Jetzt über die Grenzen gehen um in einer Krise besser dazustehen?

  • :)
    In einem Chat hatten wir gerade die kleine Diskussion, ob man eine geplante Tour macht, wenn das Wetter Regen ansagt oder eher nicht.


    Dies lies mich überlegen, wie andere mit solchen oder ähnlichen Situationen umgehen.
    ( Also, es geht nicht um die Tour an und für sich)


    Ich meine damit, wie oft überwindet man den inneren Schweinehund, ist dies notwendig oder nicht.
    Geht man gezielt über seine Grenzen, macht das Sinn im normalen Freizeitalltag oder ist dies übertrieben?


    Ich selber bemerke, dass ich mich immer mehr Sachen Stelle und mehr kann, als ich dachte.
    Dies ist nicht zuletzt hier dem Forum zu verdanken - man wird hier in vielen Sachen angefixt und kann sich den Herausforderungen dadurch besser stellen.:Gut:
    Meiner Meinung nach kommt man so ganz schön weiter.


    Wenn das Wetter schlecht ist und man trotzdem raus geht, bewährt sich ja erst das Equipment, welches man dabei hat und man kann es optimieren.
    Mir geht es nach solchen Herausforderung, wenn ich wieder daheim bin, eigentlich unheimlich gut und ich bin stolz, dass ich mich der Sache gestellt habe.
    Währenddessen greift man sich zwar gelegentlich schon an den Kopf und denkt sich, was dass jetzt soll, aber ehrlich- der Mehrwert ist doch im Grunde deutlich vorhanden.
    Ganz arg bemerkte ich es damals bei dem Nightfight - ich war so fertig, es war kalt, es war alles nass, wir waren müde, körperlich gefordert bis Ultimo ...
    ...und doch habe ich es durchgezogen und geschafft.
    Es war danach ein Glücksgefühl ohne Ende - weil man bemerkt hat, dass mehr geht, als man von sich denkt.:Cool:
    Und seitdem agiere ich in verschiedenen Bereichen mehr, als ich es vorher gemacht habe - da hatte ich immer vorher aufgegeben.
    Jetzt bin ich persönlich motivierter.


    Einige hier agieren ja so, dass habe ich natürlich mitbekommen und finde dies erstrebenswert.


    Wie seht Ihr dies?
    Wann sind es Ausreden?
    Bringt es einen weiter und ist es für Krisensituationen hilfreich, sich jetzt schon über seine Grenzen ( angepasst) zu bewegen? Wie sind Eure Gedanken dazu?
    Macht Ihr dies aktiv und bewußt?
    Gelingt es Euch, euch selbst zu motivieren oder bleibt es nach ein, zweimal auf der Strecke?
    Was nimmt man auf sich, um etwas zu erreichen?
    ( Beispiel: Ich fahre mittlerweile Strecke, um das Schießen zu üben, abseits von den Schießsportvereinen hier oder setze mir eine Deadline und dann wird dies durchgezogen)


    Was sagen die Erfahrenen - hat man in einer Krise wirklich einen Mehrwert, wenn man vorher sozusagen " geübt" hat?



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Es ist halt Schweinehund gegen Reiz des Neuen.


    Wenn man 10x im Schlamm übernachtet hat verliert "der Reiz des Neuen" mMn beim 11. Mal schon merklich an Charme :)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich verhalte mich immer so, dass diese "Übungen" nicht dazu führen können, hinterher Tage zu haben wo keine Leistungsfähigkeit mehr abgerufen werden kann, für den Ernstfall. Oder die Ausrüstung sehr stark zu schädigen.


    Also weder die "echte" Ausrüstung total einsauen (da nehme ich dann alte Sachen) noch so trainieren, dass man am Folgetag sich aum noch bewegen kann. Vermeiden durch Übermüdung umzuknicken und dann dicken Knöchel zu haben oder Stürze beim Nachtmarsch etc.Das sind nur Beispiele. Genauso alles vermeiden was auf die Gesundheit gehen könnte, weder Lungenentzündung noch dauerhafte Erfrierungen steigern die echte "Kampfkraft" wenn sie denn benötigt wird.


    Bei der militärischen Ausbildung ist man mit der Truppe während der Ausbildung nicht sonderlich zimperlich, weil man "braucht" diese Soldaten nicht im Ernstfall, weil die sind ja noch nicht "fertig".


    Mit einer in Bereitschaft stehenden Truppe würde ich umgehen, wie mit teuren Fussballspielern. Training ja, aber bitte nicht so, dass man dann mit dem Spieler am nächsten Wochenende nicht antreten kann.
    Ich hoffe mit dem Fussball-Beispiel konnte ich meinen Gedankengang erklären.

  • Morjen,


    es ist zwar eher philosophisch ob man über sein Grenzen gehen kann oder nur bis zu seinen Grenzen. Aber zumindest sollte man versuchen seine Grenzen zu kennen.


    Gerade beim Sport, Outdoor, Offroad u.ä. kann man hier viel üben und an seine Grenzen gehen bzw. kommen.


    Mit zunehmenden Alter und gesundheitlichen Einschränkungen sinken diese Grenzen stark, was man bei seiner Planung und Vorbereitung für einen evtl. Ernstfall realistisch berücksichtigen muß.


    Ich habe Kampfsport wettkampfmäßig betrieben, sowie Bergsteigen, Gerätetauchen und Wüstenreisen gemacht. All dies mußte ich aber nach und nach durch gesundheitliche Einschränkungen aufgeben. Offroad, Schießen und Camping sind übrig geblieben.


    Aber nicht nur Fitness und sportliches Können zählen im E-Fall, sondern auch hohes handwerkliches Können, Wissen (Medizin, Technik, Outdoor usw), Improvisationsfähigkeit, Ausrüstung usw.



    Gruß


    Rocky

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Guten Morgen!


    Eventuell verstehe ich ja was falsch.


    Zitat

    Was sagen die Erfahrenen - hat man in einer Krise wirklich einen Mehrwert, wenn man vorher sozusagen " geübt" hat?


    "Auf gar keinen Fall !" sagt der ironische Mensch in mir.
    Es reicht, wenn man ein gutes Buch liest, schon kann man mit Unterhose und schweizer Taschenmesser jede denkbare Situation meistern!
    Üben? Wozu. Ich weiss wie ein Hand Drill geht und schon kann ich mir überall Feuer machen wann ich will.
    Das gilt auch für Nahkampf, geleiteten Feuerkampf, Jagd, erste Hilfe. Flugs zwei drei Infos aus dem Netz beschafft, eventuell ein Youtube Video zum Thema Lebertransplantation in der Garage-leichtgemacht- angesehen und schon bin ich Experte für Alles.


    Ironie off...


    Für wen Regen eine Grenze darstellt, der sollte viel viel viel üben.
    Auch alles etwas über diese meteorologische Schwierigkeit hinausgehende scheint mir Übung angebracht.
    Es gibt zwei Sachen wo sich zu üben nicht lohnt. Frieren und Nasebohren. Beides kann man von alleine.
    Ich blicke auf meine Ausbildung beim Militär in der Gebirgsdivision zurück. Es kam zu einem Zwischenfall und die Geschichte endete vor dem Truppendienstgericht. In der Verhandlung sagte der Richter: "Frieren kann man nicht üben..." An diesen Ausspruch fühle ich mich gerade erinnert.
    Übrigens: Von wegen Regen und so...Wenn ein Gebirgsjäger vor Deiner Tür steht und Dich um Eiswürfelchen bittet, um sich die Hände dran zu wärmen, erst dann ist es draussen kalt.


    Zum Thema Grenzen, und darum geht es ja.


    Nein, Grenzen zu überschreiten macht niemals Sinn.
    Jenseits der Grenze, die ich zu leisten im Stande bin werde ich Fehler machen. Fehler können durchaus gefährlich sein.
    Die Tatsahe, dass ich einen Fehler überlebt habe führt nicht zu einer Verbesserung meiner Leistungsfähigkeit.
    Üben sieht so aus: Ich vertraue mich einem Erfahrenen an, der seine u n d meine Grenzen kennt. Ein guter Lehrer hat dabei weiter gesteckte Grenzen als ich.
    Durch das gemeinsame Üben wird sich meine Wahrnehmung meiner Grenzen verschieben und ich werde einen Zugewinn an Erfahrung und eine Erweiterung meines Horizonts erfahren.
    Beispiel.
    Ein ungeübter Flachlandtiroler wird Muffe haben, sich 50m an einer überhängenden Wand abzuseilen.
    Versucht er dass nun alleine sind die Möglichkeiten variabel. Es reicht vom Naturtalent, der instinktiv Alles richtig macht (sehr selten, aber gibt es) über die Methode "Schwein gehabt" mit Einübung falscher Vorgehensweisen was einen Unfall vorprogrammiert. (komisch, das letzte Mal hats doch auch geklappt, wieso kommt kommt jetz der Boden so schnell auf mich zu?)
    bis hin zum Gewinn des Darwin Awards mit anschliessendem standesgemäßen Begräbnis. ( Welche Musik wollens denn bei Ihrer Beerdigung hören...)


    Ein überlebenswilliger Schüler wird sich einen Lehrer suchen, der einem beibringt, wie das geht.
    Zuerst trocken, Anlegen der Gurte, Abseilmethoden, Verhalten in plötzlichen unerwarteten Situationen ( Ich erinnere mich an einen Vollbart im Abseilachter,...Autsch!).
    Dann eine kleine Wand, keine 2 Meter, dann etwas mehr, dann so richtig und im militärischen Bereich dann irgendwann das kopfüber Abseilen oder mit dem Bauch nach unten oder mit verbundenen Augen etc.


    So "tastet" man sich an Sicherheit, verschiebt die eigene Grenze in Richtung Perfektion.


    Autodidaktisch praktisch nicht gefahrlos möglich.


    Gleiches gilt für Schiessen, Nahkampf, Navigation, Feuermachen und so weiter und so fort.


    Ungeleitetes Lernen führt zum Einüben falscher Techniken, die dann wieder schwer auszubügeln sind. Im besten Fall... Im schlimmsten Fall Tod, Krankheit und Siechtum, je nach Situation.
    Noch schlimmer, wenn ich solches frisch angelesenes Wissen verbreite.
    Oder bei anderen anwende ( z.B. medizinische Vorgehensweisen).


    Und:


    Lernen, üben, weiterüben.


    Das Erlernte muss ich üben.
    Dabei sollte ich keine Grenzen überscheiten sondern das Gelernte so lange üben, bis ich es beherrsche.
    Dann kommt der nächst Schritt: Dazulernen.


    Und wenn ich mal was kann, sollte ich es weiter üben, damit ich meinen Wissenstand ncht mehr verliere. Ich kann mich ja nicht jeden Montag neu anlernen lassen, weil ich es übers Wochenende wieder vergessen habe.



    Gruß


    DocAlmi





    P.S.:Ignorare kommt von ignatus=Unwissenheit und noscere=Erkennen.
    In diesem Sinne....

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • DocAlmi
    :Ironie:Für sowas gibts doch Apps!!!:help:
    Und üben kann man doch bei Videospielen. Macht ja das Militär:gunsmilie:, Airlines und die Bahn auch so...
    :partying_face:



    Kein Scherz, viele -gerade junge- Leute glauben daran:grosses Lachen:. Wenn man da fragt, bist du schon mal Quad gefahren oder hast du schon mal mit einer Flinte geschossen, dann wird bejaht, daß sie wissen wie das geht, denn sie haben solche Videospiele.
    Mit dem Quad gehts dann schnurstraks in den ersten Busch statt zu lenken und nach einer halben Stunde wird gejammert, daß der Daumen weh tut und eine Blase an der Hand ist.
    Bei der Flinte 12/76 wird nach wenigen Schuß gewinselt und Tage über Schmerzen in der Schulter gejammert.
    Spätestens beim Schwimmen wäre es tödlich.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Vielleicht sollte man kurz für sich nachdenken, was es heißt " Über die Grenze gehen".


    Wenn ich mit etwas aufhöre, weil ich denke, es nicht weiter zu schaffen ( und es einfach vielleicht bequemer ist, die Sache zu beenden) - mich aber jemand motiviert und sagt ( schreit, brüllt:face_with_rolling_eyes:) " Beiß dich durch!!! Da geht noch was!!! Weiter!!!" " Raus aus der Komforzone", dann bin ich über meine persönliche Grenze gegangen.
    Die ich mir allerdings scheinbar selbst gesetzt habe.


    Somit wachse ich ein Stück über mich raus und kann dort weitermachen.
    Weil - es geht ja doch noch mehr.
    Endlos natürlich nicht, aber meist doch mehr, als man vielleicht denkt.


    Nur meine persönlichen Gedanken zur " Grenze überschreiten ".:)



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • ...ja, stimmt, man muß die Bequemlichkeitsgrenze der Komfortzone, bei der noch alles Spaß macht oder grad so geht, von der Grenze, bei der Verschleiß und Schäden entstehen, unterscheiden.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • Hei,


    also eigene Grenzen und innerer Schweinehund sind für mich eigentlich zwei paar Stiefel...


    Grenze ist z.B. meine Kondition. (Die kann ich zwar steigern, aber nie "überwinden")
    Innerer Schweinehund wäre dann z.B. die Komfortzone. Das ist dann eigentlich nur eine psychische Grenze, die man auch mal überwinden kann.



    Grüße,


    Tom




  • Hallo die Lady,


    die französische Fremdenlegion hat einen Spruch, der soviel heisst, wie:


    "Leichter Drill, harter Krieg, harter Drill, leichter Krieg".


    Je besser man trainiert und ausgebildet ist, desto leichter wird es.


    Was ich aber unbedingt vermeiden würde, vor allem am Berg: zu nahe an die eigenen Grenzen zu gehen, man verschätzt sich, vor allem bei schlechtem Wetter, viel zu leicht.


    Damit bringt man nicht nur sich selbst, sondern auch die Tourenbeleiter oder die Einsatzkräfte der Bergrettung mutwillig in Gefahr.


    Die Gesundheit nachhaltig zu ruinieren geht leichter als man denkt.

  • Eine Grenze ist eine Linie bis zu der man zu gehen bereit ist. Diese Grenze kann eine Art Schutzfunktion für einen selbst darstellen, damit man keinen Schaden nimmt. Diese Grenze lässt sich durch Training weiter hinaus schieben.


    Dann gibt es noch Grenzen die der eigene Gesundheitszustand setzt. Zur Zeit arbeite ich daran auch diese Grenze weiter hinaus zu schieben, was bis zu einem gewissen Grad möglich ist. Wunder sind da allerdings nicht zu erwarten.


    Die wirklich letzte Grenze ist wenn man den eigenen Tod in Kauf nimmt. Wenn man bereit ist bis zum letzten zu gehen, um zum Beispiel die eigene Familie zu schützen. Aber auch für das Danach sollte man vorsorgen.


    Door Miesegrau


    Alle Grenzen sind von Menschen gemacht, es liegt an uns ob sie unüberwindlich sind..

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Klar übe ich vorher! Das macht Spaß und erhöht die Fitness (und den Schokoladenkonsum), und ich kann abschätzen, wie viel ich mir unter ungünstigen Bedingungen noch abverlangen kann. Es wird schwer genug, mit den Unwägbarkeiten einer Krisensituation fertig zu werden. Dann rege ich mich lieber über Versorgungsengpässe an Nahrung, Getränken, sauberem Wasser, sauberer Wäsche, Wärme, angenehmer Gesellschaft weniger auf, und Körper und Geist schalten nicht gleich auf "Panikmodus".

  • Wenn man sehr oft Grenzen überschreitet kann es aber auch vorkommen das man wenn es ernst wird verbrannt ist.
    Ich kann mich hierbei als Beispiel nehmen,ich habe diverse Speziallehrgänge bei der Bundeswehr unter anderem an der Gebirgs und Winterkampfschule in Mittenwald,1 Woche Biwak bei 30 Grad unter Null und andere Nettigkeiten.
    Ich war bei uns im Ort auch bekannt dafür im Februar im See zu Schwimmen und wohnte 10 Jahre in einem Haus zur Miete wo nur die Küche beheizt war und die Fenster so undicht das man Mühe hatte eine Zigarette anzuzünden.
    Heute?
    Durschnittliche Raumtemperatur 33 Grad Plus, mein Auto läuft von Ende September bis Anfang Mai mindestens eine halbe Stunde bevor ich morgens losfahre damit es dort nicht unter 20 Grad kalt ist.
    Und ich mache drei Kreuze wenn mein Flieger im Dezember Richtung Asien oder Afrika abhebt.
    Es gibt diesbezüglich auch Studien über Britische Falklandveteranen, die haben alle einen höheren Heiz/Energie verbrauch als der Durchschnittsbrite
    Klar sollte man Erfahrungen unter reellen Bedingungen sammeln,aber alles nicht übetreiben.

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • Zitat von survival;267814

    ... hat man in einer Krise wirklich einen Mehrwert, wenn man vorher sozusagen " geübt" hat?


    Hallo survival,


    auf jedenfall!


    Jetzt kannst Du kontrolliert deine Grenzen austesten (ohne dich in Lebensgefahr zu begeben) und auch in Ruhe danach reflektieren, was gut und was schlecht gelaufen ist. Außerdem schaltet man sein Kopfkino dadurch mehr und mehr aus.


    Wie im Fokus bleiben oder "jetzt erst recht"?



    Gruß Einzelkämper

  • Jede Situation der man sich vorher schon mal aussetzt(=kontrolliert&bewusst) die kennt man dann schon wenn man mal müssen sollte.


    Ich rede jetzt nicht von sonstwas. Sondern der Thread wurde ja auch begonnen unter dem Thema "Tour bei Regen".
    Ganz ehrlich, wenn jemand schon wegen Regen(wir reden hier ja nicht von einem Jahrhundertsturm oder so oder?) den Schwanz einzieht ist es fraglich ob dieser jemand Krisensicher ist. Üben üben üben und so ein Verhalten abtrainieren.

  • Zitat von survival;267814

    :)
    Was sagen die Erfahrenen - hat man in einer Krise wirklich einen Mehrwert, wenn man vorher sozusagen " geübt" hat?


    Erfahrungen sind das eine, die Realität ist vielfach anders, auch die Erfahrensten haben Ihre Grenzen, eine Grenze zu kennen ist gut, das man sie überwinden kann ist möglich, kann aber auch gut sein das man später aus irgendeinem Grund nicht mal mehr ansatzweise zu dieser Grenze findet.
    Dein Beitrag ist gut, er ist sogar sehr gut und man kann da sicher sehr viel über Grenzen schreiben und es ist ein interessantes Thema.
    Man kann sicher üben um eine Krise zu meistern, das ist ein echter Vorteil, man wird sich und seine Fähigkeiten selber besser einschätzen können, die Frage ist dann ob man genau diese Fähigkeiten in einer Krise gezielt einsetzen kann, ist vermutlich stark Situationsabhängig.
    Bei mir ist das meist so, da ich nicht mehr in der Armee bin muss ich mir manchmal selber nen Schuh in den Arsch geben um etwas anzufangen, wenn ich aber damit anfange wird das durchgezogen, egal wie beschissen die Umstände sind, da kann ich an die grenze gehen wobei ich da auch wieder mal härter dran gehen muss.
    In der Armee hatten wir bei teils Übungen im Gebirge Grenzen überwunden, die wir uns vorgängig kaum zu meistern vorstellen konnten und waren danach echt erstaunt das es doch ging, wir waren jung und ehrgeizig, kam dazu das die Gruppe funktionierte. Das zeigt wenn es sein muss dann geht das, man sollte seinen Körper aber nicht zu sehr herausfordern, wenn es dann nicht mehr geht dann wird man vermutlich an der falschen Stelle stehen um einfach umzudrehen. Wenn man den inneren Schweinehund erst mal überwunden hat, dann läuft es fast von alleine, diese Erfahrungen können Gold wert sein, und ein paar Schrammen sind da nebensächlich.
    Der Gesundheitszustand ist das andere das man berücksichtigen sollte, stimmt der nicht kann man fallen und bis man das wieder aufgebaut hat kann man sehr weit zurückfallen, diese Erfahrung habe ich selber gemacht.
    Wenn man in einer Krisensituation Land und Familie verteidigt können diese Grenzen anders liegen, wenn man mit Diesen Dingen verbunden ist dann wird man echt an seine Grenzen gehen, dort wird das eigene Leben wohl ne Nebenrolle spielen, da wird der Wille über die Grenze siegen.


    Lg. Soldat

  • Grenzen sind sehr individuell. Jeder setzt sie an einem anderen Ort in irgend einer anderen Höhe.
    Einer überschreitet seine Grenze wenn er im Winter nur mit Unterhosen bekleidet was auf dem Balkon holen muss. Ein anderer nimmt noch eine Leiter auf einen 8'000er mit um ja noch ein bisschen Höher zu kommen und gegeben Grenzen zu überschreiten.
    Andere überschreiten gesunde Grenzen beim essen..."Eine geht noch, eine geht noch rein..."


    Üben kann man es nicht wirklich. Denn das wichtigste ist die Bereitschaft dazu mehr zu geben und zu machen als man sonst bereit dazu ist. Grenzen überschreiten ist reine Kopfsache.
    Grenzen werden körperlich gesetzt. Dann hilft auch die Bereitschaft und Wille nicht mehr. Wer dann noch weitergeht handelt leichtsinnig/dumm und landet in der Kiste.
    Wichtiger ist seine Grenzen zu kennen als diese zu überschreiten.


    Was aber schmerzhaft schön ist, ist mal an seine Grenzen zu gelangen um festzustellen dass im normalen Leben meist noch viel Luft nach oben ist.


    Gruss, Worber

  • Regelmäßiges Üben ist unabdingbar. Dabei taste ich mich an meine physischen sowie psychischen Grenzen heran. Um zu hause kritisch auszuwerten, für das nächste mal ....


    Bei neuer Ausrüstung zum ausprobieren, wähle ich erstmal günstige Vorbedingungen. Da geht es mehr um Routine (z.B. Zeltaufbau), genauso beim einüben neuer Fertigkeiten.
    Ich führe Buch darüber welche Strecken in welcher Zeit absolviert wurden, was ich erreicht habe und was nicht.
    Vor meinen "Außenaktivitäten", bei denen ich allein unterwegs bin, informiere ich Freunde darüber wo ich zu finden bin. Dazu habe ich noch ein äußerst rubustes Handfunkgerät das über eine sogenannte "Loneworker-Funktion" verfügt. In vorprogrammierten Intervallen meldet es sich und fordert mich auf in Funkkontakt zu treten. Falls ich das nicht tue, wird automatisch ein Notruf ausgelöst und meine GPS-Position gesendet. Einige Freunde sind dann auch immer Empfangsbereit, damit ich nicht ins Leere rufe.


    Wenn ich daran zurückdenke was man bei der Armee so mit uns angestellt hat und wir es auch ertragen und überstanden haben, frage ich mich was für ein "Warmduscher" ich geworden bin. Dabei stelle ich auch oft fest das es oftmals reine Kopfsache ist. Allerdings ist es mir auch klar das ich an meine alte Form nicht mehr herankomme. Die Knochen und Gelenke wollen einfach nicht mehr so.
    Bei meinen körpelichen Grenzen versuche ich zurückzustecken. Da habe ich allerdings so meine Probleme und bin unvernünftig. Es steckt immernoch die alte Mentalität von der Armee in mir.:verärgert: "Geht nicht, gibt's nicht - geht schwer gibt's. Also Backen zusammen und durch" :banghead:


    Tja, -DocAlmi- da kann ich mich Dir voll anschließen. Bei Neuem oder Ungewohntem immer auf die Erfahrungen geübter Leute zurückgreifen. Alles hinterfragen und zeigen lassen. Besonders bei Dingen die gefährlich für Leib und Leben werden können. Und ein guter "Ausbilder" sieht auch wo die individuellen Grenzen sind... ist verantwortungsvoll ...verlangt nicht dessen überschreiten.


    Nicht so wie damals in meiner Zeit, so'n Unteroffizier der einen Soldaten, der nicht mehr die Kraft hatte sich zu befreien, im Geschirrr bis zum "Hängetrauma" baumeln ließ. Nach dem Motto : "Wenn es ihm ungemütlich wird kommt er da schon raus"


    Bei der Ausrüstung ist das sone Sache. Natürlich will ich nicht alles schon vorher "verschleißen". Aber andererseits hilft nur ausprobieren und auch mal etwas härter rannehmen. Woher soll ich denn vorher wissen ob es "einsatztauglich" ist oder beim ersten beanspruchen kaputt geht.


    Bei Verbrauchsmaterialien sorge ich gleichzeitig bei meinen Aktivitäten für eine Rotation. Im Urlaub will ich mal wieder eine Aktion starten. Eine Woche autark draußen verbringen. KW-Funk habe ich übrigens auch dabei. Würde mich freuen wenn dann ein paar Leute QRV sind zum täglichen "Abendrapport".


    Gruß callado


    P.S. Schlechtes Wetter kann insoweit auch von Vorteil sein, weil man von Spaziergängern eher nicht behelligt wird. Und die sich fragen was der "Grüne Mann" da macht. Sollte doch einer vorbeikommen, ist das Wetter nicht schlecht genug, oder es ist mit aller Warscheinlichkeit einer von UNS!

    Ratten,die das sinkende Schiff verlassen,sind schlauer als der Kapitän der mit untergeht!

  • Das werde ich auch vom 23. 7. bis 28. 7. (mit dem Rad und dem Funkgerät hier im Niederelberaum unterwegs) und vermutlich auch in der ersten Augustwoche, abends so ca ab 21:00 QRV auf dem 80m Band. Dazwischen ist Summer Jazz Works, das heißt Live-Musik statt QRV.
    Ich hoffe, wir hören uns, Callado :)

  • Hallo -Weltengänger-,
    das passt ja. :partying_face:Ich bin vom 25. bis 31. unterwegs und hatte, so wie Du, auch 21:00 Uhr Ortszeit auf 80 m in Planung. Aber da Du ja schon vorher unterwegs bist, werde ich natürlich auch dann schon von der Feststation QRV sein. Müßten wir uns nur noch eine QRG absprechen. Oder besser 2 für alle QRM-Fälle.
    Unterwegs habe ich aber dann auch nur meinen kleinen Eigebau-TRX dabei. Der macht 10 Watt. Bin dann nämlich nur mit 36 Ah Akku und 40 W Solarpanel zu gange.


    Gruß callado

    Ratten,die das sinkende Schiff verlassen,sind schlauer als der Kapitän der mit untergeht!