Bomben auf einem Flughafen hochgehen?

  • Hei,


    genau das war auch mein Gedanke. Es wird kaum am gleichen Ort eine weitere Bombe hoch gehen.
    Daher würde ich genau dorthin laufen. Dass man dann gleich Erste Hilfe leisten kann, ist ein guter Nebeneffekt!


    Wenn ich mir überlege, dass unter den Zivilisten ja auch noch die Attentäter sein könnten, und diese gesucht werden, dann halte ich jede Handlung für sehr risikoreich, wo man aus der Gruppe heraus sticht und auffällig wird. Das bedeutet auch eine Warnweste über zu ziehen. Denn ich als Polizei würde jeden erstmal in Gewahrsam nehmen, der auch nur irgendwie auffällig ist, in der Hoffnung, dass ich somit einen Attentäter mit erwische.



    Grüße,


    Tom

  • Nun, es ist durchaus riskant, an den Ort zu gehen, wo die Bombe hochging.
    Dort können nämlich gezielt die Ersthelfer und Rettungskräfte getroffen werden und somit wird diese Seite geschwächt.


    Moralisch ist dies eine andere Sache - das muss jeder mit sich selbst ausmachen.



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • DerGerald: Im Prinzip eine Möglichkeit, relative Sicherheit für sich persönlich herzustellen und versuchen, wenigstens den einem oder anderen noch zu helfen. Genau an derselben Stelle wird tendenziell eher nicht nochmal eine Bombe hochgehen, es sei denn, es sind mehrere zeitversetzt zu zündende Bomben im Vorfeld platziert. Ist wie mit Granatentrichtern: wenn man von Verdun absieht, ist man kurzfristig während eines klassischen Artilleriebeschusses in einem frischen Granatentrichter relativ sicher. Zumindest gewinnt man Zeit, sich die nächsten Schritte zu überlegen.


    Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass Terroristen es gezielt auf die Ersthelfer abgesehen haben könnten und diese dann mit Handfeuerwaffen unter Feuer nehmen.


    Eine Ausbildung als (Notfall-) Sanitäter ist aber grundsätzlich nicht verkehrt. Wissen und Kenntnisse beruhigen. :face_with_rolling_eyes: Wenn der Lehrgang planmäßig läuft, dann habe ich Mitte Juni meine Sanitäterausbildung beim DRK abgeschlossen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Zitat von AndreasH;267790


    Da ist eine " Flughafenperson" die in der Nähe eines - mutmasslich wenig benutzten Ausganges- rumsteht nur ein Schuss mehr aus der AK47 auf dem Weg zur Tür.


    Da kann man sich genausogut ein Fadenkreuz auf Brust und Rücken malen !


    Ich denke das hier normale Kleidung in gedeckten Farben am wenigsten Aufmerksamkeit erzeugt.



    Stimmt, ich weiss aus Erfahrung, dass Ziele in gedeckten, zum Hintergrund passenden Farben auch viel schwerer zu treffen sind, als deutlich in Leuchtfarben markierte Ziele. Eine Warnweste wäre das Letzte, was ich nach einem Anschlag tragen möchte.

  • Zitat von survival;267829

    Nun, es ist durchaus riskant, an den Ort zu gehen, wo die Bombe hochging.
    Dort können nämlich gezielt die Ersthelfer und Rettungskräfte getroffen werden und somit wird diese Seite geschwächt.


    Diese Bombe wird allerdings logischerweise nicht direkt bei der 1. platziert werden.
    Denn aus diesem Bereich werden die Opfer recht schnell gerettet werden, um sie an einen Sichtungs-/Behandlungsplatz zu bringen.


    Als potentielle Ziele für einen Zweitanschlag würde ich also eher den Behandlungsplatz, Bereitsstellungsraum etc. sehen.

  • Zitat

    Nun, es ist durchaus riskant, an den Ort zu gehen, wo die Bombe hochging.
    Dort können nämlich gezielt die Ersthelfer und Rettungskräfte getroffen werden und somit wird diese Seite geschwächt.


    Zitat

    Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass Terroristen es gezielt auf die Ersthelfer abgesehen haben könnten und diese dann mit Handfeuerwaffen unter Feuer nehmen.


    Weiß nicht. Ich habe zumindest nich nie davongelesen, daß auf die Hilfskräfte gezielt geschossen wurde bzw, daß eine Bombe erst hochgejagt wurde, als die Rettung an Ort und Stelle war. Gibt es dazu irgendwelche Berichte?
    Bis jetzt hab ich sowas nur in Filmen gesehen.

  • Da gibt es 1000 Berichte zu. In Israel z.B. ein sehr beliebtes Mittel zum Erhöhung des Colleteral Damage.
    Zu dem ganzen Thema gibt es sogar Kurse an der AKNZ wie man sowas erkennt und wie die taktischen Vorehensweisen der Hilfsdienste sein sollte wenn solche "second-blasts" zu erwarten sind.

  • Ich würde auf jeden Fall versuchen, mich von allen Routen und Orten fernzuhalten wo nach so einem Ereignis erwartungsgemäß die meisten Menschen sein werden.
    Genau dort würde ich nämlich den "Second Blast" erwarten.


    Wo Notausgänge und Löschmittel sind, sollte ein Prepper im Zuge seiner stetigen 'Situative Awareness' sowieso immer wissen ohne im Trümmerstaub und Rauch erst danach suchen zu müssen.

  • Zitat von Wolfshund;267850

    Diese Bombe wird allerdings logischerweise nicht direkt bei der 1. platziert werden.
    Denn aus diesem Bereich werden die Opfer recht schnell gerettet werden, um sie an einen Sichtungs-/Behandlungsplatz zu bringen.


    Als potentielle Ziele für einen Zweitanschlag würde ich also eher den Behandlungsplatz, Bereitsstellungsraum etc. sehen.


    Es geht nicht nur um weitere Bomben, sondern um anderen Möglichkeiten, wie z.B Gewehre, etc. mit denen auf die Helfenden, die zu den Verletzten eilen, geschossen wird. ( Werden kann)
    Wie TheHamster auch schreibt.


    Aber der Behandlungplatz, etc. ist sicher auch ein kritischer Ort, keine Frage.
    Je nach Anschlagsituation.



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Die erste Bombe geht da hoch wo sie den meisten Schaden anrichten kann. Die Zweite ebenfalls. Nämlich genau da wohin die Menschen flüchten würden. Wer dann noch die dritte Bombe geschickt zu plazieren weis kann einen maximalen Schaden verursachen.


    Z. B. Bombe 1 an den Eincheckschaltern. Bombe 2 etwas verzögert beim Hauptausgang und die dritte lässt man dann noch etwas später an dem Platz hochgehen, wo Einsatzkräfte und Sanis vorausichtlich die Verwundeten versorgen.


    Door Miesegrau


    Scheiß Spiel.....

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Zitat von DerGerald;267858

    Weiß nicht. Ich habe zumindest nich nie davongelesen, daß auf die Hilfskräfte gezielt geschossen wurde bzw, daß eine Bombe erst hochgejagt wurde, als die Rettung an Ort und Stelle war. Gibt es dazu irgendwelche Berichte?
    Bis jetzt hab ich sowas nur in Filmen gesehen.


    Bei der letzten MANV-Weiterbildung kam dies im Zusammenhang mit den letzten Anschlägen in Paris auf. Leider konnte oder wollte der Referent darauf nicht näher eingehen. :traurig:

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Hallo zusammen,



    vor etwa 5 Jahren habe ich auf einer Dienstreise den Anschlag auf dem internationalen Moskauer Flughafen miterlebt.


    Unser LH- Flug war glücklicherweise 30 Minuten zu spät, ansonsten wäre ich da mittendrin gewesen.


    Wir sind noch auf dem Flughafen normal gelandet, man hat uns dann aber nicht aus dem Flugzeug gelassen. Mitgeteilt wurde uns kurzfristige "technische Probleme"...


    Nach einer gewissen Zeit konnten wir unsere Handy-Telefone benutzen und von den uns abholenden Personen wurde uns mitgeteilt, dass es in der Gepäckausgabe einen Bombenanschlag gegeben habe.


    Die LH Besatzung hatte uns das komplett verschwiegen....


    Der Flughafen wurde komplett abgeriegelt und keiner kam mehr herein. Nur die noch gelandeten Passagiere heraus.


    In der Gepäckausgabe haben wir wahnsinnige Blutspuren auf dem Fussböden gesehen, Verletzte wurden noch auf Bahren zu Krankenwagen gefahren und die betroffenen Bereiche waren mit Sichtschutz abgeriegelt. Ich möchte wissen woher die diesen Sichtschutz so schnell her organisiert haben.


    Wir haben gesehen dass wir den Ort so schnell wie möglich verließen, der Parkplatz für die Abholer war ein paar 100 Meter vor dem Flughafen, dort haben wir unsere Russischen Kollegen getroffen....


    Den exakten Moment des eigentlichen "Knalls" und der Panik habe ich somit glücklicherweise nicht mitbekommen.

    Die Immigration / Passkontrolle verlief ungewöhnlich schnell und ich muss sagen, dass die Russen das alles sehr gut hin bekommen haben, in dem sie die unbeteiligten Passagiere zunächst in relativ sicherem


    Abstand gehalten haben und dann so schnell wie möglich aus dem Flughafenbereich heraus geleitet.


    Die Taktik war, die Leute nicht zu informieren um eine Panik zu vermieden.


    Später wurde der Flughafen gesperrt und es gab keine Landungen mehr...


    Wir bekam unterwegs zunächst Anrufe unserer Konzern-Security, ob alles OK mit ins sei, kamen in unserem Hotel an und haben dann erst einmal richtig gemerkt welches Schweine-Glück wir hatten....


    Das möchte ich nicht noch mal mitmachen.....



    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Zitat von DerGerald;267804

    Vielleicht sollte man Sätze wie: "Ich kann helfen" oder "I can help", von sich geben. bzw kompetent wirken/sein.
    In dem Zusammenhang wäre die beste Vorbereitung auf einen Bombenanschlag wohl eine Notfallsanitäterausbildung.


    Was haltet ihr davon? Mir ist klar, dort wo die Bombe hoch geht sieht es nicht schön aus und die Verletzungen sind häßlich anzusehen. Wie gesagt, nichts für schwache Nerven und ich weiß nicht ob ich das könnte, da ich noch nie in so einer Situation war.


    Du hast nicht ganz unrecht Gerald,es ist bestimmt gut zu helfen,auch wenn es "nur" laienhaft Trost zusprechen ist oder einem verletzten ein Gepäckstück oder eine Jacke unter den Kopf legt.So etwas kann man auch tun wenn man nur kompetent wirkt aber es nicht ist.


    Ersthelfer "dürfen" sowieso alle Fehler machen die denkbar sind,das ist ausser bei Vorsatz ausdrücklich nicht strafbar.


    Man sollte nur die Eigensicherung als oberstes Gebot an Unglücksorten jeder Art nicht vergessen,denn wenn es einen "selbst erwischt" hilft man sich und auch niemand anderem damit,man wird nur noch eine verletzte Person mehr sein die Manpower blockiert.


    Daher würde ich dazu raten abzuwarten bis man erkennen kann das wenigstens halbwegs gesichert ist ( Polizei , Bundespolizei ect.. )


    von wegen : " und ich weiß nicht ob ich das könnte, da ich noch nie in so einer Situation war. "


    Du kannst,es setzt eine Art Automatismus ein,das Nachdenken kommt erst einige Zeit später.


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    Zitat von Vansana;267794


    Rein rechtlich gesehen ist eine Warnweste sicher kein Problem solange nicht POLIZEI, RETTUNG oder ähnliches drauf steht, oder?


    Das stimmt,die sind frei verkäuflich,rein rechtlich darf die Jedermann situationsunabhängig auch öffentlich tragen.
    Nur eben die "Logo`s" dürfen nur dann drauf sein wenn auch das was draufsteht drinsteckt :))


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Udo (DL 8 WP);267914

    Verletzte wurden noch auf Bahren zu Krankenwagen gefahren




    Völlig OT


    Udoooo...:devil:


    ich bin mir fast sicher : "Bahre" kommt "post Exodus" davor heisst das "Trage"...


    Wenn ich jetzt völlig danebenhaue möge mich bitte einer der Rettungsdienstleute hier auf den Topf setzen :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Hallo Andreas,


    Bahre / Trage


    ich bin in sowas glücklicherweise nicht kompetent, man möge mir das verzeihen..... es war jedenfalls absolut scheusslich....


    Gruss, Udo

  • Vor Jahren las ich mal, dass man sich bei einem Bombenattentat, also unmittelbar dann wenn es knallt sofort auf den Boden legen soll. Der Bauch nach unten und die Hände über dem Kopf verschränkt halten. Anschliessend soll man flüchten. Man soll aber besser noch ein paar Sekunden warten, weil es lebensgefährlich sei in einer Menschenpanik zu flüchten.
    Leider finde ich die Quelle nicht mehr. Wahrscheinlich schadet es nicht, wenn man sich das mal durch den Kopf gehen lässt.


    So eine Bombe könnte auch nachts hochgehen. Stromausfall, zappenduster ... glücklich wer eine Taschenlampe griffbereit hat.

  • Hei,


    auch sollte man nicht vergessen, dass noch einige Sekunden nach dem Knall nach oben geschleuderte Trümmerteile wieder "landen" werden.
    Nicht dass man davon noch Kopfweh bekommt! ;-P



    Grüße,


    Tom

  • Zitat von Roger;268012

    Vor Jahren las ich mal, dass man sich bei einem Bombenattentat, also unmittelbar dann wenn es knallt sofort auf den Boden legen soll. Der Bauch nach unten und die Hände über dem Kopf verschränkt halten. Anschliessend soll man flüchten. Man soll aber besser noch ein paar Sekunden warten, weil es lebensgefährlich sei in einer Menschenpanik zu flüchten.
    Leider finde ich die Quelle nicht mehr. Wahrscheinlich schadet es nicht, wenn man sich das mal durch den Kopf gehen lässt.


    So eine Bombe könnte auch nachts hochgehen. Stromausfall, zappenduster ... glücklich wer eine Taschenlampe griffbereit hat.


    Ein bisschen spät sich auf den Boden zu legen wenn es knallt...

  • Zusätzliche Anmerkung:
    Wer kann sollte solange warten, bis sein Gehör wieder einigermaßen funktioniert.
    Das "Restpfeifen" und etwas gestörtes Hören in bestimmten Frequenzbereichen, wird so schnell nicht weggehen, aber das dumpfe Gefühl geht nach kurzer Zeit (wenn nicht ernsthafte Schäden vorliegen).
    Da Hören wichtig ist (man könnte zum Beispiel von Sicherheitskräften akustisch zu etwas aufgefordert werden) ist es wichtig daran zu denken, dass es hier nach dem Knall Enschränkungen geben könnte aufgrund das "Schalltraumas" bei der Truppe auch "Knallschaden" genannt.
    Wer kann sollte eine Brille/Sonnenbrille aufsetzen um nicht Stäube/feine Splitter in die Augen zu bekommen. Die Luft wird noch eine Weile feinste Teilchen in sich tragen, und die flüchtenden Masen wirbeln das immer wieder auf.
    Wer sich etwas vor den Mund halten will, sollte das tun, umbinden und somit "maskiert" aussehen könnte zu Missverständnissen führen. Also den Shemag lieber nicht umbinden.
    Bei Sichtung von Gestalten mit Sonnenbrille und Shemag vor dem Mund (idealerweise PLO Ausfertigung) sitzt in solchen Situationen der Finger am Abzug gefährlich locker.
    Wer kann sollte die Hände seitlich ausstrecken und damit die leeren Handflächen zeigen. Sicherheitskräfte sehen so da ist jemand unbewaffnet.

  • Tja, wenn man hört dass es knallt, dann ist die Druckwelle auch schon da. Beides breitet sich mit Schallgeschwindigkeit aus.


    Was mir auffiel, keiner der Passagiere aus den evakuierten U-Bahn Garnituren hatte eine Taschenlampe dabei..... think about it....