden sind?
    Mich bestärkt diese Entwicklung nur darin mein "Vermögen" mit Grund, Immobilien und Rohstoffen aufzubauen. Das war und wird immer einen Gewissen Wert haben.
    Mit ein wenig Geschäftssinn und Glück kann man so dank virtuellem Geld (Guthaben + Kredit) echte Wertschöpfung betreiben.


  • Personaleinsparung bei den Banken (weniger Schalterpersonal für Ein- und Auszahlungen) und durch die vermehrten "Plastik"zahlungen Mehreinnahmen durch Gebühren.

  • Die Gebühren für die Kartenzahlung sind für die Bankinstitute ein warmer Regen. Und zahlen tut es indirekt jeder Kunde. Kauft man im Supermarkt ein ist die rechnerische Durchschnittsgebühr die dem Händler in Rechnung gestellt wird schon im Verkaufspreis eingerechnet, der will ja nicht Nasse machen. Also zahlen wir alle schon jetzt für diese Dienstleistung, die den Banken die Arbeit eigentlich einfacher macht, eine wie ich finde Riesensauerei, aber die Boni müssen ja auch über solche Quellen erwirtschaftet werde. Hier mal ne ganz gute Übersicht über die Kartengebühren die indirekt IMMER jeder Kunde anteillig mitzahlt, man beachte die Tabelle am Ende:


    http://www.zahlungsverkehrsfra…/kosten-der-kartenzahlung


    Wenn man sich mal vor Augen führt, dass pro Tag zig Millionen mit Karte bezahlt werden und nur den geringsten Gebührensatz aus der Tabelle zu Grunde legt kann einem schlecht werden. Und wie gesagt ßelbst Barzahler zahlen das Anteilig, da die Verkaufspreisfindung in Form einer Mischkalkulation stattfindet, wo eben die Gebühren ein Teil von sind.......jau, unsere Welt ist doch schon ganz schön ungerecht......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich sehe das bezueglich Bargeldabschaffung so (manches kam hier auch schon vor):


    - Sagt jetzt bei 5.000 EUR keiner was, dann auch nicht bei den naechsten Schritten 4.000, 2.000, 100, kein Bargeld mehr - sowas passiert immer schleichend.
    - Vor zukuenftigen Steuern und Abgaben kann sich dann keiner mehr druecken, die Bank kann es dann einfach z.B. dem Finanzamt ueberweisen. Gibts nicht ? Doch, siehe Kapitalertragssteuer :winking_face:
    - Der Buerger wird immer glaeserner, schon jetzt nehmen Aemter reglm. Kontenabfragen vieler Buerger vor.
    - Wenn man dem Staat nicht in den Kram passt, kann man mit einem Klick von der Wirtschaftswelt abgeschnitten werden. Kein Zugriff auf das Konto, also keine Zahlungsmoeglichkeit.
    - Guthaben koennen mit Negativzinsen belegt werden. Man wird also genoetigt, sein Guthaben auszugeben - sparen wird unmoeglich.
    - Man wird noch abhaengiger von Technik und IT. Faellt die Verbindung zum Zahlungsanbeiter im z.B. Supermarkt aus, dann entfaellt das Abendessen eben.Auch wenn es uns nicht betrifft, ich sehe im Suppermarkt jedes Mal genug Leute, die nur fuer den aktuellen Tag/Abend einkaufen.
    - Was macht die alleinerziehende Mutter, welcher wegen Schulden beim Mobilfunkanbieter das Konto gepfaendet wurde ?


    Terroristen und Kriminelle werden immer einen Weg finden, da drum herum zu kommen - dafuer sind es ja Kriminelle. Leiden wird darunter wieder nur der Normalbuerger.

    NUNQUAM NON PARATUS